(19)
(11) EP 0 438 799 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
08.12.1993  Patentblatt  1993/49

(21) Anmeldenummer: 90125678.4

(22) Anmeldetag:  28.12.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E04B 1/76

(54)

Verputzte Gebäudewand

Rendered façade

Façade crépie


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 26.01.1990 CH 255/90

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
31.07.1991  Patentblatt  1991/31

(73) Patentinhaber: BUCHEL, Arnold
CH-8610 Uster (CH)

(72) Erfinder:
  • BUCHEL, Arnold
    CH-8610 Uster (CH)

(74) Vertreter: Breiter, Heinz 
Patentanwälte Breiter + Wiedmer AG Postfach 366
8413 Neftenbach-Zürich
8413 Neftenbach-Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 059 977
FR-A- 1 115 932
US-A- 1 506 804
US-A- 4 225 358
EP-A- 0 060 514
FR-A- 2 529 239
US-A- 2 077 513
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Gebäudewand mit einem isolierenden, mehrschichtigen Putz nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 und ein Verfahren zur Herstellung einer verputzten Gebäudewand.

    [0002] Aussen- und/oder Innenverkleidungen von Gebäudemauern werden insbesondere aus drei Gründen aufgebracht:
    • Dem Bauwerk soll Schutz gegen Verwitterung und sonstige Beschädigungen wegen Atmosphäre, Wärme und Kälte verliehen werden.
    • Das im rohen Zustand oft unansehnliche Mauerwerk soll verschönert werden.
    • Unebenheiten sollen ausgeglichen werden.


    [0003] Dem Fachmann sind verkleidete Gebäudewände der verschiedensten Art bekannt, eine der wesentlichen ist das Aufziehen eines üblicherweise mehrschichtigen Putzes. Neben der Qualität, dem Aussehen und dem Preis wird heute zunehmend auch darauf geachtet, natürliche Baumaterialien zu verwenden.

    [0004] Die US,A 1506804 beschreibt das Aufbringen eines einschichtigen Putzes auf der Innen- und der Aussenseite einer Mauer. Vorgängig werden übereinander liegende Wellkarton- oder Wellpapierbahnen mit einem in bezug auf die Mauer aussenliegenden Drahtgitter an vertikalen Zwischenstücken in der Mauer befestigt. Die Wellbahnen liegen direkt auf der Mauer, können also keine Ausgleichsfunktion für den Feuchtigkeitshaushalt übernehmen.

    [0005] Die dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechende EP,A1 0059977 beschreibt eine hinterlüftete Wand-, Fassaden- oder Mauerverkleidung. Ein Gitter- oder Lattenrost hält die Verkleidung in Abstand von der zu verkleidenden Wand. Die Verkleidung besteht aus bündig abschliessenden Platten mit aufgebrachtem, einfachem Putz. Wellkarton oder Wellpapier als Putzunterlage ist weder erwähnt noch angedeutet.

    [0006] In der internationalen Patentanmeldung W0 90/01468 wird ein Baumaterial für und ein Verfahren zur Herstellung von u.a. Putzen beschrieben, welche zur Aufrechterhaltung der Atmungsfähigkeit eine poröse Struktur aufweisen. Das Basismaterial umfasst ein wenigstens einen staub- bis feinkörnigen Anteil aufweisendes Grundmaterial aus bei weniger als 1000°C gebrannten, gemahlenen Tonziegeln und einem hydraulischen Bindemittel, beispielsweise aus weissem Zement oder Kalk. Das fertig zubereitete Gemisch wird mit Wasser angerührt, die feuchte Masse schichtweise auf eine Unterlage aufgetragen und dann durch Abtrocknen abgebunden. Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, dem Baumaterial ein durch Wasseraufnahme aufquellendes, beim Austrocknen schrumpfendes organisches Material in Teilchen- und/oder Faserform zuzumischen. Dadurch entsteht nicht nur ein atmungsfähiger, sondern ein leichter und isolierender Putz mit wesentlichen Vorteilen.

