[0001] Die Erfindung betrifft mehrteilige Fußbettsohlen für Schuhe.
[0002] Schuhe, insbesondere Sandalen und Sandaletten, mit Korkfußbett sind in großen Stückzahlen
handelsüblich. Das Korkfußbett selbst kann nicht ohne weiteres beliebig dünn gemacht
werden, da es sonst nicht mehr die nötige Dauerhaftigkeit besitzt. Auch haben die
handelsüblichen Korkfußbett-Sandalen eine flache, ebene Laufsohle, besitzen also keine
eigene Abrolldynamik, insbesondere im Bereich der Fußspitzen, wie es beispielsweise
bei Joggingschuhen bekannt und bewährt ist. Negativbeispiele finden sich unter anderem
in DE-U-19 95 911, DE-U-69 34 451 oder FR-A-1 547 717.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine mehrteilige Fußbettsohle,
insbesondere für Korkfußbettsandalen, anzugeben, die es erlaubt, einen spezifisch
leichten Schuh herzustellen, der in sportlicher Manier über die Fußspitzen abrollt.
[0004] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine gattungsgemäße mehrteilige Fußbettsohle mit
den Merkmalen gemäß Anspruch 1.
[0005] Für die erfindungsgemäße Fußbettsohle wird das herkömmliche Fußbett, insbesondere
Korkfußbett, auf die minimale Stärke gebracht, die für eine einwandfreie Fußbettung
gerade noch akzeptabel ist, indem sozusagen das massive Unterteil abgeschnitten wird.
Dieses Teil wird ersetzt durch den erfindungsgemäßen Keil, der sich nicht über die
gesamte Länge des Schuhs erstreckt, sondern im Vorfußbereich etwa unter den Vorfußköpfchen
des Schuhträgers endet. Dadurch wird die Laufsohle, die aus einem abriebfesten und
doch elastischen Material besteht, im Zehenbereich direkt unter das Fußbett montiert
und dabei extrem hochgezogen, d. h. gegondelt, wodurch die gewünschte Abrolldynamik
erreicht wird. Außerdem wird so der starke Abrieb vermieden, der bei den handelsüblichen
Plattensohlen im Spitzenbereich beobachtet wird. Schließlich können die Seitenflächen
der Sohle in weiten Grenzen farblich variiert werden, was bekanntlich maßgebend ist
für die Akzeptanz eines Schuhs beim Käufer.
[0006] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Keil mit Aussparungen
versehen. Dadurch wird das Gesamtgewicht der fertigen Sohlenkonstruktion verringert.
Diese Aussparungen sind so dimensioniert und angeordnet, daß die Stabilität des Schuhs
nicht darunter leidet.
[0007] Vorteilhafterweise besteht der Keil aus geschäumtem PU oder EVA. Da auch die Laufsohle
aus einem dieser Materialien hergestellt werden kann, besteht sogar die Möglichkeit,
Laufsohle und Keil einstückig zu fertigen und die Seitenflächen nachträglich einzufärben.
Allerdings leidet darunter entweder die Dauerhaftigkeit der Laufsohle oder der Federungskomfort
des Keils.
[0008] Um den Fersenauftritt komfortabler zu machen, empfiehlt es sich, die Laufsohle auch
im Fersenbereich hochzuziehen, wenn auch nicht so extrem wie im Spitzenbereich.
[0009] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besitzt die Laufsohle wenigstens
im Vorfußbereich einen Schalenrand, der den Keil und insbesondere das Fußbett schützt.
Im Gelenk- und Fersenbereich bleiben so die Seitenflächen von Keil und Fußbett sichtbar,
wodurch die Möglichkeit der optischen Gestaltung besteht, und gut zugänglich, wodurch
die Möglichkeit einer eventuellen Nachbearbeitung besteht.
[0010] Anhand der Zeichnung soll die Erfindung in Form von Ausführungsbeispielen näher erläutert
werden. Es zeigen
- Fig. 1
- ein Korkfußbett in Seitenansicht,
- Fig. 2
- einen Keil in Seitenansicht,
- Fig. 3
- einen Längsschnitt durch eine erste mehrteilige Fußbettsohle,
- Fig. 4
- einen Längsschnitt durch eine weitere mehrteilige Fußbettsohle,
- Fig. 5
- einen Querschnitt durch die Fußbettsohle der Fig. 4 entlang der Linie V-V und
- Fig. 6
- einen Querschnitt durch die Fußbettsohle der Fig. 4 entlang der Linie VI-VI.
