(19)
(11) EP 0 547 401 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.06.1993  Patentblatt  1993/25

(21) Anmeldenummer: 92119861.0

(22) Anmeldetag:  21.11.1992
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5D06C 3/06, D06H 3/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE ES FR IT LI

(30) Priorität: 18.12.1991 DE 4141779

(71) Anmelder: H. Krantz GmbH & Co.
D-52070 Aachen (DE)

(72) Erfinder:
  • Lattwein, Engelberg
    Charlotte, N.C. 28224 (US)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Egalisieren einer Warenbahn


    (57) Um zum Egalisieren einer Warenbahn nicht auf den Einsatz eines aufwendigen und verhältnismäßig großen Platz beanspruchenden Spannrahmens angewiesen zu sein, wird eine Vorrichtung mit die Warenbahn (7) an ihren beiden Randstreifen in breitgespanntem Zustand erfassenden Transportelementen (5) vorgeschlagen, wobei diese auf dem Außenumfang von Rädern (2) verteilt angeordnet sind. Die Ebenen der Räder (2) sind sowohl in unterschiedlich großen Parallelabständen als auch in unterschiedlich großen Winkeln zueinander einstellbar.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Egalisieren einer Warenbahn mit mindestens zwei Reihen von in Laufrichtung der Warenbahn bewegbaren Transportelementen, welche die Warenbahn an ihren beiden Randstreifen in breitgespanntem Zustand erfassen.

    [0002] Derartige Vorrichtungen sind als Spannrahmen allgemein bekannt. Als Transporteinrichtung der Warenbahn dienen dabei endlos umlaufende Ketten, welche an ihren Gliedern mit die Randstreifen der Warenbahn erfassenden Kluppen und/oder Nadelleisten versehen sind. Durch eine Veränderung des in Laufrichtung der Warenbahn senkrechten Abstandes zwischen zwei derartigen Ketten läßt sich die Warenbahn in breitgespanntem Zustand über die Länge eines Kettentrums durch den Spannrahmen transportieren und wird dabei egalisiert.

    [0003] Spannrahmen sind verhältnismäßig aufwendige Vorrichtungen, die zudem einen großen Platz beanspruchen.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, zu einer Vorrichtung zum Egalisieren einer Warenbahn zu gelangen, die einen wesentlich geringeren Aufwand und Platzbedarf erfordert als ein konventioneller Spannrahmen und gleichwohl eine mit der Egalisierung eines Spannrahmens gleichwertige Behandlungswirkung ermöglicht.

    [0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird von einer Vorrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten gattungsgemäßen Art ausgegangen, welche erfindungsgemäß die in seinem kennzeichnenden Teil angegegenen Merkmale aufweist.

    [0006] Durch die erfindungsgemäße Anordnung der Transportelemente auf dem Außenumfang von zwei Rädern lassen sich durch diese zwei endlos umlaufende, sehr aufwendige Ketten sowie die dazu benötigten vier Umlenkräder und auch Führungseinrichtungen und dergleichen für die Ketten einsparen. Die für eine Egalisierung erforderliche Breitenspannung der Ware erfolgt bei einem Spannrahmen mit Hilfe der Transportketten, die dazu quer zur Transportrichtung verfahrbare und zudem unterteilte Führungsschienen erfordern, deren Teilstücke gelenkig miteinander verbunden sein müssen. Die erfindungsgemäßen Räder können dagegen mit wesentlich einfacheren Mitteln in unterschiedlich großen Paralleabständen als auch in unterschiedlich großen Winkeln zueinnder eingestellt werden. Dadurch läßt sich die der Vorrichtung zulaufende Warenbahn in einem zunächst im wesentlichen ausgebreiteten Zustand an ihren Randstreifen von den Transportelementen erfassen und sodann infolge einer entsprechenden Schrägstellung der Räder in Laufrichtung der Warenbahn zunehmend breitspannen.

    [0007] Um sowohl den Parallelabstand der Räder wie auch ihren Schwenkwinkel in einfacher Weise verändern zu können, sieht eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung vor, horizontal ausgerichtete Achsen der Räder in je einen Tragerstuhl zu halten, der über vertikal ausgerichtete Zapfen schwenkbar ist, wobei die Zapfen ihrerseits jeweils auf zur Zapfenachse senkrecht ausgerichteten Wellen verlagerbar sind.

    [0008] Vorzugsweise ist den Zapfen je eine Gewindemutter zugeordnet, wobei je eine Gewindemutter von Zapfen beider Lagerstühle auf einer gemeinsamen, als Gewindespindel ausgebildeten Welle sitzt. Im Bereich der den Zapfen gegenüberliegenden Seite der Lagerstühle ist zudem ein die Schwenkbewegung auslösendes Verstellgetriebe vorgesehen.

    [0009] Durch diese Ausgestaltungen läßt sich sowohl der Abstand der Räder wie auch ihr Schwenkwinkel stufenlos verändern.

    [0010] Die Achsen der beiden Räder sind vorzugsweise mit je einem sowohl synchron als auch für sich steuerbaren Antriebsmotor gekuppelt, so daß die Egalisierbehandlung im Bedarfsfalle auch auf die Kompensation einer in Längsrichtung verzogenen Warenbahn erstreckt werden kann, indem dazu das eine oder andere Rad schneller oder langsamer angetrieben wird.

    [0011] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung bestehen die Transportelemente aus auf dem Außenumfang der Räder angeordneten, radial ausgerichteten Nadeln, wobei dem Warenbahneinlaufbereich eine konventionelle Einnadeleinrichtung und dem Warenbahnauslaufbereich eine konventionelle Ausnadeleinrichtung zugeordnet ist.

    [0012] Schließlich sieht eine Ausgestaltung der Erfindung noch vor, daß zwischen dem Warenbahnein- und Warenbahnauslaufbereich eine Dämpfeinrichtung angeordnet ist, deren dem konvexen Bahnverlauf zugewandete Seite entsprechend konkav ausgebildet ist.

    [0013] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung schematisch und teilweise im Schnitt dargestellt. Es zeigt:
    Fig. 1
    eine Seitenansicht der Vorrichtung
    und
    Fig. 2
    einen Grundriß der Vorrichtung.


    [0014] Zwei unabhängig voneinander, in der Regel jedoch synchron durch Motoren 1 angetriebene Räder 2 mit einem Durchmesser von z. B. 2 m sind mit Achsen 3 in je einem Lagerstuhl 4 horizontal gelagert.

    [0015] Über den Außenumfang der Räder 2 sind in gleichmäßig kurzen Abständen radial ausgerichte Nadeln als Transportelemente 5 angeordnet. Diesen wird eine über eine Zugwalze 6 der Vorrichtung in Pfeilrichtung zulaufende Warenbahn 7 über eine Einnadeleinrichtung 8 zugeleitet, die als konventionelle Krumpfvorrichtung ausgebildet ist.

    [0016] Die Lagerstühle 4 sind über je zwei vertikal ausgerichtete Zapfen 9 schwenkbar. Den von je zwei gemeinsamen Wellen 10 getragenenen Zapfen 9 ist jeweils eine Gewindemutter 11 zugeordnet. Die Gewindemuttern 11 sitzen auf Gewindespindeln 12, die so ausgebildet sind, daß sich der Abstand der Lagerstühle 4 und damit auch der Räder 2 durch Umdrehung der Gewindespindeln 12 stufenlos verändern läßt.

    [0017] Auf der den Zapfen 9 gegenüberliegenden Seite der Lagerstühle 4 ist diesen je ein Verstellgetriebe 13 zugeordnet, wie es bei Spannrahmeneinlauffeldern üblicherweise eingesetzt wird. Mit Hilfe der Verstellgetriebe 13 sind die Lagerstühle 4 und damit wiederum auch die Räder 2 stufenlos in unterschiedlich großen Winkeln zueinander einstellbar.

    [0018] Die über etwa die Hälfte des jeweils unteren Radumfangbereichs geführte Warenbahn 7 wird mit einer als Abzugswalze ausgebildeten Ausnadeleinrichtung 14 von den Transportelementen 5 der Räder 2 abgezogen und zu einem Wickel 15, beispielsweise als Färbebaum, aufgewickelt.

    [0019] Auf dem Weg der Warenbahn 7 von der Einnadeleinrichtung 8 bis zur Ausnadeleinrichtung 14 kann die Warenbahn 7 eine Dämpfeinrichtung 16 passieren, die mit einer konkaven Seite dem konvexen Verlauf der Warenbahn 7 zugewandt ist.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Egalisieren einer Warenbahn mit mindestens zwei Reihen von in Laufrichtung der Warenbahn bewegbaren Transportelementen, welche die Warenbahn an ihren beiden Randstreifen in breitgespanntem Zustand erfassen, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportelemente (5) auf dem Außenumfang von zwei Rädern (2) verteilt angeordnet sind und die Ebenen der Räder (2) sowohl in unterschiedlich großen Parallelabständen als auch in unterschiedlich großen Winkeln zueinander einstellbar sind.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß horizontal ausgerichtete Achsen (3) der Räder (2) in je einem Lagerstuhl (4) gehalten sind, der über vertikal ausgerichtete Zapfen (9) schwenkbar ist, wobei die Zapfen (9) ihrerseits jeweils auf zur Zapfenachse senkrecht ausgerichteten Wellen (10) verlagerbar sind.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß den Zapfen (9) je eine Gewindemutter (11) zugeordnet ist und je eine Gewindemutter (11) von Zapfen (9) beider Lagerstühle (4) auf einer gemeinsamen, als Gewindespindel (12) ausgebildeten Welle sitzt.
     
    4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der den Zapfen (9) gegenüberliegenden Seite der Lagerstühle (4) ein die Schwenkbewegung auslösendes Verstellgetriebe (13) vorgesehen ist.
     
    5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen (3) der beiden Räder (2) mit je einem sowohl synchron als auch für sich steuerbaren Antriebsmotor (1) gekuppelt sind.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportelemente (5) aus auf dem Außenumfang der Räder (2) angeordneten, radial ausgerichteten Nadeln bestehen und dem Warenbahneinlaufbereich eine konventionelle Einnadeleinrichtung (8) und dem Warenbahnauslaufbereich eine konventionelle Ausnadeleinrichtung (14) zugeordnet ist.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Warenbahnein- und Warenbahnauslaufbereich eine Dämpfeinrichtung (16) angeordnet ist, deren dem konvexen Bahnverlauf zugewandte Seite entsprechend konkav ausgebildet ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht