(19)
(11) EP 0 464 062 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
03.03.1993  Patentblatt  1993/09

(21) Anmeldenummer: 90904744.1

(22) Anmeldetag:  23.03.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E01D 19/10
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/DE9000/233
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 9011/407 (04.10.1990 Gazette  1990/23)

(54)

BRÜCKENUNTERSICHTVORRICHTUNG

DEVICE FOR INSPECTING THE UNDERSIDE OF BRIDGES

DISPOSITIF D'INSPECTION DU COTE INFERIEUR DE PONTS


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 25.03.1989 DE 8903771 U

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
08.01.1992  Patentblatt  1992/02

(73) Patentinhaber: Moog, Alfons
D-88693 Deggenhausertal (DE)

(72) Erfinder:
  • Moog, Alfons
    D-88693 Deggenhausertal (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Eisele, Otten & Roth 
Seestrasse 42
88214 Ravensburg
88214 Ravensburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 156 304
DE-A- 3 723 925
DE-A- 3 305 384
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Brückenuntersichtvorrichtung mit einem Fahrgestell, einem an dem Fahrgestell angebrachten Zwischenträger, einem an dem Zwischenträger um eine horizontale Drehachse drehbar gelagerten Führungsorgan, einem von dem Führungsorgan aufgenommenen, senkrecht zu dessen Drehachse verfahrbaren Hubturm mit vier Eckholmen, einem am Hubturm um dessen Längsmittelachse drehbar gelagerten Hubturmunterteil und einem an diesem angebrachten Arbeitssteg.

    [0002] Bei einer aus dem Dokument DE-A-3 305 384 bekannten Brückenuntersichtvorrichtung dieser Art ist der Zwischenträger ein auf dem Fahrgestell quer beweglicher Schlitten. Der Hubturm hat einen quadratischen Querschnitt. Das als Führungsschachtel bezeichnete Führungsorgan, das den Hubturm aufnimmt, schließt diesen ringsum ein. Nachteilig ist der hohe Raumbedarf, der das enge Zusammenklappen der Vorrichtung beim Transport erschwert, sowie die ungünstige Gewichtsverteilung infolge des symmetrischen Hubturmquerschnitts.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine kompakte und vielseitig verwendbare selbstaufbauende Brückenuntersichtvorrichtung mit erhöhter Standfestigkeit vorzuschlagen.

    [0004] Ausgehend von einer Vorrichtung der einleitend bezeichneten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Führungsorgan eine flache Form hat und nur mit den beiden ihm benachbarten Eckholmen des Hubturms in Gleiteingriff steht, und daß diese Eckholme auf eine höhere Belastbarkeit ausgelegt sind als die beiden übrigen Eckholme. An den belasteten Eckholmen können auch Zahnstangen angebracht sein, die zum Antrieb des Hubturmes mit einem Zahnstangenantrieb am Führungsorgan zusammenwirken. Durch diesen Vorschlag werden die Gewichte des Hubturms und des Führungsorgans in einem wesentlich höheren Made an der Brückenseite konzentriert, vor allem wenn die brückenfernen Eckholme und die Streben aus Leichtmetall bestehen.

    [0005] Vorzugsweise wird das Führungsorgan mittels eines Drehkranzes an dem Zwischenträger gelagert, der vorzugsweise ebenfalls flach und plattenförmig ist. Um den Hubturm bis nahe an sein freies Ende auszufahren, hat das Führungsorgan bezogen auf seine Drehachse vorzugsweise einen kürzeren zum freien Hubturmende und einen längeren zum Arbeitssteg weisenden Abschnitt.

    [0006] Um beim Aufbau des Gerätes auf einer Straßenbrücke den Verkehr nicht zu gefährden, wird vorgeschlagen, daß der Zwischenträger mittels eines um lotrechte Achsen schwenkbaren Hebelparallelogramms aus wenigstens zwei Hebeln am Fahrgestell gelagert ist. Dadurch lädt sich die beim Transport zusammengeklappte Einheit aus Hubturm und Arbeitssteg parallel zu sich selbst über den Brückenrand hinaus heben und dann durch Schwenken um die horizontale Drehachse aufstellen. Vorzugsweise sind die Parallelhebel teleskopierbar. Es kann auch noch ein dritter, vorzugsweise etwas erhöht angeordneter Parallelhebel vorgesehen sein. Wenn diese drei Parallelhebel einzeln teleskopierbar und von dem Zwischenträger lösbar sind, lassen sich am Brückenrand angeordnete Säulen oder Masten durch alternierendes Zurückziehen der Parallelhebel mit aufgebauter Brückenuntersichtvorrichtung umfahren. Die Parallelhebel müssen im ausgeschwenkten Zustand nur einen so großen gegenseitigen Horizontalabstand haben, daß der betreffende Mast dazwischen Platz findet.

    [0007] Ein wesentlicher Vorteil dieser Bauart besteht auch darin, daß der Arbeitssteg aus einer zur Brücke parallelen Arbeitsstellung heraus an den Hubturm heranklappbar ist und dementsprechend mit dem Boden nach oben auf dem Hubturm liegend transportiert werden kann.

    [0008] Insbesondere für innerstädtische Brücken, die auf ganzer Breite dem Verkehr zur Verfügung stehen müssen, wird vorgeschlagen, daß der Zwischenträger an der Schmalseite eines fahrbaren Portalgerüsts anbringbar ist. Es kann derselbe, sonst an den Parallelhebeln des Fahrgestells angelenkte Zwischenträger sein. Er wird statt dessen mit längenveränderbaren Auslegern des Portalgerüste verbunden, die zweckmäßigerweise an einem am Portalgerüst in Höhenrichtung verfahrbaren Schlitten angebracht sind. Zur Umfahrung von Laternenmasten o. dgl. können auch hier drei in horizontalen Abständen angeordnete, einzeln längenveränderbare und vom Zwischenträger lösbare Ausleger vorgesehen sein.

    [0009] Ein weitergehender Vorschlag läuft darauf hinaus, auch das tragende Portal auf demselben Straßentransportfahrzeug mitzunehmen, wie die übrige Vorrichtung. Vorzugsweise ist das Portalgerüst horizontal und quer zur Durchfahrtsrichtung teleskopierbar und mit Lenkrollen versehen. Es hat an einer Schmalseite eine Öffnung für ein Straßenfahrzeug, auf welchem eine aus dem Zwischenträger, dem Führungsorgan, dem Hubturm und dem Arbeitssteg bestehende Baueinheit verladen ist. Zur zusätzlichen Aufnahme des Portalgerüsts auf diesem Straßenfahrzeug sind hierfür geeignete Verbindungselemente vorgesehen. An der anderen Schmalseite des Portalgerüsts, welche sich in der verladenen Stellung an der Fahrzeugrückseite befindet, sind die Aufnahmeeinrichtungen für den Zwischenträger und die übrigen Bauteile der Vorrichtung angebracht.

    [0010] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher beschrieben. Im einzelnen zeigt

    Fig. 1 die Seitenansicht einer auf ihrem Fahrgestell zum Straßentransport verladenen Brückenuntersichtvorrichtung,

    Fig. 2 die Draufsicht der Vorrichtung nach Fig. 1,

    Fig. 3 die Ansicht der Vorrichtung nach Fig. 1 in Fahrtrichtung,

    Fig, 4 die Draufsicht der Vorrichtung nach Fig. 1 nach dem Ausschwenken der Parallelarme,

    Fig. 5 eine Seitenansicht der Vorrichtung nach Fig. 1 auf der Brücke während des Aufbauvorgangs,

    Fig. 6 eine Ansicht der Vorrichtung nach Fig. 1 in Brückenlängsrichtung im Betriebszustand,

    Fig. 7 die Seitenansicht einer anderen Brückenuntersichtvorrichtung in der Verladestellung auf einem Straßentransportfahrzeug,

    Fig. 8 die Vorrichtung wie Fig. 7 in kleinerem Maßstab zu Beginn des Aufbauvorgangs,

    Fig. 9 eine Draufsicht im Maßstab wie Fig. 8 mit zwei weiteren Zwischenpositionen beim Aufbau,

    Fig. 10 eine Draufsicht wie Fig. 9 mit einer weiteren Zwischenposition beim Aufbau der Vorrichtung nach Fig. 7,

    Fig. 11 die Seitenansicht einer kombinierten Hoch- und Tiefarbeitsbühne in fahrbereiter Stellung für den Straßentransport,

    Fig. 12 eine Ansicht der Vorrichtung nach Fig. 11 in Betriebsstellung als Hocharbeitsbühne,

    Fig. 13 die Draufsicht der Vorrichtung nach Fig. 11 bei der Bereitstellung als Tiefarbeitsbühne,

    Fig. 14 eine Seitenansicht dieser Vorrichtung in weiteren Zwischenstellungen,

    Fig. 15 eine Seitenansicht in der Betriebsstellung als Tiefarbeitsbühne längs des Brückenrandes und

    Fig. 16 eine Ansicht dieser Vorrichtung in Brückenlängsrichtung in Betriebsstellung als Untersichtvorrichtung.



    [0011] Die Vorrichtung nach den Figuren 1 bis 6 ist auf einem fünfachsigen Sattelauflieger aufgebaut, der zugleich als Transport- und Betriebsfahrgestell dient. Mit Hilfe der Luftdruck-Federungseinrichtung der drei mittleren Achsen wird das Chassis 1 beim Straßentransport so weit angehoben, daß sich die Räder 2 und 3 der ungefederten äußeren Achsen von der Fahrbahn abheben. Der Hubturm 4 hat ein drehbares Hubturmunterteil 5. An diesem ist um eine Klappachse 6 der Arbeitssteg 7 angelenkt, der einen teleskopierbaren Zusatzsteg 8 aufweist. Der Hubturm 4 ist an einem länglichen flachen Führungsorgan 9 mit seinen diesem Führungsorgan zugewandten Eckholmen längsbeweglich geführt. Dazu haben die verstärkten Holme ein entsprechendes Querschnittsprofil und im Falle eines Zahnstangenantriebs eine Zahnstange. Das Führungsorgan 9 ist mittels eines Drehkranzes 10 an einem flachen Zwischenträger 11 um eine horizontale Drehachse 12 drehbar gelagert. Es ist Vorsorge getroffen, daß eine Drehbewegung über mindestens 270° in beiden Richtungen möglich ist. Der Zwischenträger 11 ist mittels zweier Parallelhebel 13 und 14 am Chassis 1 gelagert. Die fahrgestellseitigen Gelenke befinden sich an einem Lagerbock 15. Die Gelenkachsen verlaufen lotrecht, so daß der Zwischenträger 11 und mit ihm sämtliche weiteren Teile in ihrer Transportstellung parallel zu sich selbst seitlich vom Chassis abgehoben werden können.

    [0012] Die vollzogene Ausladebewegung am Rand einer Brücke 16 zeigt Fig. 4. Im Gegensatz zu den vorhergehenden Figuren ist hier zur Demonstration des Umfahrens von Laternenmasten 17 o. dgl. am Rand der Brücke ein dritter Parallelhebel 18 gezeigt, der in der Mitte zwischen den beiden übrigen und etwas erhöht angeordnet ist. Durch Schwenken der Parallehebel um etwas mehr als 90° wurden die noch zusammengeklappten Vorrichtungsteile über den Rand der Brücke hinaus gehoben, wo sie sich zunächst noch in horizontaler Stellung befinden. Der Arbeitssteg 7 liegt oben und weist, wie auch Fig. 3 zeigt, mit seinem Boden nach oben.

    [0013] Betrachtet man die Anordnung nun gemäß Fig. 5 von der Brückenaußenseite her, so weist das Hubturmunterteil 5 zunächst nach links. Der Hubturm wird nun nach rechts gedreht (Pfeil in Fig. 5). Sobald er vertikal steht, hängt der Arbeitssteg 7 frei nach unten und löst sich bei der weiteren Drehbewegung vom Turm ab. Gemäß Fig. 5 hat der Turm bereits einen Winkel von 150° zurückgelegt. Sobald noch 30° zurückgelegt sind, kommt die mit 19 bezeichnete Kante des Arbeitsstegs am Hubturmunterteil 5 zur Anlage. Bei der weiteren 90°-Drehung bewegt sich der Arbeitssteg bezüglich des Turmes nicht mehr. Er steht schließlich horizontal und kann nach entsprechendem Absenken des Hubturms 4 unter die Brücke geschwenkt werden. Zum Schluß fährt noch der Zusatzsteg 8 aus. Diese Arbeitsposition zeigt Fig. 6 von dem Pfeiler der Brücke aus gesehen. Der Abbau der Vorrichtung verläuft in umgekehrter Reihenfolge und mit umgekehrter Drehrichtung bezüglich der Drehachse 12.

    [0014] Sofern gemäß Fig. 4 der dritte Parallelhebel 18 vorhanden ist, können im aufgebauten Zustand der Vorrichtung Laternenmasten 17 umfahren werden. Dazu ist weiter erforderlich, daß, wie Fig. 4 ebenfalls zeigt, alle drei Parallelhebel teleskopierbar und einzeln von dem Zwischenträger 11 lösbar sind. Die Anordnung ist so getroffen, daß zwei Parallelhebel allein die Brückenuntersichtvorrichtung tragen können. Die Figur zeigt, wie der Parallelhebel 13 vom Zwischenträger gelöst und zurückgezogen ist, solange das Fahrgestell sich so weit nach links bewegt, bis der Laternenmast 17 sich zwischen den Parallelhebeln 13 und 18 befindet. In dieser Stellung wird der Parallelhebel 13 wieder angekoppelt und der Parallelhebel 18 zurückgezogen usw.

    [0015] Die in den Figuren 7 bis 10 gezeigte Vorrichtung arbeitet mit einem auf Lenkrollen verfahrbaren Portalgerüst, bestehend aus einem horizontalen Oberteil 20 und zwei Seitenteilen 21 und 22. Das Oberteil hat zwei ineinander teleskopierbare Abschnitte 23 und 24, von denen jeder mit einem Seitenteil fest verbunden ist. Diese Abschnitte können aus Teleskoprohren, Gittermasten, einem Gitterwerk o. dgl. bestehen. Ein dreiachsiger LKW dient als reines Transportfahrzeug. Er trägt einerseits eine Baueinheit aus Zwischenträger 11, Drehkranz 10, Führungsorgan 9, Hubturm 4 und Arbeitssteg 7 wie bei dem ersten Beispiel und in Fig. 1 beschrieben und andererseits das auf seine kürzeste Stellung eingefahrene Portalgerüst. An den vier Ecken sind mit Lenkrollen ausgestattete Beine 25 hochgeklappt. Die Baueinheit ist niedriger als das Portalgerüst bei hochgeklappten Beinen. Die beiden Seitenteile des Portalgerüsts sind unterschiedlich gestaltet. Das Seitenteil 21 bildet eine große Öffnung, so daß gemäß Fig. 8 nach dem Ausklappen der Beine 25 das Portalgerüst auf der Fahrbahn, insbesondere einer Brücke steht und der LKW durch die Öffnung des Seitenteils 21 ausfahren kann. Der weitere Aufbauvorgang ergibt sich aus den Fig. 9 und 10. Das Portalgerüst wird zunächst in Fahrtrichtung, d. h. in Brückenlängsrichtung abgeladen und anschließend mit Hilfe seiner Lenkrollen gedreht (strichpunktiert in Fig. 9) bis es eine Stellung quer zur Brücke einnimmt. Nun fährt der LKW ebenfalls in Brückenlängsrichtung und damit parallel an die Seitenwand 22 des Portalgerüsts heran. An diesem Seitenteil ist ein auf und abbewegbarer Schlitten angebracht, der horizontale, teleskopisch ausfahrbare Arme 26 aufweist. Diese werden mit den Gelenkaugen des Zwischenträgers 11 verbunden. Durch Hochfahren des erwähnten Schlittens am Seitenteil 22 wird die Baueinheit vom LKW abgehoben und dieser kann wegfahren. Nun werden die Abschnitte 23 und 24 des Portalgerüst-Oberteils auseinander gefahren bis das Seitenteil 22 am Brückenrand zu stehen kommt und das Portalgerüst damit die ganze Straße überspannt. Falls erforderlich können auch noch die Arme 26 weiter ausgefahren werden, so daß die Baueinheit über die Brücke hinaus gehoben und zunächst noch horizontal an dem Portalgerüst gehalten ist. Dies zeigt Fig. 10. Der weitere Aufbau der Vorrichtung vollzieht sich wie beim ersten Beispiel beschrieben.

    [0016] Die Vorrichtung nach den Figuren 11 bis 16 besteht aus einem Fahrgestell in Form eines Anhängers 30, auf dem ein Drehschemel 31 ein wenig hinter der Mitte um eine vertikale Achse 32 drehbar gelagert ist. An dem nach vorne weisenden kürzeren Ende des Drehschemels 31 befindet sich ein Gewicht 33 und am hinteren Ende ist mittels eines Drehkranzes 34 ein Führungsorgan 35 um eine horizontale Drehachse 36 drehbar gelagert. In dem Führungsorgan 35 lädt sich ein Hubturm 37 an seinen mit Zahnstangen versehenen Eckholmen in Längsrichtung verfahren. An dem Führungsorgan 35 ist ein Zahntrieb angebracht. Am oberen Ende des Hubturms 37 ist mittels eines weiteren Drehkranzes 38 ein quadratisches Ecksegment 39 um eine Drehachse 40 drehbar gelagert, die sich in Richtung der Hubturmmittelachse erstreckt. An dem Ecksegment ist ein Arbeitssteg 41 und ein in diesen eingeschobener Zusatzsteg 42 befestigt. Der Boden des Arbeitssteges, der sich somit in horizontaler Ebene um den Hubturm 37 drehen kann, befindet sich in dieser Transportstellung ganz oben.

    [0017] Zunächst soll die Verwendung der Vorrichtung für Arbeiten oberhalb der Fahrbahn erläutert werden. Schon in der Transportstellung nach Fig. 11 oder bei um 90° gedrehtem Drehschemel gemäß Fig. 12 kann der Hubturm so weit hochgefahren werden, bis sein unteres Ende das Führungsorgan 35 nahezu erreicht. In dieser Stellung ist es möglich, ein weiteres Hubturmsegment 43, das auch einen Zahnstangenabschnitt enthält, unten anzusetzen, beispielsweise durch Verbolzen. Nach Hochfahren um die Höhe dieses Segments kann ein weiteres Hubturmsegment 44 angesetzt werden, was in Fig. 12 dargestellt ist. Die Hubturmsegmente lassen sich auf dem Anhänger 30 unterbringen und zur Baustelle mitführen. Wenn die erforderliche Arbeitshöhe erreicht ist, läßt sich der Zusatzsteg 42 ausfahren, so daß der Arbeitssteg damit seine volle Länge erreicht. Da sich der Arbeitsstegboden, wie erwähnt, oben befindet, ist gemäß Fig. 12 vorgesehen, klappbare Zusatzgeländer 45 und 46 am Arbeitssteg 41 und am Zusatzsteg 42 anzubringen. Die Arbeitsstege können durch den Hubturm 37 und den Drehkranz 38 hindurch erstiegen werden.

    [0018] Die so aufgebaute Hocharbeitsbühne nach Fig. 12 kann z. B. bei Reparaturen an einer Schilderbrücke oder einer anderen, die Fahrbahn quer oder schräg überspannenden Brücke verwendet werden. Die Richtung in der Horizontalen lädt sich durch Drehung um die Drehschemelachse 32 oder die Drehachse 40 beliebig einstellen. In Tunnels würde man die Arbeitsstege in der Ausgangsstellung in Anhängerlängsrichtung belassen. Eine parallele Querbewegung ist durch gegensinnige Drehungen um die beiden Achsen 32 und 40 möglich. Unter Hinzunahme der Vertikalbewegung des Hubturms 37 läßt sich der Arbeitssteg an einer gewölbten Tunnelwand parallel nach oben entlang bewegen.

