(19)
(11) EP 0 550 873 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.07.1993  Patentblatt  1993/28

(21) Anmeldenummer: 92121756.8

(22) Anmeldetag:  22.12.1992
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E04F 13/08, E04F 13/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK FR GB LI NL

(30) Priorität: 04.01.1992 DE 4200126

(71) Anmelder: Heinemann, Herbert
D-75181 Pforzheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Heinemann, Herbert
    D-75181 Pforzheim (DE)

(74) Vertreter: Abel, Martin, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. R. Magenbauer Dipl.-Phys. Dr. O. Reimold Dipl.-Phys. Dr. H. Vetter Dipl.-Ing. M. Abel Hölderlinweg 58
73728 Esslingen
73728 Esslingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Wärmedämm-Formteil zum Verkleiden von Gebäudewänden


    (57) Ein vorgefertigtes Wärmedämm-Formteil (1) in Gestalt einer Platte, einer Kassette, eines Paneels od.dgl. dient zum Verkleiden von Gebäudewänden und weist einen Wärmedämmkern (9) aus wärmedämmendem Schaumstoff auf. Der Wärmedämmkern (9) ist von einer fest mit ihm verbundenen Materiallage (10) aus einer dünnen Kunststoffolie oder einem dünnen, nicht metallischen, wetterbeständigen Vlies- oder Gewebematerial umschlossen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein vorgefertigtes Wärmedämm-Formteil in Gestalt einer Platte, einer Kassette, eines Paneels od.dgl. zum Verkleiden von Gebäudewänden, mit einem Wärmedämmkern aus wärmedämmendem Schaumstoff.

    [0002] Solche Formteile dienen also zur wärmemässigen Isolierung und gleichzeitigen Verkleidung eines Gebäudes. Dabei werden sie in horizontaler und vertikaler Richtung nebeneinander angeordnet, so daß sich eine geschlossene Fläche ergibt. Es versteht sich, daß man auf diese Weise nicht nur Aussenwände sondern auch Innenwände verkleiden kann.

    [0003] Bei bekannten Formteilen ist der Dämmkern an ein Metallblechteil angeschäumt, das die dem Betrachter zugewandte Formteil-Sichtseite und die von dieser nach hinten hin verlaufenden, mit den in horizontaler Richtung benachbarten Formteilen zusammensteckbaren Formteil-Längsränder bildet. Auf die der Sichtseite entgegengesetzte Rückseite ist eine Metallfolie aufgeklebt.

    [0004] Die Formteile werden in vorgefertigtem Zustand an die Baustelle geliefert. Dort kann es erforderlich sein, daß man zumindest einige der Formteile noch den örtlichen Gegebenheiten entsprechend zurechtschneiden muß. Dies bereitet bei den bekannten Formteilen wegen der Metallblechhaut jedoch Schwierigkeiten. Dies gilt auch bei fabrikseitigem Schneiden. Ausserdem bleibt an der Schnittkante meistens ein Grat stehen.

    [0005] Nachteilig ist ferner, daß die optische Gestaltung der dem Betrachter zugewandten Fläche sehr beschränkt ist, indem man dem Metallblech lediglich eine Formstruktur einprägen und/oder einen Farbanstrich geben kann. Dabei bleibt der metallische Eindruck erhalten.

    [0006] Des weiteren sind die Abmessungen der metallischen Aussenhaut wegen des bei Metallen bekanntermaßen verhältnismäßig großen Temperaturausdehnungskoeffizienten je nach der herrschenden Temperatur Veränderungen unterworfen, so daß sich an den Stoßstellen benachbarter Formteile Fugen, Aufwerfungen oder sonstige Unregelmäßigkeiten bilden können.

    [0007] Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Formteil der eingangs genannten Art zu schaffen, das sich nicht nur einfacher Zurechtschneiden läßt sondern auch optisch wesentlich variabler gestaltet werden kann. Ausserdem sollen temperaturabhängige Gestaltsschwankungen möglichst vermieden werden.

    [0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Wärmedämmkern von einer fest mit ihm verbundenen Materiallage aus einer dünnen Kunststoffolie oder einem dünnen, nicht metallischen, wetterbeständigen Vlies- oder Gewebematerial umschlossen ist.

    [0009] Anstelle des Metallblechs handelt es sich also um eine Materiallage, die in gleicher Weise wie der Schaumstoff-Dämmkern ohne Mühe mit der erforderlichen Genauigkeit in die gewünschte Form mit sauberer Schnittkante geschnitten werden kann. Dies macht es beispielsweise auch möglich, die Formteile an ihren in montierten Lage oben und unten befindlichen Stirnkanten, die seither rechtwinkelig zur Sichtseite waren, im Querschnitt gesehen beispielsweise dachförmig abzuschrägen, um ein optisch weniger auffälliges Zusammenstoßen der in dieser Richtung aufeinanderfolgenden Formteile zu erhalten.

    [0010] Ferner unterliegt eine solche Folie oder nicht metallische Vlies- oder Gewebemateriallage bei den witterungs- und jahreszeitabhängigen Temperaturschwankungen keinen Formänderungen, so daß die diesbezüglichen Nachteile des Standes der Technik nicht vorhanden sind.

    [0011] Ausserdem bietet die genannte Materiallage die Möglichkeit, einen beliebigen Sichtbelag auf ihr anzubringen, so daß praktisch alle Kundenwünsche nach einem bestimmten Aussehen erfüllt werden können.

    [0012] Ein zusätzlicher Vorteil besteht darin, daß das nichtmetallische Vlies- oder Gewebematerial oder die Kunststoffolie im Gegensatz zu der bekannten Metallblechhaut wasserdampfdurchlässig ist, was die Wärmedämmung begünstigt.

    [0013] Schließlich wäre noch darauf hinzuweisen, daß man die Formteile unabhängig von der Witterung montieren kann.

    [0014] Zweckmäßigerweise wird die Materiallage von einem Glasfaservlies oder -gewebe gebildet. Dies erfüllt ohne irgend welche Zusatzbehandlung gleichzeitig auch die geltenden Brandschutzbestimmungen. Andernfalls muß man die Materiallage einer Flammschutz-Vorbehandlung unterziehen. Dies gilt auch im Falle der Kunststoffolie, die zweckmäßigerweise aus Polyvinylchlorid besteht.

    [0015] Bei der Herstellung wird zweckmäßigerweise so vorgegangen, daß der Wärmedämmkern an die Materiallage angeschäumt wird. Dies kann in einem endlos ablaufenden Expansionsverfahren erfolgen, bei dem innerhalb des Formwerkzeugs der den Dämmkern bildende Schaumstoff in die durchlaufende Materiallage eingeschäumt wird, so daß sich die Materiallage unter dem Expansionsdruck des Schaumstoffs an die Wandung des Formwerkzeugs anlegt und der Formteilstrang erzeugt wird. Von dem sich ergebenden Strangmaterial kann man dann die Formteile in der gewünschten Länge ablängen. Auch in diesem Zusammenhang ist die gute Schneidbarkeit der den Dämmkern umschließenden Materiallage von Vorteil.

    [0016] Wie bereits erwähnt, kann an der dem Betrachter der Gebäudewand zugewandten Sichtseite des Formteils ein Sichtbelag auf die Materiallage aufgebracht sein. Dabei kann der Sichtbelag aufgeklebt sein. Es kann sich jedoch auch um eine auf die Materiallage aufgestrichene oder aufgeschäumte Masse handeln, wobei ein Sichtbelag aus Polyvinylchlorid besonders zweckmäßig ist. Ein solcher Sichtbelag läßt sich auf die den Dämmkern umhüllende Materiallage aufschäumen, wodurch man eine homogene Verbindung mit dieser und über diese mit dem Dämmkern erhält. Aufgrund dieser innigen Verbindung können nicht einmal Haarrisse auftreten. Dabei kann man den Sichtbelag mit einer einen günstigen optischen Eindruck hervorrufenden Struktur versehen, beispielsweise mit einer einem Verputz ähnlichen Struktur. Selbstverständlich ist man auch in der Farbgebung variabel.

    [0017] Anstelle daß man die Formteile bereits fabrikseitig mit einem Sichtbelag versieht, könnte man prinzipiell auch so vorgehen, daß man die lediglich mit der den Dämmkern umhüllenden Materiallage versehenen Formteile an der betreffenden Gebäudewand befestigt und sodann ganzflächig einen üblichen Verputz aufträgt.

    [0018] Eine weitere zweckmäßige Maßnahme besteht darin, daß das Formteil mindestens an einem seiner Längsränder ein Klebeband zum Herstellen einer Klebeverbindung zwischen benachbart montierten Formteilen aufweisen kann.

