[0001] Die Erfindung betrifft einen Schließzylinder mit einem Schließzylindergehäuse, welches
ein Hahnprofil aufweist, das heißt, einen Zylinderprofilteil und einen an den Zylinderprofilteil
in annähernd radialer Richtung anschließenden Stegprofilteil, ferner mit einem in
einer Bohrung des Zylinderprofilteils aufgenommenen Schließzylinderkern, ferner mit
teilweise in dem Stegprofilteil aufgenommenen schlüsselbetätigten Zuhaltemitteln und
mit den Zuhaltemitteln innerhalb des Stegprofilteils in Richtung auf das schlüsseleingangsseitige
Ende des Stegprofilteils vorgelagerten Aufbohrschutzmitteln, wobei der Zylinderkern
mit seinem schlüsseleingangsseitigen Ende über den Zylinderprofilteil vorspringt.
[0002] Ein solcher Schließzylinder ist bekannt aus einem Prospekt "Winkhaus System - Information"
mit der Druck-Nr. 29048 G.
[0003] Schließzylinder werden in unterschiedlichen Längen hergestellt, um sie beim Einbau
in eine Tür der jeweiligen wandstärke anpassen zu können. Es besteht aus Sicherheitsgründen
und aus ästhetischen Gründen die Forderung, daß das Schließzylindergehäuse möglichst
wenig über die Seitenfläche der Tür bzw. über die jeweilige Stirnfläche eines an der
Türseitenfläche angeordneten Türschilds übersteht. Andererseits besteht die Forderung,
zwischen dem Schließzylindergehäuse und dem Schließzylinderkern möglichst variationsfähige
und hohe Sicherheit gewährende Zuhaltungssysteme unterzubringen. Im Fall herkömmlicher
federbelasteter Zuhaltungsstiftpaare lautet diese Forderung, daß möglichst viele,
beispielsweise sechs solcher Zuhaltungsstiftpaare, pro Schließzylinderkern untergebracht
werden sollen. Handelt es sich um einen Doppelschließzylinder herkömmlicher Bauart,
so bedeutet dies, daß in den beiden Abschnitten des Schließzylindergehäuses beidseitig
der Schließnase jeweils sechs, insgesamt also zwölf Zuhaltungsstiftpaare, untergebracht
werden müssen. Wenn die Länge des Schließzylindergehäuses im Hinblick auf den Einbau
in dünnwandige Türen immer geringer wird, so steht die Forderung nach Kürzung der
Baulänge des Schließzylindergehäuses in Konflikt mit der Forderung nach Unterbringung
möglichst vieler Zuhaltungsstiftpaare. Man hat bisher den Konflikt dadurch zu lösen
versucht, daß man die Zahl der Zuhaltungsstiftpaare verringert hat und hat dadurch
geringere Sicherheit und geringere Variationsmöglichkeiten in Kauf genommen.
[0004] Es wurde nun erkannt, daß man die Länge des Stegprofilteils gegenüber der Länge des
Zylinderprofilteils vergrößern, das heißt, den Stegprofilteil gegenüber dem Zylinderprofilteil
vorspringen lassen kann, ohne den ästhetischen und sicherheitstechnischen Anforderungen
zuwiderzuhandeln, wenn man an dem über das schlüsseleingangsseitige Ende des Zylinderprofilteils
vorspringenden Vorsprung des Stegprofilteils Abfasungen oder Verrundungen vorsieht.
Auf diese Weise schafft man Platz für die Aufbohrschutzmittel, welche den Zuhaltemitteln
vorgelagert sind.
[0005] Aufgrund dieser Erkenntnis wird für einen Schließzylinder der eingangs bezeichneten
Art erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der Stegprofilteil mit seinem schlüsseleingangsseitigen
Ende ebenfalls über den Zylinderprofilteil vorspringt und daß der Vorsprung des Stegprofilteils
an wenigstens einem Teil seines Endumfangs verrundet oder abgefast ist.
