[0001] Die Erfindung betrifft eine Abdichtung an einem rotierenden Körper und einem diesen
einschliessenden Gehäuse, mit einem in dem rotierenden Körper oder dem Gehäuse eingeschlossenen
Dichtring, der mit seinem inneren oder äusseren Umfang an dem rotierenden Körper oder
dem Gehäuse anliegt, wobei der den Dichtring einschliessende Raum breiter ist als
der Dichtring, so dass dieser in dem einschliessenden Raum axial verschiebbar ist
und durch Haftreibungskraft an seiner inneren oder äusseren Umfangsfläche an dem rotierenden
Körper oder dem Gehäuse verschiebbar gehalten ist.
[0002] Eine bekannte Abdichtung der genannten Art, deren Anordnung z.B. in Fig.6 der DE-B-34
32 915 (US-A-4, 714, 417) am Aussenläufer einer Drehkolbenmaschine schematisch dargestellt
ist, hat den Nachteil, dass ihr Dichtring durch den Druck des abzudichtenden gasförmigen
Mediums gegen eine Dichtgegenfläche gedrückt wird, so dass Reibungsverluste entstehen
und einhoher Verschleiss an den ungeschmierten oder nur minimal geschmierten Dichtflächen
auftritt. Dieser Nachteil wirkt sich besonders an sehr schnell drehenden Körpern mit
Umfangsgeschwindigkeiten von mehr als 20 m/sec aus. Die Abdichtung sehr schnell drehender
Körper erfolgt deshalb üblicherweise berührungsfrei durch Dichtspalte bzw. durch Labyrinthdichtungen.
Die eine gute Abdichtung bewirkenden engen Dichtspalte erfordern jedoch einen hohen
Fertigungsaufwand und ihr Mass kann durch zu berücksichtigende Wärmedehnungen und
Fertigungstoleranzen, insbesondere bei grossem Durchmesser am abzudichtenden Umfang,
nicht klein genug gewählt werden, um eine ausreichende Spaltdichtung zu erhalten.
Die bekannten Labyrinthdichtungen haben deshalb zahlreiche, in axialer Richtung nebeneinander
angeordnete, in sie einschliessende Räume hineinragende Dichtrippen. Um Axialbewegungen
der rotierenden Teile berücksichtigen zu können, sind für die Abdichtung von Gasturbinen
gegenüber ihren ölgeschmierten Lagern auch mitdrehende, axial leicht verschiebbare,
geteilte Kohlenstoffringe bekannt. Um ihren schnellen Verschleiss durch ihren Andruck
unter dem Druck des abzudichtenden Mediums gegen eine Dichtgegenfläche zu verhindern,
wurde durch die FR-A-2 602 847 vorgeschlagen, den Druck des abzudichtenden Mediums
am Dichtring weitgehend auszugleichen und ausserdem beidseitig an dem Dichtring einen
hydrodynamischen Druck aufzubauen, so dass er in eine mittlere Position gedrückt und
dort gehalten wird. Dieser hydrodynamische Druck wird durch eine geeignete, z.B. spiralförmige
Oberflächenprofilierung an den schnell rotierenden Flächen erzielt, die den Dichtring
zwischen sich mit Abstand einschliessen. Die dichtende Wirkung einer solchen Abdichtung
ist jedoch trotz ihres konstruktiv hohen Aufwands unvollständig, so dass Verluste
an Druckgas und Schmiermittel unvermeidlich sind.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Abdichtung für rotierende Körper zu
finden, die ohne wesentlichen Verschleiss besonders enge Dichtspalte ermöglicht, die
mit geringem Herstellungsaufwand realisierbar ist, die dennoch vorteilhaft für grosse
Durchmesser ausführbar ist und die bei geringem Raumbedarf eine gute Wirkung hat,
so dass der Wirkungsgrad der die Abdichtung aufweisenden Maschine erhöht wird.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäss dadurch, dass die Haftreibungskraft
grösser ist als die resultierende axiale Kraft des an den Seitenflächen des Dichtringes
wirkenden Druckes des abzudichtenden Mediums, so dass zwischen diesen beiden Seitenflächen
und den ihnen gegenüberliegenden Flächen des umschliessenden Raumes jeweils ein ringförmiger
Spaltraum vorhanden ist und der Dichtring nach Art einer Labyrinthdichtung vom abzudichtenden
Medium umströmt wird, wobei der Dichtring durch kurzzeitigen mechanischen Anlaufkontakt
mit den Flächen des einschliessenden Raumes zwischen diesen Flächen selbsttätig eine
zentrierte kontaktfreie Position einnimmt.
