Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren gemäss Oberbegriff des Anspruchs
1. Sie betrifft auch einen Brenner zur Durchführung dieses Verfahrens.
Stand der Technik
[0002] Bei Kraftwerkskesseln, bei welchen mit einer Vormischung gefahren wird, muss stets
mit sehr niedrigen Luftzahlen operiert werden. Dies führt regelmässig und zwangsläufig
dazu, dass wegen der mit dieser Verbrennungsart entstehenden Atmosphäre eine nicht
zu unterschätzende Korrosionsgefahr entsteht. An den kalten Kesselwänden kommt es
potentiell zu Ablagerungen, welche die Gefahr einer Russ- bzw. Asphaltemission auslösen.
Nach der jeweiligen Ausbrandstufe entstehen zu hohen Temperaturen, die einen höheren
thermischen NOx-Ausstoss auslösen.
Darstellung der Erfindung
[0003] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung, wie sie in den Ansprüchen
gekennzeichnet ist, liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfahren der eingangs genannten
Art Vorkehrungen vorzuschlagen, welche eine Minimierung der Schadstoff-Emissionen,
insbesondere Nox-Emissionen, bewirken.
[0004] Die vorgeschlagene Lösung ist ein Verfahren mit doppelter Luftstufung. Durch unterstöchiometrischen
Betrieb eines Kessels lassen sich stickstoffhaltige Brennstoffverbindungen reduzieren.
Reaktionskinetische Studien Zeigen ein ausgeprägtes Optimum für die Luftzahl. Der
Reduktionsmechanismus verstärkt sich mit steigender Luftvorheizung. Das Optimum verschiebt
sich dabei zu fetteren Betriebsbedingungen. Wenn Brennstoff und Luft vorgemischt werden,
ist ein Verbrennungsablauf im Optimalpunkt realisierbar.
[0005] Der wesentliche Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass als Folge dieser Erkenntnisse
die Luft über das bisherige Niveau vorerwärmt wird, bevor in Brennern ein sehr fettes,
aber homogenes Gemisch aus Brennstoff und Primärluft erzeugt wird, wobei das Gemisch
dann in einer Vorbrennkammer teilweise verbrannt wird. Dabei wird die Aufenthaltzeit
in dieser Vorbrennkammer so gewählt, dass der Abbau der Stickstoffverbindungen (TFN
= total fixed nitrogen) weit fortgeschritten ist.
[0006] Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass das Flammrohr der Vorbrennkammer
gleichzeitig als Wärmeübertrager für die Verbrennungsluft dienen kann.
[0007] Ein weiterer Vorteil ist sodann darin zu sehen, dass am Ende der Vorbrennkammer ein
Schwachgas von sehr hoher Temperatur vorliegt. Wenn nun eine schnelle Einmischung
in das Schwachgas erreicht werden kann, ist es möglich, eine gewisse Menge Luft zum
Schwachgas zuzugeben, ohne dass die TFN-Verbindungen ansteigen. Der Grund hierfür
ist darin zu suchen, dass diese Verbindungen in der Vorbrennkammer weitgehend abgebaut
worden sind, dass der erreichte Zustand aber höher ist, als es das thermodynamische
Gleichgewicht für die Mischung aus Primärluft und Sekundärluft angibt.
Daraus ergibt sich ein weiterer Vorteil, als eine weitere Reduktion im Verdampfer
des Kessels nach einem leichten TFN-Anstieg durch nicht hinreichend schnelle Einmischvorgänge.
[0008] Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass sich die
vorgeschlagene Lösung bestens für Retrofit-Ausrüstungen bestender Kessel, denn mit
der Lösung entspricht der Wärmeinhalt der Abgase dem Wert, der sich beim vorgängigen
gestuften Betrieb des Kessels eingestellt hat. Damit wird die Leistung im unteren
Bereich des Verdampfers aufrecht erhalten. Die obere Ebene dient, wie in bisherigen
Kesseln mit gestuftem Betrieb der Fall ist, der Zumischung der Restluft. Aufgrund
der Wärmeabfuhr zum Verdampfer sind die Temperaturen relativ niedrig, und eine starke
thermische NOx-Bildung beim Einmischen der Luft kann verhindert werden
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist ferner darin zu sehen, dass mit der Luftzugabe
am Ende der Vorbrennkammer verhindert werden kann, dass aggressive, stark unterstöchiometrische
Abgase mit dem Verdampfer in Berührung kommen, womit ein chemischer Angriff der Röhrwände,
Ablagerungen aus brennstoffreichen Zonen an kalten Wänden unterbunden wird.