    [0007] Der Erfinder hat sich die Aufgabe gestellt, eine Gebäudewand mit einem isolierenden, mehrschichtigen Putz und ein Verfahren zur Herstellung einer verputzten Gebäudewand zu schaffen, welcher Putz neben den eingangs erwähnten, für Verkleidungen charakterischen Eigenschaften ein einstellbares Isolationsvermögen aufweist, leicht herzustellen und von hoher Qualität ist.

    [0008] In bezug auf das Erzeugnis wird die Aufgabe erfindungsgemäss nach dem Kennzeichen von Patentanspruch 1 gelöst.

    [0009] Ein Tragrost mit aussenliegenden, nagelbaren Vertikallatten besteht zweckmässig aus einer auf der Baustelle auch bei andern Gelegenheiten hergestellten hölzernen horizontalen Lattung, insbesondere einer Doppellattung mit vertikalen Dachlatten. Falls die betreffende Aussenseite einer Gebäudewand aus Holz hergestellt ist, besteht der Tragrost zweckmässig nur aus vertikalen, direkt aufgenagelten Dachlatten.

    [0010] In der Praxis hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die nagel baren Vertikallatten, insbesondere hölzerne Dachlatten, in einem horizontalen Abstand von 15 - 30 cm, vorzugsweise etwa 20 cm anzuordnen. Zu kleine Abstände haben einen teureren Tragrost zur Folge, zu grosse Abstände können wohl dessen Kosten herabsetzen, sich aber sonst nachteilig erweisen, beispielsweise in bezug auf eine Auswölbung nach innen beim Putzwurf.

    [0011] Mit der detaillierten Ausgestaltung des Tragrosts wird auch die Zirkulation des Luftkissens zwischen der Unterkonstruktion und dem Putz bestimmt. Bei einer Hinterlüftung muss die Luft, wenn auch nur wenig, zirkulieren können, bei einem stehenden Luftkissen erfolgt ein gewisser Luft- und Feuchtigkeitsaustausch durch den porösen Putz.

    [0012] Zwischen den horizontalen Traglatten der Doppellattung können Isolationsmatten oder Isolationsplatten bekannter Bauart eingelegt und befestigt werden. Diese dämmen den Wärme- und/oder Schallübergang.

    [0013] Von erfindungswesentlicher Bedeutung ist die Aufbringung wenigstens eines Wellpapiers, selbstverständlich wird unter Wellpapier auch Wellkarton verstanden, auf den vertikalen Aussenlatten. Dadurch werden in einem Zug mehrere Vorteile erreicht:
    • Der noch feuchte Putzwurf kann nicht in den Bereich der Lattung eindringen. Er liegt jedoch nicht flach auf einem glatten Papier auf, sondern wird durch die horizontal liegenden Falten des Wellpapiers am Absacken gehindert.
    • Das saugfähige Wellpapier dient insbesondere bei Aussen-putzen während der Austrocknungsphase als Feuchtigkeitsspeicher und schützt den Putz bei direkter Sonneneinstrahlung vor zu raschem Austrocknen. Damit können Risse im Putz verhindert werden.
    • Während des Auftragens der ersten Putzschicht und auch später reisst das flexible Wellpapier nicht, was bei glattem Papier der Fall wäre.


    [0014] Das hinter dem Drahtgeflecht aufgebrachte Wellpapier ermöglicht also nicht nur die Bildung eines Luftpolsters zwischen Unterkonstruktion und Putz in einem geschlossenen oder offenen System, sondern bietet weitere, die Herstellung des Putzes vereinfachende und dessen Qualität fördernde Vorteile.

    [0015] Das an den nagelbaren Vertikallatten zweckmässig mit Bostitchklammern befestigte Wellpapier, ein- oder mehrschichtig angeheftet, weist in Richtung der Unterkonstruktion vorzugsweise je eine aufgeklebte glatte Innenschicht auf, welche ebenfalls porös ist. Damit wird verhindert, dass das Wellpapier zu stark gestreckt werden kann. Dieses weist dennoch genügend Elastizität auf, um nicht - wie dies bei glattem Papier oder Karton erfolgen würde - beim Austrocknen des Putzes zu reissen.

