[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Herstellung von rohrförmigen Betonteilen
mit im jeweiligen Betonteil verankerten Bewehrungsteilen, insbesondere in den Innenraum
des Betonteils hineinragenden Steigeisen, umfassend
a) einen unter Flur bleibend angeordneten Formkern;
b) eine den Formkern umschließende, höhenverstellbare Formteilauflage, welche zwischen
einer unter Flur abgesenkten Formgebungsstellung und einer mindestens auf Flurhöhe
liegenden Formteilentnahmestellung höhenverstellbar ist und zur Absenkung und Anhebung
einer Untermuffe bestimmt und ausgebildet ist;
c) Haltemittel an dem Formkern zur Aufnahme der Bewehrungsteile;
d) gegebenenfalls Rückstellmittel zum Zurückziehen mindestens eines Teils der Haltemittel
aus einer Haltestellung in eine Formteil-Entnahmestellung;
e) einen Formmantel;
f) Hubmittel zur Verstellung des Formmantels zwischen einer unter Flur gelegenen Formgebungsstellung
und einer über Flur gelegenen Formteil-Entnahmestellung;
g) Mittel zum Einbringen von Betonmischungen in einen durch den Formkern, die abgesenkte
Untermuffe und den in seiner Formgebungsstellung an die Untermuffe angrenzenden Formmantel
gebildeten Formraum und
h) Mittel zur Erleichterung des Einlegens der Bewehrungsteile in den Formkern.
[0002] Bei der Fertigung von Schachtrohrelementen aus Beton mit einvibrierten Steigelementen
oder Steigeisen müssen die Steigelemente vor dem Füll- und Verdichtungsvorgang in
den Formkern eingelegt werden, damit sie dort verklemmt werden können.
[0003] Hierzu wird beispielsweise auf die DE-PS 31 10 185 verwiesen.
[0004] Nahezu alle auf dem Markt befindlichen Maschinen zur Produktion von solchen Schachtrohrelementen
sind mit stationär angeordneten Formkernen ausgestattet. Die Formkerne sind so eingebaut,
daß ihre Oberkante flureben ist. Dies bedingt, daß die Steigelemente auf einem Niveau
unter Flurebene eingelegt werden müssen. Ursprünglich wurden in den meisten Fällen
bei Schachtrohrelementen nur 2 Steigelemente eingelegt, die Einbringung der Steigelemente
in die Halterung manuell vorgenommen und zwar von oben, wobei sich der Bedienungsmann
in gebückte oder knieende Stellung begeben mußte. Bei der Fertigung von Schachtrohrelementen
mit mehr als 2 Steigelementen wurden die weiteren Steigelemente durch einen Spezialgreifstock
manuell nach unten geführt und dort in die Halterung am Kern eingelegt.
[0005] Da dieser Einlegevorgang sehr beschwerlich, mühsam und langsam war, wurde dann vielfach
vor oder neben der Maschine ein Treppenabgang angeordnet. Der Bedienungsmann mußte
dann bei jedem Einlegevorgang über die Treppe nach unten steigen und die Steigelemente
in die Halterung des Formkerns einlegen. Dabei mußte sich der Bedienungsmann, insbesondere
beim Einlegen der unteren Steigelemente bücken, um diese in die vorgesehenen Halterungen
einzulegen. Der Bedienungsmann mußte pro Arbeitsschicht bis zu etwa 250 mal die Treppe
auf- und absteigen, um den Formkern mit den Steigelementen zu bestücken. Dies war
insbesondere dann beschwerlich und zeitraubend, wenn die Schachtrohrelemente mit einer
Höhe bis zu 2 m produziert wurden, zumal dann - bedingt durch die Treppenneigung -
nahezu nie eine angenehme Position betreten werden konnte, um die Steigelemente bequem
in den Formkern einzulegen.
[0006] Um diesen zeitraubenden, unbequemen Arbeitsvorgang zu rationalisieren, wurden verschiedene
Lösungen vorgeschlagen.
[0007] Nach der deutschen Gebrauchsmusterschrift 85 33 861 wird der Formkern zum Bestücken
mit Steigelementen von der Maschinengrube nach oben über Flur gefahren, so daß die
Steigelemente ohne zusätzliche Greifeinrichtung und ohne Treppenbesteigung eingelegt
werden können. Der technische Aufwand hierfür ist relativ groß, da der gesamte Formkern
mit vibrationseinrichtung in höhenverstellbarer Ausführung gebaut werden muß. Bedingt
durch die erforderliche Paßgenauigkeit ist der Aufwand an Präzision für die Führungen
sehr groß. Auch sind große Massenkräfte zu überwinden. Weiterhin ist bei Formkernen
mit einer Höhe von ca. 2 m über der Maschine ein entsprechend großer Freiraum zu schaffen.
[0008] Die unteren Steigelemente können auch hier nur durch Bücken des Bedienungsmanns eingelegt
werden.
[0009] Aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift 85 01 471 und der entsprechenden europäischen
Offenlegungsschrift 160 170 entnimmt man eine Vorrichtung, bei welcher die Steigelemente
aus Magazinen entnommen und unter Flur in die Halterungen des Formkerns eingelegt
werden. Diese Ausführung ist sehr kostenaufwendig. Der größte Nachteil liegt darin,
daß die Steigelemente in magazinierfähiger Ausführung gebaut sein müssen. Die Steigelemente,
die in den verschiedenen Industriestaaten eingesetzt werden, sind so gebaut und ausgeführt,
daß sie in eingebautem Zustand eine möglichst sichere Begehbarkeit gewährleisten.
Bei der Konstruktion der Steigelemente wird keine Rücksicht auf Magazinierfähigkeit
genommen. Dadurch ist diese Vorrichtung nur bedingt einsatzfähig. Sie kann nur dann
verwendet werden, wenn die zum Einsatz kommenden Steigelemente magazinierfähig sind.
Selbst bei magazinierfähigen Steigelementen bestehen große Probleme, weil diese nicht
präzise hergestellt sind. Erfahrungsgemäß werden Steigelemente aus Grauguß oder Aluminium
ohne jegliche Nachbearbeitung eingesetzt. Bedingt durch die Gießungenauigkeit kommt
es, trotz der angestrebten Magazinierfähigkeit, beim Arbeiten zu vielfachen Störungen.
[0010] Eine aus der DE-PS 35 07 270 bekannte Vorrichtung hat den Vorteil, daß beim Einlegen
der Steigelemente nur kleine Massen bewegt werden müssen. Hierzu wird ein Beschickungskorb
mit Steigeisen in horizontaler Richtung verfahren bis zur Fluchtstellung mit dem Formraum
und dann in den Formraum abgesenkt. Der abgesenkte Beschickungskorb übergibt dann
die Steigeisen an die Halterungen. Hierauf wird der Beschickkorb wieder aus dem Formraum
nach oben gefahren und seitlich weg gefahren. Der Formkern kann in stationärer Bauweise
verbleiben. Es können beliebige Ausführungen von Steigelementen in den Beschickkorb
eingesetzt und von diesem in den Formkern eingelegt werden.
[0011] Diese Vorrichtung hat sich auch beim Einlegen von mehr als zwei Steigelementen bewährt.
[0012] Indes ist beim Einsetzen von mehr als vier Steigelementen, d.h., für die Fertigung
von Schachtrohrelementen mit einer Höhe bis zu 2 m, der technische Aufwand verhältnismäßig
groß. Es muß über dem Formkern ein entsprechender Freiraum geschaffen werden, damit
der Beschickkorb von der Seite her über den Formkern eingefahren werden kann.
[0013] Insbesondere kleinere Betonwarenfabriken haben nicht die finanziellen Mittel, solche
große, präzise geführte Einlegevorrichtungen anzuschaffen. Sie müssen deshalb auf
die eingangs beschriebenen, ursprünglichen Verfahrensweisen des Einlegens der Steigelemente
von Hand zurückgreifen.
[0014] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung gattungsgemäßer Art zu
entwickeln, die bei geringen Investitionskosten das herkömmliche manuelle Einlegen
wesentlich erleichtert; insbesondere soll das Einlegen der Bewehrungsteile bei sehr
hohen Formkernen erleichtert werden; dabei soll auch ermöglicht werden, daß der Bedienungsmann
nach dem Einlegen der Bewehrungsteile, insbesondere Steigeisen, wiedder das Flurniveau
erreichen kann, also nicht während der Vervollständigung des Formhohlraums, während
des Füllens und während des Rüttelns bei entsprechender Gefährdung in der Grube bleiben
muß.
[0015] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß im Umgebungsbereich
des Formkerns eine höhenverstellbare Plattform für einen Bedienungsmann angeordnet
ist, welche bei in Formgebungsstellung befindlicher Formteilauflage entlang der Höhe
des Formkerns in Einlegepositionen zu den verschiedenen Halterungen verfahrbar ist.
[0016] Bei dieser Ausgestaltung der Einrichtung kann der Bedienungsmann auf der Plattform
stehend oder auch sitzend entlang dem in der Grube befindlichen Formkern nach unten
und dann wieder nach oben fahren, wobei er die Bewehrungsteile, im folgenden genannt
Steigeisen, mitnimmt und entweder während des Abwärtsfahrens oder während des Aufwärtsfahrens
in die Halterungen im Formkern einlegt. Der Hubweg und die einzelnen Stillstandsstationen
im Verlauf des Hubwegs können so gewählt werden, daß der Bedienungsmann die Steigeisen
stehend oder sitzend ohne Bücken oder sonstige Körperverrenkungen einlegen kann.
[0017] Insbesondere ist es denkbar, daß die Plattform höhenverstellbar ist zwischen einer
Absenkstellung, welche auf oder unter dem Niveau des jeweils untersten Steigeisens
liegt und einer angehobenen Stellung, welche wenigstens annähernd auf Flurniveau liegt.
Sind Steigeisen bis an das untere Ende des jeweiligen Betonteils zu verlegen, so kann
man vorsehen, daß die Plattform in ihrer Absenkstellung auf der Höhe der in Formgebungsstellung
befindlichen Formteilauflage oder darunter liegt.
[0018] Um dem Bedienungsmann während des Absenkens oder Wiederanhebens der Plattform Zeit
zum sorgfältigen Einlegen der Steigeisen in die Halterungen am Kern zu lassen, kann
vorgesehen sein daß, die Plattform in mindestens einer Zwischenstellung zwischen der
Absenkstellung und der angehobenen Stellung feststellbar ist.
[0019] Um dem Bedienungsmann Gelegenheit zu geben, die Verweilzeiten in einzelnen Stationen
dem jeweiligen Zeitbedarf anzupassen, kann vorgesehen sein, daß die Plattform mit
einem mitbewegten Steuerschalter zur Steuerung ihrer Hub- bzw. Senkbewegung ausgerüstet
ist.
[0020] Um dem Bedienungsmann von dem Umgreifen zwischen Steigeisen und Schalter zu entlasten,
kann vorgesehen sein, daß der Steuerschalter ein Fußschalter ist.
[0021] Um dem Bedienungsmann das Bücken nach auf dem Plättformboden liegenden Steigeisen
zu ersparen, ist es möglich, daß auf der Plattform ein Träger für Steigeisen angeordnet
ist. Dieser Träger kann in Handhöhe des Bedienungsmanns angeordnet sein und wird in
seiner Höhe danach bemessen, ob man den Bedienungsmann in sitzender oder stehender
Stellung arbeiten lassen will.
[0022] Die Plattform kann durch ein fluiden-betätigtes Kraftgerät, insbesondere einer Hubpresse,
höhenverstellbar sein. Andererseits kann die Formteilauflage durch ein vom dem Kraftgerät
der Plattform gesondertes, insbesondere ein weiteres fluidenbetätigtes Kraftgerät,
höhenverstellbar sein.
[0023] Um dem Bedienungsmann die Heranholung der Steigeisen zur Plattform zu erleichtern,
kann in räumlicher Nähe zu der Plattform ein Zwischenlager für Steigeisen angeordnet
sein. Dieses Zwischenlager kann insbesondere in solcher Nähe zur Plattform angeordnet
sein, daß der Bedienungsmann von der Plattform aus Steigeisen aus dem Zwischenlager
entnehmen kann.
[0024] Wenn es die Anlage nicht aus anderen Gründen erfordert, daß der Bedienungsmann im
Maschinentrakt die Plattform verläßt, so kann man etwaige weitere Steuerorgane für
die Steuerung des Betriebsablaufs der Einrichtung an der Plattform oder in einem Bereich
anordnen, welcher von dem auf der Plattfrom befindlichen Bedienungsmann erreichbar
ist.
[0025] Der Formkern muß regelmäßig gewartet werden. Um die Wartung durch die Plattform nicht
zu behindern ist vorgesehen, daß die Plattform an einer Vertikalführung geführt ist,
welche an oder nahe einer seitlichen Begrenzung einer den Formkern aufnehmen Grube
angeordnet ist.
[0026] Bei einer solchen Ausführungsform läßt sich die Führung in der Weise unterbringen,
daß die Vertikalführung zwischen dem Boden der Grube und einem Abdecküberstand der
Grube angeordnet ist.
[0027] Für die Unterbringung des Kraftgeräts wird dann weiter vorgeschlagen, daß ein Kraftgerät
mit einem oberen von zwei relativ zueinander beweglichen Teilen an der Unterseite
des Abdecküberstands festgelegt ist und mit dem anderen seiner beweglichen Teile an
einem Führungsschlitten der Plattform angreift.
[0028] Eine besonders günstige Gestaltung im Hinblick auf die Wartung des Formkerns ergibt
sich dann, wenn die Plattform aus einer im wesentlichen horizontalen Betriebsstellung
in eine wesentlich vertikale Außerbetriebsstellung klappbar ist.
[0029] Die beiliegenden Figuren erläutern die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels.
Es stellen dar:
- Figur 1
- eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Einrichtung teilweise geschnitten;
- Figur 2
- eine weitere Ansicht der Einrichtung in Pfeilrichtung II der Figur 1;
- Figur 3
- eine Draufsicht der Einrichtung nach Figur 1 und 2;
- Figur 4
- eine Abwandlung zu Figur 1 in Teilansicht.
[0030] In den Figuren erkennt man eine Grube 10, die gegenüber dem Flurniveau 12 versenkt
angeordnet ist. In dieser Grube erkennt man einen Formkern 14. Der Formkern 14 ist
mit Einrichtungen zur Halterung von Steigeisen 16 ausgerüstet. Zur Ausgestaltung solcher
Einrichtungen wird in der deutschen Patenschrift 31 10 185 C3 auf Figur 1 sowie auf
die zugehörige Beschreibung in Spalte 4, Zeile 46, bis Spalte 12, Zeile 66, hingewiesen.
Ferner wird auch auf die Möglichkeiten gemäß Figur 9 und die zugehörige Beschreibung
gemäß Spalte 14, Zeile 23, bis Spalte 15, Zeile 55, hingewiesen.
[0031] Der Formkern 14 ist stationär auf dem Boden der Grube 10 durch einen Ständer 18 aufgelagert.
Der Formkern ist von einer ringförmigen Formteilauflage 22 umgeben, auf welcher Untermuffen
23 für jedes einzelne Betonteil aufgelegt werden. Die Formteilauflage 22 ist durch
ein Kraftgerät 25 höhenverstellbar. Konzentrisch zu dem Formkern 14 ist ein Formmantel
angeordnet, der durch ein weiteres Kraftgerät 26 ebenfalls höhenverstellbar ist. In
den Figuren 1 und 2 befindet sich der Formmantel 24 noch nicht in seiner Höchststellung.
Er muß so weit nach oben gefahren werden können, daß sein Abstand vom Flurniveau 12
größer ist als die Höhe des Formkerns 14. Innerhalb des Formmantels 24 erkennt man
einen Falzbildungsring 28, der dazu bestimmt ist, in das obere Ende des entstehenden
Betonteils einen Falz einzureiben.