[0009] Vorteilhafte und zweckmässige Weiterbildungen der erfindungsgemässen Aufgabenlösung
sind in den weiteren Ansprüchen gekennzeichnet.
[0010] Im folgenden wird anhand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher
erläutert. Alle für das unmittelbare Verständnis der Erfindung nicht erforderlichen
Elemente sind fortgelassen. In den verschiedenen Figuren sind gleiche Elemente mit
den gleichen Bezugszeichen versehen. Die Strömungsrichtung der Medien ist mit Pfeilen
angegeben.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0011] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht eines Kraftwerkskessels,
- Fig. 2
- eine Vorbrennkammer, wobei die Brennleistung durch auf drei Ebenen verteilte Brenner,
- Fig. 3
- einen Brenner von der Form eines Kegelbrenners, in perspektivischer Darstellung, entsprechend
aufgeschnitten und
- Fig.4-6
- entsprechende Schnitte durch die Ebenen IV-IV (= Fig. 4), V-V (= Fig. 5) und VI-VI
(= Fig. 6), wobei diese Schnitte nur eine schematische, vereinfachte Darstellung des
Kegelbrenners gemäss Fig. 3 wiedergeben.
Wege zur Ausführung der Erfindung, gewerbliche Verwertbarkeit
[0012] Fig. 1 zeigt eine schematische Ansicht eines üblichen Kraftwerkskessels 22 zur Dampferzeugung.
Grundsätzlich kann es sich um ein Mehrdruckkessel handelt, wie die verschiedenen stromab
der Feuerung ersichtlichen Hochdruck-, Mitteldruck- und Niederdruck-Wärmeaustauscher
30, 31, 32 zeigen. Kern des Kessels 22 ist indessen die eigentliche Befeuerung, welche
sich am Kopf des Kessels 22 befindet. Sie ist durch eine Reihe von Vorbrennkammern
24, welche auf den Umfang des Kessels 22 verteilt sind, und welche je mit mindestens
einem Brenner 25a-c bestückt sind. Das Verbrennungsverfahren dieses Kessels wird mit
einer doppelten Luftstufung betrieben. Zunächst wird der Brenner 25a-c mit einem primären
Luftstrom betrieben, wobei diese Luft aus mindestens einem Teil Frischluft 26 besteht,
welche, wie noch unter Fig. 2 detailliert zur Ausführung gelangen wird, einer kalorischen
Behandlung zu Primärluft unterzogen wird. Als Brennstoff zum Betreiben dieser Brenner
25a-c ist vorzugsweise ein flüssiger Brennstoff 12 vorgesehen. Selbstverständlich
können auch andere Brennstoffe zum Einsatz kommen. Ueber die Betreibungsart des hier
vorzugsweise eingesetzten Brenners 25a-c wird auf die Fig. 3-6 verwiesen. Ein sekundärer
Luftstrom 27, dessen Luft ein Teil der Frischluft 26 ist, wird, vorzugsweise unbehandelt,
wobei eine kalorische Behandlung nicht ausgeschlossen zu werden braucht, direkt am
Uebergangsstück der Vorbrennkammer 24 in den Kessel 22 eingedüst. Diese Luftzugabe
am Ende der Vorbrennkammer 24 verhindert, dass aggressive, stark unterstöchiometrische
Abgase mit dem Verdampfer 22a in Berührung kommen, so dass ein chemischer Angriff
auf die Röhrwände, oder Ablagerungen aus brennstoffreichen Zonen an kalten Wänden
nicht entstehen können. Eine konstruktive Lösung einer solchen Vorbrennkammer ist
in Fig. 2 ersichtlich. Stromab der Vorbrennkammern 24 sind auf dem Umfang des Kessels
22 eine Anzahl Düsen 28 plaziert, über welche ein tertiärer Luftstrom 29, als Restlufteindüsung,
in den Kessel 22 eingebracht wird. Diese obere Ebene, als Zumischungsort der Restluft
29, sorgt für eine Wärmeabfuhr zum Verdampfer 22a, wobei mithin die Temperaturen relativ
niedrig sind, so dass eine starke thermische NOx-Bildung beim Einmischen dieser Luft
verhindert werden kann. Von der Stöchiometrie her betrachtet, ist zu vermerken, dass
in der Vorbrennkammer mit einem λ von 0,6-0,65 gefahren wird. Im Kessel 22 selbst
herrscht dann ein λ von 0,75. Erst nach der Eindüsung der Restluft 29 steigt λ auf
1,05. Durch den unterstöchiometrischen Betrieb dieses Kessels 22 lassen sich stickstoffhaltige
Brennstoffverbindungen reduzieren. Der Reduktionsmechanismus verstärkt sich dabei
mit steigender Luftvorheizung, womit bereits angedeutet wird, wie die kalorische Aufbereitung
vonstatten gehen wird.
Grundsätzlich muss die Aufenthaltzeit des fetten aber homogenen Gemisches in der Vorbrennkammer
24, das aus Brennstoff 12 und Primärluft erzeugt wird, und das in der Vorbrennkammer
24 teilweise verbrannt wird, so gewählt werden, dass der Abbau der Stickstoffverbindungen
weit fortgeschritten ist. Am Ende der Vorbrennkammer 24 liegt in jedem Fall ein Schwachgas
von sehr hoher Temperatur vor. Mit dieser Kesselkonfiguration wird erreicht, dass
eine schnelle Einmischung in das Schwachgas erreicht wird, so dass es möglich ist,
eine gewisse Menge Luft 27 zum Schwachgas zu geben, ohne dass die Stickstoffverbindungen
ansteigen. Der Grund hierfür ist, dass diese Stickstoffverbindungen in der Vorbrennkammer
24 weitgehend abgebaut worden sind, dass der erreichte Zustand aber höher ist als
es das thermodynamische Gleichgewicht für die Mischung aus Primärluft (Fig. 2, Pos.
26a) und Sekundarluft 27 angibt. Infolgedessen erfolgt eine weitere Reduktion im Verdampfer
22a des Kessels 22 nach einem leichten anstieg der Stickstoffverbindungen durch nicht
hinreichend schnelle Einmischvorgänge. Die Abgase zum Kamin sind mit der Pos. 33 gekennzeichnet.
Wie schon in der Eingang der Beschreibung eignet sich diese Technik vorzüglich bestehender
Kessel in einfachster und billiger Weise umzurüsten und sie mit dem am geeignesten
Ort angestrebten Luftmangel zu betreiben. Regelmässig wird man bei bestehenden Kesseln
das vorhandene Frischluftgebläse verwenden können, allenfalls durch leichte Modifikationen
zu ergänzen. Ebenso verhält es sich betreffend die Luftvorwärmung, die Luftverteiler,
die Tertiärluftzugabe, den Kessel selbst sowie das Abgasgebläse. Was die Vorbrennkammer
24 betrifft, als Herzstück der vorgeschlagenen Technik, wird auf Fig. 2 verwiesen.
[0013] Fig. 2 zeigt eine Vorbrennkammer 24. Die Primärluft 26 gelangt vom Luftverteiler
in den Kopf der Vorbrennkammer 24 und verteilt sich gleichmässig über den Umfang.
In einem Ringspalt 24b wird die Primärluft 26 zum kesselseitigen Ende der Vorbrennkammer
24 geführt und kühlt dabei sowohl das Flammrohr als auch das Gehäuse 24a. Am kesselseitigen
Ende wird die Luft 26 um 180° umgelenkt und strömt dann durch das Flammrohr 24c zur
Brennerseite zurück. Das Flammrohr 24c selbst besteht aus einem äusseren Zylinder,
in welchen längs Profile eingeschweisst sind. Durch geeignete Wahl der Profile ist
eine starke Verrippung erreichbar. Dies ist speziell in der Nähe des Brenners notwendig,
wo die höchsten Wärmebelastungen auftreten. Die Luft 26 wird beim Durchströmen des
Flammrohres 24c zu Verbrennungsluft 26a aufgeheizt. Als Brenner gelangen sogenannte
Doppelkegelbrenner 25a, 25b, 25c zum Einsatz. Der vorgewärmte Brennstoff 12 wird mit
Dampf als Hilfsmedium im Kopf der Brenner 25a, 25b, 25c zerstäubt. Die Stirnseite
des Brennraumes, in welchen die Brenner eingebaut sind, ist mit einer nicht dargestellten
Wärmeschicht versehen. Die Düse am Ende der Vorbrennkammer 24 ist wassergekühlt 35.
Der Wasserkreislauf wird dem Verdampfer im Kessel 22 vor- oder parallelgeschaltet.
Das Ende der Vorbrennkammer 24 ist vorzugsweise durch eine Verjüngung 36 charakterisiert,
so dass etwaige schon vorhandene Brennöffnungen im Verdampfer des Kessels 22 nicht
vergrössert werden müssen. Im Bereich der 180°-Umlenkung wird ein Teil der Primärluft
26 abgezweigt, und nach einer Beschleunigung ihrer Strömung als Sekundärluft 27 in
Form von Einzelstrahlen über entsprechende Durchtrittsöffnungen 34 in den Innnenraum
24d der Vorbrennkammer 24 eingeführt. Diese Zumischung geschieht im Bereich der Verjüngung
36 der Vorbrennkammer 24. Diese Zumischung muss möglichst homogen und schnell zugemischt
werden. Im Bereich der Brenner sind Supporte 37 vorgesehen, welche die Verbindung
zwischen Gehäuse 24a und Flammrohr 24c erstellen. Die Brenner 25a, 25b, 25c sind pro
Vorbrennkammer auf drei übereinander angeordnete Ebenen verteilt. Bei beispielsweise
4 auf den Umfang des Kessels 22 verteilte Vorbrennkammern 24 wird die Anlage demnach
mit 12 Brennern betrieben. Die Konfiguration ist besonders bei einer Retrofit-Ausrüstung
vorteilhaft, denn die Leistung des Kraftwerkskessels 22 kann dadurch ohne zusätzliche
Platzbeanspruchung beliebig variiert oder den jeweiligen Verhältnissen angepasst werden.
Selbstverständlich kann auch eine grössere Anzahl Brenner pro Vorbrennkammer 24 vorgesehen
werden; die Vorbrennkammer 22 kann auch bloss mit einem Brenner betrieben werden.
Die Luft für Primärluft 26 und Sekundärluft 27 kann zusammen oder getrennt (+ 1 Freiheitsgrad)
bereitgestellt werden.
[0014] Um den Aufbau des Brenners 25a-c besser verstehen zu können, ist es vom Vorteil,
wenn gleichzeitig zu Fig. 3 die einzelnen darin ersichtlichen Schnitte, entsprechend
Fig. 4-6, herangezogen werden. Des weiteren, um die Uebersichtlichkeit der Fig. 3
hoch zu halten, sind in ihr die nach Fig. 4-6 schematisch gezeigten Leitbleche 21a,
21b nur andeutungsweise aufgenommen worden. Im folgenden wird fortlaufend nach Bedarf
bei der Beschreibung von Fig. 3 auf die anderen Figuren hingewiesen.
Der Brenner 25a-c gemäss Fig. 3 besteht aus zwei halben hohlen kegeligen Teilkörpern
1, 2, die bezüglich ihrer Längssymmetrieachse radial versetzt zueinander, aufeinander
stehen. Die Versetzung der jeweiligen Längssymmetrieachse 1b, 2b zueinander schafft
auf beiden Seiten der Teilkörper 1, 2 in entgegengesetzter Einströmungsanordnung jeweils
einen tangentialen Lufteintrittsschlitz 19, 20 frei (Vgl. hierzu Fig. 4-6), durch
welche die in den vorgehenden Figuren bereits erwähnte Verbrennungsluft 26a in den
von den kegeligen Teilkörper 1, 2 gebildeten Innenraum 14 von kegeliger Form strömt.
Die Kegelform der gezeigten Teilkörper 1, 2 in Strömungsrichtung weist einen bestimmten
festen Winkel auf. Selbstverständlich, je nach Einsatz, können die Teilkörper 1, 2
in Strömungsrichtung eine progressive oder degressive Kegelneigung aufweisen. Die
beiden letztgenannten Formen sind zeichnerisch nicht erfasst, da sie ohne weiteres
nachempfindbar sind. Die beiden kegeligen Teilkörper 1, 2 weisen je einen zylindrischen
Anfangsteil 1a, 2a auf, welche, analog zu den Teilkörper 1, 2, versetzt zueinander
verlaufen, so dass die tangentialen Lufteintrittsschlitze durchgehend über die ganze
Länge des Brenner 25a-c vorhanden sind. Diese Angfangsteile können auch eine andere
geometrische Form einnehmen, sie können bisweilen auch ganz weggelassen werden. In
diesem zylindrischen Anfangsteil 1a, 2a ist eine Düse 3 unterbegracht, über welche
ein Brennstoff 12, vorzugsweise Oel, oder Brennstoffgemisch, in den Innnenraum 14
des Brenners 25a-c eingedüst wird. Diese Brennstoffeindüsung 4 fällt in etwa mit dem
engsten Querschnitt des Innenraumes 14 zusammen. Eine weitere Brennstoffzufuhr 13,
hier vorzugsweise Gas, wird über je eine an die Teilkörper 1, 2 integrierte Leitung
8, 9 herangeführt, und über eine Anzahl von Düsen 17 der Verbrennungsluft 26a zugemischt
16. Die Zumischung findet im Bereich des Eintrittes in den Innenraum 14 statt, dies
um eine optimale geschwindigkeitsbedingte Zumischung 16 zu erreichen. Selbstverständlich
ist ein Mischbetrieb mit beiden Brennstoffen 12, 13 über die jeweilige Eindüsung möglich.
Vorbrennkammerseitig 24 geht die Ausgangsöffnung des Brenners 25a-c in eine Frontwand
10 über, in welcher eine Anzahl Bohrungen 10a vorgesehen sind, dies um bei Bedarf
eine bestimmte Menge Verdünnungsluft oder Kühlluft in den Innernraum 24d der Vorbrennkammer
24 einzudüsen. Der durch die Düse 3 herangeführte flüssige Brennstoff 12 wird in einem
spitzen Winkel in den Innenraum 14 eingedüst, dergestalt, dass sich auf der Länge
des Brenners 25a-c bis zur Brenneraustrittsebene ein möglichst homogenes kegeliges
Sprühbild einstellt, was nur möglich ist, wenn die Innenwände der Teilkörper 1, 2
durch die Brennstoffeindüsung 4, bei welcher es sich beispielsweise um eine luftunterstützte
Düse oder um eine Druck-Zerstäubung handeln kann, nicht benetzt werden. Zu diesem
Zweck wird das kegelige Flüssig brennstoffprofil 5 von den tangential einströmenden
Verbrennungsluft 26a und, nach Bedarf, von einem weiteren achsial herangeführten Verbrennungsluftstrom
15 umschlossen. In axialer Richtung wird die Konzentration des eingedüsten flüssigen
Brennstoffes oder Gemisches 12 fortlaufend durch die durch die tangentialen Lufteintrittsschlitze
19, 20 in den Innenraum 14 des Brenners 25a-c einströmenden Verbrennungsluft 26a,
die auch ein Brennstoff/Luft-Gemisch sein kann, und allenfalls unter Mithilfe des
anderen Verbrennungsluftstromes 15, fortlaufend abgebaut. In Zusammenhang mit der
Eindüsung des flüssigen Brennstoffes 12 wird im Bereich des Wirbelaufplatzens, also
im Bereich der Rückströmzone 6, die optimale homogene Brennstoffkonzentration über
den Querschnitt erreicht. Die Zündung erfolgt an der Spitze der Rückströmzone 6. Erst
an dieser Stelle kann eine stabile Flammenfront 7 entstehen. Ein Rückschlag der Flamme
ins Innere des Brenners 25a-c, wie dies bei bekannten Vormischstrecken potentiell
immer der fall sein kann, wogegen dort über komplizierte Flammenhalter Abhilfe gesucht
wird, ist hier nicht zu befürchten. Ist die Verbrennungsluft 26a, 15 vorgewärmt, so
stellt sich eine beschleunigte ganzheitliche Verdampfung des Brennstoffes ein, bevor
der Punkt am Ausgang des Brenners 25a-c erreicht ist, an welchem die Zündung des Gemisches
stattfindet. Die Aufbereitung der Verbrennungsluftströme 26a, 15 kann durch die Zumischung
von rezirkuliertem Abgas erweitert werden. Bei der Gestaltung der kegeligen Teilkörper
1, 2 hinsichtlich Kegelwinkel und Breite der tangentialen Lufteintrittsschlitze 19,
20 sind enge Grenzen einzuhalten, damit sich das gewünschte Strömungsfeld der Verbrennungsluftströme
mit ihrer Rückströmzone 6 im Bereich der Brennermündung zu einer Flammenstabilisierung
einstellt. Allgemein ist zu sagen, dass eine Veränderung der Breite der Lufteintrittsschlitze
19, 20 zu einer Verschiebung der Rückströmzone 6 führt: die Verschiebung ist stromabwärts
bei einer Verkleinerung der Lufteintrittsschlitze. Es ist indessen festzuhalten, dass
die einmal fixierte Rückströmzone 6 an sich positionsstabil ist, denn die Drallzahl
nimmt in Strömungsrichtung im Bereich des Brenners 25a-c zu. Wie bereits angedeutet,
lässt sich die Axialgeschwindigkeit durch eine entsprechende Zuführung des axialen
Verbrennungsluftstromes 15 verändern. Die Konstruktion des Brenners eignet sich vorzüglich,
die tangentialen Lufteintrittsschlitze 19, 20, den Bedürfnissen entsprechend, zu verändern,
womit ohne Veränderung der Baulänge des Brenners 25a-c eine relativ grosse betriebliche
Bandbreite erfasst werden kann.
[0015] Aus Fig. 4-6 geht nunmehr die geometrische Konfiguration der Leitbleche 21a, 21b
hervor. Sie haben Strömungseinleitungsfunktion, wobei sie, entsprechend ihrer Länge,
das jeweilige Ende der kegeligen Teilkörper 1, 2 in Anströmungsrichtung der Verbrennungsluft
26a verlängern. Die Kanalisierung der Verbrennungsluft 26a in den Innenraum 14 des
Brenners 25a-c kann durch Oeffnen bzw. Schliessen der Leitbleche 21a, 21b um einen
im Bereich des Eintrittes in den Innenraum 14 plazierten Drehpunkt 23 optimiert werden,
insbesondere ist dies vonnöten, wenn die ursprüngliche Spaltgrösse der tangentialen
Lufteintrittsschlitze 19, 20 verändert wird. Selbstverständlich kann der Brenner 25a-c
auch ohne Leitbleche 21a, 21b betrieben werden, oder es können andere Hilfsmittel
hierfür vorgesehen werden.
1. Verfahren für eine schadstoffarme Verbrennung in einem Kraftwerkskessel zur Erzeugung
eines Dampfes, dadurch gekennzeichnet, dass am Kessel (22) mindestens eine Vorbrennkammer
(24) wirkt, dass die Brennleistung in der Vorbrennkammer (24) mit mindstens einem
Brenner (25a, 25b, 25c) erzeugt wird, dass mindestens ein Teil eines Primärluftstromes
(26) in einem Wärmetauscher (24c) eine kalorische Aufbereitung erfährt, um anschliessend
den Brenner (25a, 25b, 25c) als Verbrennungsluft (26a) zugeführt zu werden, dass ein
Sekundärluftstrom (27) in den Innenraum (24d) der Vorbrennkammer (24) eingeführt wird,
dass stromab der Vorbrennkammer (24) ein Tertiärluftstrom (29) in den Kessel (22)
eingespeist wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Vorbrennkammer (24)
ein λ von 0,60-0,65 vorherrscht, dass stromab der Vorbrennkammer (24) und stromauf
der Eindüsung des Tertiärluftstromes (29) ein λ von 0,75 vorherrscht, dass stromab
der Eindüsung des Tertiärluftstromes (29) ein λ von 1,05 vorherrscht.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorbrennkammer (24) mit
auf drei übereinander gelagerten Ebenen verteilte Brenner (25a, 25b, 25c) betrieben
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sekundärluft (27) über
eine Anzahl Oeffnungen (34) im Bereich der Verjüngung (36) in die Vorbrennkammer (24)
eingedüst wird.
5. Brenner zur Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Brenner (25a, 25b, 25c) in Strömungsrichtung aus mindestens zwei aufeinander
positionierten hohlen, kegelförmigen Teilkörpern (1, 2) besteht, deren Längssymmetrieachse
(1b, 2b) zueinander radial versetzt verlaufen, dass die versetzt verlaufenden Längssymmetrieachsen
(1b, 2b strömungsmässig entgegengesetzte tangentiale Eintrittsschlitze (19, 20) für
einen Verbrennungsluftstrom (26a) schaffen, dass im von den kegelförmigen Teilkörpern
(1, 2) gebildeten Kegelhohlraum (14) mindestens eine Düse plaziert ist, deren Eindüsung
(4) des Brennstoffes (12) mittig der zueinander versetzt verlaufenden Längssymmetrieachsen
(1b, 2b) der kegelförmigen Teilkörper (1, 2) liegt.
6. Brenner nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der tangentialen
Eintrittsschlitze (19, 20) weitere Düsen (17) zur Eindüsung eines weiteren Brennstoffes
(13) vorhanden sind.
7. Brenner nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Teilkörper (1, 2) in
Strömungsrichtung unter einem festen Winkel kegelig erweitern.