    [0016] Einschichtiges Wellpapier wird in vertikal nebeneinander verlaufenden Bahnen mit auf Stoss angeordneten oder überlappenden Rändern auf den Vertikallatten befestigt. Je nach dem Abstand der Vertikallatten und der Grösse der zu verputzenden Fläche können entsprechend breite Wellpapierbahnen eingesetzt werden, welche auf dem Markt in zahlreichen Dimensionen erhältlich sind.

    [0017] Mehrschichtiges Wellpapier kann aus gleich oder verschieden breiten Bahnen bestehen, welche lose übereinander liegen oder miteinander verklebt sind, wobei jedoch die Dampfdurchlässigkeit erhalten bleiben muss. Die in Richtung der Unterkonstruktion unterste Wellpapierbahn kann zur weiteren Verbesserung der Isolationsfähigkeit auch in die Zwischenräume der Vertikallatten hineinragen, wodurch eine Luftzirkulation verhindert oder vermindert wird.

    [0018] Gleich breite, übereinander liegende Bahnen aus Wellpapier sind vorzugsweise versetzt angeordnet.

    [0019] Das Drahtgeflecht ist zweckmässig mit das Wellpapier durchgreifenden Hakenstiften an den Vertikallatten des Tragrosts befestgt. Die Wahl des Drahtgeflechts wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst:
    • Das in grossen Flächen verlegte Geflecht muss kostengünstig sein, weshalb in erster Linie übliche hexagonale Drahtgeflechte, auch Rabitz genannt, eingesetzt werden. Eine Maschenweite von etwa 19 mm hat sich als optimal erwiesen.
    • Die Maschenweite darf nicht zu gross sein, weil sonst die Stützfunktion und der Schutz des Wellpapiers beeinträchtigt würde.
    • Die Maschenweite darf nicht zu klein sein, weil sonst der Putz nur oberflächlich haften würde.


    [0020] Der direkt auf den Rabitz aufgetragene Zementanwurf, auch Zementansprutz genannt, dient als Feuchtigkeitsschutz, ist jedoch dampfdurchlässig. Dabei kann reiner Zementpflaster verwendet werden, wobei weisser Zement bevorzugt wird. Dem Zementanwurf kann Ziegelschrott und/oder Sägemehl zugegeben werden, was insbesondere im Zusammenwirken mit weissem Zement den biologischen Charakter begründet. Weiter werden dank der erhöhten Porosität die Dichte herabsetzt, das Isolationsvermögen erhöht und geringere Spannungen erreicht.

    [0021] Der Grundputz besteht vorzugsweise aus einem mit Wasser aufschlämmbaren, im wesentlichen körnigen Gemisch auf biologischer Basis, welches ein wenigstens einen staub- bis feinkörnigen Anteil aufweisendes Grundmaterial aus bei weniger als 1000°C gebrannten, gemahlenen Tonziegeln, auch Ziegelschrott genannt, und ein hydraulisches Bindemittel enthält.

    [0022] Der Grundputz kann als Sparputz dünn aufgetragen werden. Ist jedoch neben dem oben erwähnten Luftpolster eine zusätzliche Isolationswirkung erwünscht, kann der Grundputz mehrere Zentimeter dick aufgetragen werden:
    • Zum Grundmaterial mit Ziegelschrott einer Korngrösse bis etwa 6 mm wird Sägemehl gegeben. Diese Schicht wird bis zu einer Dicke von etwa 3 cm aufgetragen. Dieser leichte Putz führt zu wenig Spannungen.
    • Nach einer weiteren Variante können feingemahlenes Ziegelmehl und Sägemehl mit Zement gemischt und als bis etwa 8 cm dicke, auch ohne Luftpolster sehr gut isolierende Schicht aufgetragen werden. Nach dieser Variante ist die Zugabe von Kalk nicht notwendig, Zement allein genügt. Diese Schicht ist jedoch wesentlich teurer als ein Grundputz von Ziegelschrott und Sägemehl.