    [0019] Eine besonders zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung ist schließlich dadurch gekennzeichnet, daß das Formteil an seiner der Gebäudewand zugewandten Rückseite eine an der Gebäudewand zur Anlage gelangende Weichschaumstoffschicht mit schaumgummiähnlichem elastischen Verhalten aufweist. Hiermit wird folgendes erreicht:

    [0020] Bei einer Gebäudewandverkleidung sollte darauf geachtet werden, daß keine Luftzwischenräume entstehen, in denen Aussenluft zirkulieren und Kondenswasser gebildet werden kann. Gebäudewände weisen jedoch regelmässig Unebenheiten auf, so daß sich bei unmittelbar an ihr befestigten Wärmedämm-Formteilen, die eine feste ebene Rückseite besitzen, solche Luftzwischenräume zwischen Gebäudewand und Gebäudewandverkleidung nicht vermeiden lassen. Daher wird seither, handelt es sich nicht um eine nur vorgehängte Gebäudewandverkleidung sondern will man einen wirksamen Wärmeschutz erzielen, so vorgegangen, daß man vor der Befestigung der Wärmedämm-Formteile auf die Wand eine Spachtelmasse aufträgt und so verstreicht, daß sich eine ebene Oberfläche ergibt, an der dann die Formteile angebracht werden können. Dieses Auftragen und Verstreichen der Spachtelmasse ist jedoch arbeitsintensiv und somit entsprechend teuer. Dabei ist, wird nicht sorgfältig gearbeitet, nicht einmal ganz sichergestellt, daß die erhaltene Oberfläche tatsächlich vollständig plan verläuft. Ausserdem liegt ein weiterer wichtiger Nachteil darin, daß die verwendeten Spachtelmassen andere bauphysikalische Eigenschaften, insbesondere einen anderen Temperaturausdehungskoeffizienten, wie die Gebäudewand und die Wärmedämm-Formteile aufweisen, was im Laufe der Zeit vor allem aufgrund von Temperaturschwankungen zu Rissen in der Spachtelmasse führen kann, die sogar eine Ablösung der Wärmedämm-Formteile bzw. der Spachtelmasse von der Gebäudewand zur Folge haben kann.

    [0021] Sind nun die Formteile, wie geschildert, an ihrer Rückseite mit einer Weichschaumstoffschicht ausgestattet, kann man die Formteile ohne vorheriges Ausgleichen der Wandunebenheiten mittels einer Spachtelmasse an der Gebäudewand befestigen, wobei sich die Weichschaumstoffschicht elastisch zusammendrücken läßt und sich somit von selbst an die betreffende Wandoberfläche anpaßt und dicht anschmiegt. Auf diese Weise können keinerlei Hohlräume entstehen. Somit liegen bei dieser Ausgestaltung insgesamt vorgefertigte Wärmedämm-Formteile vor, die man nur noch an der Gebäudewand befestigen muß, um sofort und ohne weitere Maßnahmen einen Vollwärmeschutz zu erhalten. Dabei besteht ein weiterer Vorteil der Weichschaumstoffschicht darin, daß sie in jeder Richtung elastisch nachgiebig ist, so daß sie allen evtl. auftretenden Abmessungsänderungen folgen kann. Deshalb können sich auch keine Risse od.dgl. bilden. Ferner sind auch solche Weichschaumstoffe wasserdampfdurchlässig, so daß das Wärmedämm-Formteil einschließlich der Weichschaumstoffschicht für Wasserdampf durchlässig ist.

    [0022] Bevor nun ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert wird, wird noch darauf hingewiesen, daß sich das Wärmedämm-Formteil, sei es mit oder ohne Weichschaumstoffschicht, auch für vor die Gebäudewand vorgehängte Verkleidungen eignet.

    [0023] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
    Fig. 1
    ein plattenförmiges Wärmedämm-Formteil gemäß der Erfindung in Schrägansicht in Teildarstellung und
    Fig. 2
    zwei in vertikaler Richtung aufeinanderfolgende Formteile gemäß Fig. 1 in Teildarstellung im der Schnittlinie II-II in Fig. 1 entsprechenden Vertikal schnitt, wobei die oberen und unteren Stirnkanten der Formteile dachförmig geschnitten sind.


    [0024] Das aus der Zeichnung hervorgehende Formteil 1 dient zum Verkleiden von Gebäudewänden.Hierzu wird eine den Wandabmessungen entsprechende Vielzahl solcher Formteile in horizontaler und vertikaler Richtung aneinander gesetzt. Dabei kann es sich bei den Formteilen 1 um Platten, Kassetten, Paneele od.dgl. handeln. Sie sind beim Ausführungsbeispiel so ausgebildet, daß sie mit dem jeweils seitlich benachbarten Formteil (in Fig. 1 ist ein solches seitlich benachbartes Formteil strichpunktiert angedeutet) über eine nach Art von Nut und Feder ausgebildete Steckverbindung zusammenfügbar sind. Hierzu weisen sie an einem ihrer in Benutzungslage vertikalen Längsränder, in der Zeichnung am Längsrand 2, eine Nut 3 und am entgegengesetzten Längsrand 4 einen die Feder bildenden Steckvorsprung 5 auf.

    [0025] Die obere Stirnkante 6 und die entgegengesetzte untere Stirnkante des rechteckigen Umriß aufweisenden Formteils 1 kann, wie aus Fig. 1 hervorgeht, eben sein, so daß die in vertikaler Richtung aufeinanderfolgenden Formteile mit ihren ebenen Stirnseiten aneinandergestoßen werden können. Damit die Stoßstelle optisch nicht in Erscheinung tritt, können die oberen und unteren Stirnkanten doch auch dachförmig geschnitten sein, wie aus Fig. 2 hervorgeht. Dabei ist die obere Stirnkante des unteren Formteils 1 mit der Bezugsziffer 6' und die untere Stirnkante des oberen Formteils 1 mit der Bezugsziffer 7' bezeichnet. Dabei ragt die obere Stirnkante 6' dachförmig vor, während die untere Stirnkante 7' dachförmig eingeschnitten ist, so daß die beiden Stirnkanten ineinander passen. Es versteht sich, daß man die Formteile auch in umgekehrter Lage, d.h. oben und unten vertauscht, verwenden kann. Die vertikal aufeinanderfolgenden Formteile 1 passen somit genau ineinander, so daß sich dem Betrachter ein sozusagen geschlossenes Bild darbietet. Dabei kann man die beiden Formteile 1 der horizontalen Stoßstelle 8 entlang auch noch mittels eines geeigneten Klebemittels od.dgl., z.B. mittels eines Silikonstreifens, miteinander verbinden.

    [0026] Das dargestellte Wärmedämm-Formteil 1 weist einen im wesentlichen nahezu das ganze Formteil ausmachenden Wärmedämmkern 9 aus wärmedämmendem Material auf. Es handelt sich hier um einen Schaumstoff entsprechender Dichte und Konsistenz, wie er als Wärmedämm-Material üblich ist. So ist beispielsweise in spröder Form vorliegendes Polyurethan bestens geeignet.

    [0027] Der Wärmedämmkern 9 liegt an der oberen und unteren Stirnkante des Formteils 1 frei . Ansonsten wird er jedoch von einer fest mit ihm verbundenen Materiallage 10 umschlossen, die von einer dünnen Kunststoffolie oder einem dünnen, nicht metallischen, wetterbeständigen Vlies- oder Gewebematerial gebildet wird. Wegen ihrer dünnen Ausbildung ist die Materiallage 10 nur durch eine verdickte Strichführung eingezeichnet. Im Falle einer Folie kann die Materiallage 10 aus Polyvinylchlorid bestehen. Im Falle eines Vlieses oder Gewebes ist Glasmaterial bestens geeignet. Dabei handelt es sich um witterungsbeständiges, den Brandschutzbestimmungen entsprechendes oder entsprechend behandeltes Material, das ferner wasserdampfdurchlässig ist. Dies gilt auch für den Dämmkern 9, wie überhaupt für das ganze Formteil 1.

    [0028] Eine innige und feste Verbindung zwischen der Materiallage 1o und dem Wärmedämmkern 9 erhält man im einfachsten dadurch, daß der Wärmedämmkern 9 an die Materiallage 10 angeschäumt wird.

    [0029] An seiner in montierter Lage der nicht dargestellten Gebäudewand zugewandten Rückseite 11 weist das Formteil 1 eine Weichschaumstoffschicht 12 auf. Dieser Schaumstoff besitzt also ein schaumgummiähnliches elastisches Verhalten. Sie deckt die gesamte Formteilrückseite 11 ab und ist auf die Materiallage 10 aufgebracht. Dies kann durch Anschäumen oder durch Aufkleben einer entsprechenden Weichschaumstoffmatte geschehen.

    [0030] Das Formteil 1 kann mit seiner Weichschaumstoffschicht 12 voran unmittelbar an der Gebäudewand befestigt werden, was mit Hilfe von Nägeln oder auch durch Ankleben erfolgen kann. Dabei wird sie gegen die Gebäudewand gedrückt und schmiegt sich wegen ihrer Nachgiebigkeit an alle Wandunebenheiten an, so daß keine Hohlräume entstehen.

    [0031] An der der Rückseite 11 entgegengesetzten Sichtseite 13, also an der Formteil-Vorderseite, ist das Formteil 1 mit einem Sichtbelag 14 versehen, der auf die den Dämmkern 9 umgebende Materiallage 10 aufgebracht ist. Das Formteil 1 bzw. die mit diesen Formteilen hergestellte Gebäudeverkleidung bietet sich somit mit diesem Sichtbelag 14 dem Betrachter dar. Das Aussehen des Sichtbelags im einzelnen kann sich nach den Kundenwünschen richten.Unabhängig von der Befestigungsart des Sichtsbelags bietet die Materiallage 10 stets eine Sichtbelag-Unterseite mit guten Verbundeigenschaften. Der Sichtbelag 14 kann aufgeklebt sein, er kann jedoch auch von einer auf die Materiallage 10 aufgestrichenen oder aufgeschäumten Masse gebildet werden, wofür sich Polyvinylchlorid bestens eignet. Eine solche aufgeschäumte Sichtbelagschicht läßt sich ohne weiteres mit einer einem üblichen Verputz ähnlichen Struktur versehen und kann gefärbt sein oder mit einem Farbanstrich versehen werden.

    [0032] Die Formteile lassen sich in einem endlosen Strang herstellen, von dem sie dann abgelängt werden, so daß die freiliegenden Stirnseiten des Dämmkerns 9 entstehen. Falls Formteile mit ineinander greifenden Stirnseiten, wie in Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel zeigt, gewünscht sein sollten, können die Formteile bereits fabrikseitig entsprechend geschnitten werden.

    [0033] Eine flächenmäßige Anpassung der Formteile an die jeweilige Gebäudewand, was vor allem bei am Verkleidungsrandbereich befindlichen Formteilen der Fall sein kann, kann an der Baustelle durch entsprechendes Zuschneiden erfolgen.

    [0034] Wie aus der Zeichnung ferner ersichtlich ist, bleiben die beiden einander entgegengesetzten Längsränder 2,4 von dem Sichtbelag 14 und der Weichschaumstoffschicht 12 unbedeckt.

    [0035] Es versteht sich, daß es auf die Ausbildung der Längsränder 2,4 und die sonstige Umrißgestaltung der Formteile in Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung nicht weiter ankommt. Prinzipiell könnte deshalb die Nut/Feder-Anordnung 3,5 auch weggelassen werden.

    [0036] Wie bereits erwähnt, werden die horizontal einander benachbarten Formteile mit ihren Längsrändern gegeneinander gestoßen. Um hier eine zusätzliche Verbindung zu schaffen, ist bei dem Formteil 1 am Längsrand 4 noch ein sich über die Länge des Längsrandes erstreckendes Doppelklebeband 15 angeordnet, das also bereits an das vorgefertigte Formteil 1 angeklebt ist und bei der Montage mit dem benachbarten Formteil verklebt wird. Das Klebeband 15 ist in Fig. 1 nur strichpunktiert angedeutet.

    [0037] Schließlich wird noch darauf hingewiesen, daß man die Formteile entgegen der obigen Beschreibung selbstverständlich auch in um 90° gedrehter Lage montieren kann, so daß die die Nut/Feder-Anordnung aufweisenden Längsränder horizontal verlaufen.


    Ansprüche

    1. Vorgefertigtes Wärmedämm-Formteil in Gestalt einer Platte, einer Kassette, eines Paneels od.dgl. zum Verkleiden von Gebäudewänden, mit einem Wärmedämmkern aus wärmedämmendem Schaumstoff, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmedämmkern (9) von einer fest mit ihm verbundenen Materiallage (10) aus einer dünnen Kunststoffolie oder einem dünnen, nicht metallischen, wetterbeständigen Vlies oder Gewebematerial umschlossen ist.
     
    2. Formteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Materiallage (1o) von einer Folie aus Polyvinylchlorid gebildet wird.
     
    3. Formteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Materiallage von einem Glasfaservlies oder -gewebe gebildet wird.
     
    4. Formteil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmedämmkern (9) an die Materiallage (10) angeschäumt ist.
     
    5. Formteil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an der dem Betrachter der Gebäudewand zugewandten Sichtseite (13) des Formteils (1) ein Sichtbelag (14) auf die Materiallage (1o) aufgebracht ist.
     
    6. Formteil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Sichtbelag (14) von einer auf die Materiallage (10) aufgestrichenen oder aufgeschäumten Masse gebildet wird.
     
    7. Formteil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Sichtbelag (14) aus Polyvinylchlorid besteht.
     
    8. Formteil nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Formteil (1) an seiner der Gebäudewand zugewandten Rückseite (11) eine an der Gebäudewand zur Anlage gelangende Weichschaumstoffschicht (12) mit schaumgummiähnlichem elastischem Verhalten aufweist.
     
    9. Formteil nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Formteil (1) mindestens an einem seiner Längsränder (2,4) ein Klebeband (15) zum Herstellen einer Klebeverbindung zwischen benachbart montierten Formteilen aufweist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht