[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zum einseitigen Entwickeln von
lichtempfindlichem blatt- oder bandförmigem Material gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Insbesondere betrifft sie eine Einrichtung zur einseitigen Befeuchtung von Blättern
oder von bandförmigem Papier.
[0003] Bekannte Einrichtungen dieser Art sind beispielsweise in Kopiergeräten eingesetzt,
in denen sie zur Entwicklung von Diazotypiekopien bestimmt sind.
[0004] In der deutschen Offenlegungsschrift DE 26 00 155 ist eine artgleiche Einrichtung
schematisch dargestellt und beschrieben. Sie enthält eine Dosierwalze aus einem metallischen
Kern, der von einer Kunststoffhülse umgeben ist. Die Hülse ist mit feinen, wendelförmigen
Nuten versehen. Die Dosierwalze überträgt Entwicklerflüssigkeit an eine Auftragwalze,
die aus einem metallischen Kern und einer glatten Gummihülse besteht. Gegen die Auftragwalze
drückt eine Profilwalze, die einen Metallkern und eine Hülse aus aneinandergereihten
profilierten Ringen umfasst. Jeder der profilierten Ringe weist auf der äusseren Mantelfläche
gleichmässig über den Umfang verteilt sich n-fach wiederholende, nach aussen ragende
Profile, vorzugsweise pyramidenförmige Spitzen auf. Jeweils zwei benachbarte Ringe
sind zueinander um einen bestimmten Winkel verdreht angeordnet.
[0005] Mit der in dieser Einrichtung eingesetzten Profilwalze soll erreicht werden, dass
das zu entwickelnde Diazotypiepapier gleichmässig an die Auftragwalze angedrückt wird,
wobei die Oberfläche der Profilwalze beim Nichtvorhandensein von Kopiergut möglichst
trocken bleiben soll, so dass ein Befeuchten der Rückseite einer zu entwickelnden
Kopie vermieden werden kann.
[0006] Es ist vorgeschlagen, die Profilringe aus Kunststoff oder Metall herzustellen. Die
pyramidenförmigen Spitzen sind relativ hart und unelastisch.
[0007] In der deutschen Offenlegungsschrift DE 27 46 749 ist auf Schwierigkeiten hingewiesen,
die mit der vorgenannten Profilwalze entstehen. Bei sehr breiten Kopiergeräten, die
üblicherweise zur Herstellung von Diazotypiekopien eingesetzt werden, sind als Folge
des Durchhängens der Walzen, die auf die zu entwickelnde Kopie wirkenden Kräfte über
die gesamte Länge des Spaltes zwischen der Auftragwalze und der Profilwalze nicht
gleichmässig. Schon kleine Unterschiede in der Auftragsmenge von Entwicklerflüssigkeit
auf die Diazotypieschicht bewirken recht grosse Farbintensitätsunterschiede in der
entwickelten Kopie. Gut entwickelte Stellen wechseln mit nicht oder nur schwach entwickelten
Stellen. Zur Beseitigung dieses Problemes wird vorgeschlagen, die Profilwalze in mehrere
Teilwalzen zu unterteilen, die mittels Verbindungselementen solcherart miteinander
verbunden sind, dass benachbarte Teilwalzen radial zueinander verschiebbar sind. Jeder
Teilwalze ist ein Federelement zugeordnet, das zum Andrücken der Teilwalze an die
Auftragwalze bestimmt ist.
[0008] Nachteilig an dieser zweitgenannten Einrichtung ist die relativ aufwendige und teure
Konstruktion sowie der Umstand, dass zwischen den einzelnen Teilwalzen, wo die Federelemente
eingreifen, Zwischenräume vorhanden sind, in denen kein Andruck des zu entwickelnden
Kopiergutes an die Auftragwalze erfolgt. Eine Streifenbildung auf der entwickelten
Kopie ist möglich.
[0009] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Einrichtung der eingangs genannten
Art gegenüber dem Stand der Technik in konstruktiver Hinsicht wesentlich zu vereinfachen,
wobei an die Gleichmässigkeit des Andruckes der zu entwickelnden Kopie an die Auftragwalze
bzw. an die Gleichmässigkeit der Verfärbung der fertig entwickelten Kopie ebenfalls
Verbesserungen erreicht werden sollen.
[0010] Diese Aufgabe wird mit einer Einrichtung gelöst, die die im kennzeichnenden Teil
des Patentanspruches 1 aufgeführten Merkmale aufweist.
[0011] Ueberraschenderweise hat man festgestellt, dass durch die dauerelastischen Noppen
eine zusätzliche Straffung des zu entwickelnden Materials beim Andruck auf die Auftragwalze
entsteht. In der Umfangsrichtung benachbarte Noppen der Profilwalze haben die Tendenz,
auseinanderzuspreizen, wobei der zwischen diesen Noppen liegende Bereich des zu entwickelnden
Materials gestrafft wird.
[0012] Durch die dauerelastischen, relativ weichen Noppen wird ein gleichmässiger Andruck
des zu entwickelnden Materials an die Andruckwalze auch bei sehr breiten Diazokopiergeräten
erreicht. Ein unvermeidliches leichtes Durchhängen der einzelnen Walzen wirkt sich
nicht mehr nachteilig aus. Auf einen Aufbau der Profilwalze aus einzelnen Teilwalzen
kann deshalb verzichtet werden.
[0013] Besonders vorteilhaft wird die Konstruktion dann, wenn der Belag aus dem dauerelastischen
Werkstoff aus auf den Kern aufgeschobenen, aneinandergereihten Hülsen gebildet und
wenn als Werkstoff wasserabstossender Silikonkautschuk gewählt worden ist. Durch die
Wirkung des letzteren wird das Verhindern des Befeuchtens der der Auftragwalze abgewandten
Seite des zu entwickelnden Materials zusätzlich unterstützt.
[0014] Als weiteren überraschenden Effekt hat man festgestellt, dass das zu entwickelnde
Material relativ leicht bei der Berührungsstelle zwischen der Profilwalze und der
Auftragwalze verschoben werden kann. Ein Verschieben an dieser Stelle hat jedoch in
einem gewissen Bereich des zu entwickelnden Materials einen ungleichmässigen Auftrag
der Entwicklerflüssigkeit und demzufolge eine Ungleichmässigkeit in der Farbintensität
der Diazotypieschicht der Kopie zur Folge. Die überraschend gefundene Möglichkeit
des leichten Verschiebens des zu entwickelnden Materials ist in einer weiteren Ausbildung
der Einrichtung zum Ausrichten des ersteren wie folgt genutzt worden. In der Durchlaufrichtung
des zu entwickelnden Materials ist der genannten Berührungsstelle zwischen der Profilwalze
und der Auftragwalze ein Andruckorgan vorgeordnet worden, welches zusammen mit der
Profilwalze eine weitere Berührungsstelle bildet. Diese ist insbesondere zum Einzug
und Transport des zugeführten zu entwickelnden Kopiergutes bestimmt. Ein geradbahniges
Ausrichten des letzteren ist leicht möglich. Geschieht dies bevor das Kopiergut die
Berührungsstelle zwischen der Profilwalze und der Auftragwalze erreicht hat, wird
die Qualität der Kopie nicht beeinträchtigt. Insbesondere beim bahnförmigen Material,
wie Endlospapier, ist diese Ausrichtmöglichkeit ein wesentlicher Vorteil.
[0015] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf Figuren
näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 einen teilweisen Querschnitt durch ein Diazokopiergerät mit einer ersten Ausführung
einer erfindungsgemässen Entwicklungseinrichtung,
Fig. 2 eine teilweise Vorderansicht der verschiedenen Walzen der Einrichtung gemäss der
Fig. 1, wobei die Profilwalze teilweise geschnitten dargestellt ist,
Fig. 3 einen vergrösserten Ausschnitt der Auftragwalze und der Profilwalze, insbesondere
die Andruckverhältnisse der beiden Walzen aneinander beim Durchlauf eines zu entwickelnden
Materials zeigend, und
Fig. 4 einen teilweisen Querschnitt durch ein Diazokopiergerät mit einer zweiten Ausführung
einer erfindungsgemässen Einrichtung.
[0016] Das in den Fig. 1 und 2 teilweise dargestellte Diazokopiergerät umfasst im wesentlichen
die folgenden Bestandteile. Mit 1 ist eine Belichtungseinheit bezeichnet, welche eine
Belichtungstrommel 2 aufweist, die üblicherweise aus einem durchsichtigen Glasrohr
besteht, in welchem Leuchtkörper angeordnet sind. Umlaufende Transportgurte 3, welche
über Umlenkrollen 4 mehrfach umgelenkt werden, sorgen dafür, dass eine Zeichnungsvorlage
zusammen mit einem blatt- oder bandförmigen Material, das auf der einen Seite mit
einer lichtempfindlichen Schicht, beispielsweise einer Diazotypieschicht, versehen
ist, um die Belichtungstrommel geführt wird. Während diesem Vorgang wird die Diazotypieschicht
belichtet. Mit 5 bezeichnete Andruckrollen sorgen für einen einwandfreien Einzug sowie
für eine einwandfreie Ausgabe des der Belichtungseinheit zugeführten Kopiergutes.
Das belichtete Material muss nun zum Sichtbarmachen der unbelichteten Stellen der
Diazotypieschicht auf der Schichtseite mit einer Entwicklerflüssigkeitsschicht versehen
werden. Dies geschieht in einer Entwicklungseinrichtung 6, die der Belichtungseinheit
1 nachgeschaltet ist. Die Entwicklungseinrichtung 6 besteht aus einer umlaufend angetriebenen
Dosierwalze 7, die üblicherweise einen metallischen Kern aufweist, auf welchem eine
Kunststoffhülse 8 angeordnet ist, die auf der äusseren Mantelfläche mit einer äusserst
feinen, wendelförmig verlaufenden Nut versehen ist. Die Zufuhr von Entwicklerflüssigkeit
an die Dosierwalze 7 kann beispielsweise durch ein in dieser Figur nicht näher bezeichnetes
Sprühsystem erfolgen. Zuviel aufgesprühte Entwicklerflüssigkeit tropft ab in einen
Sammelkanal 9, von welchem eine ebenfalls nicht dargestellte Rückführleitung in ein
Reservoir, das die Entwicklerflüssigkeit enthält, geführt ist. Die Dosierwalze 7 überträgt
die Entwicklerflüssigkeit an eine Auftragwalze 10. Letztere hat eine glatte äussere
Mantelfläche. Dem Stand der Technik entsprechend kann die Auftragwalze ebenfalls einen
metallischen Kern, auf welchem eine Gummihülle mit einer glatten äusseren Mantelfläche
angeordnet ist, umfassen. An der Auftragwalze 10 liegt eine mit dem Bezugszeichen
11 bezeichnete Profilwalze auf. Diese ist aus einem zylinderförmigen Kern 12, vorzugsweise
aus einem metallischen Material gebaut, dessen Mantelfläche mit einem Belag 13 aus
einem dauerelastischen Werkstoff vollständig bedeckt ist. Die dem Kern abgewandte
Oberfläche des Belages 13 ist mit radial abstehenden und versetzt zueinander angeordneten,
im wesentlichen kegel- oder pyramidenförmigen Noppen 14 versehen. Diese bestehen aus
dem gleichen dauerelastischen Werkstoff wie der Belag 13. Die Noppen 14 weisen eine
Höhe von etwa 1 bis 1,5 mm auf. Die Noppendichte beträgt vorzugsweise 5 bis 15 Noppen
pro cm². Das Verhältnis der Noppenhöhe zum Durchmesser der Basisfläche beträgt etwa
1 bis 3. Die Noppen 14 sind vorzugsweise so zueinander versetzt angeordnet, dass,
in der Achsrichtung der Profilwalze 11 betrachtet, keine Noppenreihen sichtbar sind.
Vorteilhafterweise ist der Versatz der Noppen 14 derart gewählt, dass schraubengangförmig
verlaufende Noppenreihen 16 auf der Mantelfläche des Belages vorhanden sind. Zur Herstellung
des dauerelastischen Belages eignen sich Werkstoffe, wie Elastomere, Gummi oder Kautschuk.
Eine besonders vorteilhafte Wirkung zeigt Silikonkautschuk. Dieser Werkstoff ist wasserabstossend.
