[0001] Die Erfindung betrifft einen Farbbehälter für eine Farbzuführung für ein Kurzfarbwerk
bei Offsetrotationsdruckmaschinen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Bei Farbwerken von Offsetrotationsdruckmaschinen, insbesondere bei Kurzfarbwerken,
ist es bekannt, daß sich die im Kreislauf befindliche Farbe zwischen Kammerrakel und
Farbpumpe kontinuierlich mit Wasser anreichert. Dies führt zu Veränderungen der physikalischen
Eigenschaften der Farbe. Das kann nachteilige Wirkungen auf die Druckqualität zur
Folge haben.
[0003] Zur Durchmischung der von der Rasterwalze abgerakelten Farbe mit der im Farbkasten
vorhandenen, teilweise frisch zugesetzten Farbe hat man in der EP 01 82 325 vorgeschlagen,
die abgerakelte Farbe in einem Bereich des Farbkastens einzuleiten, der weit entfernt
ist von der Entnahmestelle im Farbkasten, mittels Tauchwalze. Durch diesen relativ
langen Weg soll sich eine gute Durchmischung und Vermengung der von der Rakelwalze
abgerakelten, in die Farbwanne zurücklaufenden Farbe mit der sich in der Farbwanne
befindlichen Farbe ergeben.
[0004] Diese genannte Einrichtung ist jedoch insofern mängelbehaftet, als daß die zurücklaufende
Farbe, welche eine andere Viskosität besitzt als die in der Farbwanne befindliche,
sich auf dem Weg vom Leitblech bis zur Entnahme durch die Tauchwalze nicht selbständig
durchmischt, da die Viskositätsdifferenz zu groß ist.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Farbbehälter für eine Farbzuführung
für ein Kurzfarbwerk bei Offsetrotationsdruckmaschinen zu schaffen, mit welchem eine
kontinuierliche Zuführung von Anteilen neuer Farbe und Anteilen von der Rasterwalze
abgerakelter Farbe erfolgt.
[0006] Diese Aufgabe wird gemäß dem Kennzeichen des Patentanspruches 1 gelöst. Zweckmäßige
Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0007] Die Vorteile des erfindungsgemäßen Farbwerkes für Offsetrotationsdruckmaschinen bestehen
insbesondere darin, daß infolge des geringeren Volumens der Umlaufkammer gegenüber
der Speicherkammer nur eine geringe Farbmenge in Umlauf ist. Aus der Speicherkammer
läuft nur die aus der Umlaufkammer verbrauchte Farbe kontinuierlich nach. Somit ist
gewährleistet, daß die physikalischen Druckeigenschaften der Farbe für den Offsetprozeß
erhalten bleiben.
[0008] Die Erfindung soll nachstehend an mehreren Ausführungsbeispielen erläutert werden.
In den zugehörigen Zeichnungen zeigen
Fig. 1 die schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Farbwerkes mit geteiltem Farbbehälter;
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform des Farbbehälters;
Fig. 3 eine dritte Ausführungsform des Farbbehälters;
Fig. 4 eine vierte Ausführungsform des Farbbehälters;
[0009] Gemäß Fig. 1 ist eine insgesamt mit 1 bezeichnete Kammerrakel unterhalb einer Rasterwalze
2 angeordnet. Die Kammerrakel 1 sowie die Welle der Rasterwalze 2 sind in nicht dargestellten
Seitenwänden eines Maschinengestells gehalten. Über einen Anschlußstutzen 3 besitzt
die Kammerrakel 1 eine symbolisch durch eine Mittellinie dargestellte Farbzuführung
4, welche mit dem Anschlußstutzen 6 einer Farbpumpe 7 in Verbindung steht. Die Farbpumpe
7 befindet sich zusammen mit einem angeflanschten Motor 8 auf einer Grundplatte 9.
Auf einem der Grundplatte 9 gegenüberliegenden Einlaßstutzen 11 der Farbpumpe 7 befindet
sich ein geteilter Farbbehälter 12, welcher einen im wesentlichen trichterförmigen
Querschnitt besitzt und an seinem umgebördelten Fußteil 13 mittels eines Gewindeflansches
14 auf dem mit Gewinde versehenen Einlaßstutzen 11 der Farbpumpe 7 befestigt ist.
Der sich nach oben verbreiternde Trichter des Farbbehälters 12 ist mittels einer Trennwand
16 in eine Speicherkammer 17 und eine Umlaufkammer 18 unterteilt. Die Trennwand 16
verläuft parallel zur senkrechten Seitenwand 19 des Farbbehälters 12 und erstreckt
sich in axialer Richtung zur Rasterwalze 2. Die Trennwand 16 ist fest mit der Außenwand
des Farbbehälters 12, beispielsweise durch Schweißnähte, verbunden. Zwischen dem unteren
Ende der Trennwand 16 und dem Boden des Farbbehälters 12 befindet sich ein Durchlaß
21, der die Speicherkammer 17 mit der Umlaufkammer 18 verbindet. Die Speicherkammer
17 enthält neu zugeführte Druckfarbe, welche durch die Niveaulinie 22 sichtbar gemacht
ist. Die Trennwand 16 kann jedoch auch in vertikaler Richtung hin- und herbewegbar
in Art eines mit seitlichen Führungen versehenen Schiebers ausgeführt sein, so daß
der Durchlaß 21 einstellbar ist.
[0010] In der Umlaufkammer 18 befindet sich die von der Rasterwalze 2 abgerakelte, aus Farbe
und Wasser bestehende Flüssigkeit, welche die Kammerrakel 1 in Pfeilrichtung A verläßt
und in der Umlaufkammer 18 aufgefangen ist. Infolge der verschiedenen Viskositäten
der in den beiden Kammern 17; 18 befindlichen Flüssigkeiten ist die Füllhöhe in der
Umlaufkammer 18 geringer, was durch die Niveaulinie 23 sichtbar gemacht ist.