[0005] Das Verfahren zur Losung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäss dadurch gekennzeichnet,
dass die an dem Dichtring wirkende radiale Federkraft derart bestimmt wird, dass die
resultierende Axialkraft der Haftreibung am äusseren oder inneren Umfang des Dichtringes
stets grösser ist als der an dem Dichtring in axialer Richtung wirkende Druck des
abzudichtenden Mediums, jedoch der Dichtring bei Anlauf an eine Gehäusefläche die
Haftkraft überwindend axial verschiebbar ist, so dass die Abdichtung berührungslos
nach Art einer Labyrinthdichtung an Dichtspalten zwischen der Dichtleiste und dem
Gehäuse erfolgt.
[0006] Aufgrund der Erfindung ergibt sich, dass der Dichtring durch die Relativdrehung zwischen
ihm und den angrenzenden Flächen des einschliessenden Raumes durch kurzzeitiges Anlaufen
mit direktem mechanischen Kontakt selbsttätig in eine zentrierte ideale Position zwischen
diesen angrenzenden Flächen geschoben wird, die durch Messung und eine Präzisionsmontage
nicht erzielbar wäre. Dabei wird die verhältnismässig starke Haftreibungskraft am
haftenden Umfang des Dichtringes überwunden, während sie durch die den Druck des abzudichtenden
Mediums nicht überwindbar ist. Somit kann der den Dichtring einschliessende Raum enger
bemessen werden als dies bisher möglich war, und ein sich aufgrund der Fertigungstoleranzen
und/oder Wärmedehnungen ergebendes Anlaufen tritt durch das Ausweichen des Dichtringes
nur kurzzeitig auf, ohne dass die Gefahr eines Festfressens an dem Dichtring oder
eines fortdauernden Verschleisses gegeben ist. Die Abdichtung kann somit als selbsteinstellende
oder dynamische Labyrinthdichtung bezeichnet werden, und der Dichtring bildet entsprechend
ein Labyrinthelement.
[0007] Es versteht sich, dass ähnlich einer üblichen Labyrinthdichtung auch mehrere Dichtringe
in axialer Richtung aufeinander folgen können, denen jeweils ein umschliessender Raum
zugeordnet ist. Es versteht sich weiterhin, dass auch der als Gehäuse bezeichnete
Teil zusätzlich mit einer anderen Drehgeschwindigkeit rotieren kann, denn eine erfindungsgemässe
Abdichtung ist allgemein für die Abdichtung zwischen zwei relativ zueinander rotierenden
Körpern geeignet.
[0008] Der Dichtring kann nach Art eines herkömmlichen Kolbenringes aus Gusseisen, Stahl
oder anderen metallischen oder nichtmetallischen Werkstoffen ohne oder und mit einem
Ueberlappungsstoss oder auch ohne Stoss hergestellt werden. Als Dichtring mit Stoss
ist er zur Erzielung ausreichender Federkraft vorzugsweise mit einem in radialer Richtung
höheren querschnitt und mit Mitteln zum Druckausgleich zwischen beiden Ringseiten
versehen. Der Dichtring kann gegenüber dem ihn umschliessenden Raum bzw. dem Gehäuse
auch durch ein geringes Uebermass, d.h. durch eine leichte Presspassung gehalten sein.
