[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Wand, insbesondere für den Messe- und Ausstellungsbau
aus mehreren lösbar miteinander verbunden Platten, die an benachbarten Stirnseiten
über Kupplungselemente miteinander verbunden sind, die zumindest um einen Teil der
in vertikaler Richtung verlaufenden Stirnseiten eine stufenlose Verschwenkung um eine
parallel zu dieser Stirnseite verlaufende Achse zulassen, wobei die Kupplungselemente
senkrecht zur Schwenkachse verlaufen und randseitig in Richtung der Schwenkachse an
jeder der beiden Platten flächig anliegend befestigt sind, so daß das Kupplungselement
entlang der senkrecht zur Schwenkachse verlaufende Stirnseite der Platte einen Abstandshalter
darstellt.
[0002] Allgemein bekannt ist, größere Wandflächen aus neben- und/oder übereinander anzuordnenden
Platten dadurch herzustellen, daß sie über Kupplungselemente miteinander verbunden
werden. Für die Bedürfnisse des Messe- und Ausstellungsbaues steht die Möglichkeit
der raschen Montage und Demontage im Vordergrund, so daß Kupplungselemente einzusetzen
sind, die ein Trennen und ein erneutes Wiederverbinden problemlos gestatten, wobei
das Minimieren der Montagezeit im Vordergrund steht. Zur nachträglichen Änderung des
Grundrisses, zur Bildung von Sitz- und/oder Verkaufsecken und zur optischen Unterteilung
größerer Wände ist es insbesondere bei wiederholt einzusetzenden und an unterschiedliche
Gegebenheiten anzupassende Wände erforderlich, die Verbindung von mindestens einigen
der Platten untereinander so zu gestalten, daß eine relative Verschwenkbarkeit um
eine vornehmlich in vertikaler Richtung verlaufende Achse möglich ist. Zu diesem Zwecke
bekannt ist der Einsatz von Zapfen-Steckverbindungen als Kupplungselemente, die starr
sind und von einer Ebene in beiden Richtungen ausgehende Zapfen aufweisen, die senkrecht
zur Schwenkachse angeordnet sind und randseitig in die Platten eingreifen, wobei die
Zapfen die Schwenkachse der Platte definieren, die in ihrem Inneren verläuft. Nachdem
das Kupplungselement in der gleichen Weise mit der benachbarten Platte verbunden ist,
stehen zwei in geringem Abstand und parallel zueinander verlaufende Schwenkachsen
zwischen den beiden relativ gegeneinander stufenlos verschwenkbaren Platten. Diese
Tatsache ist als entscheidender Nachteil anzusehen, da zwei Drehachsen ein exaktes
Ausrichten der Platten kaum zulassen und darüber hinaus zwischen den einzelnen Platten
ein die Beweglichkeit der Plattenkante erlaubender Luftspalt entsteht, der insbesondere
bei unter 90° liegenden Schwenkwinkeln in ästhetisch nachteiliger Weise besonders
augenfällig wird. Zudem geht bei einer Änderung des Anschlußwinkels häufig auch eine
Veränderung des Achsabstands einher.
[0003] Hiervon ausgehend hat sich die Erfindung die Weiterentwicklung von aus Platten aufgebauter
Wände zur Aufgabe gemacht, die rasch auf- und abgebaut werden können, und die eine
variable Winkeleinstellung zumindest im Bereich von 90 bis 270° unter Beibehaltung
des Achsmaßes von Drehachse zu Drehachse zulassen.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch daß das Kupplungselement ein Scharnier
ist, dessen beide Schenkel um eine die Schwenkachse der Platten definierende Achse
bewegbar sind, sowie über Befestigungsmittel lösbar, jedoch starr am Rand der Platten
fixiert sind.
[0005] Einer der Kerngedanken vorliegender Erfindung besteht in der Verwendung eines Scharnieres
als Kupplungselement. Hierdurch wird eine einzige, ein problemloses Ausrichten ohne
weiteres ermöglichende Schwenkachse zwischen benachbarten Platten festgelegt. Das
Scharnier ist so angebracht, daß die Schwenkachse im Bereich der Stirnseite der Platten
verläuft. Die Orte der Befestigung des Scharnieres sind in Übereinstimmung mit dem
Stand der Technik die beiden Ränder der Platte, die senkrecht zur Schwenkachse verlaufen,
wobei die Befestigung im schwenkachsennahen Bereich erfolgt, so daß demzufolge die
Scharniere die Ecken der zusammengesetzten Wand bilden. Um die Demontage und erneute
Verwendung zu gestatten, müssen lösbare Befestigungsmittel vorgesehen werden. Im Gegensatz
zum Stand der Technik erfolgt die Verbindung mit der Platte jedoch starr. Am häufigsten,
jedoch ohne Beschränkung der Allgemeinheit verläuft die Schwenkachse in vertikaler
Richtung.
Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile sind vielfältig. Sie bestehen darin, daß
aufgrund des Scharnieres nachträglich eine stufenlose Verschwenkung problemlos möglich
ist, wobei aufgrund des Fehlens einer weiteren Drehachse ein exaktes Ausrichten problemlos
wird. Bei entsprechender Wahl der Befestigungsmittel ist ein rascher Auf- und Abbau
der Wand ohne besondere handwerkliche Kenntnisse und ohne Werkzeug möglich.
[0006] Im Rahmen der Erfindung steht grundsätzlich frei, welche Befestigungsmittel konkret
zur starren, jedoch lösbaren Festlegung des Scharnieres am Rand der Platte eingesetzt
werden. Im Hinblick auf den angestrebten möglichst raschen Auf- und Abbau der vornehmlich
für den Messe- und Ausstellungsbau eingesetzten Wände ist der Einsatz einer Zapfen-Steckverbindung
bevorzugt, bei der jeder Schenkel mit Zapfen versehen ist, die in den Rand der Platte
eingesteckt werden. Bei vertikaler Schwenkachse und bei übereinander angeordneten
Platten werden die Zapfen in der Vertikalen sowohl nach oben als auch nach unten ausgerichtet
sein. Bei der Montage werden die Zapfen in die hierfür vorgesehenen Öffnungen der
Platte eingesteckt und beim Zerlegen herausgezogen. Zur Klarstellung gegenüber dem
Stand der Technik ist darauf hinzuweisen, daß der Zapfen als starres Befestigungmittel
einzig der räumlichen Fixierung und nicht der Herstellung einer eine Relativverschwenkung
um den Zapfen zulassenden Drehbewegung dient.
[0007] Eine lösbare Befestigung der Zapfen innerhalb des Scharniers ist bevorzugt, um in
den Randbereichen der Wand durch Entfernen der Zapfen einen flächigen und ebenen glatten
Randverlauf und ggf. die Möglichkeit der Anbringung einer and- und/oder Deck- und/oder
Sockelleiste zu erreichen.
[0008] Um einen Luftspalt zwischen den einzelnen Platten zu vermeiden, wird weiter vorgeschlagen,
die Stirnseiten im Bereich der Schwenkachsen in Längsrichtung verlaufend mit einem
Querschnitt zu versehen, der von der Form eines gleichschenkligen Dreiecks ist, deren
Scheitel jeweils etwa in der Schwenkachse liegen. Dann ist sichergestellt, daß in
jeder Winkelstellung die benachbarten Platten im Bereich der Schwenkachse aneinander
anliegen. Der dreieckförmige Querschnitt hat eine Einschränkung des Schwenkbereiches
der Platten zur Folge. Bei einem Basiswinkel von 45° des gleichschenkligen Dreiecks
beträgt der Mindestwinkel zwischen benachbarten Platten dann exakt 90°.
[0009] Die Kanten der Platte können auch durch Aufbringen von Voll- und Hohlprofilen, die
ein- oder mehrteilig sein können, gebildet werden.
Im Falle einer lösbaren Befestigung besteht die Möglichkeit, nach längerem Gebrauch
die Profile zu entfernen und die Plattenoberfläche farblich oder mit Folie und Textilmaterial
zu beschichten und hierdurch zu erneuern. Des weiteren eröffnet sich die Möglichkeit
glatte gegen geschlitzte Profile (und umgekehrt) auszutauschen.
