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EP 0 284 599 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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23.06.1993 Patentblatt 1993/25 |
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Anmeldetag: 23.03.1988 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)5: F42B 12/06 |
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Penetrator für unterkalibrige Wuchtgeschosse
Penetrator for a sabot projectile
Pénétrateur pour un projectile à énergie cinétique
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Benannte Vertragsstaaten: |
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BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE |
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Priorität: |
26.03.1987 AT 742/87
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Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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28.09.1988 Patentblatt 1988/39 |
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Patentinhaber: Hirtenberger Aktiengesellschaft |
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A-2552 Hirtenberg (AT) |
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Erfinder: |
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- Sereinig, Walter, Dr.
A-4020 Linz (AT)
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Vertreter: Barger, Werner, Dipl.-Ing. et al |
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Patentanwälte
Barger, Piso & Partner
Postfach 333 1011 Wien 1011 Wien (AT) |
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Entgegenhaltungen: :
WO-A-86/05264 US-A- 3 935 817
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GB-A- 2 163 058
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Penetrator für unterkalibrige Wuchtgeschoße
mit einem Längen-Durchmesserverhältnis von ≧ 20. Derartige Penetratoren, welche bei
sogenannten Pfeilgeschoßen Verwendung finden, werden mit einer kaliberausgleichenden
Hülle bzw. einem Treibkäfig verschossen, welcher sich unmittelbar nach dem Verlassen
des Rohres vom Penetrator löst. Pfeilgeschoße zeichnen sich durch ein großes Längen-Durchmesserverhältnis
aus und können beispielsweise aus abgereichertem Uran, gesinterten Schwermetallen
und deren Legierungen gefertigt werden, um ein hohes Gewicht sicherzustellen, so daß
eine hohe Durchschlagsleistung erzielt werden kann.
[0002] Penetratoren der eingangs genannten Art werden im besonderen als panzerbrechende
Geschoße eingesetzt und vor allen Dingen für den Beschuß von mehrfach gepanzerten
Objekten gewählt. Die Wahl besonders schwerer Werkstoffe mit hohem spezifischem Gewicht
dient hiebei der Erhöhung der Durchschlagskraft, wobei entsprechend schwere Werkstoffe
zumeist ein Material mit relativ hoher Sprödigkeit bedingen. Um die Ballistik zu verbessern,
muß die Außenoberfläche derartiger Penetratoren überaus sorgfältig bearbeitet sein
und glatt ausgebildet sein. An der Außenoberfläche müssen aber Halterippen für den
Treibkäfig vorgesehen sein, welche die Ballistik ungünstig beeinflussen.
[0003] Wie auf diesem Fachgebiet allgemein üblich, wird als "Länge" des Penetrators, dessen
Gesamtlänge verstanden. Gleichermaßen wird unter "Durchmesser" des Penetrators, dessen
größter Durchmesser verstanden. Als Spitze des Penetrators wird der Teil verstanden,
der zwischen seinem vordersten Punkt und dem größten Durchmesser liegt. Unabhängig
davon, ob dieser Abschnitt einstückig oder mehrstückig ausgebildet ist. Weiters ist
es auf diesem technischen Gebiet üblich, kohärente Maßsysteme, somit entweder ausschließlich
Millimeter oder ausschließlich Zoll zu verwenden.
[0004] Die Erfindung zielt nun darauf ab, einen Penetrator der eingangs genannten Art mit
verbesserter Schuß- und Trefferpräzision zu schaffen, bei welchem die Geschoßstabilität
in einfacher und reproduzierbarer Weise aufrechterhalten bleibt. Zur Lösung dieser
Aufgabe besteht der erfindungsgemäße Penetrator im wesentlichen darin, daß anschließend
an die Penetratorspitze in axialer Richtung ein gegenüber der Spitze zur Achse des
Penetrators verjüngter Abschnitt angeordnet ist und daß der Schwerpunkt des Penetrators
vor der Längsmitte des Penetrators in Richtung zur Spitze liegt. Dadurch, daß anschließend
an die Penetratorspitze ein sich verjüngender Abschnitt angeordnet ist, wird der Bodensog
während des Fluges wesentlich herabgesetzt und gleichzeitig das Gewicht nach vorne
verlegt, wodurch die Schuß- und Trefferpräzision erhöht wird. Der sich verjüngende
Abschnitt, an welchem, wie es einer bevorzugten Ausbildung entspricht, in axialer
Richtung anschließend nachfolgende Abschnitte mit dem kleinsten Querschnitt des sich
verjüngenden Teiles angeschlossen sein können, bietet hiebei den zusätzlichen Vorteil,
daß der Treibkäfig mit einer geringen Anzahl von Halterippen an der Außenseite des
Penetrators angreifen kann, da der Treibkäfig an dem zur Spitze weiter werdenden,
sich in Richtung zum Heck verjüngenden Abschnitt aufläuft und gehalten ist. Die Verringerung
der Anzahl von Halterippen, welche im Extremfall zu einem gänzlichen Verzicht auf
Halterippen führen kann, führt hiebei gleichfalls zu einer wesentlichen Verbesserung
der Außenballistik.
[0005] Mit Vorteil ist die erfindungsgemäße Ausbildung so getroffen, daß das Verhältnis
des größten Durchmessers zum kleinsten Durchmesser des sich verjüngenden Abschnittes
multipliziert mit der Länge des sich verjüngenden Teiles zwischen 50 und 300 gewählt
ist, wobei sich bei einer derartigen Bemessung gezeigt hat, daß eine besonders hohe
Schuß- und Trefferpräzision erzielt werden kann. Weiters hat sich bei Schießtests
gezeigt, daß die konische Form des Penetratorvorderteiles eine erhöhte Durchschlagsleistung
bewirkt. Dies läßt sich damit erklären, daß bei fortschreitender Penetration ins Zielmaterial
der Querschnitt des Penetrators sukzessive verringert wird, was letztendlich den Eindringwiderstand
verringert und zu erhöhter Gesamtpenetration führt.
[0006] In besonders einfacher Weise kann der sich verjüngende Abschnitt konisch mit geraden
Erzeugenden ausgebildet sein.
[0007] Die Erfindung wird nachfolgend an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
[0008] In der Zeichnung ist ein Penetrator teilweise im Schnitt in einem Rohr angedeutet.
Das Waffenrohr ist hiebei mit 1 bezeichnet. Der Penetrator 2 weist eine Spitze 3 und
einen an die Spitze 3 anschließenden sich konisch verjüngenden Abschnitt 4 auf. Die
Verjüngung geht hiebei von einem Außendurchmesser D₁ im Anschluß an die Spitze 3 bis
zu einem Außendurchmesser D₂, welcher dem kleinsten Querschnitt des sich verjüngenden
Abschnittes entspricht. Die axiale Länge L₁ dieses sich verjüngenden Abschnittes ist
hiebei so getroffen, daß das Verhältnis

zwischen 50 und 300 eingestellt ist. Anschließend an diesen sich verjüngenden Abschnitt
4 folgt ein weiterer Abschnitt 5 des Penetrators, an dessen Außenumfang zur Übertragung
der Beschleunigungskräfte auf den Penetrator Halterillen oder ein Gewinde vorgesehen
sein kann. Der Treibkäfig greift an diesem mit im wesentlichen konstantem Außendurchmesser
ausgebildeten Abschnitt 5 an und ist mit 6 bezeichnet. Der Treibkäfig 6 ist im Waffenrohr
1 geführt. Am Heck des Penetrators 2 ist ein Leitwerk 7 angedeutet.
[0009] Die Beschleunigungskräfte, welche vom Treibkäfig 6 auf den Penetrator 2 übertragen
werden sollen, greifen hiebei nicht nur an den Halterippen oder -rillen des Abschnittes
5, sondern auch am sich konisch zur Spitze hin erweiternden Abschnitt 4 an, so daß
auf Grund der Kraftübertragung im Bereich des sich verjüngenden Abschnittes 4 die
Zahl der Halterippen im nachfolgenden Abschnitt 5 wesentlich herabgesetzt werden kann.
1. Penetrator (2) für unterkalibrige Wuchtgeschoße mit einem Längen-Durchmesserverhältnis
von ≧ 20, dadurch gekennzeichnet, daß anschließend an die Penetratorspitze (3) in
axialer Richtung ein gegenüber der Spitze (3) zur Achse des Penetrators (2) verjüngter
Abschnitt (4) angeordnet ist und daß der Schwerpunkt des Penetrators vor der Längsmitte
des Penetrators (2) in Richtung zur Spitze (3) liegt.
2. Penetrator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in axialer Richtung anschließend
an den sich verjüngenden Abschnitt (4) nachfolgende Abschnitte (5) des Penetrators
(2) mit dem kleinsten Querschnitt (D₂) des sich verjüngenden Teiles ausgebildet sind.
3. Penetrators nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis des
größten Durchmessers (D₁) zum kleinsten Durchmesser (D₂) des sich verjüngenden Abschnittes
(4) multipliziert mit der Länge (L₁) des sich verjüngenden Teiles zwischen 50 und
300 gewählt ist.
4. Penetrator nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der sich verjüngende
Abschnitt (4) konisch mit geraden Erzeugenden ausgebildet ist.
1. A penetrator (2) for sub-calibre impact projectiles with a length/diameter ratio of
≧ 20, characterised in that following the penetrator tip (3) in axial direction there
is disposed a section (4) which is tapered towards the axis of the penetrator (2)
in relation to the tip (3), and in that the centre of gravity of the penetrator is
situated ahead of the longitudinal centre of the penetrator (2) in the direction of
the tip (3).
2. A penetrator according to Claim 1, characterised in that in axial direction, following
the tapered section (4), there are formed subsequent sections (5) of the penetrator
(2) with the smallest cross-section (D₂) of the tapered portion.
3. A penetrator according to Claim 1 or 2, characterised in that the ratio of the largest
diameter (D₁) to the smallest diameter (D₂) of the tapered section (4), multiplied
by the length (L₁) of the tapered portion, is chosen between 50 and 300.
4. A penetrator according to Claim 1, 2 or 3, characterised in that the tapered section
(4) is of conical form with straight generators.
1. Pénétrateur (2) pour projectiles sous-calibrés à énergie cinétique, ayant un rapport
longueur/diamètre ≧ 20, caractérisé en ce qu'il comprend, axialement à la suite de
sa pointe (3), un segment effilé (4), comparativement à la pointe (3) et par rapport
à l'axe du pénétrateur (2), et que le centre de gravité du pénétrateur est situé à
l'avant du milieu de la longueur du pénétrateur (2), en direction de la pointe (3).
2. Pénétrateur selon la revendication 1, caractérisé en ce que, axialement à la suite
du segment effilé (4), il comprend des segments (5) dont la section correspond à la
plus petite section (D₂) de la partie effilée du pénétrateur (2).
3. Pénétrateur selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que le rapport du diamètre
maximal (D₁) au diamètre minimal (D₂) du segment effilé (4), multiplié par la longueur
(L₁) de la partie effilée, est compris entre 50 et 300.
4. Pénétrateur selon la revendication 1, 2 ou 3, caractérisé en ce que le segment effilé
(4) est réalisé sous une forme conique avec une génératrice droite.