[0011] Während des Betriebszustandes, d. h. Bewegung der Rasterwalze 2 in Pfeilrichtung
A, wird ein Wasser - Farbgemisch in Pfeilrichtung A der Umlaufkammer 18 des Farbbehälters
12 zugeführt. Durch die Farbpumpe 7 wird dieses genannte Gemisch mit einem Anteil
neuer Farbe aus der Speicherkammer 17 durch den Durchlaß 21 der Kammerrakel 1 über
die Farbzuführung zugeführt. Durch diese Anordnung ist eine kontinuierliche und gleichmäßige
Zuführung von Anteilen neuer Farbe und Anteilen von der Rasterwalze abgerakelten Bestandteilen
gesichert. Neben der Rasterwalze 2 befindet sich noch ein nicht dargestelltes Feuchtwerk.
[0012] In den Fig. 2 bis 4 sind weitere Ausführungsformen von geteilten Farbbehältern 12
dargestellt, die sich in der Art der Gestaltung und Befestigung der Trennwand unterscheiden.
So ist in Fig. 2 eine Trennwand 24 dargestellt, welche an ihrem unteren Ende eine
Leiste 26 aus flexiblem Material, beispielsweise Gummi, besitzt, die mittels Nieten
27 an der Trennwand 24 befestigt ist, so daß wiederum ein Durchlaß 21 entstehen kann.
Die Befestigung muß formschlüssig sein und kann auch anderweitig erfolgen.
[0013] Gemäß Fig. 3 sind die Kammern 17; 18 des Farbbehälters 12 durch eine Trennwand 28
geteilt, welche an ihrer der Trichteröffnung zugewandten Seite in Drehpunkten 29 in
Pfeilrichtung A pendelnd gelagert ist. Damit kann ebenfalls ein nicht dargestellter
Durchlaß 21 entstehen, so wie das in Fig. 2 gezeigt ist.
[0014] Gemäß Fig. 4 ist die Trennwand zunächst wie in Fig. 2 mit dem Farbbehälter 12 fest
verbunden. Am unteren Teil der Trennwand 31 befindet sich ein in Gelenkpunkten 32
gelagerter Streifen 33, welcher gegen die Kraft einer Zugfedern 34 öffenbar ist, so
daß ein Durchlaß 21 entstehen kann.
Teileliste
[0015]
1 Kammerrakel
2 Rasterwalze
3 Anschlußstutzen
4 Farbzuführung
5 -
6 Anschlußstutzen
7 Farbpumpe
8 Motor
9 Grundplatte
10 -
11 Einlaßstutzen
12 Farbbehälter
13 Fußpunkt
14 Gewindeflansch
15 -
16 Trennwand
17 Speicherkammer
18 Umlaufkammer
19 Seitenwand
20 -
21 Durchlaß
22 Niveaulinie
23 Niveaulinie
24 Trennwand
25 -
26 Leiste
27 Niete
28 Trennwand
29 Drehpunkt
30 -
31 Trennwand
32 Gelenkpunkt
33 Streifen
34 Zugfeder
A Pfeilrichtung
1. Farbbehälter (12) für eine Farbzuführung (7; 4) für ein Kurzfarbwerk (12; 7; 4;
2; 1) bei Offsetrotationsdruckmaschinen, welchem über eine Kammerrakel (1) ein Gemisch
aus Druckfarbe und Wasser über eine Pumpe (7) einem Farbbehälter (12) zugeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß der Farbbehälter (12) in eine Speicherkammer (17) für
neue Farbe und eine Umlaufkammer (18) für abgerakelte Farbe unterteilbar ist.
2. Farbbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Farbbehälter (12)
im wesentlichen eine Trichterform besitzt und mit dem Einlaßstutzen (11) der Farbpumpe
(7) lösbar verbunden ist.
3. Farbbehälter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Speicherkammer
(17) und die Umlaufkammer (18) des Farbbehälters (12) durch eine in axialer Richtung
zur Rasterwalze (2) verlaufende Trennwand (16; 24; 28; 31) gebildet ist, welche in
Richtung Farbpumpe (7) einen in axialer Richtung verlaufenden, in seinem Querschnitt
veränderbaren Durchlaß (21) aufweist.
4. Farbbehälter nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlaufkammer
(18) des Farbbehälters (12) über dem Einlaßstutzen (11) der Farbpumpe (7) angeordnet
ist.
5. Farbbehälter nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die von der Rasterwalze
(2) abgerakelte Farbe in die Umlaufkammer (18) des Farbbehälters (12) rückführbar
ist.
6. Farbbehälter nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zufuhr der
Farbe zur Kammerrakel (1) über die Farbpumpe (7) und eine Farbzuführung (4) erfolgt.
7. Farbbehälter nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwand (24)
an ihrem unteren Ende eine flexible Leiste (26) aufweist, welche mit der Trennwand
(24) formschlüssig verbunden ist.
8. Farbbehälter nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwand (28)
an ihrer oberen, der Trichteröffnung zugewandten Seite in Drehpunkten (29) schwenkbar
gelagert ist.
9. Farbbehälter nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwand (31)
an ihrer unteren, dem Trichterauslauf zugewandten Seite einen in Gelenkpunkten (32)
schwenkbaren Streifen (33) besitzt, der gegen die Kraft von Zugfedern (34) öffenbar
ist.
10. Farbbehälter nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Farbbehälter
(12) eine Länge besitzt, die der halben oder einer viertel Länge der Rasterwalze (2)
entspricht.