[0010] In einer zweckmäßigen Ausgestaltung ist vorgesehen, zwischen benachbarten Stirnseiten
von Platten, die nicht gegeneinander verschwenkbar sind - mit überwiegender Häufigkeit
handelt es sich hier um die horizontal laufenden Stirnflächen - ein Distanzstück anzuordnen,
dessen Stärke dem des Schenkels des Scharniers entspricht. Das Distanzstück gewährleistet
eine saubere und geradlinige Ausrichtung der benachbarten Wände. Die U-Profile besitzen
Bohrungen, die die Befestigungsmittel, im speziellen die Zapfen des Scharnieres durchgreifen,
so daß ein Eingriff in benachbarte Platten trotz Verwendung des U-Profiles möglich
ist. Das U-Profil dient einmal dazu, den Schenkel des Scharnieres zu fixieren sowie
zusammen mit dem Scharnier die benachbarten Platten auf Distanz zu halten.
[0011] Bei federnder Ausbildung der Aufnahme von Scharnier oder Distanzstück ist sichergestellt,
daß sie während der Demontage nicht unkontrolliert herabfallen können.
[0012] Die beiden Schenkel des Scharnieres weisen im Bereich der Schwenkachse jeweils eine
Verzahnung auf, die komplementär geformt ist und miteinander in Eingriff steht. Hierdurch
entsteht eine hohe Stabilität der Verbindung.
Von Vorteil ist, die Achse der beiden Schenkel durch eine Hülse mit Innengewinde herzustellen,
so daß die Möglichkeit geschaffen wird, durch Herstellung einer Schraubverbindung
eine Befestigung extern an Decke oder Boden oder anderen Fachwerkkonstruktionen herzustellen.
Gleichermaßen könnte das Gewinde zur Befestigung eines Fußteiles oder einer Leuchte
Einsatz finden.
[0013] Weiter ist vorgesehen, in den meist in vertikaler Richtung verlaufenden, im Kantenbereich
befindlichen Profile Schlitze zur Aufnahme von Haken vorzusehen. Diese Maßnmahme gestattet,
über Haken Bilder, Konsolen, Tableaus, Prospektspender oder dgl. zu befestigen, ohne
daß ein Beschädigen der Platten geschieht. Die Platten können ohne die Notwendigkeit
einer Überholung sofort für einen neuen Verwendungszweck eingesetzt werden. Aufgrund
des Abstandes benachbarter Platten kann in Zwischenräumen zwischen den U-Profilen
ein ebenfalls zur Befestigung nutzbarer Haken eingehängt werden, der im Bereich der
Platte etwa von Z- oder Stufenform ist.
[0014] Schließlich ist vorgesehen, die Wand bodenseitig mit einer Sockel- und deckenseitig
mit einer Deckleiste zu versehen. Ebenso wie die im Kantenbereich verlaufenden Profile
im Falle hohler Ausbildung können Sockel- und Deckleiste zur Aufnahme und Führung
von Versorgungskabeln und auch zur Aufnahme der Fußausleger eingesetzt und verwendet
werden.
[0015] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung lassen sich dem nachfolgenden
Beschreibungsteil entnehmen, in dem anhand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung näher erläutert wird. Es zeigen:
- Fig. 1:
- einen Ausschnitt einer erfindungsgemäßen Wand,
- Fig. 2:
- den oberen Abschluß einer Wand mit Deckleiste
[0016] In den Figuren sind nach Art einer Explosionsdarstellung zwei Platten (1, 2) nebeneinander
angeordnet und über eine in vertikaler Richtung verlaufende Achse (3) gegeneinander
schwenkbar. Am oberen Rand (4) sind die Platten (1, 2) über das Scharnier (5) verbunden.
Es wird durch einen Schenkel (6) und einen weiteren Schenkel (7) gebildet, die über
eine Verzahnung und mit Hilfe einer Hülse (8) mit Innengewinde schwenkbar verbunden
sind. Die Achse des Scharniers (5) definiert die Schwenkachse (3) der Platten (1,
2). Die Befestigung des Scharnieres (5) erfolgt sowohl nach oben als auch unten über
randseitig in die jeweils benachbarten Platten eingreifende Zapfen (9). Aufbau und
Demontage werden durch die gezeigte Steckverbindung besonders einfach, d. h. ohne
Werkzeug und spezielle Fachkenntnisse, und auch rasch durchführbar.
