[0001] Die Erfindung betrifft eine Radaranlage mit einem sich im Azimut drehenden Antennensystem,
das in einem auf einer feststehenden Antennenbasis angeordneten Antennenkopf vorgesehen
ist.
[0002] Um den Empfangsbereich einer derartigen Radaranlage, z.B. einer mobilen Radaranlage
für ein elektronisches Aufklärungssystem, zu erweitern, soll das sich im Azimut drehende
Antennensystem auch in der Elevation schwenkbar sein.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Radaranlage der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß neben einer Drehung des Antennensystems im Azimut auch eine
Schwenkung in der Elevation möglich ist.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einer Radaranlage der eingangs genannten Art gemäß der Erfindung
dadurch gelöst, daß der Antennenkopf an einem oberhalb der Azimut-Drehebene angeordneten
Träger einseitig um eine Schwenkachse in einem bestimmten Winkelbereich in der Elevation
schwenkbar gegenüber der Antennenbasis gelagert ist, daß zur Schwenkung des Antennenkopfes
ein weitgehend innerhalb des Antennenkopfes angeordneter, an einem Ende in einem Drehgelenk
innerhalb des Antennenkopfes und am anderen Ende in einem Drehgelenk an dem Träger
gelagerter Aktuator vorgesehen ist, und daß der Antennenkopf mit dem Träger durch
einen den Aktuator und die Drehkupplung für die Azimut-Drehung nach außen abdichtenden
umlaufenden Balg verbunden ist.
[0005] Bei einer derartigen Radaranlage ist das im Azimut drehende Antennensystem mit Hilfe
eines zusätzlichen Bauteiles in Form eines Aktuators auch um einen bestimmten Winkel
in der Elevation schwenkbar, wobei der Schwenkvorgang in der Elevation während der
Drehung im Azimut möglich ist. Damit wird der Empfangsbereich der Radaranlage auf
einfache Weise und mit einfachen Mitteln erweitert. Da der Freiraum zwischen dem das
Antennensystem aufnehmenden Antennenkopf und der Antennenbasis und damit das sich
beim Schwenkvorgang öffnende "Maul" zwischen Antennenkopf und Antennenbasis durch
einen umlaufenden Balg nach außen abgedichtet ist, ist der Dreh-Schwenkbereich der
Radaranlage gegen äußere Einflüsse wie Schmutz, Wasser Vereisung und Tiereinnistung
geschützt. Damit ist die Anlage auch für den rauhen militärischen Betrieb ausgelegt.
[0006] Zweckmäßigerweise ist der Schwenkvorgang stufenlos durchführbar.
[0007] Eine ausreichende Erweiterung des Empfangsbereichs der Radaranlage wird erreicht,
wenn der Aktuator auf einen Schwenkwinkel von etwa 10° eingestellt ist.
[0008] In vorteilhafter Weise ist der Schwenkvorgang vollautomatisch steuerbar, da im Betrieb
der Radaranlage keine Sichtverbindung zwischen dem Bediener und dem Antennensystem
besteht.
[0009] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes des Anspruchs 1 sind in den
übrigen Unteransprüchen angegeben.
[0010] Die Erfindung wird anhand eines in der einzigen Figur dargestellten Ausführungsbeispiels
einer Radaranlage im folgenden näher beschrieben.
[0011] Die dargestellte Radaranlage besteht aus einer auf einer Unterlage, z.B. einem Antennenturm
eines Fahrzeuges feststehend montierten Antennenbasis 1 und einem auf der Antennenbasis
angeordneten Antennenkopf 2 mit einem z.B. Rillen- und Steghörner umfassenden Antennensystem,
das um die Drehebene 3 im Azimut gegen die Antennenbasis 1 drehbar ist. An der feststehenden
Antennenbasis 1 befindet sich eine Drehkupplung 4, die in den Antennenkopf 2 hineinragt
und über welche die notwendigen Steuer- und versorgungsleitungen sowie die Radarsignale
geführt sind. Der Träger 5 für den Antennenkopf 2 ist oberhalb der Azimut-Drehebene
3 vorgesehen und besteht aus einer Aufnahmeplatte 6 und einer an dieser montierten
Grundplatte 7, während die der Antennenbasis zugekehrte Unterseite des Antennenkopfes
2 mit einer weiteren Platte 8 abgeschlossen ist. Die Platten 6, 7 und 8 sind für die
Durchführung z.B. der Drehkupplung 4 geeignet gestaltet. Zur Erzielung einer Schwenkmöglichkeit
des Antennensystems auch in der Elevation ist der das Antennensystem beinhaltende
Antennenkopf 2 einseitig um eine von zwei Lagern gebildete Schwenkachse 9 in einem
bestimmten Winkelbereich in der Elevation schwenkbar an dem Träger 5 bzw. an dessen
Grundplatte 7 und damit schwenkbar gegenüber der Antennenbasis 1 gelagert. Zur Schwenkung
des Antennenkopfes 2 ist ein z.B. einen Spindelantrieb oder einen Zahnstangenantrieb
oder einen Hydraulikantrieb umfassender Aktuator 10 vorgesehen, der sich weitgehend
innerhalb des Antennenkopfes 2 befindet. Der Aktuator 10 ist an einem Ende in einem
Drehgelenk 11 innerhalb des Antennenkopfes 2 und am anderen Ende in einem weiteren
Drehgelenk 12 nahe der Drehachse an der Grundplatte 7 gelagert, so daß für die Lagerung
an diesem Ende die Antennenbasis 1 nicht verändert zu werden braucht. Der Aktuator
10 ermöglicht eine Schwenkung des Antennenkopfes 2 und damit des Antennensystems in
der Elevation um einen stufenlos einstellbaren Winkel α von z.B. 10°. Die Steuer-
und Versorgungsleitungen für den Aktuator 10 sind über die Drehkupplung 4 zugeführt,
wobei der Schwenkvorgang vollautomatisch steuerbar ist. Das sich bei dem Schwenkvorgang
öffnende "Maul" zwischen Antennenkopf 2 und Antennenbasis 1 ist durch einen umlaufenden
Balg 14, der mit der Platte 8 des Antennenkopfes 2 und der Grundplatte 7 des Trägers
5 dicht verbunden ist, gegen äußere Einflüsse geschützt. Der umlaufende Balg 14 umschließt
somit auch den Aktuator 10 und die Drehkupplung 4, so daß ein vollständig nach außen
hin geschütztes Dreh- und Schwenksystem geschaffen ist. Der Balg 14 besteht zweckmäßigerweise
aus witterungsbeständigem Material, z.B. aus Gummi und ist in Richtung auf die Schwenkachse
9 des Antennenkopfes 2 - wie die Figur deutlich zeigt - konisch zugearbeitet, wobei
er seitlich der Schwenkachse lediglich noch eine Schlaufe 15 bildet. Durch den Schwenkvorgang
entsteht ein leichter Über- bzw. Unterdruck, der bei Vereisung und Verschmutzung den
ziehharmonikaartigen Balg 14 so beeinflußt, daß das Eis abplatzt und der Schmutz abfällt.
Das dargestellte System ist so gesteuert, daß während der Drehung des Antennensystems
im Azimut auch der Schwenkvorgang in der Elevation möglich ist.
1. Radaranlage mit einem sich im Azimut drehenden Antennensystem, das in einem auf einer
feststehenden Antennenbasis angeordneten Antennenkopf vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Antennenkopf (2) an einem oberhalb der Azimut-Drehebene (3) angeordneten Träger
(5) einseitig um eine Schwenkachse (9) in einem bestimmten Winkelbereich in der Elevation
schwenkbar gegenüber der Antennenbasis (1) gelagert ist, daß zur Schwenkung des Antennenkopfes
(2) ein weitgehend innerhalb des Antennenkopfes angeordneter, an einem Ende in einem
Drehgelenk (11) innerhalb des Antennenkopfes (2) und am anderen Ende in einem Drehgelenk
(12) an dem Träger (5) gelagerter Aktuator (10) vorgesehen ist, und daß der Antennenkopf
(2) mit dem Träger (5) durch einen den Aktuator (10) und die Drehkupplung (4) für
die Azimut-Drehung nach außen abdichtenden umlaufenden Balg (14) verbunden ist.
2. Radaranlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwenkvorgang stufenlos durchführbar ist.
3. Radaranlage nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwenkvorgang vollautomatisch steuerbar ist.
4. Radaranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Aktuator (10) auf einen Schwenkwinkel α von etwa 10° eingestellt ist.
5. Radaranlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Aktuator (10) einen Spindelantrieb oder einen Zahnstangenantrieb oder einen
Hydraulikantrieb umfaßt.
6. Radaranlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Antennenkopf (2) an der der Antennenbasis (1) zugekehrten Unterseite eine
Platte (8) aufweist.
7. Radaranlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Träger (5) des Antennenkopfes (2) aus einer Aufnahmeplatte (6) und einer an
dieser montierten Grundplatte (7) besteht.
8. Radaranlage nach Anspruch 6 und 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Balg (14) dicht mit der Platte 8 des Antennenkopfes (2) und der Grundplatte
(7) des Trägers (5) verbunden ist.
9. Radaranlage nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Antennenkopf (2) und der Aktuator (10) an der Grundplatte (7) gelagert sind.
10. Radaranlage nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Aktuator (10) nahe der Drehachse an der Grundplatte (7) gelagert ist.
11. Radaranlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Balg (14) aus witterungsbeständigem Material, z.B. aus Gummi besteht.
12. Radaranlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Balg (14) in Richtung auf die Schwenkachse (9) des Antennenkopfes (2) konisch
zugearbeitet ist und im Bereich der Schwenkachse (9) eine Schlaufe (15) bildet.
13. Radaranlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuer- und Versorgungsleitungen (13) für den Aktuator (10) über die an der
Antennenbasis (1) angeordnete Drehkupplung (4) geführt sind.