[0001] Die Erfindung betrifft eine Regenabweisdiffusor-Haube nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Regenabweisdiffusor-Hauben, die auch als Deflektorhauben bezeichnet werden, dienen
dazu, das Eindringen von Regenwasser insbesondere in Fortluftleitungen zu verhindern
und damit eine nachteilige Beeinflussung der Strömung in der Fortluftleitung sowie
eine Versottung zu vermeiden. Dabei tritt das Problem auf, daß die Regenabweisdiffusor-Haube
einen möglichst geringen Strömungswiderstand aufweisen soll, um den Energieverbrauch
bei dem Entlassen der Fortluft gering zu halten.
[0003] Um dieses Problem zu lösen, ist eine Deflektorhaube der eingangs genannten Gattung
bekannt, die einen Außenmantel als Aufsatz auf einer Fortluftleitung und einen in
dem Außenmantel gehaltenen Innenkörper umfaßt (DE 34 42 588 A1). Im einzelnen erweitert
sich der Außenmantel an einer unteren Öffnung und einer oberen Öffnung bis zu einer
mittleren Ebene, die zwischen beiden Öffnungen liegt. Ein Innenkörper, der in dem
Außenmantel gehalten ist, erweitert sich von einer Basisfläche bis zur mittleren Ebene
und verengt sich wieder ab der mittleren Ebene zu der Abströmöffnung hin, dergestalt,
daß ein Ringraum, der zwischen dem Außenmantel und dem Innenkörper gebildet ist, einen
sich vom Zuströmquerschnitt bis zum Abströmquerschnitt vergrößernden Querschnitt aufweist.
Die Deflektorhaube setzt sich oberhalb des Ringraums zur Austrittsöffnung hin fort,
wo sie den Innenkörper nicht umschließt und somit keine ringförmige Ausblasdüse zusammen
mit dem Innenkörper bildet. - Wenn mit dieser Deflektorhaube versucht wird, eine gesetzlich
vorgeschriebene Ausblasgeschwindigkeit zu erreichen, muß sie mit noch höherer Geschwindigkeit
auf der unteren Eintrittsseite der Fortluft beaufschlagt werden. Die Förderleistung
und der Energieeinsatz hierfür sind hoch. Ein wesentlicher Nachteil besteht darin,
daß ein Teil der Fortluft aus Ablaufstutzen schräg nach unten rückgestoßen wird. Dies
kann z.B. bei der Absaugung von Digestorien in chemischen Labors für Wartungspersonal
im Bereich der Regenabweisdiffusor-Haube schädlich, sogar gefahrbringend sein.
[0004] Bei einer anderen zum Stand der Technik gehörenden Regenabweisdiffusor-Haube ist
der Diffusormantel sich nach außen, zu der oberen Öffnung hin erweiternd ausgebildet,
während der Innenkörper aus einem nach unten zulaufenden Trichter besteht, dessen
obere Öffnung etwa in der Mittelebene liegt, von der ab die Diffusorhaube nach oben
kegelstumpfförmig zusammenläuft. Von dem untersten Punkt des Trichters führt ein Regenablußrohr
weiter nach unten aus dem Diffusormantel hinaus (Druckschrift der Firma Beck Kunststoffverformungs-GmbH,
Frankfurt). Der Strömungswiderstand dieser Deflektorhaube ist jedoch nicht günstiger
als derjenige der voranstehend beschriebenen bekannten Deflektorhaube. Im Bereich
der oberen Öffnung dieser bekannten Deflektorhaube mündet der Diffusormantel in einem
zylindrischen Ring, dem aber kein Abschnitt des Innenkörpers gegenübersteht.
[0005] Auch ein Diffusormantel einer weiteren bekannten Deflektorhaube weist einen solchen
oberen zylindrischen Abschnitt auf, der Diffusormantel ist jedoch hier mit Ausnahme
eines Übergangsabschnitts zu der oberen Öffnung als Zylinder ausgeformt (Druckschrift
der Firma Beck Kunststoffverformungs-GmbH, Frankfurt). Der Innenkörper ist auch hier
trichterförmig ausgeformt. - Diese Deflektorhaube hat einen noch zu hohen Strömungswiderstand.
[0006] Weiterhin ist ein Schornsteinaufsatz in Form eines kegelförmigen Mantelgehäuses mit
einem in diesem angeordneten birnenförmigen Einsatzkörper bekannt, der eine ringförmige
Auslaßöffnung begrenzt (DE-PS 742 942). Auch bei diesem Schornsteinaufsatz tritt jedoch
ein Teil der Abluft aus einer unteren Öffnung im Bereich von Stützwinkeln auf, welche
das Mantelgehäuse halten.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Regenabweisdiffusor-Haube verbesserter
Wirksamkeit zu schaffen, bei der insbesondere ein Rückstoß der Abluft, so daß diese
aus Ablaufstutzen schräg nach unten entströmt, nicht auftritt.
[0008] Zur Lösung der Aufgabe wird u.a. ein Nabenabflußkern zylindrischer Gestalt eingesetzt,
wie sie im Zusammenhang eines Diffusors mit einem integrierten Axialgebläse bekannt
ist. (Fritz Mode "Ventilatoranlagen", 4. Aufl., Verlag de Gruyter, insbesondere Seite
305, Abb. 288).
[0009] Diese Aufgabe wird bei einer Regenabweisdiffusor-Haube mit den in dem kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen gelöst.
[0010] Damit ist es im Zuge neuer Vorschriften, insbesondere in Deutschland und in Österreich,
möglich, die geforderten hohen Ausgangsgeschwindigkeiten bei verhältnismäßig niedrigen
Eintrittsgeschwidigkeiten in die Regenabweisdiffusor-Haube zu erfüllen. In Verbindung
mit dieser Haube treten nur geringe Strömungsverluste auf.
[0011] Die erfindungsgemäße Regenabweisdiffusor-Haube hat den wesentlichen Vorteil, daß
nicht, wie bisher, ein Staudruck in der Haube auftritt, der zur Folge hat, daß die
Fortluft zum Teil vertikal durch eine Regenauffangwanne und ein Wasserablaufrohr nach
unten außen abströmen, wodurch bei toxischer Fortluft (Gase) sonst eine Gefährdung
von Personen eintreten kann, die sich in der Nähe der Regenabweisdiffusor-Haube, beispielsweise
zur Durchführung von Wartungsarbeiten, aufhalten.
[0012] Die Regenabweisdiffusor-Haube arbeitet nicht nur nach dem Diffusorprinzip, da sie
im Bereich des Ausblasmundstücks eine Düsenwirkung aufweist, die eine Erhöhung der
Austrittsgeschwindigkeit ergibt. Das Ausblasmundstück ist zum Erreichen der Düsenwirkung
im Längsschnitt gekrümmt und mit degressiv abnehmenden Querschnitten nach aerodynamischen
Gesichtspunkten geformt.
[0013] Nach Anspruch 2 weist der Nabenabflußkern im Bereich der Ausblasdüse einen sich nach
oben erweiternden Abschnitt auf.
[0014] Die Fortluftgasaustrittsgeschwindigkeit kann ohne Veränderung der Gaseintrittsgeschwindigkeit
und des Eintrittsquerschnitts durch die Ausbildung der ringförmigen Ausblasdüse eingestellt
werden. Zur Einstellung ist vorteilhaft nach Anspruch 3 wenigstens eines der die ringförmige
Ausblasdüse bildenden Teile auswechselbar.
[0015] Die Merkmale der erfindungsgemäßen Regenabweisdiffusor-Haube, die vor allem der Traufwasserableitung
dienen, sind in Anspruch 4 angegeben, wobei diese Ausbildung auch in strömungstechnischer
Hinsicht insbesondere durch die Kalotte günstig beeinflußt wird, in welche der zylindrische
Hauptabschnitt des Nabenabflußkerns unten ausläuft. Die Kalotte ist so bemessen, daß
ein vertikaler Überstand zu dem sich unter der Kalotte befindlichen Gaseintrittsstutzen
einstellt, wodurch das Traufwasser von der Fortluftleitung ferngehalten wird, an welche
der Gaseintrittsstutzen angeschlossen ist. An der Übergangsstelle zwischen dem zylindrischen
Hauptabschnitt des Nabenabflußkerns und der unten angeformten Kalotte befindet sich
eine Traufwasserrinne, aus der Regenaustrittselemente, sogenannte Zotten, herausragen.
Die Regenaustrittselemente münden über einer ringförmigen, oben offenen Induktionskammer,
welche zwischen dem Diffusormantel und dem nach oben konisch verjüngten Gaseintrittsstutzen
angeordnet ist. Unten ragt wenigstens ein Regenablaufrohr aus der Induktionskammer
heraus.
- Die Formgebung der Induktionskammer unterstützt die Wirkung der Regenabweisdiffusor-haube
dahingehend, daß keine Fortluft aus dem Wasserauslaufstutzen nach unten außen entweicht,
wobei durch den Wasserauslaufstutzen zusätzliche Luft, sogenannte Sekundärluft, in
die Regenabweisdiffusor-Haube angesaugt wird. Dort wird sie mit dem aus dem Gaseintrittsstutzen
eintretenden Fortluftstrom innig vermischt und oben durch die ringförmige Ausblasdüse
ins Freie geführt.
[0016] Wenn es gewünscht wird, die Konzentration gefährdender Bestandteile des Fortluftstroms
weiter herabzusetzen, kann der Diffusormantel zusätzliche Anströmöffnungen enthalten,
die insbesondere im Bereich der Induktionskammer angeordnet sind.
[0017] Vorteilhaft sind die Diffusorhaube, der Nabenabflußkern und der Gaseintrittsstutzen
jeweils als einstückige Formteile, d.h. nahtlos und ohne Schweißnähte, ausgebildet.
[0018] Diese Formteile können aus Kunststoffmaterialien wie PVC, PE oder PP hergestellt
werden, je nach dem Anwendungsfall aber auch aus Blech. Als Blechmaterial kann außer
Stahl oder Edelstahl ein Nichteisen-Metall gewählt werden.
[0019] Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung mit drei Figuren erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- die Regenabweisdiffusor-Haube in einem Längsschnitt
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf die Regenabweisdiffusor-Haube nach Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Variante der Regenabweisdiffusor-Haube nach Fig. 1, ebenfalls im Längsschnitt.
[0020] Die erfindungsgemäße Regenabweisdiffusor-Haube umfaßt einen Diffusormantel 1 und
einem in ihm gehaltenen, im wesentlichen zylindrischen Nabenabflußkern 2. In den Diffusormantel
ragt unten ein nach oben konisch verjüngter Gaseinstrittsstutzen 3 hinein, an den
sich eine nicht dargestellte Fortluftleitung nach unten anschließt.
[0021] Der Nabenabflußkern hat einen zylindrischen Hauptabschnitt, dessen Erstreckung sich
aus der Zeichnung ergibt. Oben ist der Nabenabflußkern geschlossen. Zwischen dem oberen
Abschluß 4 und dem zylindrischen Hauptabschnitt ist aus dem Nabenabflußkern die innere
Begrenzung einer ringförmigen Ausblasdüse 5 ausgeformt, indem sich die Querschnitte
des Nabenabflußkerns nach oben degressiv erweitern. Diese Formgebung des Nabenabflußkerns
und die gekrümmte Formgebung eines die äußere Begrenzung der Ausblasdüse bildenden
Ausblasmundstücks 6 des Diffusormantels, das sich nach oben verengt, gehen im einzelnen
aus Fig. 1 hervor. Das Ausblasmundstück soll in Verbindung mit dem gegenüberliegenden
Abschnitt des Nabenabflußkerns so aerodynamisch geformt sein, daß eine Düsenwirkung
zur Geschwindigkeitserhöhung des Fortluftgases ohne Rückstau eintritt.
[0022] Der Nabenablußkern 2 wird durch Stege 7 - 9 in dem Diffusormantel gehalten, die hier
an dem zylindrischen Hauptabschnitt angebracht sind.
[0023] Der zylindrische Abschnitt des Nabenabflußkerns geht unten in eine Kalotte 10 über,
die sich in einem vertikalen Überstand 11 über dem Eintrittsquerschnitt 12 des Gaseintrittsstutzens
3 befindet. An einer Übergangsstelle zwischen dem zylindrischen Hauptabschnitt des
Nabenabflußkerns 2 und der Kalotte 10 ist eine Traufwasserrinne 13 angeordnet, die
das durch die Ausblasdüse 5 eintretende Regenwasser auffängt und in eine von drei
Zotten 14 - 16 ableitet.
[0024] Die Zotten münden über einer Induktionskammer 17, die zwischen dem sich nach oben
konisch verjüngenden Gaseintrittsstutzen 3 und einem nach außen ausgebauchten Teil
des Diffusormantels 1 ausgebildet ist. Es sei an dieser Stelle bemerkt, daß der Diffusormantel
auch im Bereich des größten Querschnitts der Kalotte eine größere Ausbauchung aufweist,
welche die Strömungsverhältnisse in dem Diffusormantel optimiert.
[0025] An einer tiefsten Stelle der Induktionskammer mündet diese in ein Regenablaufrohr
18. Die Induktionskammer bildet also eine Sammelkammer für das Traufwasser, aus der
das Traufwasser nach unten und außen abfließen kann, ohne durch einen Fortluftstrom
in der gleichen Richtung begleitet zu sein. Vielmehr wird Außenluft infolge der Induktionswirkung,
die einen Geschwindigkeitsanstieg in dem Diffusormantel bedeutet, durch das Regenablaufrohr
nach oben angesaugt und in dem Diffusormantel mitgerissen. Zusätzliche Anströmöffnungen,
die ebenfalls in das Innere des Diffusors führen können, sind in der Zeichnung nicht
dargestellt.
[0026] Infolge der im einzelnen aus der Zeichnung, insbesondere Fig. 1 ersichtlichen Formgebung
des Diffusormantels, des Nabenabflußkerns und des Gaseintrittsstutzens eignen sich
diese zur Herstellung als jeweils einstückiges Formteil aus einem Kunststoff aber
im Bedarfsfall auch aus Blech.
[0027] In der in Fig. 3 dargestellten bevorzugten Variante ist der Nabenabflußkern 2' auch
im oberen Bereich, wo sie die Ausblasdüse innen begrenzt, zylindrisch geformt. Es
ist also hier keine Änderung der Nabenform gegenüber dem sich an diesen Bereich anschließenden
tieferen Nabenbereich erforderlich. Im übrigen ist die Variante nach Fig. 3 übereinstimmend
mit der Regenabweisdiffusor-Haube nach Fig. 1 ausgebildet. Gleiche Teile sind in den
Figuren 1 und 3 mit übereinstimmenden Bezugszeichen versehen.
1. Regenabweisdiffusor-Haube, insbesondere für Fortluftleitungen, mit einem nach außen
erweiterten Diffusormantel (1), in dem innen ein Nabenabflußkern (2) gehalten ist,
wobei sich der Diffusormantel (1) zu seiner oberen Öffnung (5) hin verengt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Nabenabflußkern (2) im wesentlichen zylindrisch ist und daß der Diffusormantel
(1) mit einem sich nach oben verengenden Ausblasmundstück (6) geformt ist und so angeordnet
ist, daß es in Verbindung mit dem Nabenabflußkern (2, 2') eine ringförmige Ausblasdüse
(5) bildet.
2. Regenabweisdiffusor-Haube nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Nabenabflußkern (2) einen sich nach oben erweiternden Abschnitt aufweist.
3. Regenabweisdiffusor-Haube nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eines der die ringförmige Ausblasdüse (5) bildenden Teile, insbesondere
das Ausblasmundstück (4) auswechselbar ist.
4. Regenabweisdiffusor-Haube nach einem der Ansprüche 1 - 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Nabenabflußkern (2, 2') oben geschlossen ist, unten in eine Kalotte (10) größeren
Durchmessers als eine obere Öffnung eines unten an dem Diffusormantel angeordneten
Gaseintrittsstutzens (3) übergeht, daß zwischen der Kalotte (10) und dem Gaseintrittsstutzen
(3) ein vertikaler Überstand (11) besteht, daß an einer Übergangsstelle zwischen einem
zylindrischen Hauptabschnitt des Nabenabflußkerns (2) und der Kalotte (10) eine Traufwasserrinne
(13) angeordist, aus der Regenaustrittselemente (Zotten 14 - 16) herausragen, daß
die Regenaustrittselemente über einer ringförmigen, oben offenen Induktionskammer
(17) münden, die zwischen dem Diffusormantel (1) und dem Gaseintrittsstutzen (3) gebildet
ist und wenigstens ein Regenablaufrohr (18) aufweist.
5. Regenabweisdiffusor-Haube nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Induktionskammer (17) durch einen nach außen ausgebauchten Abschnitt des Diffusormantels
(1) und einen sich nach oben konisch verjüngenden Abschnitt des Gaseintrittsstutzens
(12) gebildet ist.
6. Regenabweisdiffusor-Haube nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Diffusormantel (1) untere Anströmöffnungen aufweist.
7. Regenabweisdiffusor-Haube nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Diffusormantel (1), der Nabenabflußkern (2, 2') und der Gaseintrittsstutzen
(3) jeweils als einstückige Formteile ausgebildet sind.
8. Regenabweisdiffusor-Haube nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Formteile aus Kunststoff bestehen.
9. Regenabweisdiffusor-Haube nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Formteile aus Blech bestehen.