[0001] Die Erfindung betrifft ein Schreibgerät nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der GB 2 142 284 A ist ein Schreibgerät dieser Art bekannt, bei welchem der Vorschub
der Mine aus der Ruhestellung in die Schreibstellung durch Auslösen eines Elektromotors
mittels eines Sensors derart erfolgt, daß die Mine ausgefahren wird, wenn das Schreibgerät
zum Schreiben in die Hand genommen wird, und automatisch zurückgezogen wird, wenn
das Schreibgerät abgelegt wird. Der Sensor kann dabei ein von der Hand zu betätigender
Druckschalter oder Membranschalter, ein lageabhängiger Schalter oder ein auf die Handwärme
ansprechender thermischer Schalter sein.
[0003] Bei dem bekannten Gerät ist zwar ein automatisches Ausfahren der Mine in die Schreibstellung
beim Ergreifen des Schreibgeräts und ein automatisches Zurückziehen in die Ruhestellung
beim Ablegen des Geräts möglich, jedoch ist dabei nachteilig, daß die Mine auch bei
kurzzeitigem Ablegen des Geräts eingefahren und beim Wiederergreifen des Geräts erst
wieder ausgefahren werden muß. Dies erlaubt kein kurzzeitiges Loslassen des Sensorschalters
oder Ablegen des Geräts und sodann schnelles Weiterschreiben, sondern es muß jedesmal
das Wiederausfahren der Mine in die Schreibstellung abgewartet werden.
[0004] Durch die Erfindung soll ein Schreibgerät der eingangs genannten Art geschaffen werden,
bei welchem zwar ein automatischer Minentransport in die Schreibstellung beim Führen
des Geräts durch eine schreibende Hand, eine automatische Minenrückführung in die
Ruhestellung jedoch nur nach gewollter Beendigung des Schreibvorgangs erfolgt.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Der automatische Minentransport in die Schreibstellung erfolgt beim erfindungsgemäßen
Schreibgerät unabhängig von der Gebrauchslage bei Berührung der Griffzone des Gehäuses
durch die das Schreibgerät führende Hand. Die automatische Minenrückführung in die
Ruhestellung beim Loslassen der Griffzone erfolgt nur, wenn sich das Gerät gleichzeitig
in einer etwa senkrechten Lage befindet, wobei eine Abweichung von beispielsweise
± 10° gegen die Vertikale zugelassen werden kann. Das Gerät kann somit sofort nach
gewollter Beendigung des Schreibvorgangs in vertikaler Lage in eine Bekleidungstasche
eingesteckt werden, ohne daß eine Beschmutzung der Kleidung befürchtet werden muß.
Die Einstellung der Ansprechzeit für Minenvorschub und Minenrückführung kann in einer
dem Fachmann geläufigen Weise an der im Gehäuse vorgesehenen Elektronikschaltung vorgenommen
werden. Wird dagegen das Schreibgerät und somit der durch Handkontakt zu schließende
Sensorschalter zwar losgelassen, jedoch auf einer Schreibunterlage oder dgl. abgelegt
oder jedenfalls nicht in eine vertikale Lage verbracht, so erfolgt keine Minenrückführung
aus der Schreibstellung in die Ruhestellung, so daß das Schreibgerät jederzeit wieder
benutzt werden kann, ohne den Minenvorschub abwarten zu müssen.
[0007] Die Elektronikschaltung steuert alle erforderlichen logischen Verknüpfungen. Der
Antrieb kann elektromagnetisch als ein oder mehrere DC-Motoren oder Schrittmotoren
mit oder ohne Getriebe ausgebildet sein, wobei der DC-Motor mit mechanischen und/oder
optischen, induktiven, kapazitiven Umnschaltkontaken ausgeführt sein kann. Es kann
auch ein elektromagnetischer Motor mit einem oder mehreren Stellgliedern oder beispielsweise
ein oder mehrere elektrostatische Piezo-Motoren verwendet werden, der bzw. die ein
oder mehrere hydraulische und/oder pneumatische Stellglieder in definierte Positionen
bringen.
[0008] Bei einem aus der DE 35 45 166 A1 bekannten Schreibgerät kann zur Betätigung des
Antriebsmotors ebenfalls ein Tastschalter, ein Sensor oder auch ein Kipp- oder Rüttelschalter
vorgesehen sein. Auch bei diesem bekannten Gerät ist nur ein automatischer Minenvorschub
in die Schreibstellung beim Ergreifen des Geräts und ein ebensolches Zurückziehen
in die Ruhestellung beim Ablegen des Geräts möglich.
