[0001] Die Erfindung betrifft ein verfahren zum Füllen eines Behälters mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 7.
[0002] Ein solches Verfahren und eine solche Vorrichtung sind aus der DE-OS 32 45 731 bekannt.
Dort wird die Flüssigkeit unter Gegendruck in einen Behälter gefüllt. Um zu vermeiden,
daß die Flüssigkeit in den Rückgasabschnitt gelangt, sind unterhalb der Rückgasleitung
Sonden angeordnet, die über ein Ventil die Flüssigkeitszufuhr stoppen. Somit wird
der Füllvorgang kurz vor Erreichen der Öffnung der Rückgasleitung gestoppt. Erreicht
die Flüssigkeit bzw. der durch das Einfüllen erzeugte Schaum die erste Sonde, wird
die Flüssigkeitszufuhr mittels einer Drosseleinrichtung reduziert, so daß der Füllvorgang
mit verminderter Geschwindigkeit fortgesetzt wird. Erreicht die Flüssigkeit bzw. der
Schaum die obere Sonde, so wird das Ventil geschlossen und die Flüssigkeitszufuhr
gestoppt.
[0003] Aus der US-PS 3 918 475 sind ebenfalls das gattungsbildende Verfahren und eine Vorrichtung
zur Durchführung dieses Verfahrens bekannt. Die Vorrichtung weist ein langes Füllrohr
mit zwei Ventilen für eine schnelle und eine langsame Flüssigkeitszufuhr auf. Das
Füllrohr ist mit zwei Sonden versehen. Zum Beenden des bei Atmosphärendruck ablaufenden
Füllvorgangs wird beim Erreichen der Flüssigkeit bzw. des Schaums einer ersten Füllhöhe
über die erste Sonde das Ventil, das den schnellen Fluß steuert, geschlossen und danach,
beim Erreichen der zweiten Sonde, das Ventil geschlossen, welches den langsamen Fluß
steuert.
[0004] Die bekannten Verfahren und Vorrichtungen eignen sich nicht für das Füllen offener
Behälter mit zur Schaumbildung neigenden Flüssigkeiten, insbesondere nicht bei Verwendung
kurzer Füllrohre, da die gewünschte Endfüllhöhe der Flüssigkeit beim Stoppen des Füllvorganges
nur ungenau vorherbestimmt werden kann. Beim Einfüllen von Flüssigkeiten, z.B. Wasser,
gelangt gleichzeitig mit der Flüssigkeit Umgebungsluft in den Behälter. Dadurch entsteht
während des Füllvorgangs eine Schaum- und Blasenbildung, auf die die Sonden ansprechen,
obwohl der Flüssigkeitsspiegel an sich noch nicht die Endfüllhohe erreicht hat. Die
Größe des Fehlers hängt von der Größe der Schaum- und Blasenbildung ab, die für verschiedene
Flüssigkeiten unterschiedlich groß ist. Bei bestimmten Wässern macht sich dieser Fehler
ganz deutlich bemerkbar. Ein ähnlicher Effekt kann auch beim Füllen unter Gegendruck
auftreten.
[0005] Im Hinblick auf diesen Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zum Füllen eines Behälters und eine Vorrichtung zum Durchführen dieses
Verfahrens zu schaffen, mit denen die Genauigkeit der Endfüllhöhe auf einfache Weise
verbessert wird.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 7 gelöst.
[0007] Aufgrund der Wartezeit nach dem Stoppen der ersten Flüssigkeitszufuhr wird erreicht,
daß sich der Schaum, der sich während der Flüssigkeitszufuhr auf der Flüssigkeitsoberfläche
gebildet hat, wieder abbaut. Dadurch entsteht eine glatte Flüssigkeitsoberfläche,
die sich unterhalb der ersten Sonde befindet. Da nach dieser Wartezeit erneut Flüssigkeit
zugeführt wird, bis wieder eine der Sonden anspricht und dann die Flüssigkeitszufuhr
gestoppt wird, kann der Behälter auf die gewünschte Endfüllhöhe mit großer Genauigkeit
aufgefüllt werden. Da der zweite Füllvorgang nur sehr kurz ist, entsteht kein neuer
Schaum auf der Flüssigkeitsoberfläche, so daß die Endfüllhöhe dadurch erreicht wird,
daß die Flüssigkeit selbst und nicht der Schaum das zweite Ansprechen einer der Sonden
bewirkt. Somit wird die gewünschte Endfüllhöhe präzise erreicht.
[0008] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird die Flüssigkeitszufuhr
beim ersten Ansprechen der Sonde sofort unterbrochen. Das vereinfacht die Steuerung
der Vorrichtung, da eine Verminderung des Flüssigkeitsstromes und die dazu erforderliche
Vorrichtung dann nicht erforderlich sind.
[0009] Eine weitere Vereinfachung der Vorrichtung kann dadurch erreicht werden, daß zum
Messen der Füllhöhe nur eine Sonde verwendet wird. Die Flüssigkeitszufuhr wird dann
das erste Mal beim Ansprechen der Sonde aufgrund des Schaumes auf der Flüssigkeitsoberfläche
gestoppt. Das zweite Mal spricht die gleiche Sonde an, wenn nach der Wartezeit, während
der sich der Schaum abbaut, erneut Flüssigkeit zugeführt wird und die nun schaumfreie
Flüssigkeitsoberfläche wieder die Sonde erreicht.
[0010] Es kann auch vorteilhaft sein, wenn zwei Sonden vorgesehen sind, wovon die zweite
Sonde oberhalb der ersten Sonde angeordnet ist. Hierbei kann der Abstand der beiden
Sonden an die Füllbedingungen angepaßt weden. Dies ist insbesondere bei schneller
Flüssigkeitszufuhr oder nicht allzu starker Schaumbildung der Flüssigkeit vorteilhaft.
[0011] Ferner ist es günstig, wenn die Sonden auf der Außenseite des Füllrohres angeordnet
sind. Die Höhe der Sonden kann dann durch die Eintauchtiefe des Füllrohres in den
Behälter besonders einfach kontrolliert werden. Ferner sind die Sonden zur Kontrolle
und Reparatur leicht zugänglich. Auch ist es vorteilhaft, wenn die Sonden einen an
eine Spannungsquelle angeschlossenen Metallkern aufweisen, der von dem Füllrohr durch
einen Isoliermantel isoliert ist. Diese Sonden können auf einfache Weise an dem Füllrohr
angeordnet werden, weisen eine hohe Meßgenauigkeit auf und haben eine schnelle Reaktionszeit.
[0012] Auch ist es vorteilhaft, wenn die Sonden von einem Schutzrohr umgeben sind, welches
nur die unteren Enden der Sonden freiläßt. Denn dann sind die Sonden gegen schädliche
Einflüsse der Außenwelt, z.B. Verkratzen durch Anstoßen oder Verschmutzen durch Flüssigkeit
oder Luft geschützt. Die freien Enden definieren die Ansprechpunkte, die auf die ansteigende
Flüssigkeit bzw. den darauf gebildeten Schaum reagieren. Günstigerweise kann die Mantelfläche
des Füllrohres Aussparungen aufweisen, in die die Sonden so eingesetzt sind, daß die
äußere Oberfläche der Sonden im wesentlichen mit der Mantelfläche des Füllrohres fluchtet.
Dadurch wird erreicht, daß die Sonden nicht über die Mantelfläche des Füllrohres überstehen
und somit Beschädigungen der Sonden vermieden werden.
[0013] Ferner ist es vorteilhaft, wenn das Ventil in dem Füllrohr angeordnet ist. Somit
kann die Flüssigkeitsmenge, die sich beim Schließen des Ventiles noch in dem Füllrohr
befindet, gering gehalten werden. Auch ist es von Vorteil, wenn das Füllrohr unterhalb
der Mündung der Flüssigkeitszuleitung einen verminderten Innendurchmesser aufweist,
wobei der Übergangsbereich zu dem verminderten Innendurchmesser einen kantenlosen
Ventilsitz bildet, auf welchem das Ventil im geschlossenen Zustand dichtend aufsitzt.