Der Dichtring kann auch mit einer die Verschiebung ermöglichenden Vorspannung den
rotierenden Körper umschliessen, falls er, beispielsweise durch ein geteiltes Gehäuse
des umschliessenden Raumes, so montierbar ist.
[0009] Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Abdichtung sind in den abhängigen Patentansprüchen
definiert.
[0010] Im folgenden wird die Erfindung anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
erläutert. Die Zeichnungen sind nur schematisch, indem die Querschnittsdarstellungen
der Dichtringe ohne seitliche Begrenzungslinien des Dichtringes abgebildet sind. In
den Zeichnungen zeigt:
Fig.1 einen Axialschnitt durch eine innenachsige Drehkolbenmaschine an sich bekannter
Art,
Fig.2 eine vergrösserte Querschnittsdarstellung einer erfindungsgemässen Abdichtung
der Drehkolbenmaschine nach Fig.1, mit am Gehäuse gehaltenem Dichtring
Fig.3 eine Seitenansicht eines Umfangsbereiches der Abdichtung nach Fig.2,
Fig.4 eine vergrösserte querschnittsdarstellung einer Abdichtung mit am rotierenden
Körper gehaltenem Dichtring,
Fig.5 eine Seitenansicht eines Umfangsbereiches der Abdichtung nach Fig.4,
Fig.6-9 Querschnittsdarstellungen weiterer Ausführungsformen erfindungsgemässer Abdichtungen
und
Fig.10,11; Fig.13-14; Fig.16-18: Querschnittsdarstellung und Darstellung eines zugehörigen
Umfangsbereiches weiterer Ausführungsformen erfindungsgemässer Abdichtungen,
wobei Fig.15 einen engbegrenzten Teil eines Dichtringes zeigt, zur Darstellung einer
Ausführungsform einer Profilierung an einer Seitenfläche eines Dichtringes.
[0011] Die in Fig.1 dargestellte innenachsige Drehkolbenmaschine ist ausführlich in der
eingangs genannten DE-B-34 32 915 (US-A-4,714,417 oder US-A-4,801,255) beschrieben,
die als Bestandteil der vorliegenden Beschreibung gelten soll. Durch die Lagerung
ihres Innenläufers 1 und Aussenläufers 2 um feststehende geometrische Achsen ist sie
für sehr hohe Drehgeschwindigkeiten geeignet, so dass am grossen Aussenläufer 2 Umfangsgeschwindigkeiten
von z.B. 20 bis 50 m/sec auftreten. Die Erfindung verwirklicht eine berührungsfreie
Abdichtung z.B. am äusseren Umfang der Seitenteile 3 und 4 des Aussenläufers. Die
hierfür vorgesehenen Abdichtungen 5,6 haben einen in einem als Nut geformten Raum
7 dieser Seitenteile 3,4 des Aussenläufers 2 eingeschlossenen Dichtring 8, der mit
seiner äusseren Umfangsfläche 9 an der kreiszylindrischen Innenfläche 10 des Maschinengehäuses
11 mit Reibschluss fest anliegt.
[0012] Die seitlichen, radialgerichteten, ringförmigen Flächen 13, 14 des den Dichtring
umschliessenden Raumes 7 oder andere gleich angeordnete, einen entsprechenden einschliessenden
Raum 7 für einen Dichtring 8 bildende Ringflächen, haben einen Abstand voneinander,
der gerade ausreicht, um bei ideal zentrierter Position des Dichtringes 8 und Ausrichtung
von Taumelbewegungen zwischen ihnen eine berührungslose relative Drehbewegung zu ermöglichen,
so dass entsprechend minimale Spalträume für die Spaltdichtung vorhanden sind. Durch
eine genaue Montage des Dichtringes 8 liesse sich diese Position des Dichtringes 8
nicht erzielen, sondern sie wird durch beidseitigen Anlauf an die einschliessenden
Nutflächen 13,14 bei Beginn der relativen Drehbewegung selbsttätig erzielt, indem
der Reibschluss oder die Presspassung zwischen den Flächen 9,10 am Umfang des Dichtringes
kurzzeitig durch die entsprechenden mechanischen Kräfte überwunden wird.
[0013] Um den an dem Dichtring 8 wirkenden Differenzdruck des Gases zu begrenzen, sind die
die Dichtspalte 15,16 begrenzenden Ringflächen 17,18 vorzugsweise auf einen schmalen
Bereich begrenzt und an dem übrigen Teil der Dichtringseiten befinden sich zum Druckausgleich
zwischen beiden Dichtringseiten Freiräume 20,21.
[0014] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig.2 bis 5 sind die Freiräume 20,21 durch beidseitig
einen Absatz 19 formende Hinterschneidungen der Dichtringseiten gebildet. Beim Ausführungsbeispiel
der Fig.6 ist nur einseitig und auf der Niederdruckseite des Dichtringes 8 ein Freiraum
21 vorgesehen.
[0015] Anstatt durch eine einen Absatz 19 bildende Hinterschneidung können gemäss Fig.7
Freiräume 20′,21′ durch Schrägflächen 22,23 bzw. konische Flächen an einer oder beiden
Seiten des Dichtringes 8 gebildet werden.
[0016] Gemäss der Ausführungsform nach Fig.8 ist in der durch Haftreibung gehaltenen Fläche
24 eine umlaufende Nut 25 mit radial gerichtetem Querschnitt vorgesehen. Diese bewirkt
eine Verkleinerung der Anlagefläche der Haftreibung, so dass die Flächenpressung erhöht
wird. Ausserdem wird die Bildung eines die Haftreibungskraft verändernden Schmierfilmes
erschwert, der z.B. von der Lager- und Zahnradschmierung der Maschine nach Fig.1 zu
dem Dichtring (8) gelangen könnte. Dabei führen vorzugsweise Ableitöffnungen 26 aus
dem Nutraum zur Niederdruckseite des Dichtringes (8) nach aussen, so dass sich in
dem Nutraum kein Druck von Gas oder Schmiermittel aufbauen kann.
[0017] Fig.9 zeigt eine Ausführungsform der Abdichtung, bei der ein Dichtring 8 verwendet
wird, der selbst keine Profilierung seiner Seitenflächen zur Bildung von Freiräumen
aufweist, denn dort sind Freiräume 20˝,21˝ in den Seitenflächen 31,32 des umschliessenden
Raumes eingeformt.
[0018] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig.10 und Fig.11 hat der Dichtring 8 einen breiteren,
durch Anlaufflächen 29,30 seitlich begrenzten Querschnittsbereich 31, so dass ein
Anlaufkontakt der schmalen, den Dichtspalt 15,16 begrenzenden Ringflächen 17,18 an
den Flächen 13,14 des umschliessenden Nutraumes 7 und damit deren Beschädigung verhindert
wird. Um dabei auszuschliessen, dass die Anlaufflächen 29,30 zur Abdichtung beitragen
und folglich der Druck des Mediums eine unkontrollierten Verschiebung gegen eine Fläche
13,14 des umschliessenden Nutraumes bewirken kann, sind die beiden Seiten des Dichtringes
8 durch Kanäle 32,33 und/oder Kanälen 34 miteinander verbunden.
[0019] Weiterhin können an den Anlaufflächen 29,30 entsprechend der Darstellung in Fig.12
keilförmige, gleitschuhartige Erhebungen 35 vorgesehen sein, die beim Anlaufen an
den Flächen 13,14 des umschliessenden Raumes 7 die Ausbildung eines Gleitfilmes unterstützen
und damit die selbstätige Zentrierung des Dichtringes 8 im umschliessenden Raum 7
ohne wesentlichen Verschleiss oder gar ein Anfressen, erleichtern.
[0020] Beim Ausführungsbeispiel der Fig.13 bis 15 wurden die Seitenflächen 36,37 eines Dichtringes
nachträglich durch ein kreisendes Werkzeug 38 mit radial gerichteten Rillen 39 geringer
Tiefe versehen, wie sie z.B. mittels einer in Fig.14 durch die Kreislinien angedeuteten
topfförmigen Schleifscheibe 38 oder mittels eines derartigen Fräswerkzeuges hergestellt
werden können. Diese Rillen 39 ermöglichen einen Druckausgleich, ähnlich wie z.B.
die Freiräume 20,21 nach Fig.2. Auch hierbei wird die Abdichtung nach Art einer Labyrinthdichtung
durch das engbemessene Spiel zwischen dem Dichtring 8 und dem umschliessenden Nutraum
7 erzielt. Die Vermeidung von ebenen Seitenflächen des Dichtringes 8 im engbemessenen
Nutraum 12 beseitigt die Gefahr des Festfressens des Dichtringes 8 beim Anlauf an
eine Seitenfläche 13,14 des Nutraumes 7.
[0021] Fig.16 bis 18 zeigen ein Ausführungsbeispiel, bei dem eine zum Beispiel nach Fig.13
bis 15 vergleichbare Wirkung durch geringfügige Biegeverformungen des Dichtringes
8 erreicht wird, wie die übertrieben gross dargestellten Ausbiegungen 40,41,42 zeigen.
Ein solcher wellenförmiger Dichtring 8 bewirkt auch eine verbesserte Abdichtung in
Umfangsrichtung des Dichtringes 8.
[0022] Wie die dargestellten Beispiele veranschaulichen, kann der Dichtring 8 entweder mit
seiner äusseren Umfangsfläche 9 entsprechend Fig.2,3 und Fig.6 bis Fig.18 oder mit
seiner inneren Umfangsfläche 12 entsprechend Fig.4,5 an einem der gegeneinander abzudichtenden
Körper mit Haftreibung anliegen, wobei der Körper, an dem der Dichtring 8 haftet vorzugsweise
der stillstehende Körper, d.h. im Beispiel nach Fig.1 das Maschinengehäuse 11 ist,
obwohl er auch am rotierenden Körper als haftend vorgesehen sein kann. In letzterem
Fall sollten jedoch die am Dichtring 8 wirkenden Zentrifugalkräfte berücksichtigt
werden, um zu gewährleisten, dass der Dichtring 8 sich auch bei hohen Drehgeschwindigkeiten
in eine zentrierte Position verschieben kann. Weiterhin ist es für die Funktion der
Erfindung unwesentlich, ob der Dichtring 8 einen rotierenden Körper umschliesst oder
von ihm umschlossen wird und ob er dabei an diesem haftet oder von diesem ohne Kontakt
den Raum 7 bildend umschlossen wird.
[0023] Es versteht sich, dass in den Zeichnungen nur eine beschränkte Anzahl von möglichen
Ausführungsformen einer erfindungsgemässen Abdichtung dargestellt werden konnten und
dass die Formgebung des Dichtringes 8 und des zugehörigen umschliessenden Raumes 7
zahlreiche Varianten zulässt.
1. Abdichtung an einem rotierenden Körper und einem diesen einschliessenden Gehäuse,
mit einem in dem rotierenden Körper (2) oder dem Gehäuse (11) eingeschlossenen Dichtring
(8), der mit seinem inneren oder äusseren Umfang an dem rotierenden Körper oder dem
Gehäuse anliegt, wobei der den Dichtring (8) einschliessende Raum (7) breiter ist
als der Dichtring (8), so dass dieser in dem einschliessenden Raum (7) axial verschiebbar
ist und durch Haftreibungskraft an seiner inneren oder äusseren Umfangsfläche an dem
rotierenden Körper (2) oder dem Gehäuse (11) verschiebbar gehalten ist, dadurch gekennzeichnet,
dass die Haftreibungskraft grösser ist als die resultierende axiale Kraft des an den
Seitenflächen des Dichtringes (8) wirkenden Druckes des abzudichtenden Mediums, so
dass zwischen diesen beiden Seitenflächen und den ihnen gegenüberliegenden Flächen
(13,14) des umschliessenden Raumes (7) jeweils ein ringförmiger Spaltraum (15,16)
vorhanden ist und der Dichtring (8) nach Art einer Labyrinthdichtung vom abzudichtenden
Medium umströmt wird, wobei der Dichtring (8) durch kurzzeitigen mechanischen Anlaufkontakt
mit den Flächen (13,14) des einschliessenden Raumes (7) zwischen diesen Flächen (13,14)
selbsttätig eine zentrierte kontaktfreie Position einnimmt.
2. Abdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an mindestens einer der Seitenflächen
des Dichtringes (8) oder des ihn einschliessenden Raumes (7) im Abstand von der mit
Haftreibung anliegenden Umfangsfläche (9) des Dichtringes (8) ein dem Druckausgleich
dienender Freiraum (20,21;20˝,21˝) vorgesehen ist, der durch eine Hinterschneidung
gebildet ist, die sich über einen Absatz (19,19˝) an eine den Spaltraum (15,16) begrenzende
ringförmige Dichtspaltfläche (17,18) anschliesst, deren Breite diesem Abstand entspricht.
3. Abdichtung nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, dass die Seiten des Dichtringes
ringförmig umlaufende Anlaufflächen (29, 30) für die Zentrierung des Dichtringes (8)
in dem einschliessenden Raum (7) und für den Schutz der Dichtspaltflächen (17, 18)
aufweisen (Fig.15,16), die einen breiteren Querschnittsbereich (31) des Dichtringes
(8) seitlich begrenzen.
4. Abdichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden
in axialer Richtung des Dichtringes (8) einander gegenüberliegenden Ringseiten zum
Druckausgleich durch sich quer durch den Dichtring (8) erstreckende Kanäle (34) oder
durch sich über die Seiten des Dichtringes (8) radial erstreckende Ausnehmungen (32)
miteinander verbunden sind (Fig.10).
5. Abdichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass zur Gleitfilmbildung
an den Anlaufflächen (29) keilförmige Erhebungen (35) vorgesehen sind.
6. Abdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenflächen (36,37)
des Dichtringes (8) radial gerichtete, durchlaufende Rillen (39) aufweisen.
7. Abdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtring (8) zur Bildung
einzelner Anlaufflächen in Umfangsrichtung aufeinanderfolgende Ausbiegungen (40,41,42)
aufweist (Fig.16-18).
8. Abdichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtring
(8) mit mindestens einer ringförmigen inneren oder äusseren Umfangsfläche an dem rotierenden
Körper oder dem Gehäuse anliegt, die schmaler ist als der Dichtring (8).
9. Abdichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlagefläche (24) des
Dichtringes (8) für seine Halterung durch Haftreibung durch eine umlaufende Nut (25)
verkleinert ist.
10. Abdichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Raum der Nut (25) durch
Ableitöffnungen (26) mit einer Aussenseite des Dichtringes (8) verbunden ist.
11. Verfahren zur Abdichtung an einem in einem Gehäuse eingeschlossenen rotierenden Körper,
insbesondere am Aussenläufer (2) einer innenachsigen Drehkolbenmaschine, mittels eines
den rotierenden Körper (2) umschliessenden Dichtringes (8), der mit seinem inneren
oder äusseren Umfang radial federnd an einem dieser Teile anliegt, dadurch gekennzeichnet,
dass die an dem Dichtring (8) wirkende radiale Federkraft derart bestimmt wird, dass
die resultierende Axialkraft der Haftreibung am inneren oder äusseren Umfang des Dichtringes
stets grösser ist als der an dem Dichtring in axialer Richtung wirkende Druck des
abzudichtenden Mediums, jedoch der Dichtring bei kontaktbildendem Anlauf an eine Fläche
(13,14) des ihn einschliessenden Gehäuses (7) axial verschiebbar ist, so dass die
Abdichtung nach Art einer Labyrinthdichtung an Dichtspalten (15,16) zwischen der Dichtleiste
(8) und dem Gehäuse (7,11) erfolgt.