[0009] Schließlich ist aus der DE 39 04 578 A1 ein Schreibgerät bekannt, bei welchem der
Minenvorschub in die Schreibstellung auf mechanischem Wege durch Knopfdruck oder einen
anderen Mechanismus erfolgt. In einer definiert labilen Raststellung wird die Mine
nach Beendigung des Schreibvorgangs noch in der Schreibstellung gehalten und nach
einem vorbestimmten Zeitraum freigegeben, worauf sie sich automatisch in die Ruhestellung
verschiebt. Die Einstellung dieses vorbestimmten Zeitraum ist schwierig und bedarf
komplizierter Einrichtungen. Da er jedoch in der Größenordnung von 15 bis 20 Minuten
liegt, kommt es auf eine genaue Einstellung nicht an.
[0010] Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Schreibgeräts.
[0011] Anhand der Figuren wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert. Es
zeigt:
- Fig. 1
- einen schematischen Längsschnitt durch das Schreibgerät und
- Fig. 2
- ein Schaltbild der im Schreibgerät gemäß Fig. 1 verwendeten Elektronikschaltung.
[0012] Das allgemein mit 10 bezeichnete Gehäuse des Schreibgeräts besteht aus der Schreibspitze
12, dem Schaft 14, der Clipbuchse 15 und der rückwärtigen Kappe 16. Das Gehäuse 10
weist eine gemeinsame Längsachse 18 auf.
[0013] Das rückwärtige Ende der Mine 20 ist mit einem Getriebeblock 28 verbunden, der in
nicht näher dargestellter Weise z.B. aus einem Gewindebolzen und einer darauf drehbaren
Mutter bestehen kann, welche die Drehbewegung des Gewindebolzens in eine Längsbewegung
umsetzt. Die Gewindesteigung kann dabei so gewählt werden, daß im Ruhezustand Selbsthemmung
eintritt. Der Getriebeblock 28 ist mit einem DC-Motor 30 verbunden, der mittels einer
in der Kappe 16 auswechselbar angebrachten Batterie 32 mit Strom versorgt wird.
[0014] Am Ende des Minenvorschubs aus der in Fig. 1 gezeigten Ruhestellung der Mine 20 in
die nicht dargestellte Schreibstellung kommt ein Vorsprung 34 zum Anschlag an einem
im Schacht befestigten Endschalter 36, wodurch der Motor 30 von der Stromversorgung
abgeschaltet wird. In gleicher Weise sorgt ein Endschalter 38 für die Stromabschaltung
bei Erreichen der Ruhestellung gemäß Fig. 1.
[0015] Innerhalb der Clipbuchse 15 ist nahe dem rückwärtigen Ende des Motors 30 eine mit
einer Elektronikschaltung bedruckte SMD-Platine 40 angeordnet, die über eine Kontaktfeder
42 mit der Batterie 32 verbunden ist. Ein isolierter Verbindungsdraht 44 ist durch
die Platine 40 hindurchgeführt und stellt die Verbindung mit dem DC-Motor 30 her.
Zwischen Platine 40 und Kappe 16 ist in der Clipbuchse 15 ein allgemein mit 46 bezeichneter
Sensorschalter angeordnet, der einen aus schiefer Ebene 48, mehreren auf der schiefen
Ebene 48 abrollenden Kugeln 50, Kontaktscheibe 52 und konzentrisch zur Längsachse
18 angeordnetem Kontaktring 54 bestehenden Lagesensor enthält. Die schiefe Ebene 48
ist so angeordnet, daß die leitenden Kugeln einen Kontakt zwischen Kontaktscheibe
52 und Kontaktring 54 nur dann herstellen, wenn sich die Längsachse 18 innerhalb eines
Winkels von etwa ± 10° bezüglich der Vertikalen mit der Schreibspitze 12 nach unten
befindet. Andernfalls unterbrechen die Kugeln 50 den Kontakt, so daß der Sensorschalter
46 geöffnet ist.
[0016] Wenn die das Schreibgerät führende Hand die in der Umgebung der Gewindebuchse 24
befindliche Griffzone des Schreibgeräts erfaßt, so wird ein Handkontakt zwischen Schaft
14 und Schreibspitze 12 hergestellt, an die unterschiedliche elektrische Potentiale
angelegt sind. Infolge des Handkontaktes fließt daher ein Strom zwischen Schaft 14
und Schreibspitze 12 und der durch diese Teile gebildete Sensorschalter wird in einer
nachfolgend geschilderten Weise geschlossen. Beim Loslassen des Schreibgerätes wird
dieser Sensorschalter wieder geöffnet.
[0017] Die auf die SMD-Platine 40 aufgedruckte Elektronikschaltung einschließlich der Verbindungen
zur Batterie 32, zum DC-Motor 30 sowie zu den verschiedenen Sensorschaltern und Endschaltern
ist in Fig. 2 dargestellt. Der zwischen Schaft 14 und Schreibspitze 12 durch Handkontakt
zu schließende erste Sensorschalter ist in Fig. 2 mit HK bezeichnet. Der eine Lagesensor
enthaltende zweite Sensorschalter 46 ist in Fig. 2 mit LS bezeichnet. Der die Ruhestellung
der Mine 20 festlegende Endschalter 38 ist in Fig.2 mit RS bezeichnet und der die
Schreibstellung definierende Endschalter 36 ist in Fig. 2 mit SS bezeichnet. Die Schalter
HK, LS und RS sind über Leitungen 58,60 bzw. 62 mit einer ersten UND-Schaltung 64
verbunden, während der Schalter SS über eine Leitung 66 mit einer zweiten UND-Schaltung
68 verbunden ist. Der Schalter HK ist überdies über eine Leitung 70 mit der zweiten
UND-Schaltung 68 verbunden. Die vier parallel liegenden Schalter sind über eine gemeinsame
Leitung 72 mit der Batterie 32 verbunden, die ihrerseits über Leitungen 74 und 76
mit einer aus vier Transistoren 78,80,82 und 84 bestehenden Transistor-Endstufe verbunden
ist. Die UND-Schaltungen 64 und 68 sind über Leitungen 86,88 bzw. 90,92 ebenfalls
mit der Transistor-Endstufe verbunden. In die Transistor-Endstufe ist der Motor 30
mittels einer Leitung 94 eingeschaltet.
[0018] Bei der in Fig. 1 dargestellten Ruhestellung der Mine 20 sind normalerweise die Schalter
HK, LS und SS geöffnet, während der Schalter RS geschlossen ist. Es fließt dann kein
Strom zum Motor 30 und somit tritt kein Energieverlust ein. Sobald der Schalter HK
durch Handkontakt geschlossen wird, wird dem Motor 30 Strom zugeführt und die Mine
20 in die Schreibstellung vorgeschoben. Bei Erreichen der Schreibstellung wird der
Schalter SS geschlossen, wodurch die Stromzuführung zum Motor wieder abgeschaltet
wird. So lange der Handkontakt aufrecht erhalten wird, bleibt der Schalter HK geschlossen
und es erfolgt keine weitere Betätigung der Mine, auch wenn das Schreibgerät von der
führenden Hand in einer annähernd waagerechten Lage gehalten wird und der Schalter
LS sich daher weiterhin in offener Stellung befindet. Selbst wenn das Schreibgerät
in waagerechter Stellung abgelegt und somit der Schalter HK geöffnet wird, verbleibt
die Mine in Schreibstellung, da der Schalter LS geöffnet bleibt. Erst wenn die Griffzone
des Schreibgeräts bei annähernd vertikaler Lage desselben losgelassen wird, öffnet
sich der Schalter HK bei geschlossenem Schalter LS, wodurch die Mine in die Ruhestellung
zurücktransportiert wird. Bei Erreichen der Ruhestellung wird der Schalter RS geschlossen
und die Stromzuführung zum Motor 30 abgeschaltet.
[0019] An der Außenseite der Clipbuchse 15 ist in an sich bekannter Weise ein Clip 56 zum
Einstecken des Schreibgeräts in etwa vertikaler Lage angebracht. In einer bevorzugten
Ausführungsform des Schreibgeräts hat dieser Clip 56 die Wirkung eines Sicherheitsschalters
und ist beispielsweise als elektrischer Leiter zwischen der Kappe 16 und dem Schaft
14 ausgebildet. Wird das Gerät nach Beendigung des Schreibvorgangs in eine Bekleidungstasche
eingesteckt und mit dem Clip fixiert, wird die Kontaktstelle zwischen Clip 56 und
Schaft 14 durch den die Bekleidungstasche bildenden Stoff geöffnet. Hierdurch ist
unmittelbar die Stromversorgung des DC-Motors unterbrochen, beim (versehentlichen)
Betätigen des Handkontakts zwischen Schaft 14 und Schreibspitze 12 verbleibt Mine
20 in Ruhestellung.
[0020] Ebenso kann der Clip (56) derart gestaltet sein, daß er durch das Abheben von der
Kontaktstelle auf einen der vorstehend beschriebenen Sensorschalter einwirkt und auf
diese Weise die Stromversorgung des DC-Motors mittelbar unterbricht.
1. Schreibgerät mit einem Gehäuse, einer im Gehäuse zwischen einer Ruhestellung und einer
Schreibstellung verschiebbaren Mine, die in der Ruhestellung und in der Schreibstellung
jeweils im Gehäuse verrastbar ist und die aus der Schreibstellung nach Beendigung
des Schreibvorgangs automatisch in die Ruhestellung schaltbar ist, wobei zum Transport
der Mine zwischen Ruhestellung und Schreibstellung im Gehäuse ein elektrischer und/oder
piezoelektrischer bzw. magnetischer Antrieb und zur Betätigung des Antriebs eine Elektronikschaltung
mit Stromquelle und mindestens einem Sensorschalter vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektronikschaltung (40) zwei bei ihrer Betätigung den Betrieb des Antriebs
(30) auslösende Sensorschalter (HK, LS) enthält, daß der erste Sensorschalter (HK)
durch direkten oder indirekten Handkontakt der das Schreibgerät führenden Hand mit
Zwei gegeneinander isolierten Gehäuseteilen (14, 12) schließbar ist und bei Schließung
den Minentransport aus der Ruhestellung in die Schreibstellung auslöst, und daß der
zweite Sensorschalter (LS) über einen Lagesensor (48, 50, 52, 54) bei Unterschreiten
eines vorbestimmten Winkels der Längsachse (18) des Schreibgeräts gegenüber der Vertikalen
schließbar ist und bei seiner Schließung und gleichzeitiger Öffnung des ersten Sensorschalters
(HK) den Minentransport aus der schreibstellung in die Ruhestellung auslöst.
2. Schreibgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektronikschaltung
(40,Fig.2) die Verbindung zwischen Stromquelle (32) und Antrieb (30) in der Ruhestellung
und Schreibstellung der Mine automatisch unterbricht.
3. Schreibgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich der erste Sensorschalter
(HK) im Griffbereich des Gehäuses (10) befindet.
4. Schreibgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schließung des ersten Sensorschalters (HK) durch indirekten Handkontakt kapazitiv,
induktiv oder optisch erfolgt.
5. Schreibgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Lagesensor eine oder mehrere auf einer schiefen Ebene (48) bewegliche Kugeln (50)
aufweist, die in mindestens je einer Endlage den zweiten Sensorschalter (LS) betätigt
bzw. betätigen.
6. Schreibgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagesensor
eines oder mehrere Pendel aufweist, das bzw. die in mindestens je einer Endlage den
zweiten Sensorschalter (LS) betätigt bzw. betätigen.
7. Schreibgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagesensor
eine oder mehrere Flüssigkeitssäulen aufweist, die in Abhängigkeit von der Lage ihres
Oberflächenspiegels den zweiten Sensorschalter (LS) betätigt bzw. betätigen.
8. Schreibgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
Stromquelle (32) und Antrieb (30) ein Getriebe (28) eingeschaltet ist.
9. Schreibgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe (28) zum Schutz
gegen unvorschriftsmäßige Belastung über eine Feder vorgespannt ist.
10. Schreibgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
Antrieb (30) und Mine (20) ein oder mehrere Stellglieder eingeschaltet ist bzw. sind.
11. Schreibgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stromquelle (32) aus einer Batterie (32) und/oder einer Ladeeinheit besteht.
12. Schreibgerät nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Ladeeinheit eine oder
mehrere Solarzellen aufweist.
13. Schreibgerät nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächen der Solarzellen
in der Oberfläche des Gehäuses (10) liegen.
14. Schreibgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Clip (56) unter Federspannung an der Oberfläche des Gehäuseteils (14) anliegt und
als Teil der Verbindung zwischen Stromquelle (32) und Antrieb (30) derart angeordnet
ist, daß er beim Abheben von seinem Auflagepunkt am Gehäuse die Verbindung zwischen
Stromquelle (32) und Antrieb (30) mittelbar oder unmittelbar unterbricht.