(19)
(11) EP 0 572 370 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.12.1993  Patentblatt  1993/48

(21) Anmeldenummer: 93890083.4

(22) Anmeldetag:  21.04.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E01B 27/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE ES FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 25.05.1992 AT 1084/92

(71) Anmelder: Franz Plasser Bahnbaumaschinen- Industriegesellschaft m.b.H.
A-1010 Wien (AT)

(72) Erfinder:
  • Felber, Hannes
    A-5020 Salzburg (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schotterpflug


    (57) Ein Schotterpflug (1) besteht aus einem auf Schienenfahrwerken (2) abgestützten Maschinenrahmen (6), dem ein durch Antriebe höhenverstellbarer Mittelpflug (5) und an jeder Maschinenlängsseite ein höhenverstellbarer, einen mit Schotter in Kontakt bringbaren Pflugschild (20) aufweisender Flankenpflug (8) zugeordnet ist. Dieser ist mit einer Anlenkstelle (13) und einem teleskopförmig verlängerbaren, senkrecht zur Maschinenlängsrichtung verlaufenden Tragrahmen (12) ausgestattet. Die Anlenkstelle (13) befindet sich - in Maschinenquerrichtung gesehen - jeweils auf der vom zugeordneten Pflugschild (20) des Flankenpfluges (8) weiter entfernten Maschinenlängsseite. Der Pflugschild (20) ist um eine in Maschinenlängsrichtung verlaufende Achse (21) verschwenkbar gelagert und mit einem Flankenwinkel-Einstellantrieb (15) verbunden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Schotterpflug mit einem auf Schienenfahrwerken abgestützten Maschinenrahmen, dem ein durch Antriebe höhenverstellbarer Mittelpflug und an jeder Maschinenlängsseite ein höhenverstellbarer, einen mit Schotter in Kontakt bringbaren Pflugschild aufweisender Flankenpflug mit einer Anlenkstelle und einem teleskopförmig verlängerbaren, senkrecht zur Maschinenlängsrichtung verlaufenden Tragrahmen zugeordnet ist.

    [0002] Durch die US 5,097,608 B ist ein Schotterpflug mit einem auf Schienenfahrwerken abgestützten Maschinenrahmen bekannt. Dieser weist zwischen den Schienenfahrwerken einen höhenverstellbaren Mittelpflug und diesem vorgeordnete Flankenpflüge auf. Jeder Flankenpflug ist durch eine seitliche am Maschinenrahmen angeordnete, eine in Maschinenlängsrichtung verlaufende Achse aufweisende Anlenkstelle mit dem Maschinenrahmen verbunden und weist einen durch einen Antrieb teleskopförmig in Maschinenquerrichtung verlängerbaren Tragrahmen auf.

    [0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt nun in der Schaffung eines Schotterpfluges der eingangs beschriebenen Art, dessen Flankenpflüge auch zur Bearbeitung des an den Kronenfuß der Schotterbettung anschließenden Randwegbereiches einsetzbar sind.

    [0004] Diese Aufgabe wird mit einem Schotterpflug der eingangs beschriebenen Art dadurch gelöst, daß die Anlenkstelle - in Maschinenquerrichtung gesehen - jeweils auf der vom zugeordneten Pflugschild des Flankenpfluges weiter entfernten Maschinenlängsseite angeordnet ist und der Pflugschild um eine in Maschinenlängsrichtung verlaufende Achse verschwenkbar gelagert und mit einem Flankenwinkel-Einstellantrieb verbunden ist.

    [0005] Durch diese Merkmalskombination ist sowohl eine Verlängerung des Tragrahmens und damit des Arbeitsbereiches als auch eine rasche Änderung des Flankenwinkels erzielbar, sodaß zusätzlich zur Bettungsflanke auch der in den meisten Fällen eine horizontale Fläche bildende Randwegbereich problemlos bearbeitbar ist. Die spezielle Anlenkung des Tragrahmens am Maschinenrahmen gewährleistet außerdem noch eine für die Überstellfahrt sehr vorteilhafte Anordnung des Tragrahmens unterhalb des Maschinenrahmens. Dies beeinflußt weder die Sicht von der Fahrkabine auf das Gleis noch liegt eine nachteilige Beeinträchtigung für den Fall vor, daß unter Einsatz lediglich des Mittelpfluges die beiden Flankenpflüge sich in einer Außerbetriebstellung befinden.

    [0006] Die zweifache schwenkbare Lagerung des Pflugschildes gemäß einer Weiterbildung nach Anspruch 2 oder 3 ermöglicht einen relativ großen Schwenkwinkel, sodaß auch die Bearbeitung eines der Außenschiene eines Überhöhungsabschnittes benachbarten Randweges uneingeschränkt möglich ist.

    [0007] Die Weiterbildung nach den Ansprüchen 4 bis 6 ermöglicht eine besonders vorteilhafte Konstruktion des Tragrahmens für einen möglichst weiten Verstellbereich des Flankenpfluges, wobei jedoch für die Überstellung des Schotterpfluges das Lichtraumprofil nicht überschritten wird.

    [0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles näher beschrieben.

    [0009] Es zeigen:

    Fig. 1 eine schematisch vereinfachte Seitenansicht eines Schotterpfluges mit einem Mittel- und zwei Flankenpflügen,

    Fig. 2 eine Ansicht der Maschine in Maschinenlängsrichtung, wobei ein Flankenpflug zur Bearbeitung eines Randweges ausgefahren ist, und

    Fig. 3 eine teilweise schematisch dargestellte Draufsicht auf den Flankenpflug gemäß Fig. 2.



    [0010] Der in Fig. 1 ersichtliche Schotterpflug 1 ist über Schienenfahrwerke 2 auf einem aus Schwellen und Schienen gebildeten Gleis 3 mit Hilfe eines Fahrantriebes 4 verfahrbar. Zwischen den beiden Schienenfahrwerken 2 ist ein Mittelpflug 5 höhenverstellbar mit einem Maschinenrahmen 6 verbunden. In einem nach oben gekröpft ausgebildeten Abschnitt des Maschinenrahmens 6 befindet sich eine höhenverstellbare Kehreinrichtung 7 mit einem Querförderband zum Abtransport von überschüssigem Schotter. Im der Kehreinrichtung 7 gegenüberliegenden Endbereich des Maschinenrahmens 6 sind zwei Flankenpflüge 8 angeordnet, die im folgenden zu den Fig. 2 und 3 noch näher beschrieben werden. Auf dem Maschinenrahmen 6 befindet sich eine Fahrkabine 9 mit einer zentralen Steuereinrichtung 10 sowie eine Energiezentrale 11.

    [0011] Der in Fig. 2 und 3 ersichtliche Flankenpflug 8 ist auf einem senkrecht zur Maschinenlängsrichtung verlaufenden, teleskopförmig ausgebildeten Tragrahmen 12 befestigt. Dieser ist wiederum unter Bildung einer Anlenkstelle 13 um eine in Maschinenlängsrichtung verlaufende Achse 14 verschwenkbar auf der vom Flankenpflug 8 in Maschinenquerrichtung weiter entfernten Maschinenlängsseite des Maschinenrahmens 6 befestigt.

    [0012] Der Pflugschild 20 ist mitsamt einem Flankenwinkel-Einstellantrieb 15 und einem Höhenverstellantrieb 16 auf einem Tragkörper 17 gelagert, der seinerseits um eine in Maschinenlängsrichtung verlaufende Schwenkachse 18 verschwenkbar am teleskopförmigen Tragrahmen 12 gelagert und mit einem Schwenkantrieb 19 verbunden ist. Der in Maschinenlängsrichtung verlaufende Pflugschild 20 des Flankenpfluges 8 ist um eine in Maschinenlängsrichtung verlaufende Achse 21 verschwenkbar am unteren Ende eines inneren Teleskoprohres 22 des Tragkörpers 17 befestigt. Dieses ist in dessen Längsrichtung in einem äußeren, um die Schwenkachse 18 verschwenkbar gelagerten Teleskoprohr 23 verschiebbar gelagert. Zur Verstellung des Pflugschildes 20 um die genannte Achse 21 ist ein Flankenwinkel-Einstellzylinder 24 vorgesehen.

    [0013] Für die - bezüglich der Maschinenlängsrichtung - Querverstellung des Tragrahmens 12 sind zwei Antriebe 25 vorgesehen. Der Tragrahmen 12 setzt sich aus drei ineinander querverschiebbaren Teilen 26 zusammen, wobei der vom Pflugschild 20 am weitesten entfernte Teil 26 sowohl mit der Anlenkstelle 13 als auch mit einem Antrieb 34 für die Höhenverstellung verbunden ist. Dieser Antrieb 34 ist zwischen zwei in Maschinenquerrichtung voneinander distanzierten Längsträgern 27 des Maschinenrahmens 6 auf dem von der Anlenkstelle 13 weiter entfernten Längsträger 27 befestigt.

