[0001] Die Erfindung betrifft eine flexible Abdeckungsbahn aus textilem Material für Teppich-
und Steinfußböden, Treppen, Innenausbauten und Einrichtungen, die auf einer Seite
mit einer haftungserhöhenden Beschichtung versehen ist. Die Erfindung umfaßt sowohl
die Abdeckungsbahn als Halbzeug als auch gebrauchsfertig geschnittene Abschnitte der
vorgenannten Abdeckungsbahn.
[0002] Aus der DE 85 35 319 U1 ist eine Schutzabdeckung für Bodenbeläge bekannt. Sie besteht
aus einem schneidbaren, textilen Lumpenvlies, der auf einer Seite mit einer haftungserhöhenden
Beschichtung versehen ist. Die haftungserhöhende Schicht ist entweder eine während
des Auslegens aufgesprühte oder aufgestrichene Latex-Schicht oder eine durch eine
Folie abgedeckte Selbstklebeschicht.
[0003] Bekannt ist weiterhin eine als Schutzmatte zu verwendende Stoffbahn (DE 84 17 177
U1). Die Stoffbahn besteht aus untereinander verbundenen Einzelfasern, insbesondere
Faser, Filz oder Vlies, mit einer Klebstoffschicht, die mit einer Schutzfolie abgedeckt
ist.
[0004] Durch die hohe Saug- und Haftfähigkeit der Vliese und Filze gegenüber verschmutzenden
flüssigen und staubförmigen Medien wird auch ein großer Teil der haftungserhöhenden
Beschichtung abgedeckt, so daß die Haftungswirkung nachläßt und die Abdeckungsbahn
verrutschen kann. Außerdem ergeben sich die durch starke Staubbelastung bei Tritteinwirkung
Staubwolken, die ebenfalls zu einer unerwünschten allergenen Belastung führen können.
Wird andererseits zum Beispiel mehr Latex aufgebracht, löst sich die Abdeckungsbahn
nur sehr schwer von ihrer Unterlage. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß Vliese
und Filze keine hohe Reißfestigfkeit haben. Hohe Zugbelastungen können zu einem Aufreißen
der Abdeckungsbahn nur zu einer Beschädigung der Unterlage führen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorstehend genannten Nachteile bei
einer Abdeckungsbahn der eingangs genannten Art zu beseitigen und eine Abdeckungsbahn
zu schaffen, die sich durch eine hohe Reißfestigkeit und gute Haftungseigenschaften
ausweist.
[0006] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe bei einer Abdeckungsbahn der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, daß die Abdeckungsbahn aus Kunststoffäden oder -bändchen gewebt
ist und daß auf ihrer Rückseite wenigstens teilweise eine vom Boden und/oder vom Objekt
lösbare Kleberschicht aufgebracht ist. Vorzugsweise sind die Kunststoffäden oder -bändchen
armiert, d.h., in die Fäden oder Bändchen sind feine Glasfaser oder andere geeignete,
die Reißfestigkeit erhöhende Fasern eingebaut.
[0007] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die Abdeckungsbahn
durch die gewebten Kunststoffäden die positiven Eigenschaften von Textilien und Kunststoffolien
vereinigt, extrem strapazierfähig ist und ohne weiteres über die ganze Benutzungszeit,
z.B. über eine ganze Bauphase, ein sicherer Boden- und Objektschutz ist. Ein auf der
Rückseite aufgebrachter Spezialkleber sorgt dafür, daß die Abdeckungsbahn nicht nur
gut haftet, sondern auch problemlos vom Boden, z.B. Fuß-, Teppichböden, Treppen und
dergleichen sowie von Objekten, z.B. Badeinbauten, wie Wasch- und Toilettenbecken
und dergleichen lösbar und, falls es notwendig sein sollte, auch wieder aufklebbar
ist. Derartige abziehbare Klebeverbindungen sind an sich bekannt. Beispielsweise sind
Dispersionshaftkleber auf Acrylatbasis verwendbar. Die Klebemittelschichten können
aber auch auf Basis von Latex, Synthesekautschuk, Polyisobutylen oder Polyvinyläther
hergestellt, beispielsweise auch aus einer Lösung heraus aufgebracht werden. Dem Fachmann
für Klebwerkstoffe sind zahlreiche Variationen und Anwendungsfälle bekannt, so daß
auf seine Anforderung hin von seiten der Klebstoff-Industrie Rechnung getragen werden
kann.
