[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Zahnkurven einen Kurvenverlauf
aufweisen, der ein einziges Drehprogramm umfaßt, welches für einen durch Endpunkte
bestimmter Kurvenabschnitte markierten minimalen und maximalen Behälterquerschnitt
ausgelegt ist, wobei die Zahnkurven in Umfangsrichtung (Winkel β ) derart stufenlos
einstellbar sind, daß jeweils gleiche Punkte einander entsprechender Kurvenabschnitte
bestimmten Positionen an den Arbeitsstationen zugeordnet sind.
Bei einer Ausgestaltung, gemäß der die erste Arbeitsstation durch eine Beleimungsvorrichtung
und die zweite Arbeitsstation durch eine Etikettierstation gebildet wird, wobei nach
einer zusätzlichen Weiterbildung die Zahnkurven oberseitig sowie konzentrisch zu einem
die Behälter freihängend aufnehmenden Behälterträger angeordnet sind, ist es erforderlich,
die Stelle der zwecks Rundumetikettierung durch die Beleimungsvorrichtung an den Behälter
angebrachten Anfangsbeleimung exakt in einer Entnahmeposition an der Etikettierstation
mit dem jeweils zu entnehmenden Rundumetikett tangieren zu lassen. Dies wird nach
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung dadurch erreicht, daß in Abstimmung auf
den jeweiligen Behälterquerschnitt die Punkte auf den Kurvenabschnitten immer bestimmten
Winkelpositionen der Rollensterne relativ zu den Arbeitsstationen entsprechen.
Um sicherzustellen, daß Behälter eines bestimmten Querschnittes sich mit einer beleimten
Umfangszone exakt auf dem Anfangsbereich des ortsfesten Etikettenstapels bzw. dem
vorderen Randbereich der Rundumetiketten abwälzen können, d. h. ihre Absolutgeschwindigkeit
im außenliegenden Bereich ihrer Umfangsbahn gleich Null ist, wird weiterhin vorgeschlagen,
daß in Abstimmung auf den jeweiligen Behälterquerschnitt die Punkte auf den Kurvenabschnitten
immer bestimmten Umfangsgeschwindigkeiten der mit den Behälteraufnehmern entgegengesetzt
zum Behälterträger rotierenden Behälter entsprechen, derart, daß jeweils ein in bestimmter
Winkelposition der Rollensterne die Arbeitsstationen passierender äußerster Behälterumfangsabschnitt
stillsteht.
[0005] Die Anordnung ist gemäß einer Weiterbildung dabei so getroffen, daß in jeder Einstellposition
(Winkel β ) der Zahnkurven die Rollensterne zwischen zwei Arbeitsstationen wenigstens
einen Kurvenabschnitt für das gesamte zwischen dem minimalen und maximalen Behälterquerschnitt
liegende Geschwindigkeitsspektrum durchlaufen.
Die erste Arbeitsstation und die zweite Arbeitsstation sind darüber hinaus in einem
derartigen Winkelabstand (Winkel α ) zueinander angeordnet, daß die Rollensterne mit
einem Behälter beliebigen Querschnitts in einem diesem Winkelabstand entsprechenden
Drehwinkelbereich (Drehwinkel φ ) des Behälterträgers eine Eigendrehung um 360° ausführen.
Um mit Hilfe der erfindungsgemäßen Anordnung höhere Eigenrotationsgeschwindigkeiten
der Behälteraufnehmer bei der Hochleistungs-Rundumetikettierung zu erzielen, ist es
ohne weiteres denkbar, zwischen den Rollensternen und den Behälteraufnehmern ein Übersetzungsgetriebe
vorzusehen.
[0009] Die mit dem erfindungsgemäßen Behälterträger 1 ausgestattete Etikettiermaschine dient
zum Etikettieren von PET-Flaschen 2 mit sogenannten Rundumetiketten 3. Dem Behälterträger
1 ist zu diesem Zweck bezogen auf seine Förderrichtung (Pfeil 4) aufeinanderfolgend
an der Peripherie ein in Pfeilrichtung 6 synchron zum Behälterträger 1 umlaufender
Einlaufstern 7 zum Zuführen der Flaschen 2, eine erste Arbeitsstation in Form einer
als Leimdüse ausgebildeten Beleimungsvorrichtung 8 zum Aufbringen einer Anfgangsbeleimung
auf die Flaschen 2 sowie eine zweite Arbeitsstation in Form einer Etikettierstation
9 zugeordnet, an der die Etiketten 3 direkt von den Flaschen 2 entnommen und dabei
um diese mit Unterstützung durch eine Anbürstvorrichtung 11 herumgewickelt werden.
Die einen Etikettenstapel 12 tragende Etikettierstation 9 und die Beleimungsvorrichtung
8 sind in einem bestimmten Winkelabstand (Winkel α ) zueinander ortsfest angeordnet
und lediglich radial in Anpassung an unterschiedliche Flaschendurchmesser anstellbar
bzw. die Etikettierstation 9 zwecks Etikettierung größerer Flaschen zur Aufnahme gestrichelt
angedeuteter größerer Etiketten 3 einrichtbar.
Der Winkelabstand (Winkel α ) bezeichnet zugleich den Winkel für eine volle Flaschendrehung
um 360° in Richtung des Pfeils 13, d. h. entgegen der Drehrichtung (Pfeil 4) des Behälterträgers
1 unabhängig vom jeweiligen Flaschendurchmesser.
In den Figuren 2 und 3 sind abwechselnd Flaschen 2 mit kleinem und großem Querschnitt
auf einem Umfangsabschnitt des Behälterträgers 1 angedeutet, wobei mit dem Flaschenquerschnitt
der Umfangsbereich gemeint ist, um den das Rundumetikett 3 gewickelt wird. Der Behälterträger
1 ist zu diesem Zweck mit die Flaschen 2 freihängend von oben erfassenden Behälteraufnehmern
14 versehen, welche in regelmäßigen Abständen entgegengesetzt drehbar (Pfeil 13) in
dem um eine zentrale Achse 16 mit verschiedenen Drehzahlen antreibbaren Behälterträger
1 gelagert sind.
Die während der Behälterdrehung erzeugte entgegengerichtete Eigendrehung der Behälteraufnehmer
14 wird durch zwei in Umfangsrichtung um 180° gegeneinander versetzte, ortsfeste Zahnkurven
17 und 18 einer doppelstöckigen Steuerkurve 19 in Zusammenwirkung mit Rollensternen
21 eingeleitet. Die Rollensterne 21 werden gebildet durch eine am oberen Ende der
Behälteraufnehmer 14 angeordnete Scheibe 22 mit jeweils vier Kurvenrollen 23, die
gegeneinander um 90° versetzt sind und auf dem gleichen Teilkreis liegen. Die Kurvenrollen
23 sind abwechselnd an der Oberseite und an der Unterseite der Scheibe 22 angeordnet
und arbeiten mit der oberen bzw. unteren Zahnkurve 17 bzw. 18 zusammen.
Die konzentrisch zur Drehachse 16 des Behälterträgers 1 verlaufenden Zahnkurven 17
und 18 umfassen von einem minimalen Flaschenquerschnitt bis zu einem maximalen Flaschenquerschnitt
der Flaschen 2 bzw. für alle dazwischenliegenden Flaschenquerschnitte ein einziges
Drehprogramm und sind zu diesem Zweck stufenlos bzw. maximal um den Winkel β um die
Achse 16 in Umfangsrichtung einstellbar, so daß für jeden denkbaren Flaschenquerschnitt
jeweils gleiche Punkte B und B₁ bzw. A und A₁ einander entsprechender, in Figur 4
schraffiert unterlegter Kurvenabschnitte für die Winkelgeschwindigkeit ω an der Beleimungsvorrichtung
8 und an einer Anfangs-Entnahmestelle 24 der Etikettierstation 9 wirksam sind.