[0032] Zur Bildung eines Formhohlraums wird zunächst die Formteilauflage 22 mittels des
Kraftgeräts 25 in die in Fig. 1 gezeichnete Stellung abgesenkt. Dabei wird vor dem
Beginn der Absenkung auf die Formteilauflage 22 eine Untermuffe 23 aufgelegt, die
als ein Falzring gestaltet sein kann. Diese Untermuffe bildet einen Teil der Formgebungsflächen,
und zwar bildet sie die untere Formgebungsfläche für den Betonteil. Sie verbleibt
an dem Betonteil nach dessen Entformung solange, bis der Betonteil im wesentlichen
vollständig erhärtet ist. Die Untermuffe 23 erlaubt das Handhaben des Formteils nach
dessen Trennung von dem Formkern 14 und dem Formmantel 24. Bei der Absenkung der Formteilauflage
22 gelangt die Untermuffe 23 zur Auflage auf eine ortsfest zum Formkern angeordnete
Stützringfläche 27 und bleibt auf dieser liegen, während sich die Formteilauflage
22 noch geringfügig weiter absenkt.
[0033] In diesem Stadium werden dann, während sich der Formmantel 24 noch in der angehobenen
Stellung befindet, die Steigeisen 16 in den Formkern 14 eingelegt so wie an späterer
Stelle beschrieben und an diesem fixiert. Falls Bewehrungsringe für das Formteil benötigt
werden, so können diese ebenfalls in diesem Stadium eingelegt und beispielsweise durch
Radialschieber des Formkerns getragen werden.
[0034] Dann wird der Formmantel 24 auf die Untermuffe 23 aufgesetzt, welche durch die Stützringfläche
27 getragen ist. Damit wird von dem Formkern 14, der nicht dargestellten Untermuffe
und dem Formmantel 24 ein ringförmiger Formraum gebildet. Dieser Formraum kann dann
mittels eines Betonspenders 30 mit Beton gefüllt werden, wozu der Betonspender 30
aus seiner in Fig. 1 gezeichneten Stellung nach links gefahren wird, bis er mit seinem
linken Ende über dem Formkern 14 steht. Nach Einfüllen des Betons und Rütteln des
Betons werden die von einem radial einwärts beweglichen Wandungsabschnitt 14a des
Formkerns 14 getragenen Halterungen für die Steigeisen 16 soweit nach innerhalb des
Formkerns 14 gefahren, daß sie die Steigeisen 16 für eine Bewegung des dann entstehenden
Betonteils nach oben freigeben. Der Formmantel 24 wird wieder nach oben gefahren.
Anschließend wird durch Anheben der Formteilauflage 22 mittels des Kraftgeräts 25
der auf der Untermuffe 23 ruhende Formteil mit den Steigeisen bis über Flurniveau
angehoben und quer zur Formteilachse abtransportiert. Der soweit beschriebene Vorgang
ist aus den oben genannten Schriften an sich bekannt und sei hier nur der Vollständigkeit
halber erwähnt.
[0035] Zurück nun zum Einlegen der Steigeisen: Hierzu wird bei noch angehobenem Formmantel
24, während die Untermuffe 23 auf der Stützringfläche 27 des Formkerns 14 aufliegt
und die Formteilauflage 22 geringfügig weiter abgesenkt ist als in Fig. 1 dargestellt,
eine Hubplattform 32 eingesetzt, die von einem weiteren Kraftgerät, nämlich einer
hydraulischen Presse 34, getragen ist. Die Hubplattform 32 befindet sich innerhalb
der Grube 10 und kann von Flurniveau 12 bis in das gestrichelt dargestellte Niveau
abgesenkt werden. Auf der Hubplattform 32 steht ein Bedienungsmann, der sich aus einem
von der Hubplattform aus erreichbaren Zwischenlager 31 jeweils so viele Steigeisen
greift, wie er für einen oder mehrere aufeinander folgende Beschickungsvorgänge braucht.
Anschließend fährt der Bedienungsmann durch Betätigung eines Fußschalters 36 nach
unten und dann wieder nach oben. Während der Abwärtsfahrt und/oder während der Aufwärtsfahrt
legt der Bedienungsmann in die verschiedenen Halterungen jeweils ein Steigeisen ein.
Dabei kann die Plattform in verschiedenen Höhen zum Stillstand gebracht werden, um
dem Bedienungsmann die einzelnen Steigeisen jeweils dann einlegen zu lassen, wenn
er in günstiger Handhabungsposition zu der jeweiligen Halterung ist. Nach Einlegen
der Steigeisen befindet sich der Bedienungsmann wieder auf Flurniveau oder kann -
wenn er schon bei der Abwärtsfahrt die Steigeisen eingelegt hat - durch Hochfahren
der Plattform 32 auf das Flurniveau 12 zurückfahren und damit den Gefahrenbereich
verlassen.
[0036] Auf der Plattform 32 kann ein Sitz für den Bedienungsmann angeordnet sein und ferner
ein etwa auf Sitzhöhe angeordneter Träger für Steigeisen, so daß ein Bücken nicht
notwendig ist. Die Plattform 32 kann auch noch tiefer abgesenkt werden, als in Figur
1 gestrichelt dargestellt, so daß die untersten Steigeisenpositionen leicht zu erreichen
sind. Sollen Bewehrungsringe eingebracht werden, so ist es grundsätzlich möglich,
diese ebenfalls von der Plattform 32 aus einzubringen.
[0037] Sobald die Steigeisen und gegebenenfalls die Bewehrungsringe im Formkern 14 fixiert
sind und die plattform wieder auf Flurniveau 12 steht, wird der Formmantel, wie oben
beschrieben, durch das Kraftgerät 26 in seine abgesenkte Stellung gebracht zur Vervollständigung
des Formhohlraums.
[0038] In Fig. 4 ist eine Abwandlung zur Fig. 3 dargestellt. In unmittelbarer Nachbarschaft
einer Wand 142 der Grube 110 ist eine Führung 140 angeordnet, die sich zwischen dem
Boden 146, der Grube 110 und einem Abdecküberstand 148 dieser Grube erstreckt. Die
Plattform 132 ist mittels eines Schlittens 132a an der Führung 140 geführt. Die Kolbenstange
134a der hydraulischen Presse 134 ist an dem Abdecküberstand 148 fixiert, während
der Zylinder 134b mit dem Führungsschlitten 132a verbunden ist. Die Plattform 132
ist zwischen der in Fig. 4 mit ausgezogenen Linien dargestellten Betriebsstellung
und einer Außerbetriebstellung in Richtung des Schwenkpfeils 150 schwenkbar. In der
Außerbetriebstellung nimmt die Plattform 132 innerhalb der Grube 110 nur wenig Platz
ein, so daß Wartungsarbeiten an dem Formkern (siehe Fig. 1) nicht behindert sind.
[0039] Der Begriff Bewehrungsteile umfaßt neben Steigelemente wie Steigeisen auch Bewehrungsringe,
aber auch beispielsweise Befestigungselemente, die im Betonteil verankert werden müssen,
um nachträglich am Betonteil zu befestigende Teile aufzunehmen.
[0040] In beiden Ausführungsformen wird dadurch, daß die Plattform 32 bzw. 132 unabhängig
von der Formteilauflage höhenverstellbar ist, erreicht, daß auch Steigeisen, die -
nach Einlegung - in den Formraum hineinragen, das Hochfahren der Plattform nicht behindern
können, weil die Plattform außer Überlappung mit den Steigeisen sein kann. Demnach
kann der Bedienungsmann nach dem Einlegen der Steigeisen, wie auch immer deren Halterung
ausgebildet ist, wieder auf Flurhöhe hochfahren, bevor der Formmantel abgesenkt wird.
1. Einrichtung zur Herstellung von rohrförmigen Betonteilen mit im jeweiligen Betonteil
verankerten Bewehrungsteilen, insbesondere in den Innenräum des Betonteils hineinragenden
Steigeisen (16), umfassend
a) einen unter Flur bleibend angeordneten Formkern (14);
b) eine den Formkern (14) umschließende, höhenverstellbare Formteilauflage (22), welche
zwischen einer unter Flur abgesenkten Formgebungsstellung und einer mindestens auf
Flurhöhe liegenden Formteilentnahme-Stellung höhenverstellbar und zur Absenkung und
Anhebung einer Untermuffe (23) bestimmt und ausgebildet ist;
c) Haltemittel in unterschiedlichen Höhenlagen an dem Formkern (14) zur Aufnahme der
Bewehrungsteile (16);
d) gegebenenfalls Rückstellmittel zum Zurückziehen mindestens eines Teils der Haltemittel
aus einer Haltestellung in eine Formteil-Entnahmestellung;
e) einen Formmantel (24);
f) Hubmittel (26) zur Verstellung des Formmantels (24) zwischen einer unter Flur gelegenen
Formgebungsstellung und einer über Flur gelegenen Formteil-Entnahmestellung;
g) Mittel (30) zum Einbringen von Betonmischungen in einen durch den Formkern (14),
die abgesenkte Untermuffe und den in seiner Formgebungsstellung der Untermuffe angrenzenden
Formmantel (24) gebildeten Formraum und
h) Mittel zur Erleichterung des Einlegens der Bewehrungsteile (16) in den Formkern,
dadurch gekennzeichnet, daß im Umgebungsbereich des Formkerns (14) eine höhenverstellbare
Plattform (32) für einen Bedienungsmann angeordnet ist, welche bei in Formgebungsstellung
befindlicher Formteilauflage (22) entlang der Höhe des Formkerns (14) in Steigeiseneinlegepositionen
zu den verschiedenen Halterungen verfahrbar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Plattform (32) höhenverstellbar ist zwischen einer Absenkstellung, welche
auf oder unter dem Niveau des jeweils untersten Bewehrungsteils (16) liegt, und einer
angehobenen Stellung, welche wenigstens annähernd auf Flurniveau (12) liegt.
3. Einrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Plattform (32) in ihrer Absenkstellung auf der Höhe der in Formgebungsstellung
befindlichen Formteilauflage (22) oder darunter liegt.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Plattform (32) in mindestens einer Zwischenstellung zwischen der Absenkstellung
und der angehobenen Stellung feststellbar ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Plattform (32) mit einem mitbewegten Steuerschalter (36) zur Steuerung ihrer
Hub- bzw. Senkbewegung ausgerüstet ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Steuerschalter (36) ein Fußschalter ist.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Plattform (32) ein Träger für Bewehrungsteile angeordnet ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Träger in Handhöhe des aufrecht stehenden oder sitzenden Bedienungsmanns angeordnet
ist.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Plattform (32) durch ein Kraftgerät, insbesondere ein fluiden-betätigtes Kraftgerät
(34) höhenverstellbar ist.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Formteilauflage (22) durch ein von dem Kraftgerät (34) der Plattform (32)
gesondertes, insbesondere ein weiteres fluiden-betätigtes Kraftgerät (25), höhenverstellbar
ist.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß in räumlicher Nähe zu der Plattform (32) ein Zwischenlager (31) für Bewehrungsteile
angeordnet ist.
12. Einrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Zwischenlager (31) in solcher Nähe zur Plattform (32) angeordnet ist, daß
der Bedienungsmann von der Plattform aus Bewehrungsteile aus dem Zwischenlager entnehmen
kann.
13. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß weitere Steuerorgane für die Steuerung des Betriebsablaufs der Einrichtung an
der Plattform (32) oder in einem Bereich angeordnet sind, welcher von dem auf der
Plattform befindlichen Bedienungsmann erreichbar ist.
14. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Plattform (132) an einer Vertikalführung 140 geführt ist, welche an oder nahe
einer seitlichen Begrenzung (142) einer den Formkern aufnehmenden Grube (110) angeordnet
ist.
15. Einrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vertikalführung (140) zwischen dem Boden (146), der Grube (110) und einem
Abdecküberstand (148) der Grube (110) angeordnet ist.
16. Einrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Kraftgerät (134) mit einem oberen (134a) von zwei relativ zueinander beweglichen
Teilen (134a, 134b) an der Unterseite des Abdecküberstands (148) festgelegt ist und
mit dem anderen (134b) seiner beweglichen Teile an einem Führungsschlitten (132a)
der Plattform (132) angreift.
17. Einrichtung insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Plattform (132) aus einer im wesentlichen horizontalen Betriebsstellung in
eine wesentlich vertikale Außerbetriebstellung klappbar ist.