[0001] Die Erfindung betrifft eine Auslageeinrichtung in dem Falzapparat einer Rotationsdruckmaschine.
[0002] Im allgemeinen werden die Falzexemplare, die in dem Falzapparat einer Rotationsdruckmaschine
hergestellt werden, durch aufwendige und komplexe Verlangsamungseinrichtungen abgebremst.
[0003] Aus der DE-OS 38 27 701 sind beispielsweise Blasluftdüsen bekannt, mit deren Hilfe
die Falzexemplare an die Schaufelblattflächen gedrückt werden, um die Reibung und
damit die Abbremsung zu erhöhen.
Aus der US-PS 4,522,387 ist eine Schaufelradeinrichtung bekannt, in welcher eine spezielle
Anordnung mehrerer auf einer gemeinsamen Welle befestigter Schaufelräder verwirklicht
ist. Die Drehlage der einzelnen Schaufelräder zueinander auf der gemeinsamen Welle
ist von Schaufelrad zu Schaufelrad verschieden. Zudem sind die spiralförmigen Schlitze
ihrer Länge nach versetzt zueinander angeordnet.
[0004] Der Nachteil einer solchen Ausführung ist darin zu sehen, daß die transportierten
Gegenstände mit hoher Geschwindigkeit auf den Schaufeltaschenboden auftreffen. Dadurch
werden die vorlaufenden Enden der transportierten Gegenstände stark deformiert, eventuell
sogar verkratzt, was zu Reklamationen seitens der Kunden führen kann.
[0005] Ferner ist eine Handhabung von Gegenständen aus sehr dünnem und leichtem Papier äußerst
diffizil. Laufen aus mehreren Seiten bestehende Gegenstände in die Schaufelräder ein,
so kommt es wegen der starken Krümmung der Schaufelradtaschen zwangsläufig zur Bildung
von Eselsohren an Falzexemplaren, da die Einlaufbereiche sehr eng bemessen sind.
[0006] Zudem erfolgt die Abbremsung der Gegenstände nur auf einer Seite der Schlitze, die
gegenüberliegende Seite der Schlitze bleibt ungenutzt. Auch durch eine die Falzprodukte
umgebende Grenzschicht von Luft ist der Abbau kinetischer Energie durch Reibung sehr
begrenzt.
[0007] Ausgehend von den aufgeführten Nachteilen des Standes der Technik, ist es die Aufgabe
der Erfindung, eine Auslageeinrichtung zu schaffen, welche die Nachteile der bekannten
Einrichtungen überwindet und die Auslegegenauigkeit von Falzexemplaren verbessert.
[0008] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß in dem Falzapparat einer Rotationsdruckmaschine
eine Auslageeinrichtung vorgesehen ist, die folgende Merkmale umfaßt:
mindestens ein Schaufelrad, das aus einzelnen Schaufelblättern besteht, welche zwischen
einander Schaufelradtaschen zur Aufnahme einlaufender Falzprodukte formen;
eine jede Schaufelradtasche wird bestimmt von einem hinteren Schaufelblatt, das mit
einem ersten Profil einer Vorderkante - bezogen auf ein eintretendes Falzexemplar
- versehen ist, und von einem vorderen Schaufelblatt, das mit einem zweiten Profil
einer Hinterkante - bezogen auf ein eintretendes Falzexemplar - versehen ist.
[0009] Der enorme Vorteil dieser Erfindung liegt darin, daß die Falzexemplare selbst bei
höheren Geschwindigkeiten durch einfache Mittel am Schaufelrad abgebremst werden,
ohne daß komplexe zusätzliche Einrichtungen erforderlich sind. Aufgrund der Formgebung
der jeweiligen Vorlauf- und Nachlaufkanten der einzelnen Schaufelblätter kann eine
beträchtlich höhere Zerstreuung kinetischer Energie, i.e. Abbremsung erreicht werden.
Außerdem ist es wichtig, daß das Falzprodukt gezwungen wird, durch einen Aufschlagwinkel
beim Eintreten in die Schaufelradtasche so hinabzugleiten, daß sich entlang seiner
Länge eine Krümmung formt. Die Falzprodukte erfahren eine schonende Behandlung und
werden nicht abrupt, sondern stufenweise in der Schaufelradtasche abgebremst.