    [0019] Der Aufbau der Vorrichtung für Arbeiten unter einer Brücke 47 wird im folgenden anhand der Figuren 13 bis 16 beschrieben. Gemäß Fig. 13 ist der Anhänger 30 parallel zum Rand der Brücke herangefahren. Der Drehschemel 31 wurde quer gestellt, so daß er über den Brückenrand hinausragt und der Arbeitssteg 41, 42 wurde bezüglich des Hubturms 37 ebenfalls um 90° gedreht, so daß er jetzt außerhalb und oberhalb der Brücke 47 parallel zu dieser steht. Nun erfolgt die für diese Vorrichtung eigenartige Drehbewegung der aus Hubturm 37 und Arbeitsstegen 41, 42 bestehenden steifen Winkelkonfiguration um 180°. Dies zeigt Fig. 14. Die Ausgangsstellung gem. Fig. 13 ist gestrichelt eingezeichnet und die nach der Drehung erhaltene Stellung voll ausgezogen.

    [0020] Der Arbeitssteg befindet sich in dieser Stellung auf etwa gleicher Höhe wie die Brücke (Fig. 15). Der Hubturm 37 wird deshalb nach unten gefahren und mit einem oder mehreren Hubturmsegmenten, soweit erforderlich, ergänzt.

    [0021] In einer solchen Stellung können die häufigen Pflegearbeiten am Kappenrand einer Brücke bestens erledigt werden. Sobald der Arbeitssteg durch weitere Verlängerung des Hubturms tief genug steht, kann er unter die Brücke geschwenkt und gewünschtenfalls durch Ausfahren des Zusatzsteges 42 verlängert werden. Dies zeigt Fig. 16 in Brückenlängsrichtung gesehen.

    [0022] Die Bewegungen zurück in die Transportstellung nach Fig. 11 verlaufen in umgekehrter Reihenfolge. Selbstverständlich könnte der Anhänger 30 auch ein LKW oder ein anderes Spezialfahrzeug sein.




    Ansprüche

    1. Brückenuntersichtvorrichtung mit einem Fahrgestell (1;30), einem an dem Fahrgestell angebrachten Zwischenträger (11;31), einem an dem Zwischenträger um eine horizontale Drehachse (12;36) drehbar gelagerten Führungsorgan (9;35), einem von dem Führungsorgan aufgenommen, senkrecht zu dessen Drehachse verfahrbaren Hubturm (4;37) mit vier Eckholmen, einem am Hubturm um dessen Längsmittelachse drehbar gelagerten Hubturmunterteil (5;39) und einem an diesem angebrachten Arbeitssteg (7;41), dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsorgan (9; 35) eine flache Form hat und nur mit den beiden ihm benachbarten Eckholmen des Hubturms (4; 37) in Gleiteingriff steht, und daß diese Eckholme auf eine höhere Belastbarkeit ausgelegt sind als die beiden übrigen Eckholme.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsorgan (9; 35) mittels eines Drehkranzes (10; 34) an dem Zwischenträger (11; 31) gelagert ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsorgan (9) bezogen auf seine Drehachse (12) einen kürzeren, zum freien Hubturmende und einen längeren, zum Arbeitssteg (7) weisenden Abschnitt aufweist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hubturm (4; 37) mittels eines an dem Führungsorgan (9; 35) angebrachten Zahnstangentriebes verfahrbar ist, der mit wenigstens einer am Hubturm angebrachten Zahnstange zusammenwirkt.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenträger (11) mittels eines um lotrechte Achsen schwenkbaren Hebelparallelogramms aus wenigstens zwei Hebeln (13, 14) am Fahrgestell (1) gelagert ist.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Parallelhebel teleskopierbar sind.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß drei einzeln teleskopierbare und von dem Zwischenträger (11) lösbare Parallelhebel (13, 14, 18) vorgesehen sind.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitssteg (7) aus einer zur Brücke parallelen Arbeitsstellung heraus an den Hubturm (4) heranklappbar und mit dem Boden nach oben auf diesem liegend transportierbar ist.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenträger (11) an der Schmalseite (22) eines fahrbaren Portalgerüsts anbringbar ist.
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenträger (11) mittels längenveränderbarer Ausleger (26) mit dem Portalgerüst verbunden ist.
     
