[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Ausbildung eines Anschlußüberganges zwischen
zwei rechtwinklig aneinander angrenzenden Flächen mit starren Belägen, insbesondere
zwischen einer Wand und einem Boden, die mit Keramikplatten belegt sind, nach dem
Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Bei einer aus der DE-OS 35 03 396 bekannten Vorrichtung sind zwei getrennte Winkelprofile
aus Kunststoff vorgesehen, die in der Art einer schiebenden Verbindung in der Praxis
auftretende Bewegungen der Belagflächen infolge von Änderungen im Aufbau vor allem
des Bodens und aufgrund von Thermospannungen in großem Maße ausgleichen können. Sie
werden insbesondere dann verwendet, wenn die Bodenbelagflächen auf einem Untergrund
mit Wärmedämmschichten, wie beispielsweise einem in Styropor verlegten Estrich, angeordnet
sind. Die Wärme- und Schalldämmplatten sinken im Laufe der Zeit zusammen, so daß sich
der Boden in solchen Fällen in relativ starkem Maße absenken kann. Die bekannten Winkelprofile
werden mit ihren relativ dünnen Befestigungsschenkeln, die mit Durchbrechungen versehen
sind, in der Mörtel- bzw. Klebeschicht wandseitig bzw. bodenseitig untergebracht und
sind damit ausreichend verklammert. Am wandseitigen Winkelprofil ist dabei ein elastisch
angebundener Anschlußschenkel vorgesehen, der zur schiebenden Verbindung in eine Tasche
am bodenseitig zu befestigenden Winkelprofil eingreift. Dieser Anschlußschenkel ragt
dabei aus der Tasche heraus und ist sichtbar.
[0003] Als schwierig erweist sich in der Praxis beim Einsatz derartiger Vorrichtungen mit
den beiden Winkelprofilen aus Kunststoff die Ausbildung der Abstandsfuge zwischen
den angrenzenden Keramikplatten und dem Abschlußschenkel des bodenseitig befestigbaren
Winkelprofiles. Aufgrund unzureichender Winkligkeit von Boden- und Wandflächen und
der Tatsache, daß die angrenzenden Plattenkanten in der Regel geschnitten werden müssen,
ergeben sich Unregelmäßigkeiten im Bild der Fuge, die in der Regel mit Fugenmörtel
ausgefüllt wird. Der Übergangsbereich vom wandseitig befestigbaren Winkelprofil aus
Kunststoff zum bodenseitig befestigbaren Winkelprofil bleibt bei dieser Konstruktion
sichtbar, ebenso wie die Oberseite des Abschlußschenkels des bodenseitig befestigbaren
Winkelprofiles. Es ist daher kaum möglich, für diese Winkelprofile Recyclingmaterial
einzusetzen, da dieses in der Regel starke Farbunterschiede aufweist.
[0004] Bei aneinander angrenzenden Belagsflächen, zwischen denen nur geringe gegenseitige
Bewegungen auftreten, erweist sich ein Einsatz derartiger bekannter Vorrichtungen
aus zwei zusammengesetzten Profilen als relativ aufwendig. Ein weiterer Nachteil besteht
darin, daß beim Zusammenstecken der Profile eine offene, wegen der notwendigen Bewegungen
nicht verschließbare Fuge zwischen der Tasche und dem eingesteckten Schenkel des anderen
Winkelprofiles verbleibt, durch die Verschmutzungen eintreten können. Insbesondere
in Großküchen besteht die Gefahr, daß sich in diesem Bereich Bakterien oder dergleichen
einnisten können.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art vorzuschlagen, die eine dichte Verbindung zwischen dem wandseitigen und dem bodenseitigen
Profil ermöglicht, die die Verwendung von Kunststoffrecyclingmaterial zuläßt und die
die entstehende Optik des Fugenbereiches zwischen den angrenzenden Bodenplatten und
dem Abschlußschenkel des bodenseitigen Winkelprofiles verbessert.
[0006] Gelöst wird die Erfindungsaufgabe mit einer Vorrichtung mit sämtlichen Merkmalen
des Anspruches 1.
[0007] Erfindungsgemäße Vorrichtungen sind insbesondere dann einsetzbar, wenn die zu erwartenden
Bewegungen zwischen Wand und Boden nicht zu groß sind. In der Regel ist die Bewegung
bzw. das Absenken des Bodens dann gering, wenn keine Werkstoffe im Bodenaufbau, wie
beispielsweise Schall- und Dämmplatten eingesetzt werden, die sich auftrund ihrer
geringen Dichte verändern können.
[0008] In der am bodenseitig zu befestigenden Winkelprofil vorgesehenen Tasche werden die
Kanten der angrenzenden Keramikplatten aufgenommen, so daß die entstehende Fuge von
außen nicht sichtbar ist. Die überdeckend angeordnete elastische Kunststoffbrücke
gestaltet einen ansprechenden Übergang vom Boden zur Wand und deckt den bei der bekannten
Vorrichtung von außen sichtbaren Teil der Winkelprofile jeweils ab. Daher läßt sich
für beide Winkelprofile Kunststoffrecyclingmaterial einsetzen. Lediglich die Kunststoffbrücke
wird dabei aus einheitlich eingefärbtem Material hergestellt. Dieses Material kann
auch bei der einteiligen Vorrichtung an den beiden Winkelprofilen angespritzt werden
mit einer Weicheinstellung.
[0009] Bevorzugte Ausführungsarten der Erfindung werden mit den Ansprüchen 2 und 3 vorgeschlagen.
Gemäß Anspruch 3 sind zwei die Kunststoffbrücke bildende flexible Stege zum einen
am Abschlußschenkel des wandseitig zu befestigenden Winkelprofiles und zum anderen
an der Abwinklung und dem Abschlußschenkel des bodenseitig zu befestigenden Winkelprofiles
angebunden, vorzugsweise durch Anformung mit Weicheinstellung. Damit wird ein Hohlraum
eingeschlossen, der die Bewegung der beiden Winkelprofile in zwei zueinander senkrechten
Ebenen ermöglicht.
[0010] Vorrichtungen nach den Ansprüchen 4 und 5 lassen sich insbesondere dort einsetzen,
wo hohlkehlenartige Übergänge erwünscht sind. Auch bei dieser Vorrichtung sind recycelbare
Kunststoffe einsetzbar. Eine einteilige Herstellung ist möglich.
[0011] Anhand abgebildeter Ausführungsbeispiele wird die Erfindung im folgenden näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Schnittdarstellung durch einen mit Keramikplatten belegten Boden-Wand-Eckbereich
mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung durch die Vorrichtung zur Ausbildung des Anschlußüberganges
in Fig. 1
und
- Fig. 3
- eine Schnittdarstellung einer weiteren Ausführungsart einer Vorrichtung zur Ausbildung
eines Anschlußüberganges.
[0012] Der in Figur 1 dargestellte Eckbereich zeigt den Aufbau eines Bodens 1. Zur Ausbildung
eines Anschlußüberganges zwischen den Keramikplatten 4 des Bodens 1 und der Wand 2
ist die insgesamt mit der Ziffer 6 als Anschlußprofil anzusehende Vorrichtung vorgesehen.
Sie besteht aus dem wandseitig befestigbaren Winkelprofil aus Kunststoff mit dem mit
Durchbrechungen 611 ausgebildeten Befestigungsschenkel 61 und dem ebenfalls aus hartem
Kunststoff bestehenden Abschlußschenkel 62, sowie dem bodenseitig mit Kleber 3 zu
befestigenden Winkelprofil mit dem Befestigungsschenkel 63, der wiederum Durchbrechungen
631 aufweist, und dem Abschlußschenkel 66. An diesem Abschlußschenkel 66 ist nach
innen gerichtet eine Abwinklung 67 aus hartem Kunststoff ausgebildet. Diese Abwinklung
67 und der Abschlußschenkel 62 sind durch eine elastische Kunststoffbrücke verbunden,
die aus den beiden zueinander parallelen, schräg gerichteten Stegen 64 und 65 besteht.
Diese Stege können mit einer elastischen Weicheinstellung des Kunststoffmaterials
angeformt sein, wobei es zweckmäßig ist, die Befestigungsschenkel und die Abschlußschenkel
aus hartem Recyclingmaterial herzustellen und die Stege 64 und 65 aus einem einheitlich
eingefärbten Kunststoffmaterial anzuspritzen. Die beiden Stege 64 und 65 begrenzen
mit den entsprechenden anderen Elementen einen Hohlraum, der die Bewegung der beiden
Winkelprofile in zwei zueinander senkrechten Ebenen ermöglicht.
[0013] Durch die Abwinklung 67 ist am bodenseitig befestigbaren Winkelprofil eine Tasche
7 gebildet, die die Kanten der angrenzenden Keramikplatten 4 aufnimmt, so daß die
zwischen dem Abschlußschenkel 66 und der Stirnseite der Keramikplatten 4 gebildete
Fuge nicht sichtbar ist.
[0014] Eine ebenfalls einstückige Ausführung ist die Vorrichtung gemäß Figur 3 zur Ausbildung
eines Anschlußüberganges mit hohlkehlenartigem Erscheinungsbild. Diese als Anschlußprofil
zu bezeichnende Vorrichtung ist insgesamt mit der Ziffer 106 bezeichnet. Sie besteht
aus einem wandseitig befestigbaren Winkelprofil aus hartem Kunststoff mit dem Wandbefestigungsschenkel
161, an dem Durchbrechungen vorgesehen sind, und dem bodenseitig zu befestigenden
Winkelprofil aus hartem Kunststoff mit dem mit Durchbrechungen versehenen Befestigungsschenkel
163, dem Abschlußschenkel 166 und der daran zur Bildung einer Tasche 107 angeformten
Abwinklung 167 ebenfalls aus hartem Kunststoff. Beide Winkelprofile sind durch eine
am Abschlußschenkel 162 und an der Abwinklung 167 angebundene, vorzugsweise angeformte,
hohlkehlenartige, elastische Kunststoffbrücke 164 miteinander verbunden, die die Bewegung
der beiden Winkelprofile mit ihren daran ausgebildeten Keramikplattenflächen zuläßt.
[0015] In Verlängerung des Befestigungsschenkels 161 über den Abschlußschenkel 162 hinaus
ist ein Steg 165 angeformt, der endseitig einen nach innen gerichteten Stegansatz
168 aufweist. Ein entsprechender Stegansatz 169 ist außen gegenüberliegend am Abschlußschenkel
166 angeformt. Auf diese Weise wird ein Hohlraum 8 zwischen Abschlußschenkel 162,
Steg 165, dem Abschlußschenkel 166 und der Kunststoffbrücke 164 gebildet, der nach
unten offen ist. In diesem Hohlraum lassen sich Verbindungsprofile unterbringen zur
Verbindung und/oder Abdichtung der gesamten Vorrichtung in Längsrichtung.
Zusammenstellung der Bezugszeichen
[0016]
- 1
- Boden
- 2
- Wand
- 3
- Mörtel- oder Kleberschicht
- 4
- Keramikplatte
- 6, 106
- Anschlußprofil
- 61, 161
- Wandbefestigungsschenkel
- 611
- Durchbrechung
- 62, 162
- Abschlußschenkel
- 63, 163
- Bodenbefestigungsschenkel
- 631
- Durchbrechung
- 64
- flexibler Steg
- 65
- flexibler Steg
- 66, 166
- Abschlußschenkel
- 164
- Kunststoffbrücke
- 165
- Steg
- 67, 167
- Abwinklung
- 168
- Stegansatz
- 169
- Stegansatz
- 7, 107
- Tasche
- 8
- Hohlraum
1. Vorrichtung zur Ausbildung eines Anschlußüberganges zwischen zwei rechtwinklig aneinander
angrenzenden Flächen mit starren Belägen, insbesondere zwischen einer Wand und einem
Boden, die mit Keramikplatten belegt sind, bei der ein wandseitig zu befestigendes
Winkelprofil aus Kunststoff mit einem einen Abstand zu diesem Profil aufweisenden
bodenseitig zu befestigenden Winkelprofil aus Kunststoff verbunden ist und eine elastische
Kunststoffbrücke angeordnet ist, von der das eine Ende an dem die Stirnseite des starren
Belages begrenzenden Abschlußschenkel des wandseitig zu befestigenden Winkelprofils
angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß endseitig am die Stirnseite des starren Belages (4) begrenzenden Abschlußschenkel
(66, 166) des bodenseitig zu befestigenden Winkelprofiles nach innen gerichtet eine
Abwinklung (67, 167) angeformt ist, die eine Tasche (7, 107) zur Aufnahme der Kanten
des angrenzenden starren Belages (4) bildet, und daß die Kunststoffbrücke (64, 65
bzw. 164) mit dieser Abwinklung (67, 167) und/oder dem Ende des Abschlußschenkels
(66) des bodenseitig zu befestigenden Winkelprofils verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Kunststoffbrücke (64, 65 bzw. 164) an den Winkelprofilen (61,
62; 63, 66, 67; 161, 162; 163, 166, 167) unter Weicheinstellung der Brücke bei harter
Ausbildung der Winkelprofile angeformt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Kunststoffbrücke durch zwei schräg verlaufende unter Bildung eines
Hohlraumes angeformte Stege (64, 65) gebildet ist, wobei ein Steg (64) mit der Abwinklung
(67) und der andere Steg (65) mit dem Abschlußschenkel (66) des bodenseitig zu befestigenden
Winkelprofils verbunden ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abschlußschenkel (162) des wandseitig zu befestigenden Winkelprofiles durch
eine konkav gewölbte Kunststoffbrücke (164) mit der Abwinklung (167), diese überdeckend,
verbunden ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in Verlängerung des Befestigungsschenkels (161) des wandseitig zu befestigenden
Winkelprofils über den Abschlußschenkel (162) dieses Profils hinaus ein Steg (165)
ausgebildet ist unter Bildung eines offenen Hohlraumes (8), der vom Steg (165), der
Kunststoffbrücke (164) und den Abschlußschenkeln (162 und 166) der wandseitig und
bodenseitig zu befestigenden Winkelprofile begrenzt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß endseitig an dem Steg (165) und an der Außenseite des Abschlußschenkels (166)
des bodenseitig zu befestigenden Winkelprofils zwei zueinander gerichtete kurze Stegansätze
(168, 169) angeformt sind.