Durch den kontinuierlichen Übergang wird es in einfacher Weise ermöglicht, daß das
Ventil verschiedene Offenstellungen einnehmen kann, in denen durch den unterschiedlichen
Abstand des Ventils von der Füllrohrwandung ein unterschiedlicher Flüssigkeitsdurchfluß
geregelt werden kann.
[0014] Gemäß einer günstigen Weiterbildung der Erfindung ist ein pneumatischer an die Steuereinrichtung
angeschlossener Stellantrieb zum Öffnen und Schließen des Ventils vorgesehen. Üblicherweise
wird ein Pneumatikzylinder verwendet. Es wird somit ein einfaches, zuverlässig steuerbares
Öffnen und Schließen des Ventils ermöglicht. Vorteilhafterveise ist der pneumatische
Stellantrieb als Mehrstellungszylinder ausgebildet. Durch verschiedene Stellungen
des Mehrstellungszylinders können dann verschiedene Flüssigkeitsströme erzielt werden.
Insbesondere kann dann bei der zweiten Flüssigkeitszufuhr ein geringerer Flüssigkeitsstrom
gewählt werden, so daß ein noch präziseres Stoppen bei der gewünschten Endfüllhöhe
erfolgen kann.
[0015] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist eine Schutzgasleitung vorgesehen,
die in eine das Füllrohr oberhalb des zu füllenden Behälters umgebende Schutzgashülse
mündet. Dies ist von besonderem Vorteil, wenn das Füllrohr ohne Berührung und Abdichtung
in den Behälter eingeführt wird, um eine Kontamination der Mündung des Behälters zu
vermeiden. Dem Behälter kann dann im Bereich seiner Mündung während des Füllvorgangs
ein Schutzgas zugeführt werden, so daß während des gesamten Füllvorganges der Behälter
gegen Eindringen von Umgebungsluft in seine Mündung geschützt ist. Zudem können Schutzgasleitung
und Schutzgashülse in der Zeit, in der kein Behälter gefüllt wird, dazu verwendet
werden, das Füllrohr von außen zu reinigen und zu sterilisieren, z.B. durch Einleiten
von Wasser, Heißwasser, Dampf etc.
[0016] Im Folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert.
[0017] Es zeigen
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
und
- Fig.
- 2 einen Querschnitt durch ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0018] Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Füllvorrichtung 1 im Querschnitt, unter
der ein Behälter 2 in Form einer Flasche zum Füllen mit einer Flüssigkeit, z.B. Mineralwasser,
angeordnet ist. Die Füllvorrichtung 1 umfaßt ein Füllrohr 3, dessen unteres Ende in
die Mündung 4 des Behälters 2 hineinragt. In das Füllrohr 3 mündet eine Flüssigkeitszuleitung
5. Unterhalb der Mündung der Flüssigkeitszuleitung 5 weist das Füllrohr 3 einen verminderten
Innendurchmesser auf. Der Übergangsbereich in dem Füllrohr 3 zu dem Ende mit dem verminderten
Innendurchmesser bildet einen kantenlosen Ventilsitz 6, auf dem ein Ventil 7 im geschlossenen
Zustand dichtend aufsitzt, so daß der Flüssigkeitsstrom durch das Füllrohr 3 unterbrochen
wird. Zur Steuerung des Ventils 7 ist ein Pneumatikzylinder 8 angeordnet, der über
die Druckleitung 9 das Ventil 7 öffnet oder schließt. Der Pneumatikzylinder 8 kann
als Mehrstellungszylinder ausgebildet sein, so daß verschiedene Öffnungsstellungen
des Ventils 7 möglich sind, bei denen unterschiedlich große Flüssigkeitsströme durch
das Füllrohr 3 in den Behälter 2 strömen können.
[0019] An dem unteren Ende des Füllrohres 3, das in den Behälter 2 hineinragt, ist in der
Mantelfläche des Füllrohres 3 eine Aussparung 10 ausgebildet, in die eine Sonde 11
eingesetzt ist. Die Sonde 11 umfaßt einen mittels einer Leitung 23 an eine Steuereinrichtung
17 angeschlossenen Metallkern 12 und einen Isoliermantel 13 und ist so in der Aussparung
10 angeordnet, daß ihre Oberfläche mit der Mantelfläche des Füllrohres 3 im wesentlichen
fluchtet. Zum weiteren Schutz der Sonde 11 ist sie von einem Schutzrohr 14 umgeben,
das nur das untere Ende 15 der Sonde 11 unbedeckt läßt. Dadurch ist die Sonde 11 vollständig
gegen Verschmutzung geschützt und der Ansprechpunkt der Sonde 11 genau definiert.
[0020] Im Folgenden wird das Verfahren anhand des Betriebs der Vorrichtung gemäß Fig. 1
beschrieben. Durch das Füllrohr 3 wird der Behälter 2 mit Flüssigkeit befüllt, bis
der sich beim Füllen bildende Schaum das untere Ende 15 der Sonde 11 erreicht. Über
die Sonde 11 wird der Steuereinrichtung 17 ein Signal zugeführt, aufgrund dessen der
Pneumatikzylinder über die Druckleitung 9 betätigt wird, so daß der Füllvorgang durch
Schließen des Ventils 7 beendet wird.
[0021] Infolgedessen liegt die Flüssigkeitsoberfläche unterhalb des unteren Endes 15 der
Sonde 11. Nach einer vorbestimmten Wartezeit von z.B. einer Sekunde, innerhalb welcher
der Schaum abgebaut ist, wird der Füllvorgang durch Öffnen des Ventils wieder gestartet.
Dieser zweite Füllvorgang wird sodann wieder gestoppt, wenn die Flüssigkeit das untere
Ende 15 der Sonde 11 zum zweiten Mal erreicht. Über die Sonde 11 geht das Signal an
die Steuereinrichtung 17, die den Pneumatikzylinder 8 betätigt und somit das Ventil
7 schließt. Da sich aufgrund der kurzen Dauer beim zweiten Füllvorgang kein Schaum
bildet, entspricht die Höhe der Flüssigkeitsoberfläche nun der Höhe des Ansprechpunktes
15 der Sonde 11.
[0022] Fig. 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Die
mit den gleichen Bezugszeichen bezifferten Teile der Vorrichtung entsprechen denen
aus Fig. 1 und erfüllen die in diesem Zusammenhang beschriebene Funktionsweise, soweit
im Folgenden nichts anderes erläutert wird.
[0023] Es werden im Folgenden also nur die Unterschiede zum ersten Ausführungsbeispiel beschrieben.
Zusätzlich zu der Aussparung 10 in der Mantelfläche des unteren Endes des Füllrohres
3, in die die Sonde 11 eingesetzt ist, ist in der Mantelfläche eine Aussparung 10
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1993/08/DOC/EPNWA1/EP92112874NWA1/imgb0001)
vorgesehen, in die eine zweite Sonde 11
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eingesetzt ist. Die Sonde 11
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umfaßt einen an die Steuereinrichtung 17 angeschlossenen Metallkern 12
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, der durch einen Isoliermantel 13
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von dem Füllrohr 3 isoliert ist. Ferner fluchtet die Oberfläche der Sonde 11
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1993/08/DOC/EPNWA1/EP92112874NWA1/imgb0001)
im wesentlichen mit der Mantelfläche des Füllrohres 3. Die Sonde 11
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wird, wie die Sonde 11, von dem Schutzrohr 14 umgeben. Das Schutzrohr 14 weist eine
zweite Unterbrechung auf, die das untere Ende 19 der Sonde 11
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1993/08/DOC/EPNWA1/EP92112874NWA1/imgb0001)
freiläßt und somit den zweiten Ansprechpunkt definiert.