[0011] Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht eines Korkfußbetts 1, dessen Stärke auf das gerade
noch vertretbare Minimum gebracht ist. Dies bedeutet, daß die Materialstärke im Bereich
der Ferse und des Großzehenballens nur noch ca. 3 mm beträgt. Diese Maßnahme dient
zum einen der Gewichtsersparnis, zum anderen der Flexibilisierung des Korkfußbetts
im Zehenbereich. Das Fußbett dient gleichzeitig als Brandsohle, auf die der Schuhschaft
gezwickt wird.
[0012] Fig. 2 zeigt in Seitenansicht einen Keil, wegen des günstigen spezifischen Gewichts
hergestellt aus geschäumtem PU- bzw. EVA-Material, der unter das Korkfußbett 1 montiert
wird. Der Keil 2 ist kürzer als das Fußbett 1; seine Vorderkante endet etwa im Bereich
der Vorfußköpfchen des Schuhträgers. Die Unterseite des Keils 2 ist sowohl vorne als
auch hinten nach oben gezogen.
[0013] Fig. 3 zeigt im Längsschnitt eine unter Verwendung des Keils 2 und des Fußbetts 1
komplettierte Fußbettsohle. Die eigentliche Laufsohle 3 ist dünn gehalten zwecks Gewichtsersparnis
und besserer Flexibilität. Sie besteht aus einem Material geeigneter Abriebfestigkeit
und Härte, beispielsweise PU. Im Zehenbereich 4 ist die Laufsohle 3 extrem hochgezogen,
d. h. gegondelt, wodurch der Sohlenabrieb reduziert und die Abrolldynamik beim Gehen
erhöht wird.
[0014] Auch im Fersenbereich 6 ist die Laufsohle 3 hochgezogen, jedoch weniger extrem, um
den Auftrittkomfort beim Laufen zu erhöhen.
[0015] Im Vorfußbereich besitzt die Laufsohle 3 einen hochgezogenen Schalenrand 5, der den
Keil 2 und das Fußbett 1 hält und schützt. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel
ist im Rückfußbereich ebenfalls ein Schalenrand 8 vorgesehen. Im Gelenkbereich dagegen
fehlt ein Schalenrand, so daß die Sohlenkonstruktion flexibel wird und optische Gestaltungsmöglichkeiten
bietet.
[0016] Fig. 4 zeigt einen Längsschnitt durch eine weitere Fußbettsohle mit Fußbett 1, Keil
2 und Laufsohle 3, wobei ein Fußskelett mit Fersenbein 9, Kahn- und Keilbeinen 10,
Mittelfußknochen 11 und Zehenknochen 12 eingezeichnet wurde. Bei diesem Ausführungsbeispiel
fehlt insbesondere im Bereich der Ferse ein Schalenrand. Dadurch bleiben die Seitenflächen
von Laufsohle 3, Keil 2 und Fußbett 1 dort frei zugänglich, so daß eine Nachbearbeitung
möglich wird, wenn aufgrund von Herstellungstoleranzen Maßungenauigkeiten ausgeglichen
werden müssen.
[0017] Fig. 5 zeigt einen Querschnitt durch den Vorfußbereich der Fußbettsohle gemäß Fig.
4. Man erkennt insbesondere Aussparungen 7 im Keil 2, die der Gewichtsreduzierung
dienen. Man erkennt ferner, daß die Materialstärke des Fußbetts 1 extrem dünn gemacht
wurde.
[0018] Fig. 6 zeigt einen Querschnitt durch die Fußbettsohle der Fig. 4 im Bereich der Ferse.
Auch hier sind die Aussparungen 7 im Keil 2 dargestellt, ebenso die minimale Materialstärke
des Fußbetts 1.
1. Mehrteilige Fußbettsohle für Schuhe, bestehend aus:
- einem Fußbett (1) minimaler Stärke,
- einem Keil (2) unter dem Fußbett (1), der im Vorfußbereich etwa unter den Vorfußköpfchen
endet, und
- einer Laufsohle (3) unter dem Keil (2), die im Zehenbereich (4) extrem hochgezogen
(= gegondelt) ist.
2. Fußbettsohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fußbett (1) ein Korkfußbett
ist.
3. Fußbettsohle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufsohle (3)
wenigstens im Vorfußbereich einen Schalenrand (5) besitzt.
4. Fußbettsohle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufsohle
(3) auch im Fersenbereich (6) hochgezogen ist.
5. Fußbettsohle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Keil
(2) mit Aussparungen (7) versehen ist.
6. Fußbettsohle nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Keil
(2) aus PU oder EVA geschäumt ist.
7. Fußbettsohle nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufsohle
(3) aus PU oder EVA geschäumt ist.
8. Fußbettsohle nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Laufsohle
(3) und Keil (2) einstückig aus PU oder EVA geschäumt und die Seitenflächen nachträglich
gefärbt sind.