[0017] Die beiden Platten (1, 2) sind an ihren in vertikaler Richtung verlaufenden Stirnseiten
mit Hohlprofilen (10) versehen, deren Querschnitt etwa dem eines gleichschenkeligen
Dreieckes entspricht, die über ihre gleichzeitig die Schwenkachse (3) definierenden
Scheitelpunkte miteinander in Verbindung stehen. Die Profile (10) sind mit der Aufnahme
von Haken oder anderen Befestigungselementen dienenden Schlitzen (11) versehen.
[0018] In Fig. 2 ist oberhalb des Scharnieres (5) eine Deckleiste (13) angedeutet, die so
gestaltet ist, daß sie den Schenkel (6) des Scharnieres (5) umfaßt und fixiert.
[0019] Zwischen Platten (1, 2) ist ein Distanzstück (12) angebracht, welches sich jedoch
nicht über die gesamte horizontale Breite der Fuge erstreckt sondern einen Zwischenraum
ausspart, in dem ein Haken einhängbar ist.
[0020] Im Ergebnis erhält man eine insbesondere für den Messe- und Ausstellungsbau geeignete
Wand, die rasch auf- und abbaubar ist und die durch Verschwenken ein exaktes Ausrichten
zuläßt.
1. Wand, insbesondere für den Messe- und Ausstellungsbau aus mehreren lösbar miteinander
verbundenen Platten, die an benachbarten Stirnseiten über Kupplungselemente miteinander
verbunden sind, die zumindest um einen Teil der in vertikaler Richtung verlaufenden
Stirnseiten eine stufenlose Verschwenkung um eine parallel zu dieser Stirnseite verlaufende
Achse zulassen, wobei die Kupplungselemente senkrecht zur Schwenkachse verlaufen und
randseitig in Richtung der Schwenkachse an jeder der beiden Platten flächig anliegend
befestigt sind, so daß das Kupplungselement entlang der senkrecht zur Schwenkachse
verlaufende Stirnseite der Platte einen Abstandshalter darstellt, dadurch gekennzeichnet, daß das Kupplungselement ein Scharnier (5) ist, dessen beide Schenkel (6, 7) um eine
die Schwenkachse (3) der Platten (1, 2) definierende Achse bewegbar sind, sowie über
Befestigungsmittel lösbar, jedoch starr am Rand (4) der Platten (1, 2) fixiert sind.
2. Wand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Schenkel (6, 7) Zapfen (9) aufweist, die in die Platten (1, 2) eingesteckt
sind( Zapfen-Steckverbindung).
3. Wand nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zapfen (9) mit dem Scharnier (5) lösbar verbunden sind.
4. Wand nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnseite der Platten (1, 2) im Bereich der Schwenkachse (3) in Längsrichtung
einen Querschnitt von der Form eines gleichschenkligen Dreiecks aufweisen, deren Scheitel
jeweils etwa in der Schwenkachse (3) liegt.
5. Wand nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichent, daß die Stirnseiten einen Winkel von 45° mit der Platte einschließen.
6. Wand nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten (1, 2) an ihren Stirnseiten mit einem Profil (10) versehen sind.
7. Wand nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch ein lösbar befestigtes Profil (10).
8. Wand nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Distanzstück (12) zwischen benachbarten Stirnseiten von Platten (1, 2), die
nicht miteinander verschwenkbar sind, angeordnet ist, dessen Stärke dem des Schenkels
(6, 7) eines Scharnieres (5) entspricht.
9. Wand nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch eine federnde Aufnahme für Scharnier (5) oder Distanzstück (12).
10. Wand nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Scharnier (5) aus zwei miteinander verzahnten und in Eingriff stehenden Schenkeln
(6, 7) besteht.
11. Wand nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung der beiden Schenkel (6, 7) des Scharniers (5) über eine Hülse
(8), verzugsweise mit Innengewinde, erfolgt.
12. Wand nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die im Kantenbereich verlaufenden Profile (10) mit zur Aufnahme von Haken bestimmten
Schlitzen (11) versehen sind.
13. Wand nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Wand nach oben über eine Deck- (13) und bodenseitig über eine Sockelleiste
abgeschlossen ist.
14. Wand nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß im Innern von Sockel- und/oder Deckleiste (13) und/oder in den im Kantenbereich
verlaufenden Profilen (10) Versorgungskabel untergebracht sind.