[0024] Beim Füllvorgang spricht das untere Ende 15 der Sonde 11 auf die ansteigende Flüssigkeitsoberfläche,
bzw. deren Schaum, an, wodurch über die Steuereinrichtung 17, die Druckleitung 9 und
den Pneumatikzylinder 8 das Ventil 7 geschlossen wird. Während einer vorbestimmten
Wartezeit setzt sich der Schaum auf der Flüssigkeitsoberfläche, so daß diese unterhalb
des unteren Endes 15 der Sonde 11 liegt. Nach der vorbestimmten Wartezeit, in der
sich der Schaum gesetzt hat, beginnt der Füllvorgang erneut, wie es bereits im Zusammenhang
mit Fig. 1 beschrieben wurde. Im Unterschied zum Ausführungsbeispiel der Fig. 1 wird
der Füllvorgang jedoch erst gestoppt, wenn die erneut ansteigende Flüssigkeitsoberfläche
das untere Ende 19 der zweiten Sonde 11
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erreicht hat. Über die Sonde 11
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1993/08/DOC/EPNWA1/EP92112874NWA1/imgb0001)
wird ein Signal an die Steuereinrichtung 17 gegeben, die dann über den Pneumatikzylinder
8 und die Druckleitung 9 das Ventil 7 schließt. Da sich während des zweiten nur kurzen
Füllvorgangs keine weiteren Blasen oder Schaum bilden, entspricht die Höhe der Flüssigkeitsoberfläche
exakt der Höhe des unteren Endes 19 der Sonde 11
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1993/08/DOC/EPNWA1/EP92112874NWA1/imgb0001)
, durch welche die vorbestimmte Füllhöhe definiert ist.
[0025] Ferner ist in diesem Ausführungsbeispiel die Vorrichtung 1 auf eine Tragplatte 20
montiert. Die Tragplatte 20 kann als rotierende Platte ausgebildet sein und mehrere
Füllvorrichtungen 1 aufnehmen, so daß gleichzeitig mehrere Behälter 2 gefüllt werden
können. Es ist dazu der Träger des Behälters 2 höhenbeweglich, so daß das Füllrohr
3 aus dem Behälter 2 herausgeführt und in dem nächsten Behälter 2 in der gewünschten
Höhe wieder positioniert werden kann.
[0026] Die Füllvorrichtung 1 weist ferner eine Schutzgaszuleitung 21 auf, die in eine das
Füllrohr 3 oberhalb des zu füllenden Behälters 2 umgebende Schutzgashülse 22 mündet.
Durch Zuleitung von Schutzgas über die Schutzgasleitung 21 und die Schutzgashülse
22 kann die Mündung 4 des Behälters 2 während des Füllvorganges gegen Kontamination
geschützt werden. Zudem kann über die Schutzgasleitung 21 und die Schutzgashülse 22
durch Einleiten von Wasser, Heißwasser, Dampf etc. das Füllrohr außen gereinigt werden,
wenn keine Behälter 2 abgefüllt werden.
[0027] Im Folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren anhand der Fig. 2 beschrieben. Ein
Behälter 2 wird der auf der Tragplatte 20 angeordneten Füllvorrichtung 1 zugeführt
und in einer vorbestimmten geeigneten Höhe bezüglich des Füllrohres 3 positioniert.
Diese Höhe wird so gewählt, daß das untere Ende 19 der zweiten Sonde 11
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bezüglich des Behälters 2 so zu liegen kommt, daß dort die gewünschte Endhöhe vorliegen
soll. Über die Steuereinrichtung 17, die Druckleitung 9 und den Pneumatikzylinder
8 wird das Ventil 7 geöffnet, so daß die Füllflüssigkeit, z.B. Wasser, über die Flüssigkeitszuleitung
5 durch den zwischen dem Ventil 7 und dem Ventilsitz 6 entstehenden Spalt in das untere
Ende des Füllrohres 3 und somit in den Behälter 2 gelangt. Die Flüssigkeit steigt
in dem Behälter 2 solange an, bis das untere Ende 15 der Sonde 11 von der Flüssigkeit,
bzw. dem Schaum auf der Flüssigkeitsoberfläche erreicht wird. Die Sonde 11, die auf
die Flüssigkeit bzw. den Schaum auf der Flüssigkeitsoberfläche anspricht, gibt ein
Signal an die Steuereinrichtung 17, die das Ventil 7 über die Druckleitung 9 und den
Pneumatikzylinder 8 schließt. Die Flüssigkeitszufuhr von der Flüssigkeitszuleitung
5 in den Behälter 2 ist somit unterbrochen. Durch den Einfüllvorgang über das kurze
Füllrohr 3 in die offene Mündung 4 des Behälters 2 ist mit der Flüssigkeit bzw. dem
Wasser, soviel Luft in den Behälter 2 gelangt, daß die Oberfläche der Flüssigkeit
aus Schaum und Blasen besteht. Während einer Wartezeit nach dem Stoppen des Füllvorgangs
bauen sich Schaum und Blasen von der Flüssigkeitsoberfläche ab, so daß die Flüssigkeitsoberfläche
unterhalb des unteren Endes 15 der Sonde 11 liegt. Nach der Wartezeit, die ausreichend
für den Abbau des Schaumes von der Flüssigkeitsoberfläche ist, wird von der Steuereinrichtung
17 das Ventil 7 über die Druckleitung 9 und den Pneumatikzylinder 8 automatisch wieder
geöffnet. Das Öffnen des Ventils 7 erfolgt entweder in die ursprüngliche Stellung
während des vorherigen Füllvorganges oder in eine Zwischenstellung, in der der Durchlaß
zwischen dem Ventil 7 und dem Ventilsitz 6 kleiner ist als während dem ersten Füllvorgang.
Der Nachfüllvorgang wird dann gestoppt, wenn das untere Ende 19 der zweiten Sonde
11
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auf die erneut ansteigende Flüssigkeitsoberfläche anspricht. Das Ventil 7 wird dann
von der Steuereinrichtung 17 über die Druckleitung 9 und den Pneumatikyzlinder 8 wieder
geschlossen. Da der Nachfüllvorgang nur sehr kurz ist, entsteht keine erneute Schaum-
und Blasenbildung auf der Flüssigkeitsoberfläche, so daß die Höhe der Flüssigkeitsoberfläche
exakt der vorbestimmten Füllhöhe entspricht, die durch das untere Ende 19 der Sonde
11
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1993/08/DOC/EPNWA1/EP92112874NWA1/imgb0001)
festgelegt ist. Durch Absenken des Behälters 2 oder Anheben der Füllvorrichtung 1
wird das Füllrohr 3 aus der Mündung 4 des Behälters 2 herausgenommen. Dann wird der
Behälter 2 zur Verschließstation geführt und ein weiterer Behälter 2 in Füllposition
gebracht, so daß der oben beschriebene Füllvorgang von neuem beginnen kann.
1. Verfahren zum Füllen eines Behälters mit einer Flüssigkeit, bei dem die Flüssigkeit
dem Behälter über eine Flüssigkeitszuleitung zugeführt wird, das Erreichen einer vorbestimmten
Füllhöhe in dem Behälter mittels mindestens einer Sonde gemessen wird und nach Ansprechen
einer der Sonden die Flüssigkeitszufuhr gestoppt wird, dadurch gekennzeichnet, daß
nach einer vorbestimmten Wartezeit erneut Flüssigkeit zugeführt wird, bis wieder eine
der Sonden (11, 11
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) anspricht und daß danach die Flüssigkeitszufuhr erneut gestoppt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim ersten Ansprechen der
Sonde (11) die Flüssigkeitszufuhr sofort unterbrochen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum ersten und zweiten
Stoppen der Flüssigkeitszufuhr nur eine Sonde (11) verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei in unterschiedlicher
Höhe angeordnete Sonden (11, 11') verwendet werden, wobei beim Ansprechen der unteren
Sonde (11) die Flüssigkeitszufuhr das erste Mal, beim Ansprechen der oberen Sonde
(11') das zweite Mal gestoppt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die erneute
Flüssigkeitszufuhr gegenüber der ersten Flüssigkeitszufuhr mit einem verminderten
Flüssigkeitsstrom erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß dem Behälter
(2) im Bereich seiner Mündung (4) während des Füllvorgangs Schutzgas zugeführt wird.
7. Vorrichtung zum Füllen eines Behälters mit einer Flüssigkeit, mit einem Füllrohr,
mit einer daran angeschlossenen Flüssigkeitszuleitung, mit einem steuerbaren Ventil
zum Unterbrechen des Flüssigkeitsstroms in dem Füllrohr, mit mindestens einer Sonde
zum Messen des Flüssigkeitsspiegels in dem zu befüllenden Behälter und mit einer Steuereinrichtung
zum Schließen des Ventils, wenn eine der Sonden anspricht, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtung (17) so ausgebildet ist, daß nach Schließen des Ventils
(7) dieses nach einer vorbestimmten Wartezeit automatisch wieder geöffnet und beim
zweiten Ansprechen einer der Sonden (11, 11') erneut geschlossen wird.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (17)
derart ausgebildet ist, daß das Ventil (7) beim ersten Ansprechen der Sonde (11) sofort
geschlossen wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß nur eine Sonde (11)
vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Sonden (11, 11')
vorgesehen sind, wovon die zweite Sonde (11
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1993/08/DOC/EPNWA1/EP92112874NWA1/imgb0001)
) oberhalb der ersten Sonde (11) angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Sonden
(11, 11
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1993/08/DOC/EPNWA1/EP92112874NWA1/imgb0001)
) auf der Außenseite des Füllrohres (3) angeordnet sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Sonden
(11, 11
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1993/08/DOC/EPNWA1/EP92112874NWA1/imgb0001)
) einen an eine Spannungsquelle angeschlossenen Metallkern (12, 12
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1993/08/DOC/EPNWA1/EP92112874NWA1/imgb0001)
) aufweisen, der von dem Füllrohr (3) durch einen Isoliermantel (13, 13
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1993/08/DOC/EPNWA1/EP92112874NWA1/imgb0001)
) isoliert ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Sonden
(11, 11
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1993/08/DOC/EPNWA1/EP92112874NWA1/imgb0001)
) von einem Schutzrohr (14) umgeben sind, welches nur die unteren Enden der Sonden
(11, 11
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1993/08/DOC/EPNWA1/EP92112874NWA1/imgb0001)
) freiläßt.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Mantelfläche
des Füllrohres (3) Aussparungen (10, 10
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1993/08/DOC/EPNWA1/EP92112874NWA1/imgb0001)
) aufweist, in die die Sonden (11, 11
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1993/08/DOC/EPNWA1/EP92112874NWA1/imgb0001)
) so eingesetzt sind, daß die äußere Oberfläche der Sonden (11, 11') im wesentlichen
mit der Mantelfläche des Füllrohres (3) fluchtet.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil
(7) in dem Füllrohr (3) angeordnet ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Füllrohr
(3) unterhalb der Mündung der Flüssigkeitszuleitung (5) einen verminderten Innendurchmesser
aufweist, wobei der Übergangsbereich zu dem verminderten Inndendurchmesser einen kantenlosen
Ventilsatz bildet, auf welchem das Ventil (7) im geschlossenen Zustand dichtend aufsitzt.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß zum Öffnen
und Schließen des Ventils (7) ein pneumatischer Stellantrieb (8) an die Steuereinrichtung
(17) angeschlossen ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der pneumatische Stellantrieb
(8) als Mehrstellungszylinder ausgebildet ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schutzgaszuleitung
(21) vorgesehen ist, die in eine das Füllrohr (3) oberhalb des zu füllenden Behälters
(2) umgebenden Schutzgashülse (22) mündet.