    [0014] In der in Fig. 2 dargestellten Arbeitsstellung befindet sich der Pflugschild 20 bereits auf einem an einem Kronenfuß 29 einer Schotterbettflanke 28 anschließenden Randwegbereich 30 (Die Zubringer-Pflugschilder sind der besseren Übersicht wegen in Fig. 2 nicht dargestellt). Die Distanz zwischen der Anlenkstelle 13 des Tragrahmens 12 und dem pflugseitigen, mit dem Antrieb 34 verbundenen Ende des Tragrahmen-Teiles 26 ist kleiner als die bzw. gleich der Distanz der beiden Längsträger 27 zueinander.

    [0015] In Maschinenlängsrichtung gesehen befindet sich unmittelbar hinter dem im Arbeitseinsatz dargestellten Flankenpflug 8 noch ein weiterer Flankenpflug 8 in einer Überstellposition.

    [0016] Wie in Fig. 3 ersichtlich, schließt sowohl an das vordere als auch hintere Ende des Pflugschildes 20 jeweils ein Zubringer-Pflugschild 31 an. Diese sind jeweils durch einen Antrieb 32 um eine senkrecht zur unteren Kante des Pflugschildes 20 verlaufende Achse 33 verschwenkbar ausgebildet. Durch entsprechende Abwinkelung dieser Zubringer-Pflugschilde 31 (siehe Darstellung mit vollen bzw. strichpunktierten Linien) besteht die Möglichkeit, den Flankenpflug 8 in beiden Fahrtrichtungen des Schotterpfluges 1 einzusetzen.


    Ansprüche

    1. Schotterpflug mit einem auf Schienenfahrwerken abgestützten Maschinenrahmen, dem ein durch Antriebe höhenverstellbarer Mittelpflug und an jeder Maschinenlängsseite ein höhenverstellbarer, einen mit Schotter in Kontakt bringbaren Pflugschild (20) aufweisender Flankenpflug (8) mit einer Anlenkstelle (13) und einem teleskopförmig verlängerbaren, senkrecht zur Maschinenlängsrichtung verlaufenden Tragrahmen (12) zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlenkstelle (13) - in Maschinenquerrichtung gesehen - jeweils auf der vom zugeordneten Pflugschild (20) des Flankenpfluges (8) weiter entfernten Maschinenlängsseite angeordnet ist und der Pflugschild (20) um eine in Maschinenlängsrichtung verlaufende Achse (21) verschwenkbar gelagert und mit einem Flankenwinkel-Einstellantrieb (15) verbunden ist.
     
    2. Schotterpflug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein den Pflugschild (20) des Flankenpfluges (8) mitsamt dem Flankenwinkel-Einstellantrieb (15) und einen Höhenverstellantrieb (16) lagernder Tragkörper (17) seinerseits um eine in Maschinenlängsrichtung verlaufende Schwenkachse (18) verschwenkbar am teleskopförmigen Tragrahmen (12) gelagert und mit einem Schwenkantrieb (19) verbunden ist.
     
    3. Schotterpflug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragkörper (17) des Flankenpfluges (8) aus einem inneren und einem in dessen Längsrichtung verschiebbaren äußeren Teleskoprohr (22,23) gebildet ist, wobei der Pflugschild (20) mitsamt der Achse (21) und dem Flankenwinkel-Einstellantrieb (15) am unteren Ende des inneren Teleskoprohres (22) befestigt ist.
     
    4. Schotterpflug nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das dem Pflugschild (20) des Flankenpfluges (8) gegenüberliegende Ende des Tragrahmens (12) über das Maschinen-Querschnittsprofil hinausragend ausgebildet ist.
     
    5. Schotterpflug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (34) für die Höhenverstellung des Flankenpfluges (8) zwischen zwei in Maschinenquerrichtung voneinander distanzierten Längsträgern (27) des Maschinenrahmens (6) auf dem von der Anlenkstelle (13) weiter entfernten Längsträger (27) befestigt ist.
     
    6. Schotterpflug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragrahmen (12) dreiteilig ausgebildet ist, wobei die Distanz zwischen Anlenkstelle (13) und dem pflugseitigen Ende des mit der Anlenkstelle (13) verbundenen Teiles des Tragrahmens (12) kleiner als die bzw. gleich der Distanz der beiden Längsträger (27) zueinander ist.
     




    Zeichnung