[0006] Aufgrund dieser Ausbildung bleibt die Länge des Zylinderprofilteils relativ kurz
und steht also bei entsprechender Tür nicht oder nur unwesentlich über die Türseitenfläche
bzw. die Stirnfläche des Türschilds vor. Andererseits wird die Länge des Stegprofilteils
größer, so daß dieser Stegprofilteil über die Türseitenfläche bzw. die Türschildstirnfläche
vorsteht oder weiter vorsteht. Dieser Überstand bzw. größere Überstand kann - wie
sich gezeigt hat - dank der vorhandenen Abfasung bzw. Verrundung in Kauf genommen
werden und bringt den entscheidenden Vorteil, daß für die Aufbohrschutzmittel im Stegprofilteil
mehr Platz geschaffen wird.
[0007] Die vorgeschlagene Maßnahme widerspricht insofern den bisherigen Vorstellungen der
Fachwelt, als man es aus Fertigungsgründen immer für richtig gehalten hat, die Endflächen
des Zylinderprofilteils und des Stegprofilteils um der gemeinsamen Bearbeitung willen
in eine gemeinsame zur Drehachse des Schließzylinders senkrechte Ebene zu legen.
[0008] Bevorzugt ist vorgesehen, daß die Vorsprungslänge des Stegprofilteils gegenüber dem
Zylinderprofilteil annähernd gleich oder kleiner ist als die Vorsprungslänge des Schließzylinderkerns
gegenüber dem Zylinderprofilteil. Es hat sich gezeigt, daß bei Einhaltung dieser Vorschrift
das Erscheinungsbild des eingebauten Schließzylinders dem Erscheinungsbild bisheriger
Schließzylinder mindestens ebenbürtig ist. Da das Materialangebot im Bereich des Stegprofilteils
auch bei Unterbringung von Aufbohrschutzmitteln für großflächige Verrundungen oder
Abfasungen ausreichend ist, kann bei Überständen der hier vorgesehenen Größenordnung
auch der Sicherheitsanforderung bezüglich des Ansetzens einer Abbruchzange am Schließzylinderende
ausreichend Rechnung getragen werden.
[0009] Eine ästhetische und sicherheitstechnisch besonders vorteilhafte Ausführungsform
sieht vor, daß der Vorsprung des Stegprofilteils ringsum abgefast ist; insbesondere
kann vorgesehen sein, daß der Vorsprung des Stegprofilteils eine zur Drehachse des
Schließzylinders orthogonale Endfläche besitzt und daß diese Endfläche entsprechend
einem wappenschildförmigen Umriß des Stegprofilteils längs einer Bodenrundung, längs
zweier im wesentlichen geradliniger Seitenkanten und längs einer dem Zylinderprofilteil
tangential benachbarten geradlinigen Oberkante abgefast ist.
[0010] Eine andere ästhetische und sicherheitstechnisch ebenfalls sehr befriedigende Ausführungsform
beruht darauf, daß der Vorsprung des Stegprofilteils eine teilzylindrische Stirnfläche
besitzt, deren Erzeugende parallel zur Hochachse des Hahnprofils ist. Diese Ausführungsform
kann noch dadurch verbessert werden, daß die teilzylindrische Stirnfläche über Kanten
in Seitenflächen des Stegrofils übergeht, daß die teilzylindrische Stirnfläche über
eine sphärische Übergangsfläche in eine Bodenrundung des Stegprofilteils übergeht
und daß die teilzylindrische Stirnfläche über eine tangential zum Zylinderprofilteil
liegende Abfasung in die Stirnfläche des Zylinderprofilteils übergeht.
