(19)
(11) EP 0 348 710 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
13.10.1993  Patentblatt  1993/41

(21) Anmeldenummer: 89110427.5

(22) Anmeldetag:  09.06.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E04G 21/30, B05D 1/32

(54)

Herstellungsverfahren für eine selbstklebende Abdeckfolie

Process for the Manufacture of a Self-Adhesive Masking Foil

Procédé de fabrication d'une feuille de recouvrement auto-collante


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 01.07.1988 DE 3822186

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
03.01.1990  Patentblatt  1990/01

(73) Patentinhaber: Beiersdorf Aktiengesellschaft
20245 Hamburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Wille, Jürgen-Albin
    D-2000 Hamburg 73 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
CH-A- 475 334
US-A- 2 346 427
FR-A- 2 242 450
US-A- 4 263 347
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer selbstklebenden Abdeckung gemäß Oberbegriff des Anspruches 1.

    [0002] Solche Abdeckfolien sind bekannt. So beschreibt die DE-C-3 334 800 eine Plane zum Abdecken von Bauteilen, wie Fenster und Türen, mit einer an der Innenseite angeordneten Klebeschicht in streifenförmigem Raster und einer besonderen Perforation zum Abreißen gegebenenfalls überstehender Planenteile. Auch die US-A-2 510 120 beschreibt Abdeckpapier mit streifenförmigem Kleberauftrag, das bis zu einem gewissen Ausmaß dehnbar und auch für unebene Oberflächen geeignet ist. Das DE-U-81 24 143 beschreibt eine abziehbare, selbstklebende Werkstück-Schutzfolie aus Kunststoff im Streifenstrich für leichtere Entfernbarkeit nach erfolgter Abdeckung und ggf. erneuter Verwendung.

    [0003] Die bekannten selbstklebenden Abdeckfolien haben jedoch beträchtliche Nachteile. So ist es für einen großflächigen Oberflächenschutz erwünscht, einerseits preiswerte, dünne Folien zu benutzen, andererseits aber große Breiten, insb. über 1 m, um ohne Stückelung große Flächen abdecken zu können. Dafür sind die bekannten Abdeckfolien aber weder angemessen handhabbar noch auf üblichen Anlagen großtechnisch herstellbar. Auch lassen sich dünne LDPE oder HDPE Folien konventionell kaum beschichten, da sie Wärme- und Benzin-empfindlich sind.

    [0004] Um den Problemen bei der Handhabung sehr breiter und dünner Abdeckfolien zu begegnen, gibt es auch bereits gefaltete Abdeckfolien mit einem selbstklebenden Randbereich (US-A-4 263 347). Nachteilig ist bei diesen Folien jedoch die große, nicht-klebende Folienfläche, die bei einem Produkt dieser Art nicht vermieden werden kann und die bei der praktischen Anwendung bei Wind, Luftzug, Verrutschen oder dergleichen, sehr nachteilig ist.

    [0005] Aufgabe der Erfindung ist es, hier Abhilfe zu schaffen, insbesondere die Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden oder zumindest doch zu vermindern, insbesondere ein Verfahren zur Herstellung einer selbstklebenden Abdeckung mit Kleber im Streifenstrich zu schaffen, die auch in großen Breiten und bei dünnen Träger-Folien zu praktisch brauchbaren Produkten führt.

    [0006] Die vorliegende Erfindung beschreibt ein Verfahren zur Herstellung einer Abdeckung der im Anspruch 1 angegebenen Art, mit vorteilhaften Ausgestaltungen gemäß den abhängigen Ansprüchen.

    [0007] Die erfindungsgemäßen Abdeckungen lassen sich mittels geeigneter Vorrichtungen herstellen. So kann man bekannte Längsfaltvorrichtungen verwenden, um den Träger zick-zack-förmig zusammenzufalten, bestehend aus einer Abrollstation, in der der Träger von einer Rolle abgerollt wird, der eigentlichen Faltstation mit vorgeschalteter Breitstreckwalze sowie einer Aufrollstation, in der das Falten-Gebilde wiederum zu einer jetzt wesentlich schmaleren Rolle gewickelt wird. Durch Überbrückung der Aufrollstation kann der gefaltete Träger vorteilhaft "in line" mit Kleber beschichtet, getrocknet und in gefaltetem Zustand aufgewickelt und in Stangenform in verschiedenen Längen und Breiten vertrieben werden.