[0010] Nach einer weiteren besonderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das
Profil der Schaufelblätter an der Nachlaufkante einer Verzögerungsstrecke eine erste
konkave Ausnehmung und eine zweite konkave Ausnehmung aufweist. Dies bietet den Vorteil,
daß den Falzprodukten eine kontrollierte Verformung aufgeprägt werden kann während
diese die Schaufelradtaschen passieren. Es erfolgt eine schrittweise Abbremsung, wodurch
ein schlagartiges Auftreffen der Falzprodukte auf dem Boden der Schaufeltaschen verhindert
wird.
[0011] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß das Profil der Schaufelblätter
an deren Vorlaufkante eine Auftreffstrecke aufweist und die aus Vorlaufkante und Nachlaufkante
gebildete Schaufelradtasche in ihrem unteren Bereich in Richtung der Schaufelradnabe
gekrümmt ist. In diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, daß sich die Auftreffstrecke
auf einer Ebene mit dem Austritt der Falzprodukte aus einem Transportbändersystem
befindet. Diese erlaubt bereits eine erste Abbremsung der Falzprodukte unmittelbar
nach deren Eintritt.
[0012] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die Schaufelradtaschen mehrfach
gekrümmt mäanderförmig ausgebildet. Der Vorteil dieser Ausgestaltung liegt in einem
zusätzlich erzielbaren Aufschlag des Falzprodukts durch vorgesehen. Hier ist von Vorteil,
daß eine weitere Abbremsung des Falzprodukts während der Passage der zweiten konkaven
Ausnehmung unmittelbar vor Erreichen des Schaufelradtaschenbodens erfolgt.
[0013] Der Effekt dieser Abbremsung wird zusätzlich dadurch unterstützt, daß die Krümmung
der Schaufelradtasche in diesem Bereich stark ausgeprägt ist und dem Falzprodukt eine
die Bewegungsenergie absorbierende Verformung aufgeprägt wird.
[0014] Schließlich ist eine Ausführungsform der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß die
Länge der Schaufelradtaschen die der Falzprodukte übersteigt und das Falzprodukt mit
seiner gesamten Länge in die Schaufelradtasche eintritt. Dies gewährleistet eine möglichst
lange nutzbare Verzögerungsstrecke.
[0015] Es ist gleichzeitig ein Merkmal der vorliegenden Erfindung, daß die Vorlaufkante
im Bereich der Auftreffstrecke und die Nachlaufkante im Bereich der Verzögerungsstrecke
der ersten konkaven Aussparung und der zweiten konkaven Aussparung aus farbabstoßendem
Material gebildet sind.
[0016] Weitere für die Erfindung als charakteristisch geltende Merkmale sind in den anhängenden
Ansprüchen genannt.
[0017] Anhand der beigefügten, nachstehend beschriebenen Zeichnungen wird der Erfindungsgegenstand
näher erläutert wie folgt:
- Fig. 1a und 1b
- sind eine Seitenansicht und eine Vorderansicht eines erfindungsgemäßen Schaufelrads;
- Fig. 2a und 2b
- sind Seitenansichten der Details der Profilierung von Nachlaufkanten der Schaufelradblätter;
- Fig. 3
- ist eine vergrößerte Seitenansicht einer Schaufelradtasche mit Details der Profilierung;
und
- Fig. 4a und 4b
- sind Seitenansichten von Ausführungsvariationen für Schaufelradtaschenprofile.
[0018] In Figur 1a und 1b ist ein Schaufelrad 4 gezeigt, welches aus stark gekrümmten Schaufelblättern
5 besteht. Die Schaufelblätter 5 werden durch Vorlaufkanten 6 und Nachlaufkanten 7
begrenzt. Die Vorlaufkante 6 weist ein erstes Profil 8 auf, während die Nachlaufkante
7 eines Schaufelblattes 5 mit einem zweiten Profil 9 versehen ist. In der gezeigten
Ausführung ist jedes Schaufelblatt 5 mit Profilen 8 und 9 versehen. Es ist jedoch
auch möglich, eine alternierende Anordnung von Schaufelblättern 5 um die Schaufelradnabe
anzuordnen, d.h. einem beidseitig profilierten Schaufelblatt 5 folgt ein Schaufelblatt
5 ohne profilierte Vorlauf- und Nachlaufkanten, und schließlich folgt wieder ein beidseitig
profiliertes Schaufelblatt 5 und so fort. Eine andere denkbare Ausführung im obigen
Sinne wäre es, alternierende Schaufelblätter 5 anzuordnen, bei denen jeweils nur eine
der Kanten mit einem Profil versehen ist. Die in Figur 1a gezeigte Anordnung ist jedoch
vorzugsweise zu verwenden.
[0019] Durch die starke Krümmung der Vorlaufkante 6 im äußeren Bereich der Schaufelblätter
5, im Vergleich zur Nachlaufkante 7 des vorhergehenden Schaufelblattes 5, bildet sich
ein keilförmiger Einlaufbereich 18. Dadurch gelangen auch Falzexemplare 3, die mit
ihrem offenen Ende in das Schaufelrad 4 transportiert werden, zuverlässig und sicher
zur Abbremsung (siehe Fig. 3). Jede der Schaufelradtaschen 14 für ein einlaufendes
Falzexemplar 3 ist bestimmt von einem nachlaufenden oder hinteren Schaufelblatt 5
mit einer Vorlaufkante 6 in bezug auf ein einlaufendes Falzexemplar und von einem
vorlaufenden oder vorderen Schaufelblatt 5 mit einer Nachlaufkante 7 in bezug auf
das einlaufende Falzexemplar 3.
[0020] Die durch die Schaufelblätter 5 gebildeten Schaufelradtaschen 14 sind in einem inneren
Bereich stärker in Richtung der Schaufelradnabe 16 gekrümmt. Dies erlaubt eine kontrollierte
Verformung der Falzexemplare 3, was einen Abbau der kinetischen Energie der Falzexemplare
zur Folge hat. Die Schaufelradnabe 16 hat eine Mitte 23.
[0021] Die Darstellung der Schaufelradnabe 16 in der Vorderansicht der Fig. 1b zeigt eine
Möglichkeit der Befestigung des Schaufelrads 4 auf einer Trägerwelle.
[0022] In Fig. 2a und 2b sind Details der Profilierung von Nachlaufkanten 7 der Schaufelblätter
5 wiedergegeben. Fig. 2b zeigt eine erste konkave Ausnehmung 11 an der Nachlaufkante
7 eines Schaufelblattes 5. Die Nachlaufkante 7 weist im Anschluß an eine in Fig. 3
gezeigte Verzögerungsstrecke 10 einen Einlaufabschnitt 24 auf. An diesen schließt
sich ein Auslaufabschnitt 20 an. Die Schaufelradtasche 14 wird durch die Vorlaufkante
6 und die Nachlaufkante 7 bestimmt.
[0023] In Fig. 2a ist eine konkave Ausnehmung 12 im Detail gezeigt. Diese befindet sich
ebenfalls an der Nachlaufkante 7 eines Schaufelblattes 5, jedoch weiter unten in der
Schaufelradtasche 14 (siehe Fig. 1a). Die konkave Ausnehmung 12 weist ferner einen
Einlaufabschnitt 25 wie auch einen Auslaufabschnitt 21 auf, um die Falzexemplare 3
abzubremsen.
[0024] Figur 3 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt eines Schaufelrads mit Details der Kantenprofilierung.
Über Transportbandrollen 2 umlaufende Transportbänder 1 führen Falzexemplare 3 in
einen Einlaufbereich 18 ein. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Einlaufbereich
18 keilförmig ausgebildet. Das vorlaufende Ende des Falzexemplars 3 und die Tangente
der Auftreffstrecke 13 formen dabei einen Winkel Ω₁. Dieser Winkel Ω₁ liegt vorzugsweise
zwischen 15° und 20°. Das Falzexemplar 3 durchläuft entlang der Auftreffstrecke 13
einen ersten Abbremsschritt. Nach dem Durchlaufen der Auftreffstrecke 13 gelangt das
vorlaufende Ende des Falzexemplars 3 unter einem Winkel Ω₂ auf eine Verzögerungsstrecke
10, die an der Nachlaufkante 7 des vorhergehenden Schaufelblattes 5 ausgebildet ist.
Der Winkel Ω₂ liegt vorzugsweise in einem Bereich zwischen 20° und 25°, wobei auch
andere Winkel denkbar wären.
[0025] Entlang der Verzögerungsstrecke 10 unterliegt das Falzexemplar 3 einem zweiten Abbremsschritt.
Während der ersten beiden Abbremsschritte durch die Auftreffstrecke 13 und die Verzögerungsstrecke
10 wird den Falzexemplaren neben einer Abbremsung durch Reibung eine kontrollierte
Deformation aufgeprägt, durch welche die kinetische Energie der Falzexemplare 3 noch
zusätzlich herabgesetzt wird. Dabei ist von großer Bedeutung, daß das Falzexemplar
3 in seiner gesamten Länge während seiner Passage von Auftreffstrecke 13 und Verzögerungsstrecke
10 verformt und zu Änderungen der Bewegungsrichtungen veranlaßt wird. Dadurch steht
die gesamte Länge des Falzexemplars 3 als nutzbare Bremsfläche zur Verfügung, nicht
nur das vorlaufende Ende des Falzexemplars 3. Zudem werden alle Partien des Falzexemplars
3 zur Verformung und damit zur Herabsetzung der kinetischen Energie benutzt. Dadurch
wird die mechanische Beanspruchung der Falzexemplare 3 gleichmäßig verteilt und eine
Beschädigung des empfindlichen vorlaufenden Endes der Falzexemplare 3 verhindert.
[0026] Nach Passage der Verzögerungsstrecke 10 der Nachlaufkante 7 gelangt das vorlaufende
Ende des Falzexemplars 3 in den Einlaufabschnitt 24 der konkaven Ausnehmung 11 in
der Nachlaufkante 7. Nach Erreichen der konkaven Ausnehmung 11 ist das Falzexemplar
3 vollständig in die Schaufelradtasche 14 eingetreten. Dadurch wird ein Flattern des
rückwärtigen Teils des Falzexemplars 3 im Eintrittsbereich der Schaufelradtasche 14
vermieden.
[0027] Durch das Einlaufen des vorlaufenden Endes des Falzexemplars 3 erfährt dieses einen
dritten Abbremsschritt und folgt nach der Verzögerung durch die in diesem Ausführungsbeispiel
nasenförmig ausgebildete Mulde und nach Passage des Auslaufabschnitts 20 wieder der
weiteren Krümmung der Schaufelradtaschen 14. Der Winkel zwischen der gedachten Verlängerung
des Einlaufabschnitts 24 und dem Auslaufabschnitt 20, mit µ₁ bezeichnet, beträgt vorzugsweise
55°, wobei er auch einen niedrigeren Wert annehmen kann. Nach diesem dritten Abbremsschritt
gelangt das vorlaufende Ende des Falzexemplars 3 in eine weitere konkave Ausnehmung
12. Durch diese im unteren Bereich der Schaufelradtasche 14 vorgesehene, nasenförmig
ausgebildete Mulde wird das vorlaufende Ende des Falzexemplars 3 nochmals verzögert.
Zwischen der gedachten Verlängerung des Einlaufabschnitts 25 und dem Auslaufabschnitt
21 entsteht der Winkel µ₂, der vorzugsweise 70° beträgt, jedoch auch andere Werte
annehmen kann. Der sich hinter der konkaven Ausnehmung 12 anschließende stark gekrümmte
Bereich der Schaufelradtasche 14 erstreckt sich bis auf den Taschengrund 15, auf dem
das verzögerte Falzexemplar 3 schließlich auftrifft.
[0028] Im Unterschied zu den beiden erstgenannten Abbremsschritten auf der Auftreffstrecke
13 und der Verzögerungsstrecke 10 erfolgt beim dritten und vierten Abbremsschritt
eine gezielte Abbremsung des vorlaufenden Endes des Falzexemplars 3, welches bereits
zwei Abbremsschritte durchlaufen hat. Nachdem das vorlaufende Ende des Falzexemplars
3 die konkaven Ausnehmungen 11 und 12 passiert hat, wird dem verbleibenden Teil des
Falzexemplars 3 eine Bewegung entlang den Ausnehmungen 11 und 12 aufgezwungen und
somit weitere kinetische Energie abgebaut. Durch die mit einem Profil 9 - bestehend
aus der Verzögerungsstrecke 10 und den konkaven Ausnehmungen 11 und 12 - versehene
Nachlaufkante 7, sowie durch die mit einem Profil 8 - bestehend aus Auftreffstrecke
13 und starker Krümmung - versehene Vorlaufkante 6 wird eine gezielte Verzögerung
der einzelnen Falzexemplare 3 erreicht. Dadurch bleibt ein Abstreifen der Falzexemplare
3 mit konstanter Geschwindigkeit gewährleistet. Die Länge der Schaufelradtaschen 14
kann die Länge der abzubremsenden Falzexemplare 3 übersteigen. Dadurch steht ein langer
Bremsweg zur Verfügung. Die Länge der Schaufelradtasche 14 sollte so ausgelegt sein,
daß das schrittweise abgebremste Falzexemplar 3 den Taschengrund 15 erreicht und dort
eine weitere Abbremsung erfährt. Dann ist das Falzexemplar 3 bereits soweit verzögert,
daß eine Beschädigung der Falzexemplar-Kanten ausgeschlossen ist. Das Erreichen des
Taschengrundes 15 gewährleistet, daß die von einem Abstreifer abgenommenen Falzexemplare
3 als gleichmäßig geschuppter Strom ausgelegt werden können.
[0029] Das oben beschriebene Verlangsamungskonzept für Falzexemplare durch Profilierung
der Schaufelblattkanten besteht demnach aus einer großflächigen Abbremsung durch Reibung
als erste Verlangsamungsschritte. Gleichzeitig werden den Falzexemplaren 3 Verformungen
aufgeprägt, welche die kinetische Energie der sich mit hoher Geschwindigkeit bewegenden
Falzexemplare zusätzlich herabsetzen. Beim dritten und vierten Abbremsschritt absorbieren
den Falzexemplaren zusätzlich aufgeprägte Deformationen kinetische Energie und verstärken
die reibungsbehaftete Verlangsamung, da die verformten Bereiche der Falzexemplare
mit größerer Normalkraft an die Vorlaufkante 6 bzw. die Nachlaufkante 7 gedrückt werden.
Schließlich gelangen Falzexemplare auf den Grund 15 der Taschen. In Abwandlung des
der Erfindung zugrundeliegenden Gedankens wäre es auch denkbar, die Kanten der Schaufelblätter
5 wellenförmig zu profilieren, um einen Abbau der kinetischen Energie der Falzexemplare
3 nur aufgrund einer diesen aufgeprägten Verformung zu erreichen. Andererseits ist
es auch möglich, Schaufelräder so auszubilden, daß sich an der Nachlaufkante 7 mehrere
konvex oder konkav geformte Mulden oder Ausnehmungen befinden und Auftreffstrecken
13 und/oder Verzögerungsstrecken 10 nicht vorgesehen sind. Das beste Resultat wird
jedoch erzielt durch eine Kombination von großflächiger Abbremsung durch Reibung,
durch kontrollierte Verformung der Falzexemplare zum Abbau der kinetischen Energie,
sowie durch gezielte Verzögerung der Falzexemplare 3 und das Abstreifen, nachdem diese
den Taschengrund 15 erreicht haben.
[0030] Die Vorlaufkante 6 im Bereich der Auftreffstrecke 13 und die Nachlaufkante 7 im Bereich
der Verzögerungsstrecke 10 der ersten und der zweiten konkaven Ausnehmung 11 und 12
können aus farbabstoßendem Material gebildet sein.
[0031] In den Fig. 4a und 4b sind Ausführungsmöglichkeiten für Schaufelblattkantenprofile
dargestellt.
[0032] Fig. 4a zeigt eine Schaufelradtasche 14, die in ihrem der Schaufelradnabe 16 näherliegenden
Taschenbereich mehrfach mäanderförmig gekrümmt ist. Dabei weisen die Vorlaufkante
6 und die Nachlaufkante 7 der Schaufelblätter 5 im Anschluß an den Einlaufbereich
18 ein mehrfach gekrümmtes Profil auf, welches aus konvexen Vorsprüngen 27 und diesen
entsprechenden konkaven Mulden 28 bestehen kann.
[0033] In Fig. 4b ist eine andere Taschenkonfiguration gezeigt. Bei dieser Konfiguration
ist der Einlaufbereich 26 wesentlich länger und breiter gehalten als in dem in Fig.
4a gezeigten Ausführungsbeispiel.
[0034] Die Nachlaufkante 7 ist mit einer unsteten Kontur 19 versehen, mit deren Hilfe die
Falzexemplare 3 abgebremst werden, bevor sie auf den Taschengrund 15 auftreffen. Dabei
kann die Nachlaufkante 7 eines Schaufelblattes 5 mit einer Vielzahl solcher Konturen
19 versehen sein.