In Figur 4 ist mit φ der Drehwinkel des Behälterträgers 1, und mit ω die durch den
Kurvenabschnitt 26 für die Rastphase, durch die schraffiert unterlegten Kurvenabschnitte
AB und A₁B₁ für die Beleimung bzw. die Etikettierung und den Kurvenabschnitt 27 für
eine gleichförmige Drehung entlang der Anbürstvorrichtung 11 kenntlich gemachte Winkelgeschwindigkeit
der drehenden Flaschen wiedergegeben. Die Bezeichnung β entspricht dem in den Figuren
2 und 3 angegebenen maximalen Einstellwinkel der Zahnkurven 17, 18 zwischen dem durch
die Punkte B, B₁ markierten größten Flaschendurchmesser und durch die Punkte A, A₁
markierten kleinsten Flaschendurchmesser im Beleimungs - bzw. Etikettierbereich. Die
Bezeichnung α entspricht dem in den Figuren 2 und 3 angegebenen Winkelabstand zwischen
den Arbeitsstationen 8 und 9.
Alle denkbaren, im Beleimungsbereich bzw. im Etikettierbereich zwischen den Endpunkten
A und B bzw. A₁ und B₁ liegenden Punkte entsprechen zwischen dem minimalen und maximalen
Flaschenquerschnitt liegenden Flaschenquerschnitten, und die jeweilige Steigung in
den korrespondierenden Punkten der Kurvenabschnitte AB, A₁, B₁ damit bestimmten Winkelgeschwindigkeiten
.
In Figur 3 sind für abwechselnd eingezeichnete, mit 2A und 2B bezeichnete kleine und
große Flaschen entsprechende Drehstellungen der Rollensterne 21 dargestellt, wobei
die mit der unteren Zahnkurve 18 kämmenden Kurvenrollen mit 23
U1 und 23
U2 sowie die mit der oberen Zahnkurve 17 kämmenden Kurvenrollen mit 23₀ bezeichnet sind.
Aus Figur 3 ist ersichtlich, daß beispielsweise bei den dort auf den kleinsten Flaschenquerschnitt
eingestellten Zahnkurven 17, 18 die Stellung des Rollensterns 21 an der Beleimungsvorrichtung
8 und der Etikettierstation 9 gleich sind, so daß aufgrund der vollen Drehung des
Behälters 2A um 360° die Leimstelle des Behälters exakt die Entnahmestelle 24 an der
Etikettierstation 9 tangiert und ein Etikett durch eine Abwälzbewegung entnimmt.
Die für den kleinen Flaschenquerschnitt exakt an der Beleimungsstelle 8 und der Entnahmestelle
24 wirksam werdenden Steigungspunkte der entsprechenden Kurvenabschnitte der Zahnkurven
17, 18 bewirken eine derartige Winkelgeschwindigkeit der Flasche 2A, daß ihre Umfangsgeschwindigkeit
genau an den genannten Stellen 8 und 24 relativ zu den ortsfesten Stationen 8 bzw.
9 zu Null wird. Entsprechendes gilt für alle im Stellbereich den Winkels β liegenden
Flaschenquerschnitte des durch den minimalen und maximalen Flaschenquerschnitt der
Flasche 2A und 2B begrenzten einzigen Drehprogramms.
Dieses einzige Drehprogramm wird bei jeder Winkelstellung der Zahnkurven 17, 18 von
den Rollensternen 21 zwischen den Stationen 8 und 9 immer komplett, d. h. in allen
Geschwindigkeitsbereichen durchlaufen, wobei die dem jeweiligen Flaschendurchmesser
entsprechenden, entscheidenden Kurvenpunkte immer an den genannten Stellen 8 bzw.
24 wirksam sind.
Die gemeinsame Verstellung der Zahnkurven 17, 18 erfolgt gemäß Figur 1 nach Lösen
einer Klemmschraube 28 anhand einer Einstellmarkierung 29 für den auf den Flaschendurchmesser
bezogenen Winkel β durch Drehen eines Kurventrägers 31 mittels eines Drehmomentsstützrahmens
32. Die Beleimungsvorrichtung 8 und die Etikettierstation 9 verbleiben in jedem Fall
an ihrer vorgesehenen ortsfesten Winkelposition bezüglich der Umlaufbahn des Behälterträgers
1 und werden nur in ihrer radialen Anstellung an den jeweiligen Flaschendurchmesser
angepaßt.