    [0008] Abrollung und Auftragung entsprechen vorzugsweise dem Stand der Technik. Die Faltvorrichtung besteht insbesondere aus ineinandergreifenden Oberlamellen und Unterlamellen, die in einem Winkel parallel zueinandergeneigt zur Horizontalen sind, um das spätere Flachlegen des Trägers zu erleichtern. Um das Falten zu ermöglichen, sollte mindestens ein Lamellensatz keilförmig angeordnet sein. Die mittlere Lamelle oder das mittlere Lamellenpaar dieser keilförmigen Anordnung hat dann die längste Lamelle mit jeweils zwei weiteren aber kürzeren Lamellen paarweise beidseitig um die Mitte in Laufrichtung versetzt angeordnet. Beim Durchziehen des Trägers durch die Vorrichtung wird jeweils immer zuerst die mittlere Falte oder das mittlere Faltenpaar hergestellt, wobei die Trägerbreite entsprechend der Faltenbreite schmaler wird. Nach Erreichen des ersten gekürzten Lamellenpaares werden zwei weitere Falten produziert. Weitere, paarweise wiederum kürzere Lamellen, beidseitig der Mitte versetzt angeordnet, stellen nun das nächste Faltenpaar her. Die restlichen Falten werden vergleichbar hergestellt. Diese Faltung führt theoretisch zu einem Verhältnis von 1 : 3. Abhängig von den vorzugsweise vorhandenen Spalten zwischen den einzelnen Falten wird das Verhältnis aber eher einen Wert von 1 : 2,5 erreichen.

    [0009] Ebenfalls geeignet ist es, durch entsprechende senkrechte Anordnung der Lamellen mehrere Falten nebeneinander zu legen und diese dann zusammenzuführen und auf einer Stirnseite mit Kleber zu beschichten.

    [0010] Der gefaltete Träger wird gegebenenfalls mit Vorstrich und Lackierung ausgerüstet und mit einer geeigneten Selbstklebemasse beschichtet. Beschichtungsmethoden sind dafür der Siebdruck, insbesondere gemäß DE-A-3 346 100 für reversibel zu verklebende Produkte, sowie in herkömmlicher Weise mit Klebmassen in Lösungsmitteln via Streifenstrich, Acutrack oder Reco-Walzwerk.

    [0011] Neben den in den Unteransprüchen bevorzugten Ausführungsformen sind besonders geeignet erfindungsgemäße Abdeckungen mit etwa 3 - 25 g Klebmasse pro m², insbes. 5 - 10 g/m² bzw. mit Klebstellen via Siebdruck, wie sie in der DE-OS 3.346.100 bevorzugt beschrieben sind. Dabei wird bevorzugt etwa 1/3 der Oberfläche beschichtet, so daß bei einer Beschichtungs-Maschinenbreite von 1 m etwa 3 m breite Folien verarbeitet werden können.

    [0012] Geeignete Träger für die Abdeckung sind neben Vlies, Gewebe und bevorzugt Papier insbesondere dünne Kunststoff-Folien, ein- oder mehrschichtig hergestellt, wie sie in den Beispielen und Unteransprüchen näher gekennzeichnet sind.

    [0013] Ohne die Erfindung unnötig einschränken zu wollen, sind im folgenden Ausführungsbeispiele angegeben.

    Beispiel 1



    [0014] Eine 2 m breite HDPE Folie von 25 µm (My) Stärke wird einer Ziehharmonika-Faltung unterworfen und in Falten von je 1 cm Breite gelegt, wobei sich die ursprüngliche Breite von 2 m auf etwa 80 cm vermindert (theoretisch: 67 cm). Wie im Beispiel 1 der DE-OS 3.346.100 beschrieben wird dieser gefaltete Folien-Träger mit der dort beschriebenen Klebmasse im Siebdruck beschichtet, Auftragsgewicht 5 g / m², Siebgröße 80 mesh. Bei 60°C wird im Trockenkanal getrocknet und das fertige Produkt zur Rolle gewickelt.

    Beispiel 2



    [0015] Wie in Beispiel 1 beschrieben, wird eine 15 µm (My) starke HDPE Folie gefaltet und beschichtet, diesmal mit Siebgröße 17 mesh, wiederum bei 60°C getrocknet und zur Rolle gewickelt.

    Beispiel 3



    [0016] Wie in Beispiel 1 beschrieben, wird eine 50 µm (My) starke LDPE Folie gefaltet und beschichet mit 5 g/m² und Siebgröße 80 mesh. Getrocknet wird bei 60°C und dann zur Rolle gewickelt.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Herstellung einer einseitig selbstklebend ausgerüsteten Abdeckung bei dem, zunächst die Abdeckung in Laufrichtung in Längsfalten gelegt wird, dadurch gekennzeichnet, daß anschließend das Falten-Gebilde ein Klebstoff-Auftragswerk durchläuft und einseitig auf einer seiner Außenflächen mit Klebstoff beschichtet wird, der dann ggf. getrocknet und/oder gehärtet wird, wobei eine im auseinander gezogenen Zustand über eine Seite verteilt mit streifenförmigem Klebstoffauftrag versehene Abdeckung erhalten wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung als Träger eine Folie, Papier Vlies oder Gewebe enthält, insbesondere eine Polyolefin-Folie.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger aus einer Polyethylen- oder Polypropylen-Folie, insbesondere HDPE oder LDPE, besteht.
     
    4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger etwa 10 - 100 µm (My), insbesondere 15 - 50 µm (My) dick ist.
     
    5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebstoff im Vollstrich auf das Falten-Gebilde aufgetragen wird.
     
    6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebstoff reversibel und erneut verklebbar ist und im Siebdruck auf das Falten-Gebilde aufgetragen wird.
     
    7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß etwa 10 - 50 % insbesondere 20 - 40 % Fläche der Abdeckung Klebstoff aufweisen.
     
    8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Klebstoff gegenüberliegende Seite antiadhäsiv ausgerüstet ist.
     
    9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennezeichnet, daß die Abdeckung mindestens 40 cm, bevorzugt 1 - 3 m breit ist und in Längsrichtung den streifenförmigen Klebstoffauftrag aufweist.
     


    Claims

    1. Process for producing a cover with a self-adhesive finish on one side in which the cover is first laid in longitudinal folds in the direction of running, characterised in that the folded structure subsequently runs through an adhesive-application station and is coated on one side on one of its outer surfaces with adhesive which is then dried, if appropriate, and/or cured, a cover being obtained which, in the extended state, has a strip-like application of adhesive distributed over one side.
     
    2. Process according to Claim 1, characterised in that the cover contains a film, paper, nonwoven fabric or woven fabric, in particular a polyolefin film, as the carrier.
     
    3. Process according to Claim 2, characterised in that the carrier consists of a polyethylene film or polypropylene film, in particular of HDPE or LDPE.
     
    4. Process according to Claim 2, characterised in that the carrier is about 10 - 100 µm (My) thick, in particular 15 - 50 µm (My).
     
    5. Process according to Claim 1, characterised in that the adhesive is applied in full lines to the folded structure.
     
    6. Process according to Claim 1, characterised in that the adhesive is reversible and can be stuck repeatedly, and is applied to the folded structure by screen-printing.
     
    7. Process according to Claim 1, characterised in that about 10 - 50%, especially 20 - 40%, of the area of the cover carries adhesive.
     
    8. Process according to Claim 1, characterised in that the side opposite the adhesive has an anti-adhesive finish.
     
    9. Process according to Claim 1, characterised in that the cover is at least 40 cm, preferably 1 - 3 m, wide and carries the stripe-like applied adhesive in the longitudinal direction.
     


    Revendications

    1. Procédé de fabrication d'un recouvrement apprêté de manière à être autocollant d'un seul côté, dans lequel le recouvrement est mis d'abord dans le sens de l'avance en plis longitudinaux, caractérisé en ce que, ensuite, le produit plié passe par un poste d'enduction d'adhésif et est enduit d'un seul côté sur l'une de ses faces externes avec de l'adhésif qui est alors séché, le cas échéant, et/ou durci, un recouvrement étant obtenu à l'état étiré, appliqué sur un côté, pourvu d'un enduit d'adhésif en forme de stries.
     
    2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le recouvrement comprend en tant que support un film, du papier, du non-tissé ou du tissu, en particulier un film de polyoléfine.
     
    3. Procédé selon la revendication 2, caractérisé en ce que le support se compose d'un film en polyéthylène ou en polypropylène, en particulier en polyéthylène dur ou en polyéthylène basse densité.
     
    4. Procédé selon la revendication 2, caractérisé en ce que le support a une épaisseur d'environ 10 à 100 µm (My), en particulier de 15 à 50 µm (My).
     
    5. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'adhésif est appliqué en ligne pleine sur le produit plié.
     
    6. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'adhésif est réversible et recollable et est appliqué par sérigraphie sur le produit plié.
     
    7. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que 10 à 50 % environ, en particulier 20 à 40 % de la surface du recouvrement comportent de l'adhésif.
     
    8. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le côté opposé à l'adhésif a une finition anti-adhésive.
     
    9. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le recouvrement a une largeur d'au moins 40 cm, de préférence de 1 à 3 m, et présente l'enduit d'adhésif en forme de stries dans le sens longitudinal.