    11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß drei in horizontalen Abständen angeordnete, einzeln längenveränderbare und von dem Zwischenträger lösbare Ausleger vorgesehen sind.
     
    12. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die längenveränderbaren Ausleger (26) an einem am Portalgerüst in Höhenrichtung verfahrbaren Schlitten angebracht sind.
     
    13. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Portalgerüst horizontal und quer zur Durchfahrtsrichtung teleskopierbar und mit Lenkrollen versehen ist und daß es an einer Schmalseite (21) eine Öffnung für ein Straßenfahrzeug aufweist, auf welchem eine aus dem Zwischenträger (11), dem Führungsorgan (9), dem Hubturm (4) und dem Arbeitssteg (7) bestehende Baueinheit verladen ist, und daß Verbindungselemente zur zusätzlichen Aufnahme des Portalgerüsts auf diesem Straßenfahrzeug vorgesehen sind.
     


    Claims

    1. Apparatus for inspecting the underneath of bridges with a chassis (1; 30), an intermediate support (11; 31) located on the chassis, a guide member (9; 35) mounted to rotate about a horizontal axis of rotation (12; 36) on the intermediate support, a lifting tower (4; 37) with four corner spars, received by the guide member and able to travel perpendicular to its axis of rotation, a lifting tower lower part (5; 39) mounted to rotate about its longitudinal central axis on the lifting tower and a working walkway (7; 41) located on the latter, characterised in that the guide member (9; 35) has a flat shape and is in sliding engagement solely with the two corner spars of the lifting tower (4; 37) adjacent thereto, and that these corner spars are designed for higher load-carrying capacity than the two remaining corner spars.
     
    2. Apparatus according to Claim 1, characterised in that the guide member (9; 35) is mounted by means of a turn-table (10; 34) on the intermediate support (11; 31).
     
    3. Apparatus according to Claim 2, characterised in that with respect to its axis of rotation (12), the guide member (9) comprises a shorter section pointing towards the free end of the lifting tower and a longer section pointing towards the working walkway (7).
     
    4. Apparatus according to Claim 1, characterised in that the lifting tower (4; 37) can be moved by means of a rack and pinion drive located on the guide member (9; 35), which drive cooperates with at least one rack located on the lifting tower.
     
    5. Apparatus according to Claim 1, characterised in that the intermediate support (11) is mounted on the chassis (1) by means of a lever parallelogram able to tilt about vertical axes, consisting of at least two levers (13, 14).
     
    6. Apparatus according to Claim 5, characterised in that the parallel levers can be telescoped.
     
    7. Apparatus according to Claim 5, characterised in that three parallel levers (13, 14, 18) are provided, which can be telescoped individually and can be detached from the intermediate support (11).
     
    8. Apparatus according to Claim 1, characterised in that the working walkway (7) can be folded up onto the lifting tower (4) from a working position parallel to the bridge and can be conveyed lying on this lifting tower with the base pointing upwards.
     
    9. Apparatus according to Claim 1, characterised in that the intermediate support (11) can be located on the narrow side (22) of a travelling gantry scaffolding.
     
    10. Apparatus according to Claim 9, characterised in that the intermediate support (11) is connected to the gantry scaffolding by means of cantilevers (26) of variable length.
     
    11. Apparatus according to Claim 10, characterised in that three cantilevers are provided arranged at horizontal distances apart, whereof the length may be varied individually and which can be released from the intermediate support.
     
    12. Apparatus according to Claim 10, characterized in that the cantilevers (26) of variable length are located on a carriage able to travel in the vertical direction on the gantry scaffolding.
     
    13. Apparatus according to Claim 9, characterised in that the gantry scaffolding can be telescoped horizontally and at right angles to the direction of travel and is provided with guide rollers and that on one narrow side (21) it comprises an opening for a road vehicle, on which a structural unit consisting of the intermediate support (11), the guide member (9), the lifting tower (4) and the working walkway (7) is loaded, and that connecting members for additionally receiving the gantry scaffolding on this road vehicle are provided.
     


    Revendications

    1. Dispositif d'inspection du dessous d'un pont, comportant un châssis mobile (1;30), un support intermédiaire (11;31) agencé sur le châssis, un organe de guidage (9;35) monté rotatif sur le support intermédiaire autour d'un axe horizontal (12;36), un pylône (4;37) reçu par l'organe de guidage et déplaçable perpendiculairement à son axe de rotation, et présentant quatre longerons d'angle, une partie inférieure de pylône (5;39) montée rotative sur le pylône autour de son axe médian longitudinal, et une passerelle de travail (7;41) reliée à celle-ci,
    caractérisé en ce que l'organe de guidage (9;35) présente une forme plate et n'est en engagement coulissant qu'avec les deux longerons d'angle qui lui sont voisins du pylône (4;37), et en ce que ces longerons d'angle sont conçus pour présenter une capacité de charge plus grande que les deux longerons restants.
     
    2. Dispositif selon la revendication 1,
    caractérisé en ce que l'organe de guidage (9;35) est monté sur le support intermédiaire (11;31) au moyen d'une couronne rotative (10;34).
     
    3. Dispositif selon la revendication 2,
    caractérisé en ce que l'organe de guidage (9), relativement à son axe de rotation (12), présente un tronçon plus court orienté vers l'extrémité libre du pylône et un tronçon plus long orienté vers la passerelle de travail (7).
     
    4. Dispositif selon la revendication 1,
    caractérisé en ce que le pylône (4;37) peut être déplacé au moyen d'un engrenage à crémaillère agencé sur l'organe de guidage (9;35), engrenage qui coopère avec au moins une crémaillère agencée sur le pylône.
     
    5. Dispositif selon la revendication 1,
    caractérisé en ce que le support intermédiaire (11) est monté sur le châssis (1) au moyen d'un parallélogramme à leviers pouvant pivoter autour d'axes perpendiculaires, comportant au moins deux leviers (13,14).
     
    6. Dispositif selon la revendication 5,
    caractérisé en ce que les leviers parallèles sont télescopiques.
     
    7. Dispositif selon la revendication 5,
    caractérisé en ce que trois leviers parallèles (13,14,18), individuellement télescopiques et pouvant être séparés du support intermédiaire (11), sont prévus.
     
    8. Dispositif selon la revendication 1,
    caractérisé en ce que la passerelle de travail (7) peut être repliée sur le pylône (4), hors d'une position de travail parallèle au pont, et peut être transportée en se trouvant sur celui-ci avec son plancher vers le haut.
     
    9. Dispositif selon la revendication 1,
    caractérisé en ce que le support intermédiaire (11) peut être disposé sur le côté étroit (22) d'un portique mobile.
     
    10. Dispositif selon la revendication 9,
    caractérisé en ce que le support intermédiaire (11) est relié au portique au moyen d'un bras (26) de longueur modifiable.
     
    11. Dispositif selon la revendication 10,
    caractérisé en ce que trois bras agencés à des écartements horizontaux, dont la longueur est individuellement modifiable et qui peuvent être séparés du support intermédiaire, sont prévus.
     
    12. Dispositif selon la revendication 10,
    caractérisé en ce que les bras (26) de longueur modifiable sont agencés sur un chariot déplaçable en hauteur sur le portique.
     
    13. Dispositif selon la revendication 9,
    caractérisé en ce que le portique est télescopique, horizontalement et transversalement à la direction de déplacement, et est muni de galets de direction, et en ce qu'il présente, sur un étroit côté (21), une ouverture pour un véhicule routier, sur lequel est chargée une unité modulaire constituée du support intermédiaire (11), de l'organe de guidage (9), du pylône (4) et de la passerelle de travail (7), et en ce que des éléments de liaison pour recevoir de plus le portique sur ce véhicule routier sont prévus.
     




    Zeichnung