Da beim Entwickelvorgang möglichst darauf zu achten ist, dass die der Auftragwalze
abgewandte Seite des zu entwickelnden Materials nicht benässt wird, muss dafür gesorgt
werden, dass die Profilwalze möglichst keine Entwicklerflüssigkeit aufnimmt, wenn
sich kein zu entwickelndes Material zwischen der Auftragwalze 10 und der Profilwalze
11 befindet. Dies wird einerseits durch das Vorhandensein der Noppen erreicht und
wird andererseits durch die Verwendung von Silikonkautschuk zusätzlich unterstützt.
[0017] Der Belag 13 und die Noppen 14 sind relativ weich. Die Härte des verwendeten dauerelastischen
Werkstoffes sollte in einem Bereich von 20 bis 70 Shore A, vorzugsweise zwischen 30
bis 40 Shore A liegen.
[0018] Besonders einfach und kostengünstig kann die Profilwalze dann gebaut werden, wenn
auf den zylinderförmigen Kern 12 Hülsen 15, die aus dem dauerelastischen Werkstoff,
beispielsweise in einem Spritzgiessverfahren, hergestellt worden sind, aneinandergereiht
aufgeschoben werden.
[0019] Der Auflagedruck der Profilwalze 11 auf der Auftragwalze 10 ist klein. Ueberraschenderweise
hat man festgestellt, dass als Folge des kleinen Auflagedruckes und der elastischen
Noppen 14 ein zu entwickelndes Material, das sich zwischen der Profilwalze und der
Auftragwalze befindet, leicht verschoben bzw. ausgerichtet werden kann. Obschon an
der eben genannten Stelle ein Verschieben nicht empfehlenswert ist, weil dadurch Ungleichmässigkeiten
in der Farbintensität der Diazokopieschicht der entwickelten Kopie entstehen, hat
man diese Erkenntnis jedoch dazu benutzt, in der Entwicklungseinrichtung 6 ein Andruckorgan,
in diesem Falle eine Andruckwalze 17, derart anzuordnen, dass diese mit der Profilwalze
11 eine erste Berührungsstelle 19 bildet, welche in der Durchlaufrichtung des zu entwickelnden
Materials durch die Entwicklungseinrichtung 6 einer zweiten Berührungsstelle 20 der
Auftragwalze 10 mit der Profilwalze 11 vorgelagert ist. Die Durchlaufrichtung des
zu entwickelnden Materials ist mit den Pfeilen I
→ O gekennzeichnet. Führungsmittel 22, 23 und 24 sind für das richtige Zuführen der
zu entwickelnden Kopie an die Auftragwalze 10 bestimmt. Ein mit 22 bezeichnetes, im
wesentlichen kreisbogenförmig gebogenes und sich etwa über die ganze Länge der Profilwalze
11 erstreckendes Umlenkblech ist dazu bestimmt, das die erste Berührungsstelle 19
verlassende Kopiergut umzulenken und der zweiten Berührungsstelle 20 der Profilwalze
mit der Auftragwalze zuzuführen. Durch die Andruckwalze 17 wird ein automatischer
Einzug und Transport des zu entwickelnden Materials erreicht, noch bevor dieses mit
der Auftragwalze in Berührung ist. Dadurch ist es möglich, das zwischen einem oberen
Führungsblech 23 und einem unteren Führungsblech 24 eingeschobene zu entwickelnde
Material zu verschieben oder geradlinig auszurichten, bevor dieses mit der feuchten
Oberfläche der Auftragwalze 10 in Berührung gelangt ist. Diese Möglichkeit ist insbesondere
bei grossen Blättern oder bei bahnförmigem Material ein wesentlicher Vorteil.
[0020] Die Dosierwalze 7 ist mit ersten Lagerzapfen 30 an seitlichen Wangen eines Maschinengestelles
gelagert. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind rechts und links im Maschinengestell
nutenförmige Führungsbahnen 28 vorhanden, in welchen die Auftragwalze 10 mittels zweiten
Lagerzapfen 31, die Profilwalze 11 mittels dritten Lagerzapfen 32 und die Andruckwalze
17 mittels vierten Lagerzapfen 33 längs der Bahn 28 verschiebbar gehalten sind. Der
Auflagedruck jeweils der oberen Walze zur unteren Walze wird im wesentlichen durch
das Eigengewicht der betreffenden Walze und das Gewicht der darüberliegenden Walzen
bestimmt. Es ist vorgesehen, mittels Druckeinstellmitteln 26 die in der Fig. 2 lediglich
symbolisch als Druckfeder mit veränderbarer Kraft dargestellt sind, den Auflagedruck
der Andruckwalze 17 auf die Profilwalze 11 einstellbar zu machen. Durch die vorgängig
beschriebene Art der Lagerung der verschiedenen Walzen kann mit den Druckeinstellmitteln
26 nicht nur der Auflagedruck zwischen der Andruckwalze 17 und der Profilwalze 11
sondern es können auch die entsprechenden Auflagedrücke zwischen der Auftragwalze
10 und der Dosierwalze 7 sowie der Profilwalze 12 und der Auftragwalze 10 verändert
werden. Ein einfaches Demontieren und Montieren der einzelnen Walzen, beispielsweise
für Reinigungszwecke, ist durch die beschriebene Konstruktion gewährleistet.
[0021] Die Andruckwalze 17 weist vorteilhafterweise ebenfalls einen metallischen Kern auf,
auf welchen in bekannter Art Scheiben 21, beispielsweise aus Gummi, mit einer glatten
äusseren Oberfläche aufgeschoben sind. Die Scheiben 21 können entweder aneinandergereiht
sein, wie dies in der Fig. 2 auf der linken Seite dargestellt ist, oder sie können
auch beabstandet voneinander angeordnet sein. Dies ist in der Fig. 2 auf der rechten
Seite strichpunktiert angedeutet.
[0022] In der Fig. 3 ist die zweite Berührungsstelle der Profilwalze 11 mit der Auftragwalze
10 vergrössert dargestellt. Ein mit 34 bezeichnetes, zu entwickelndes Material befindet
sich zwischen den beiden genannten Walzen.
[0023] Die weichen, kegel- oder pyramidenförmigen Noppen 14 stehen auf der dem Kern 12 abgewandten
Seite des weichen Belages 13 in radialer Richtung von der Profilwalze 11 ab. In der
Umfangsrichtung benachbart zueinander angeordnete Noppen, die im Bereiche der Auftragwalze
10 mit dem zu entwickelnden Material 14 in Berührung gelangen, erfahren beim Durchlauf
des Materials eine Auseinanderspreizung der Spitzen wie dies in der Fig. 3 durch beiden
mit 35 und insbesondere mit 37 bezeichneten Noppen angedeutet ist. Die Verschwenkrichtung
dieser genannten Noppen ist durch die Pfeile 36 bzw. 38 verdeutlicht. Auf das zu entwickelnde
Material 34 hat dieses Verschenken bzw. Auseinanderspreizen eine straffende Wirkung
in dem mit dem Bezugszeichen 39 bezeichneten Bereich. Ein besonders gleichmässiges
Anliegen des zu entwickelnden Materials 34 an die Auftragwalze 10 wird dadurch gewährleistet.
Eine erhöhte Gleichmässigkeit des Auftrages der Entwicklerflüssigkeit auf das zu entwickelnde
Material ist die Folge davon.
[0024] In der Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemässen Entwicklungseinrichtung
6 dargestellt. Sie unterscheidet sich vom vorgängig beschriebenen Ausführungsbeispiel
einzig dadurch, dass die Andruckwalze durch ein zungenförmig gebogenes Andruckblech
18 ersetzt worden ist. Dieses ist um die Schwenkachse 25 schwenkbar gelagert. Mittels
Druckeinstellmitteln 27 lässt sich der Auflagedruck des Andruckbleches auf die Profilwalze
11 einstellen. Die letztere sowie die Auftragwalze 10 sind ähnlich zum vorgängig beschriebenen
Beispiel in seitlichen Führungsbahnen 29 verschiebbar gelagert. Mit dem Druckeinstellmittel
27 kann daher auch hier der Auflagedruck des Andruckbleches 28 auf der Profilwalze
11, der Auflagedruck der letzteren auf der Auftragwalze 10 sowie der Auflagedruck
dieser auf der Dosierwalze 7 eingestellt werden, wie dies schon vorgängig beschrieben
worden ist. Das Andruckblech 18, das aus mehreren nebeneinander angeordneten Teilblechen
ausgeführt sein kann, übernimmt zusätzlich die Aufgabe des im früheren Ausführungsbeispiel
vorhandenen oberen Zuführungsbleches 23.
[0025] Die beschriebenen erfindungsgemässen Entwicklungseinrichtungen sind äusserst einfach
aufgebaut. Die Qualität der damit hergestellten Kopien ist dank dem gleichmässigen
Andruck des zu entwickelnden Materials an der Auftragwalze einzigartig. Die aus Silikon
hergestellten Hülsen der Profilwalze mit den weichen Noppen sind wasserabstossend.
Dadurch wird ein Benässen der Rückseite des zu entwickelnden Materials zusätzlich
vermindert. Durch die weichen Noppen und den relativ schwachen Andruck des Andruckorganes
auf der Profilwalze können eingeführte Blätter bequem verschoben und gerade gerichtet
werden, bevor sie mit Entwicklerflüssigkeit in Berührung kommen. Im Bereiche der Berührungsstelle
der Profilwalze zur Auftragwalze entsteht durch ein Auseinanderspreizen benachbarter
Noppen eine zusätzliche Straffung des zu entwickelnden Materials im Bereiche dieser
Noppen. Dies sind die wesentlichsten Vorteile, die mit der erfindungsgemässen Entwicklungseinrichtung
erzielt werden.
1. Einrichtung zum einseitigen Entwickeln von lichtempfindlichem, blatt- oder bandförmigem
Material, mit einer Dosierwalze (7) zum dosierten Zuführen von Entwicklerflüssigkeit
zu einer Auftragwalze (10), einer Profilwalze (11) um das Material gegen die Auftragwalze
(10) zu drücken, sowie mit Führungsmitteln (22, 23, 24) zum Zuführen und Leiten des
Materials, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilwalze (11) einen zylinderförmigen
kern (12), der sich über die ganze Breite der Einrichtung erstreckt umfasst, dass
die Mantelfläche des Kerns (12) mit einem Belag (13) aus einem dauerelastischen Werkstoff
vollständig belegt ist und dass die dem kern (12) abgewandte Oberfläche des Belages
(13) mit radial abstehenden und versetzt zueinander angeordneten, im wesentlichen
kegel- oder pyramidenförmigen deformierbaren Noppen (14) aus dem gleichen dauerelastischen
Werkstoff versehen ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Belag (13) mit auf den
kern (12) aufgeschobenen, aneinandergereihten Hülsen (15), die aus dem dauerelastischen
Werkstoff hergestellt sind, gebildet ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der dauerelastische
Werkstoff ein Elastomer, Gummi oder Kautschuk ist.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der dauerelastische
Werkstoff Silikonkautschuk ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Härte
des dauerelastischen Werkstoffes zwischen 20 bis 70 Shore A, vorzugsweise zwischen
30 bis 40 Shore A ist.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der gegenseitige
Versatz der Noppen (14) zueinander derart ist, dass in der Achsrichtung der Profilwalze
(11) betrachtet keine Noppenreihen (16) sichtbar sind.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Profilwalze
(11) mindestens ein Andruckorgan (17, 18) zugeordnet ist, welches im wesentlichen
in radialer Richtung der Walze gegen die Noppen (14) drückt, wobei eine erste Berührungsstelle
(19) der Profilwalze (11) mit dem Andruckorgan (17, 18) einer zweiten Berührungsstelle
(20) der Profilwalze (11) mit der Auftragwalze (7) in Bezug zur Transportrichtung
(I → O) des Materials vorgelagert ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsmittel (22,
23, 24) ein Umlenkelement (22) umfassen welches zwischen den beiden Berührungsstellen
(19, 20) angeordnet und zum Umlenken und Zuführen des die erste Berührungsstelle (19)
verlassenden Materials zur zweiten Berührungsstelle (20) bestimmt ist.
9. Einrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Andruckorgan
(17, 18) eine Andruckwalze (17) ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Andruckorgan
(17, 18) mindestens ein schwenkbar angeordnetes zungenförmig gebogenes Andruckblech
(18) ist.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel
(26, 27) zum Einstellen des Druckes des Andruckorganes (17, 18) an die Profilwalze
(11) vorhanden sind.
12. Einrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilwalze (11) an
ihren beiden Enden in Bahnen (28, 29) geführt und im wesentlichen radial zur Auftragwalze
(10) verschiebbar ist.
13. Einrichtung nach Anspruch 9 und 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Andruckwalze
(17) in den gleichen Bahnen (28) geführt ist.