[0011] Das zusätzliche Platzangebot durch den Vorsprung des Stegprofilteils kann dazu ausgenutzt
werden, daß bei Ausführung der Zuhaltemittel mit zur Hochachse des Hahnprofils parallelen
annähernd in der Längsmittelebene des Hahnprofils liegenden Zuhaltungsstiften die
Aufbohrschutzmittel von zur Hochachse ebenfalls parallelen Schutzstiften gebildet
sind. Dabei können die Schutzstifte längs eines Bogens einem endständigen Zuhaltungsstift
vorgelagert sein, insbesondere in der Weise, daß von drei Schutzstiften ein mittlerer
in der Längsmittelebene des Hahnprofils liegt und zwei weitere symmetrisch beidseits
der Längsmittelebene des Hahnprofils angeordnet sind.
[0012] Die Sicherheit gegen das Ansetzen von Abbrechwerkzeugen und das ästhetische Erscheinungsbild
können - wie an sich bekannt - noch weiter verbessert werden, wenn der Vorsprung des
Zylinderkerns kegelstumpfförmig abgefast ist und wenn die Abfasungsfläche einerseits
in eine zur Drehachse des Schließzylinders orthogonale Endfläche des Schließzylinderkerns
und andererseits in eine zur Drehachse des Schließzylinderkerns orthogonale Endfläche
des Zylinderprofilteils übergeht.
[0013] Es ist hier zu bemerken, daß die Existenz des Vorsprungs des Zylinderkerns neben
dem Vorsprung des Stegzylinderteils sicherheitstechnisch auch insofern von Belang
ist, als eine in der Längsmittelebene des Hahnprofils gespreizte zum Angriff an dem
Vorsprung des Stegprofilteils ansetzende Abbrechzange mit ihren oberen Zangenbacken
kaum Platz findet zwischen dem Vorsprung des Stegprofilteils und dem Vorsprung des
Zylinderkerns. Im Hinblick auf die geringe radiale Wandstärke des Zylinderprofilteils
an dessen schlüsseleingangsseitigem Ende wird empfohlen, diesen scharfkantig in die
Außenumfangsfläche des Zylinderprofilteils übergehen zu lassen, da hier eine Abfasung
wegen der geringen radialen Wandstärke schwer möglich ist. Der geringere Überstand
dieses Zylinderprofilteils und die Abfasung des angrenzenden Zylinderkernteils machen
eine solche Abfasung auch unnötig.
[0014] Der Vorsprung des Schließzylinderkerns kann zur Aufnahme einer Diametralnut parallel
zur Mittelebene des Schlüsselschlitzes herangezogen werden, welche einerseits das
Einfädeln des Schlüssels in den Schlüsselschlitz erleichtert und andererseits bei
entsprechender Gestaltung des Schlüssels zur Aufnahme eines Drehmomentübertragungsteils
des Schlüssels bestimmt ist. Diese Diametralnut kann einen verdickten griffnahen Drehmomentübertragungsteil
des Schlüssels aufnehmen.
[0015] Der Vorsprung des Schließzylinderkerns kann von einer gegenüber dem Hauptabschnitt
des Schließzylinderkerns radial verbreiterten Endscheibe gebildet sein, welche teilweise
in einer Einsenkung der schlüsselleingangsseitigen Endfläche des Zylinderprofilteils
aufgenommen ist. Diese Endscheibe sorgt für die axiale Festlegung des Schlüsselzylinderkerns.
[0016] Auch der Schließzylinderkern kann mit Aufbohrschutzmitteln versehen sein, welche
den Zuhaltemitteln zum schlüsseleingangsseitigen Ende des Schließzylinderkerns hin
vorgelagert sind. Diese Aufbohrschutzmittel des Schließzylinderkerns können von Schutzstiften
gebildet sein, welche in dem Schließzylinderkern annähernd parallel zur Schlüsselschlitzmittelebene
beidseits des Schlüsselschlitzes angeordnet sind.
[0017] Die Erfindung läßt sich insbesondere auch bei Doppelschließzylindern anwenden, die
von beiden Enden her mit einem Schlüssel betätigt werden. Hier wird der Wert der erfindungsgemäßen
Ausgestaltung im Hinblick auf den größeren Längenbedarf besonders bedeutsam.
[0018] Die beiliegenden Figuren erläutern die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen;
es stellen dar;
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Schließzylinders;
- Figur 2
- eine Ansicht auf den Schließzylinder in Pfeilrichtung II der Figur 1, teilweise geschnitten;
- Figur 3
- einen Teilschnitt nach III-III der Figur 2;
- Figur 4
- eine Endansicht in Pfeilrichtung IV der Figur 2;
- Figur 5
- eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Schließzylinders;
- Figur 6
- eine Seitenansicht in Pfeilrichtung VI der Figur 5, teilweise geschnitten;
- Figur 7
- einen Teilschnitt gemäß Linie VII-VII der Figur 6 und
- Figur 8
- eine Endansicht in Pfeilrichtung VIII der Figur 6.
[0019] In Figur 1 ist ein Doppelschließzylinder ganz allgemein mit 10 bezeichnet. Er umfaßt
ein Schließzylindergehäuse 12 mit einem sogenannten "Hahnprofil" und einen Schließzylinderkern
14 mit einem Schlüsseleinführungsschlitz 16. Es handelt sich um einen Doppelschließzylinder.
Ein Schließzylinderkern 14 ist auch am anderen Ende des Schließzylindergehäuses angeordnet.
Die beiden Schließzylinder wirken auf einen Schließring 18, der einen Schließbart
20 trägt. Das Schließzylindergehäuse ist zum Einbau in ein Einsteckschloß ausgebildet
und ist mit einer Befestigungsbohrung 21 versehen, so daß es mittels einer Schraube
in dem Einsteckschloß in Richtung der Drehachse AA fixiert werden kann. Die Hochachse
des Hahnprofils ist mit HH bezeichnet. Die Drehachse AA und die Hochachse HH definieren
zusammen die Längsmittelebene des Hahnprofils, die im folgenden mit AH bezeichnet
wird.
[0020] Das Schließzylindergehäuse 10 umfaßt einen Zylinderprofilteil 22 und einen Stegprofilteil
24. Der Zylinderprofilteil 22 weist eine Bohrung 26 auf, welche den Schließzylinderkern
14 aufnimmt. Das schlüsseleingangsseitige Ende des Zylinderprofilteils 22 ist durch
eine Endfläche 28 gebildet, die scharfkantig in die Außenumfangsfläche 30 des Zylinderpofilteils
übergeht. Der Schließzylinderkern 14 besitzt - wie aus Figur 2 zu ersehen - eine Endscheibe
32, die in eine Ausnehmung 34 des Zylinderprofilteils 22 eingebettet und axial festgelegt
ist. Die Endscheibe 32 weist einen kegelstumpfförmigen Fortsatz 36 auf, der von einer
kegelstumpfförmigen Abfasung 36a und einer zur Achse AA orthogonalen Stirnfläche 36b
gebildet ist. Die kegelstumpfförmige Abfasung 36a geht in die achsnormale Endfläche
28 des Profilzylinderteils 22 über.
[0021] Wie insbesondere aus Figur 1 zu ersehen ist, besitzt der Stegprofilteil 24 einen
Vorsprung 38 gegenüber der Endfläche 28 des Zylinderprofilteils 22. Dieser Vorsprung
38 ist ausgeführt mit einer achsnormalen Stirnfläche 38a, seitlichen Abfasungen 38b,
einer oberen Abfasung 38c, die senkrecht zur Hochachse verläuft und tangential zu
dem Schließzylinderkern 14 liegt und mit einer gerundeten unteren Abfasung 38d. Insgesamt
besitzt der Vorsprung in Endansicht die Form eines Wappenschilds.
[0022] Wie aus Figur 2 zu ersehen, ist die Höhe des Vorsprungs 38 des Stegprofilteils 24
gegenüber der Endfläche 28 des Zylinderprofilteils 22 annähernd gleich der Höhe der
kegelstumpfförmigen Abfasung 36a, also annähernd gleich dem Überstand der Endscheibe
32 über die Endfläche 28 oder - nochmal anders ausgedrückt - gleich dem Abstand der
orthogonalen Stirnfläche 36b des Zylinderkerns von der Endfläche 28 des Zylinderprofilteils
22. Die Flächen 36b und 38a liegen annähernd bündig. Im eingebauten Zustand des Schließzylinders
liegt die Endfläche 28 - wie aus Figur 2 zu ersehen - annähernd bündig mit der Seitenfläche
40 einer Tür oder eines auf die Tür aufgesetzten Türschilds, so daß lediglich der
Vorsprung 38 und der kegelstumpfförmige Teil 36a, 36b der Endscheibe 32 über die Endfläche
28 vorstehen. Bei nicht genauer Anpassung der Gesamtlänge des Schließzylinders in
die gegebenenfalls um ein oder zwei Türschilder vergrößerte Dicke des Türblatts kann
die Endfläche 28 geringfügig vor der Seitenfläche 40 liegen. In jedem Fall sind die
gegenüber der Seitenfläche 40 überstehenden Teile 36, 38 des Schließzylinderkerns
14 einerseits und des Stegprofilteils dank ihrer Abfasungen 36a bzw. 38b, 38d, 38c
mit einer Zange nicht zu fassen, so daß eine Biegebelastung des Schließzylindergehäuses
12 die zum Abbrechen im Bereich des Loches 21 führen könnte, nicht möglich ist. Auch
ein Ausziehen des Schließzylindergehäuses 12 unter Abreissen im Bereich des Loches
21 ist dank dieser Ausgestaltung ausgeschlossen. Dabei ist besonders zu beachten,
daß an der Abfasung 38c ein Werkzeug auch deshalb kaum angesetzt werden kann, weil
ein solches Werkzeug in den engen Spalt 42 zwischen der Abfasung 38c und der Abfasung
36a eingeführt werden müßte, was kaum möglich ist.
[0023] In den durch die kegelstumpfförmige Abfasung 36a und die Stirnfläche 36b begrenzten
Überstand der Endscheibe 32 ist - wie aus Figuren 1 und 4 zu ersehen - ein Diametralschlitz
44 eingefräst, dessen Schlitzboden 44a im wesentlichen bündig liegt mit der Endfläche
28 des Zylinderprofilteils 22 und im Bereich des Eingangs der Schlüsselspitze zu einem
Konus 44b verbreitert und vertieft ist.
[0024] Zweck des Vorprungs 36a, 36b der Endscheibe 32 ist unter anderem der, Begrenzungsteile
für den Diametralschlitz 44 außerhalb des Schließzylindergehäuses bereitzustellen,
so daß der Zylinderprofilteil 22 im Hinblick auf die Bildung des Diametralschlitzes
nicht verlängert werden muß, das heißt, daß auf diese Weise eine äußerst kurze Gesamtlänge
des Zylinderprofilteils 22 gewonnen wird, die an sehr dünne Türblätter angepaßt ist.
[0025] Aus Figur 2 erkennt man eine federbelastete Stiftzuhaltung 46, welche in den Stegprofilteil
24 eindringt. Insgesamt sind pro Schließzylinderhälfte 4 oder 5 oder vorzugsweise
auch 6 solcher Zuhaltungsstiftpaare 46 in der Drehrichtung AA hintereinander angeordnet;
je mehr, je lieber. Bei im Hinblick auf dünne Türblätter kurzen Schließzylindern sind
schon die Zuhaltungsstiftpaare 46 nur schwer auf der jeweils verfügbaren Länge des
Halbzylinders unterzubringen. Nun besteht aber der Wunsch, vor dem vordersten in der
Figur 2 dargestellten Zuhaltungsstiftpaar 46 noch einen Aufbohrschutz unterzubringen,
welcher verhindert, daß durch Anbohren der Zuhaltungsstiftkanäle in dem Stegprofilteil
24 ein unbefugtes Ansteuern der Zuhaltungsstiftpaare und damit ein unbefugtes Lösen
des Schließzylinderkerns aus seiner durch die Stiftzylinderpaare festgelegten Nullstellung
möglich wird. Würde nun der Vorsprung 38, wie in Figur 2 gezeichnet, nicht vorhanden
sein, so wäre kaum Platz für die Unterbringung eines Aufbohrschutzes. Andererseits
wird durch das Vorhandensein des Vorsprungs 38 - wie aus Figur 3 ersichtlich - Platz
geschaffen für eine Anzahl von Bohrungen 48, die vor dem vordersten Zuhaltungsstiftpaar
46 dieses durch Füllung mit Hartmetallstiften gegen Anbohrung schützend angeordnet
werden können.
[0026] Abweichend von der dargestellten Ausführungsform wäre es auch möglich - was ebenfalls
im Rahmen des Schutzes durch den Anspruch 1 erfaßt sein soll -, dank des Vorhandenseins
des Vorsprungs 38 das vorderste Zuhaltungsstiftpaar 46 durchmessergrößer auszubilden
und zu panzern oder aus Hartmetall herzustellen.
[0027] Man erkennt also, daß dank des Vorsprungs 38 der Raumbedarf für die Unterbringung
eines Aufbohrschutzes befriedigt wird, ohne daß die Gefahr eines Erfassens des Schließzylinders
mittels eines Abbrechwerkzeugs erhöht wird und ohne daß der optische Eindruck des
Schließzylinders bei Betrachtung senkrecht zur jeweiligen Türseitenfläche 40 gestört
wird. Dabei ist noch zu beachten, daß es praktisch nicht möglich wäre, auch den Zylinderprofilteil
22 entsprechend der Verlängerung des Stegprofilteils 24 zu verlängern und dann etwa
eine umlaufende zusammenhängende Abfasung über das gesamte Hahnprofil vorzusehen.
Einer solchen Abfasung würde die minimale Wandstärke des Zylinderprofilteils 22 im
Bereich der Ausnehmung 34 entgegenstehen, während andererseits im Bereich des Vorsprungs
38 genügend Material des Stegprofilteils zur Verfügung steht, um eine optisch und
sicherheitstechnisch optimale Anfasung vorzusehen, beispielsweise unter einem Winkel
von 30° bis 60°, vorzugsweise etwa 45°, gegen die Mittelachse (nicht eingezeichnet)
des Vorsprungs 38.
[0028] Die rechte Hälfte des Schließzylinders in Figur 2 kann genauso ausgebildet sein.
Der Schließzylinderkern 14 kann ebenfalls gegen Anbohren etwa mittels eines "Korkenziehers"
gepanzert sein, etwa dadurch, daß in der Scheibe 32 beidseits des Schlüsseleinführungsschlitzes
16 Hartmetallstifte von entsprechenden Bohrungen aufgenommen sind. Somit ist es durch
die fertigungstechnisch unerwünschte und deshalb ungewöhnliche Maßnahme des axialen
Abstands zwischen der Endfläche 28 und der Stirnfläche 38a gelungen, einen Zylinder
von kürzestmöglicher Nennlänge bereitzustellen, in dem bei voller oder weitgehend
voller Ausnutzung des für Stiftzuhaltungen notwendigen Längenmaßes immer noch ein
Aufbohrschutz unterzubringen ist, ohne daß das optische Erscheinungsbild verschlechtert
und die Gefahr der Ansetzungsmöglichkeit eines das Zylindergehäuse auf Biegung belastenden
Aufbruchwerkzeugs vergrößert wird.