TEILELISTE
[0035]
- 1
- Transportbänder
- 2
- Transportrollen
- 3
- Falzexemplar
- 4
- Schaufelrad
- 5
- Schaufelblatt
- 6
- Vorlaufkante
- 7
- Nachlaufkante
- 8
- erstes Profil
- 9
- zweites Profil
- 10
- Verzögerungsstreckt
- 11
- konkave Ausnehmung
- 12
- konkave Ausnehmung
- 13
- Auftreffstrecke
- 14
- Schaufelradtasche
- 15
- Taschengrund
- 16
- Schaufelradnabe
- 18
- Einlaufbereich
- 19
- Kontur
- 20
- Auslaufabschnitt
- 21
- Auslaufabschnitt
- 22
- Bohrung
- 23
- Rotationsachse
- 24
- Einlaufabschnitt
- 25
- Einlaufabschnitt
- 26
- Einlaufbereich
- 27
- konvexer Vorsprung
- 28
- konkave Mulde
1. Auslageeinrichtung in dem Falzapparat einer Rotationsdruckmaschine, welche die folgenden
Merkmale aufweist:
mindestens ein Schaufelrad (4), welches aus einzelnen Schaufelblättern (5) besteht,
zwischen denen Schaufelradtaschen (14) zur Aufnahme eintretender Falzexemplare (3)
gebildet sind,
die Vorlaufkante (6) eines hinteren Schaufelblattes (5) - bezogen auf ein eintretendes
Falzexemplar (3) - ist mit einem ersten Profil (8) versehen und
die Nachlaufkante (7) eines vorderen Schaufelblattes (5) - bezogen auf ein eintretendes
Falzexemplar (3) - ist mit einem zweiten Profil (9) versehen.
2. Auslageeinrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Profil (9) der Schaufelblätter (5) an deren Nachlaufkante (7) eine
Verzögerungsstrecke (10), eine erste konkave Ausnehmung (11) und eine zweite konkave
Ausnehmung (12) aufweist.
3. Auslageeinrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Profil (8) der Schaufelblätter (5) an deren Vorlaufkante (6) eine Auftreffstrecke
(13) aufweist und die Schaufelradtaschen (14), gebildet aus Vorlaufkante (6) und Nachlaufkante
(7), im Bereich des Taschengrundes (15) gebogen sind.
4. Auslageeinrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schaufelradtaschen (14) mehrfach mäanderförmig gekrümmt ausgebildet sind.
5. Auslageeinrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schaufelradtaschen (14) einen Einlaufbereich (18) aufweisen und eine Verengung,
die durch eine unstet verlaufende Kontur (19) an der Nachlaufkante (7) des Schaufelblattes
(5) gebildet wird.
6. Auslageeinrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Profil (8) der Schaufelblätter (5) an deren Vorlaufkante (6) eine Auftreffstrecke
(13) aufweist und zwischen einem in die Schaufelradtasche (14) eintretenden Falzprodukt
(3) und der genannten Auftreffstrecke (13) ein gegebener Winkel gebildet wird.
7. Auslageeinrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Ende der Auftreffstrecke (13) an der Vorlaufkante (6) der Schaufelblätter
(5) und einem die Auftreffstrecke (13) verlassenden Falzexemplar (3) ein gegebener
Winkel gebildet wird.
8. Auslageeinrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem vorlaufenden Ende eines Falzexemplars (3) und einem Auslaufabschnitt
(20) der ersten konkaven Ausnehmung (11) ein gegebener Winkel gebildet wird.
9. Auslageeinrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem vorlaufenden Ende eines Falzexemplars (3) und einem Auslaufabschnitt
(21) der zweiten konkaven Ausnehmung (12) ein gegebener Winkel gebildet wird.
10. Auslageeinrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge der Schaufelradtaschen (14) die der Falzexemplare (3) übersteigt.
11. Auslageeinrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Profil (9) der Schaufelblätter (5) an der Nachlaufkante (7) eine Verzögerungsstrecke
(12), eine erste konkave Ausnehmung (11) und eine zweite konkave Ausnehmung (12) aufweist,
daß das erste Profil (8) der Schaufelblätter (5) an der Vorlaufkante (6) eine Auftreffstrecke
(13) aufweist, und daß die genannte Vorlaufkante (6) im Bereich der genannten Auftreffstrecke
(13) und die genannte Nachlaufkante (7) im Bereich der genannten Verzögerungsstrecke
(12) der genannten ersten konkaven Ausnehmung 11 und der genannten zweiten konkaven
Ausnehmung (12) aus farbabstoßendem Material gebildet sind.
12. Auslageeinrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Falzexemplare (3) in ihrer gesamten Länge von den Schaufelradtaschen (14)
aufgenommen werden.