[0008] In spezieller Ausgestaltung der Erfindung ist die Kleberschicht punktuell, streifenförmig
oder flächenförmig aufgebracht. Die Kleberschicht ist den besonderen Einsatzfällen
anzupassen. Besonders bei glatten Flächen sind eine streifenförmige Kleberschicht
am Rand und vereinzelte, auf der restlichen Unterseite verteilte punktuelle Kleberschichten
ausreichend, um die Abdeckungsbahn sicher festzuhalten. Kompliziertere Konfigurationen
können mit einer flächenförmigen Kleberschicht gehalten werden. Grundsätzlich können
auch beidseitig beschichtete Klebestreifen, wie wie beispielsweise für die Teppichverlegung
üblich sind, verwendet werden.
[0009] Um eine optimale Kleberschicht zu erhalten, wird eine Klebstoffmenge - naß - von
30 bis 100 g/m² aufgetragen, was den Vorteil hat, daß ein sicheres Haften und leichtes
Lösen von der zu schützenden Fläche sowie ein niedriger Klebestoffeinsatz gewährleistet
ist. Der Kleber hat vorzugsweise eine Viskosität (20°C) von 24.000 mPa·s und besteht
aus einer handelsüblichen Dispersion auf Acrylatbasis.
[0010] Damit die Abdeckungsbahn ihren besonderen Anforderungen gerecht werden kann, ist
sie in vorteilhafter Weise als Polyethylen-Bändchengewebe hergestellt. Hierbei werden
die positiven Eigenschaften eines textilen Belages - unter anderem hohe Reißfestigkeit,
gute Handhabbarkeit - und die eines Kunststoffbelages - u.a. gute Beständigkeit bei
Nässe und bei starker Verschmutzung - miteinander vereinigt.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen vergrößerten Teilausschnitt einer Abdeckungsbahn in schematischer Darstellung
- Fig. 2
- einen mit einer Abdeckungsbahn abgedeckten Treppenaufgang
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung von auf der Rückseite der Abdeckungsbahn aufbringbaren
Kleberschichtformen
Die Abdeckungsbahn besteht aus einem Polyethylen-Folien-Bändchen-Gewebe. Sie besteht
aus groben, ca. 1 bis 3 mm breiten und 0,1 bis 0,5 mm dicken Kunststoff- oder armierten
Kunststoffbändchen 2, 3, die, wie Fig. 1 verdeutlicht, fest miteinander verwebt sind.
In diesem Gewebe übernehmen die Kunststoffbändchen 2 einen Großteil der abdichtenden
Funktion der Abdeckungsbahn 1, während die armierten Kunststoffbändchen oder -fäden
3 im Prinzip das mechanische Gerüst darstellen. Gewebt werden kann die Abdeckungsbahn
1 in den bei Stoffen üblichen Breiten von 0,40 bis 4 m. Sollte es notwendig sein,
können diese Breiten unter- aber auch überschritten werden. Die Länge des Gewebes
wird dabei nicht durch fertigungstechnische Gesichtspunkte, sondern vorrangig durch
anwendungstechnische Gesichtspunkte bestimmt. Deshalb ist eine Rolle oder eine zusammengefaltete
Abdeckungsbahn nur so umfangreich wie nötig und so schwer, daß sie ein Mann auf der
Baustelle bewältigen kann.
[0012] Wie die Abdeckungsbahn 1 auf einer Baustelle auslegbar ist, verdeutlicht Fig. 2.
Dabei wird die Abdeckungsbahn 1 auf die Breite und die Länge einer abzudeckenden Treppe
5 und eines Fußbodens 6 zugeschnitten. Auf der Rückseite der Abdeckungsbahn 1 befindet
sich eine Kleberschicht 4. Diese Kleberschicht 4 kann bereits während der Herstellung
oder auf der Baustelle, wie in Fig. 3 dargestellt als punktuelle Kleberschicht 4.1,
als streifenförmige Kleberschicht 4.2 bzw. als ganzflächige Kleberschicht 4.3, aufgebracht
werden. Aufgebracht wird dabei in allen Fällen eine Klebermenge von 30 bis 100 g naß/m².
Das Lösungsmittel verdunstet anschließend weitgehend. Beim Abdecken der Treppe 5 ist
es vorteilhaft, eine Abdeckungsbahn mit einer bei der Herstellung aufgebrachten punktuellen
Kleberschicht 4.1 zu verwenden. Für die Trittflächen der Stufen wird diese Schicht
durch eine ganzflächige Kleberschicht 4.3 und an den Rändern zur Wand der gegenüberliegenden
Seite als streifenförmige Schicht 4.2 ergänzt. Auf der durchgehenden und glatten Fußbodenfläche
6 reicht es aus, nur die Ränder mit einer streifenförmigen Kleberschicht 4.2 zu versehen.
Bei dieser Kombination der einzelnen Kleberschichtformen haftet die Abdeckungsbahn
1 sehr gut auf dem aus Fliesen bestehenden Untergrund.
[0013] Sind Objekte (nicht dargestellt) in einem Raum vorhanden, die eine komplizierte Konfiguration
haben, wird in vorteilhafter Art und Weise eine Abdeckungsbahn 1 mit einer ganzflächigen
Kleberschicht 4.3 gewählt.
[0014] Dadurch, daß die Abdeckungsbahn sehr strapazierfähig ist und auf dem Boden und auf
den Objekten gut haftet, sitzt sie während der ganzen Benutzungszeit, z.B. über eine
ganze Bauphase, sicher. Durch den Gewebecharakter der Abdeckungsbahn 1 wird dabei
der Aufprall herunterfallender Gegenstände gedämpft und flüssige Medigen, z.B. Farbspritzer,
aufgenommen.
[0015] Um die Staubdichtigkeit zu erhöhen, wird zusätzlich zwischen der gewebten Bahn und
der Klebeschicht noch eine Kunststoffolie, z.B. aus Polyethylen, mit einer Dicke zwischen
0,5 und 2 mm an der gewebten Bahn angeschweißt oder angeklebt, die dann auf ihrer
freien Seite mit der Kleberschicht versehen wird.
[0016] Nach dem Gebrauch wird die Abdeckungsbahn 1 vom Untergrund aufgenommen. Die Kleberschichten
4.1, 4.2 und 4.3 lösen sich rückstandsfrei von der Treppe 5 und dem Fußboden 6 ab,
so daß sich eine Nachreinigung erübrigt. Ist die Abdeckungsbahn nicht allzu stark
verschmutzt, ist sie für einen gleichen Einsatzfall wieder verwendbar, da die Kleberschichten
4.1, 4.2 und 4.3 ihre haftenden Eigenschaften weitestgehend beibehalten.
Bezugszeichenliste
[0017]
- 1
- Abdeckung
- 2
- Kunststoffbändchen
- 3
- armiertes Kunststoffbändchen, -faden
- 4
- Kleberschicht
- 4.1
- punktuelle Kleberschicht
- 4.2
- streifenförmige Kleberschicht
- 4.3
- ganzflächige Kleberschicht
- 5
- Treppe
- 6
- Fußboden
1. Flexible Abdeckungsbahn für Teppich- und Steinfußböden, Treppen, Innenausbauten und
Inneneinrichtungen und dergleichen, auf einer Seite versehen mit einer haftungserhöhenden
Beschichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Abdeckungsbahn (1) aus Kunststoffäden (2; 3) oder -bändchen gewebt ist und daß
auf der Abdeckungsbahn-Rückseite wenigstens teilweise eine vom Boden und/oder Objekt
(5; 6) lösbare Kleberschicht (4) aufgebracht ist.
2. Flexible Abdeckungsbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffäden-
oder bändchen armiert sind.
3. Flexible Abdeckungsbahn nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die armierten Fäden oder Bändchen (3) mit Glasfasern armiert sind.
4. Flexible Abdeckungsbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckungsbahn
aus einem Polyethylen-Bändchengewebe gewebt ist.
5. Flexible Abdeckungsbahn nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckungsbahn
teilweise aus nicht-armierten und teilweise aus armierten Kunststoffäden oder -bändchen
gewebt ist.
6. Flexible Abdeckungsbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kleberschicht
(4) punktuell, streifenförmig oder ganzflächig aufgebracht ist.
7. Flexible Abdeckungsbahn nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kleberschicht (4) in einer Menge - naß - von 30 bis 100 g/m² aufgetragen ist.
8. Flexible Abdeckungsbahn nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurchgekennzeichnet,
daß die Kleberschicht (4) auf der Basis von Synthesekautschuk, Latex, Polyisobutylen,
Polyvinyläther, vorzugsweise auf Acrylatbasis hergestellt ist und als Dispersion oder
Lösung aufgebracht ist.-
9. Flexible Abdeckungsbahn nach einer der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dßa zwischen der gewebten Bahn (2 + 3) und der Kleberschicht (4) eine abdichtende
Kunststoffolie aufgebracht ist.