[0029] Die Ausführungsform nach den Figuren 5 bis 8 unterscheidet sich von der Ausführungsform
nach den Figuren 1 bis 4 nur durch andere Gestaltung des Vorsprungs 138. Im übrigen
sind analoge Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen wie in den Figuren 1 bis
4, jeweils vermehrt um die Zahl 100.
[0030] In der Ausführungsform nach den Figuren 5 bis 8 ist der Vorsprung 138 durch eine
Zylinderfläche 138f gebildet, die über Kanten 138g in die Seitenflächen 124b des Stegprofilteils
124 übergeht. Diese Zylinderfläche 138f geht über die Anfasung 138c in die Endfläche
128 über und über eine sphärische Fläche 138d in die Bodenrundung 124c des Stegprofilteils
124. Die Wirkung dieser Vorsprungsausformung ist im wesentlichen die gleiche, wie
sich aus dem Vergleich der Figuren 3 und 7 ergibt.
[0031] Der Überstand des Schließzylinderkerns gegenüber dem Zylinderprofilteil und der Überstand
des Stegprofilteils gegenüber dem Zylinderprofilteil beträgt in beiden Ausführungsbeispielen
ca. 0,5 bis ca. 3,0 vorzugsweise ca. 1,0 mm bis ca. 2,0 mm.
1. Schließzylinder mit einem Schließzylindergehäuse (12,112), welches ein Hahnprofil
aufweist, das heißt, einen Zylinderprofilteil (22,122) und einen an den Zylinderprofilteil
in annähernd radialer Richtung anschließenden Stegprofilteil (24,124), ferner mit
einem in einer Bohrung (26,126) des Zylinderprofilteils (22,122) aufgenommenen Schließzylinderkern
(14,114), ferner mit teilweise in dem Stegprofilteil (24,124) aufgenommenen schlüsselbetätigten
Zuhaltemitteln (46,146) und mit den Zuhaltemitteln (46,146) innerhalb des Stegprofilteils
(24,124) in Richtung auf das schlüsseleingangsseitige Ende des Stegprofilteils (24,124)
vorgelagerten Aufbohrschutzmitteln (48,148), wobei der Zylinderkern (14,114) mit seinem
schlüsseleingangsseitigen Ende (36b,136b) über den Zylinderprofilteil (22,122) vorspringt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stegprofilteil (24,124) mit seinem schlüsseleingangsseitigen Ende (38a,138a)
ebenfalls über den Zylinderprofilteil (22,122) vorspringt und daß der Vorsprung (38,138)
des Stegprofilteils (24,124) an wenigstens einem Teil seines Endumfangs verrundet
(138) oder abgefast (38) ist.
2. Schließzylinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorsprungslänge des Stegprofilteils (24,124) gegenüber dem Zylinderprofilteil
(22,122) annähernd gleich oder kleiner ist als die Vorsprungslänge des Schließzylinderkerns
(14,114) gegenüber dem Zylinderprofilteil (22,122).
3. Schließzylinder nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorsprung (38) des Stegprofilteils (24) ringsum abgefast ist.
4. Schließzylinder nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorsprung (38) des Stegprofilteils (24) eine zur Drehachse (AA) des Schließzylinders
orthogonale Endfläche (38a) besitzt und daß diese Endfläche (38a) entsprechend einem
wappenschildförmigen Umriß des Stegprofilteils (24) längs einer Bodenrundung (38d),
längs zweier im wesentlichen geradliniger Seitenkanten (38b) und längs einer dem Zylinderprofilteil
(22) tangential benachbarten geradlinigen Oberkante (38c) abgefast ist.
5. Schließzylinder nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorsprung (138) des Stegprofilteils eine teilzylindrische Stirnfläche (138f)
besitzt, deren Erzeugende parallel zur Hochachse (HH) des Hahnprofils ist.
6. Schließzylinder nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die teilzylindrische Stirnfläche (138f) über Kanten (138g) in Seitenflächen (124b)
des Stegprofils (124) übergeht.
7. Schließzylinder nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die teilzylindrische Stirnfläche (138f) über eine sphärische Übergangsfläche (138d)
in eine Bodenrundung (124c) des Stegprofilteils (124) übergeht.
8. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die teilzylindrische Stirnfläche (138f) über eine tangential zum Zylinderprofilteil
(122) liegende Abfasung (138c) in die Stirnfläche (128) des Zylinderprofilteils (122)
übergeht.
9. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorsprung (38,138) des Stegprofilteils (24,124) zur Unterbringung der Aufbohrschutzmittel
ausgenutzt ist.
10. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Ausführung der Zuhaltemittel (46,146) mit zur Hochachse (HH) des Hahnprofils
parallelen, annähernd in der Längsmittelebene (AH) des Hahnprofils liegenden Zuhaltungsstiften
(46,146) die Aufbohrschutzmittel (48,148) von zur Hochachse (HH) ebenfalls parallelen
Schutzstiften gebildet sind.
11. Schließzylinder nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzstifte (48,148) längs eines Bogens einem endständigen Zuhaltungsstift
(46,146) vorgelagert sind.
12. Schließzylinder nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß von drei Schutzstiften (48,148) ein mittlerer in der Längsmittelebene (AH) des
Hahnprofils liegt und zwei weitere symmetrisch beidseits der Längsmittelebene des
Hahnprofils angeordnet sind.
13. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorsprung des Zylinderkerns (14,114) kegelstumpfförmig abgefast ist und daß
die Abfasungsfläche (36a,136a) einerseits in eine zur Drehachse (AA) des Schließzylinders
(10,110) orthogonale Endfläche (36b,136b) des Schließzylinderkerns (14,114) und andererseits
in eine zur Drehachse (AA) des Schließzylinderkerns (14,114) orthogonale Endfläche
(28,128) des Zylinderprofilteils (22,122) übergeht.
14. Schließzylinder nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die schlüsseleingangsseitige Endfläche (28,128) des Zylinderprofilteils (22,122)
scharfkantig in die Außenumfangsfläche (30,130) des Zylinderprofilteils (22,122) übergeht.
15. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Vorsprung (36a,36b,136a,136b) eine parallel zur Schlüsselschlitzmittelebene
liegende Diametralnut (44,144) vorgesehen ist, deren Nuttiefe annähernd der Vorsprungslänge
des Zylinderkerns (14,114) gegenüber dem Zylinderprofilteil (22,122) entspricht.
16. Schließzylinder nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Diametralnut (44,144) zum Eingriff eines ggf. gegenüber dem Schlüsselschaft
verdickten Drehmomentübertragungsteils des Schlüssels ausgebildet ist.
17. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorsprung (36a,36b,136a,136b) des Schließzylinderkerns (14,114) gegenüber
dem schlüsseleingangsseitigen Ende (28,128) des Zylinderprofilteils (22,122) von einer
gegenüber dem Hauptabschnitt des Schließzylinderkerns (14,114) radial verbreiterten
Endscheibe (32,132) gebildet ist, welche teilweise in einer Einsenkung (34,134) der
schlüsseleingangsseitigen Endfläche (28,128) des Zylinderprofilteils (22,122) aufgenommen
ist.
18. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schließzylinderkern (14,114) mit Aufbohrschutzmitteln versehen ist, welche
den Zuhaltemitteln (46,146) zum schlüsseleingangsseitigen Ende (36b,136b) des Schließzylinderkerns
(14,114) hin vorgelagert sind.
19. Schließzylinder nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufbohrschutzmittel des Schließzylinderkerns (14,114) von Schutzstiften gebildet
sind, welche in dem Schließzylinderkern (14,114) annähernd parallel zur Schlüsselschlitzmittelebene
beidseits des Schlüsselschlitzes (16,116) angeordnet sind.
20. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß er als Doppelschließzylinder ausgebildet ist und die Merkmale nach einem der Ansprüche
1 bis 19 an beiden Enden aufweist.