    [0023] Das im Zementansprutz und/oder Grundputz bevorzugt zugemischte Sägemehl quillt im feuchten Putz durch Wasseraufnahme auf. Beim Austrocknen schrumpft das Sägemehl, welches in einer Teilchengrösse bis etwa 3 mm vorliegt, wodurch ein poröser Putz entsteht. Holzsägemehl kann auch durch Korkschrott, Holzschleifstaub, Holzspäne oder dgl. ersetzt werden. Organische Fasern, wie Baumwolle, und Papierschnitzel sowie gemahlenes oder zerfasertes Altpapier können die gleiche Funktion erfüllen.

    [0024] Weitere dem Zementanwurf und/oder Grundputz einzeln oder kombiniert fakultativ zugegebenen Komponenten sind:
    • Anorganisches, wenigstens teilweise feinkörniges Schaummaterial, vorzugsweise Schaumglas, poröses Vulkangestein, wie Bims- und Tuffstein, und/oder Schaumkeramik.
    • Filterstaub aus Glas-, Holz-, Textil- und/oder Papierverarbeitungswerken.


    [0025] Obwohl im Rahmen der Erfindung grundsätzlich auch ein üblicher Putz auf einen Rabitz mit Wellpapier aufgetragen werden kann, das isolierende Luftpolster entsteht auch so, ist ein aus Recyclingmaterial gewonnener, tonhaltiger Werkstoff, der ohne erneuten Brand gebunden werden kann, von besonderem Interesse. Selbstverständlich können die als Grundmaterial eingesetzten Tone verschiedener Ziegel in jedem beliebigen Verhältnis gemischt und mit einem hydraulischen Bindemittel, wie Zement und/oder Kalk, versehen werden.

    [0026] Weisser Zement ist nicht nur qualitativ hochwertiger als normaler Zement, er wird auch aus ökologischen Gründen bevorzugt. Ueberdies entsteht bei Verwendung von weissem Zement ein Baumaterial hellerer Farbe.

    [0027] Die Hauptkomponenten eines bevorzugten Putzes auf biologischer Basis, ein Grundmaterial aus bei niedriger Temperatur gebrannten Tonziegeln und ein hydraulisches Bindemittel, sind bevorzugt etwa in einem Volumenverhältnis von etwa 3 : 1 gemischt. Das zur Erhöhung der Porosität und damit auch zur Erniedrigung der Dichte zugegebene feinteilige Holz, welches beim Abbinden austrocknet und schrumpft, wird zweckmässig mit dem Grundmaterial aus Ton in einem Volumenverhältnis von etwa 1 : 1 gemischt. Dieses Gemisch wird bevorzugt in einem Volumenverhältnis von etwa 3 : 1 mit einem hydraulischen Bindemittel vermischt.

    [0028] Auf dem Grundputz wird noch ein Deckputz aufgebracht, welcher nicht nur eine wasserabweisende Schutzfunktion haben, sondern auch eine dekorative Wirkung entfalten soll. Die Strukturen des Deckputzes sind dem Charakter des Gebäudes angepasst, es kann sich beispielsweise um einen üblichen Abrieb, einen Kellenwurf oder einen einfachen bis anspruchsvolleren Klosterputz handeln. Selbstverständlich enthält ein Deckputz kein Sägemehl, er besteht aus üblichen, nach dem Aushärten mit einem wasserfesten Anstrich versehenen Baumaterialien oder aus einem wasserabweisenden, witterungsbeständigen Kunststoff.

    [0029] In bezug auf das Verfahren wird die Aufgabe erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass vor dem Aufbringen des Putzes wenigstens eine Bahn aus Wellpapier auf die Vertikallatten geheftet und mit einem Drahtgeflecht überdeckt wird.

    [0030] Im allgemeinen sind auch bei einschichtig angeordnetem Wellpapier mehrere Bahnen notwendig, diese werden vorzugsweise überlappend, aber auf einer Vertikallatte auch auf Stoss geheftet.

    [0031] Mehrere Bahnen können auf der Baustelle übereinander geheftet werden. Vorzugsweise werden jedoch mehrere dampfdurchlässig miteinander verklebte, übereinander liegende Bahnen aus Wellpapier, blockförmig vorgefertigt, auf die Vertikallatten geheftet.

    [0032] Die vorliegende Erfindung kann mit einem "Ton-Sägemehlputz" auf biologischer Basis besonders vorteilhaft in die Praxis umgesetzt werden:
    • Nicht nur das Luftpolster, sondern auch der Verputz selbst wirkt isolierend und atmet.
    • Der Putz ist leicht, damit können die Vertikallatten in grösserem Abstand angeordnet werden, der Putz sackt weniger ab und bewirkt eine geringere Ausbauchung des Maschendrahtes.
    • Der Grundputz kann rasch aufgetragen werden, das Sägemehl nimmt sofort die Feuchte auf, im Zusammenwirken mit dem Wellpapier.


    [0033] Der Putz kann erfindungsgemäss überall aufgebracht werden, an grossen und kleinen Flächen eines Gebäudes, aber auch an Dachuntersichten, Fenstern, Türen und in deren Leibungen. Der aufgebrachte Putz kann sogar mit Erdreich überschüttet werden und bietet der Aussenwand einen vorzüglichen Schutz.

    [0034] Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen, welche auch Gegenstand von abhängigen Ansprüchen sind, näher erläutert. Es zeigen schematisch:
    • Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch eine Gebäudewand entlang einer Vertikallatte,
    • Fig. 2 einen Vertikal schnitt zwischen zwei Vertikallatten, und
    • Fig. 3 einen vergrösserten Ausschnitt aus Fig. 1 im Bereich des Wellpapiers.


    [0035] Auf einer Unterkonstruktion 10 mit einer Gebäudewandfläche 11 sind horizontale Traglatten 12 von 6 x 6 cm Querschnitt angeordnet. An diesen Doppellatten sind im Abstand von etwa 20 cm aussenliegende Vertikallatten 14, gewöhnliche Dachlatten, angebracht. Doppellatten 12 und Dachlatten 14 bilden einen Tragrost 16 für einen Putz.

    [0036] Auf den Dachlatten 14 sind mittels Bostitchklammern 18 Bahnen aus Wellpapier 20 so befestigt, dass die Falten 22 horizontal verlaufen. Die der Unterkonstruktion zugekehrte Seite des Wellpapiers 20 ist mit einer glatten Innenschicht 24, ebenfalls aus porösem Papier oder Karton, verklebt. Die Innenschicht 24 liegt unmittelbar auf den Dachlatten 14 (Fig. 3). Das Wellpapier 20 bildet eine vollflächige, lückenlose Verkleidung der zu verputzenden Gebäudewand 10.

    [0037] Auf das Wellpapier 20 ist ein Drahtgeflecht 26 mit einer Maschenweite von etwa 19 mm aufgebracht. Das Drahtgeflecht 26 ist mit eingehämmerten Hakenstiften 28 in den vertikalen Dachlatten 14 verankert. Eine angedeutete Drahtwicklung 27 liegt ausserhalb der Schnittebene. Selbstverständlich werden dabei die Falten 22 des Wellpapiers 20 lokal flachgedrückt. Aus Gründen der Uebersichtlichkeit ist dies in der Zeichnung nicht berücksichtigt.

    [0038] Auf die in bezug auf die Unterkonstruktion 10 innerste Schicht des Putzes, ein Zementanwurf 30, wird ein aus Ziegelschrott oder Ziegelmehl und Sägemehl bestehender Grundputz 32 und ein Deckputz 34 aus einem Kunststoffabrieb aufgetragen.

    [0039] Zwischen den horizontalen Traglatten 12, welche auch grössere Ausmasse als oben angegeben annehmen können, beispielsweise 6 x 8 cm oder 6 x 12 cm in bezug auf den Querschnitt, sind Isolationsmatten 36 angeordnet. Mit dem Querschnitt der horizontalen Traglatten 12 kann, im Zusammenwirken mit der Isolationsschicht 36 und einem Isolationsputz 30, 32, 34, das Isolationsvermögen eingestellt werden.

    [0040] Fig. 2 zeigt ein Luftkissen 38, welches sich über den Bereich zwischen dem leicht ausgebauchten Wellpapier 20 aus zwei übereinander liegenden Bahnen und den Isolationsmatten 36 bzw. den horizontalen Traglatten 12 erstreckt. Bei einer eingelegten Isolationsschicht 36 ist das Luftkissen 38 verhältnismässig dünn, beim Fehlen einer Isolationsschicht erstreckt es sich im wesentlichen über den ganzen Bereich des Tragrosts 16.


    Ansprüche

    1. Gebäudewand mit einem isolierenden, mehrschichtigen Putz (30, 32, 34) auf einer die Unterkonstruktion (10) darstellende Gebäudewandfläche (11), auf welcher ein Tragrost (16) mit aussenliegenden, nagelbaren Vertikallatten (14) montiert ist, der Putz aus einem Grundputz (32) und einem strukturierbaren Deckputz (34) besteht, wobei zwischen den Vertikallatten (14) ein mit einem Luftkissen (38) gefüllter Zwischenraum besteht,
    dadurch gekennzeichnet, dass
    an der der Gebäudewandfläche (11) abgewandten Seite der Vertikallatten (14) vollflächig wenigstens ein luftdurchlässiges, saugfähiges mit horizontal verlaufenden Falten (22) versehenes Wellpapier (20) angebracht ist, welches auf der an den Vertikallatten (14) befestigten Seite mit einer sich über die Scheitel der Falten (22) erstreckenden, ebenen Schicht versehen ist, und an der gegenüberliegenden Seite mit einem Drahtgeflecht (26) überdeckt ist, und weiter mit einem fugen- und nahtlos ausgebildeten mehrschichtigen Putz (30, 32, 34) versehen ist, der aus einem, vom Wellpapier aus gesehen, innenliegenden, dampfdurchlässigen Zementanwurf (30), dem Grundputz (32) und dem strukturierbaren Deckputz (34) besteht, wobei der zwischen den Vertikallatten bestehende, mit dem Luftkissen (38) gefültte Zwischenraum, sich auch zwischen der Unterkonstruktion und dem Wellpapier erstreckt.
     
    2. Gebäudewand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragrost (16) aus einer horizontalen Lattung, bevorzugt einer Doppellattung mit vertikalen Dachlatten (14), bei einer aus Holz hergestellten Unterkonstruktion (10) nur aus vertikalen Dachlatten (14) besteht, wobei die aus Holz bestehenden Dachlatten (14) vorzugsweise einen Abstand von 15 - 30 cm, insbesondere etwa 20 cm haben, und im Bereich des Tragrosts (16), je nach Ausbildung der Lattung, ein stehendes Luftkissen (38) oder ein hinterlüfteter Zwischenraum besteht.
     
    3. Gebäudewand nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Tragrost (16) mit Doppellattung zwischen den horizontalen Traglatten (12) Isolationsmatten (36) oder -platten eingelegt sind.
     
    4. Gebäudewand nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass das saugfähige Wellpapier (20) pro Bahn eine aufgeklebte, glatte Innenschicht (24) hat, und übereinander angeordnete und/oder auf Stoss angeordnete Wellpapier-Bahnen an den Vertikallatten (14) befestigt sind, vorzugsweise mit Bostitchklammern (18).
     
    5. Gebäudewand nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Drahtgeflecht (26) mit das Wellpapier durchgreifenden Hakenstiften (28) befestigt ist, und das vorzugsweise hexagonal ausgebildete Geflecht eine Maschenweite von etwa 19 mm hat.
     
    6. Gebäudewand nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Zementanwurf (30) aus weissem Zement als Bindemittel und allenfalls zugegebenem Ziegelschrott, und der Grundputz (32) aus einem mit Wasser aufschlämmbaren, im wesentlichen körnigen Gemisch auf biologischer Basis besteht, welches ein wenigstens einen staub- bis feinkörnigen Anteil aufweisendes Grundmaterial aus bei weniger als 1000°C gebrannten, gemahlenen Tonziegeln und ein hydraulisches Bindemittel, vorzugsweise weissen Zement und/oder Kalk, enthält.
     
    7. Gebäudewand nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Zementanwurf (30) und/oder der Grundputz (32) ein durch Wasseraufnahme aufquellendes, beim Austrocknen schrumpfendes organisches Material in Teilchen- und/oder Faserform enthält, vorzugsweise Holzsägemehl, Holzschleifstaub, Holzspäne, Baumwollfasern, Papierschnitzel, gemahlenes oder zerfasertes Altpapier.
     
    8. Gebäudewand nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Zementanwurf (30) und/oder der Grundputz (32) ein anorganisches, wenigstens teilweise feinkörniges Schaummaterial enthält, vorzugsweise Schaumglas, poröses Vulkangestein und/oder Schaumkeramik.
     
    9. Gebäudewand nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Zementanwurf (30) und/oder der Grundputz (32) Filterstaub, vorzugsweise aus Glas-, Holz-, Textil- und/oder Papierverarbeitungswerken, enthält.
     
    10. Verfahren zur Herstellung einer Gebäudewand nach einem der Ansprüche 1 - 8, mit einem mehrschichtigen Putz (30, 32, 34) auf einem Tragrost (16),
    dadurch gekennzeichnet, dass
    vor dem Aufbringen des Putzes (30, 32, 34) wenigstens eine Bahn aus Wellpapier (20) auf die Vertikallatten (14) geheftet und mit einem Drahtgeflecht überdeckt wird.
     


    Claims

    1. Building wall having an insulating, multi-layered plaster (30,32,34) on a surface (11) of the building wall being the background construction (10) and having a supporting grill (16) provided with outside, nailable vertical battens (14), the plaster consisting of a basic plaster (32) and a structurable finishing plaster (34), whereby an interspace filled with an air cushion (38) is formed between the vertical battens (14),
    characterized in that
    at least one air permeable, suctioning corrugated paper (20) having horizontally running folds is mounted with its full surface on the side of the vertical battens (14) opposite to the surface (11) of the building wall, which corrugated paper has on the side fixed on the vertical battens (14) a plane layer extending over the peaks of the folds (22), and is covered on the opposite side with a wire network (26), and is further provided with slitless and seamless, multi-layered plaster (30,32,34), which, related to the corrugated paper (20), consists of an inside vapor-permeable first cement layer (30), the basic plaster (32) and the finishing plaster (34), whereby the interspace between the vertical battens filled with the air cushion (38) also extends between the background construction and the corrugated paper.
     
    2. Building wall according to claim 1, characterized in that the supporting grill (16) consists of a horizontal battening, preferably a double battening with vertical roof battens (14), in the case of a wooden background construction (10) nothing but vertical roof battens (14), whereby the wooden roof battens (14) preferably have a distance of 15-30 cm, particularly about 20 cm, and in the region of the supporting grill (16), as to the configuration of the battening, it exists a standing air cushion (38) or a ventilated interspace.
     
    3. Building wall according to claim 1 or 2, characterized in that insulating mats (36) or plates are arranged between the horizontal supporting battens (12) of a supporting grill (16) with a double battening.
     
    4. Building wall according to one of the claims 1 to 3, characterized in that the suctioning corrugated paper (20) has a sticked, smooth inside layer (24) for each web, and webs of corrugated paper arranged one above the other and/or side to side are fixed at the vertical battens (14), preferably by Bostitch clamps.
     
    5. Building wall according to one of the claims 1 to 4, characterized in that the wire network (26) is fixed by dog-headed spikes (28) penetrating the corrugated paper and that the preferably hexagonal network has a mesh size of about 19 mm.
     
    6. Building wall according to one of the claims 1 to 5, characterized in that the first cement layer (30) consists of white cement as a binder and eventually added scrap of bricks, and that the basic plaster (32) consists of an essentially granulated mixture on a biologic base which is elutriatable in water, the mixture containing a basic material with at least a dusty to fine-grained part of ground bricks burnt at less than 1000°C and a hydraulic binder, preferably white cement and/or lime.
     
    7. Building wall according to claim 6, characterized in that the first cement layer (30) and/or the basic plaster (32) contains an organic material swelling up by absorption of water and shrinking at drying, the organic material being in the form of particles and/or fibers, preferably wooden sawdust, wooden grinding dust, wooden chips, cotton fibers, paper chips, ground or defibrillated used paper.
     
    8. Building wall according to claim 6 or 7, characterized in that the first cement layer (30) and/or the basic plaster (32) contains an inorganic foam material at least partly fine-grained, preferably foamed glass, porous volcanic rock and/or ceramic foam material.
     
    9. Building wall according to one of the claims 6 to 8, characterized in that the first cement layer (30) and/or the basic plaster (32) contains dust of filters, preferably issuing from plants manufactoring glass, wood, textiles and/or paper.
     
    10. Process to produce a building wall according to one of the claims 1 to 8, having a multi-layered plaster (30,32,34) on a supporting grill (16),
    characterized in that
    at least one web of corrugated paper (20) is clamped onto the vertical battens (14) and covered with a wire network before the applying of the plaster (30,32,34).
     


    Revendications

    1. Paroi de bâtiment avec un enduit (30,32,34) isolant à plusieurs couches sur une plaine de la paroi de bâtiment (11) représentant la sous-construction (10), sur laquelle est montée une grille porteur (16) avec des lattes verticales (14) extérieur pouvant être clouées, l'enduit est constitué d'un enduit de base (32) et d'un enduit de finition (34) structural, à l'occasion de quoi un espace intermédiaire avec un coussin d'air (38) est formé entre les lattes verticales (14),
    caractérisé en ce que
    au moins un papier ondulé (20) perméable à l'air, buvard et comportant des plis horizontaux est arrangé aux lattes verticales (14), au sens détourné de la plaine de la paroi du bâtiment (11), le papier ondulé es pourvu vers la fixation sur les lattes verticales (14) d'une couche plaine s'étendant sur les sommets des plis (22), est couvert d'un treillis de fil métallique (26) au côté envers et en plus pourvu d'un enduit (30,32,34) à plusieurs couches sans joints et sans soudures, lequel consiste, observé du papier ondulé, d'un enduit de première couche (30) intérieur, perméable pour la vapeur, l'enduit de base (32) et l'enduit de finition (34), à l'occasion de quoi l'espace intermédiaire rempli du coussin d'air (38) entre les lattes verticales (14) s'étend aussi entre la sous-construction et le papier ondulé.
     
    2. Paroi de bâtiment selon la revendication 1, caractérisé en ce que la grille porteur (16) se compose d'un lattis double de lattes de toit (14) verticales, en cas d'une sous-construction (10) de bois seulement de lattes de toit (14) verticales, à l'occasion de quoi les lattes de toit (14) en bois ont préférablement une distance de 15-30 cm, en particulier environ 20 cm, et dans le domaine de la grille porteur (16), selon la configuration du lattis, un coussin d'air (38) stagnant ou un espace intermédiaire mis à l'air est formé.
     
    3. Paroi de bâtiment selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que des nattes (36) ou des plaques isolantes sont mis entre les lattes porteur horizontales (12) d'une grille porteur (16) avec lattis double.
     
    4. Paroi de bâtiment selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que le papier ondulé (20) buvard a pour chaque panneau une couche intérieur (24) collée et lisse, et que des panneaux de papier ondulé arrangé l'un sur l'autre ou bout â bout sont fixés aux lattes verticales (14), de préférence avec des crampons Bostitch (18).
     
    5. Paroi de bâtiment selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que le treillis de fil (26) est fixé par des agrafes (28) perçonnant le papier ondulé, et que le treillis est formé de préférence héxagonal ayant une largeur de maille de 19 mm environ.
     
    6. Paroi de bâtiment selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que la première couche de ciment (30) comme agent adhésif et eventuellement de mitraille à briques, et l'enduit de base (32) d'un mélange aqueux essentiellement granulé et sur base biologique, le mélange ayant un matériel de base contenant au moins une fraction pulvérulente jusqu'à grain fin d'un produit de tuiles d'argile cuites à une température en-dessous de 1000°C et un agent adhésif hydrauliques de préférence ciment blanc et/ou chaux.
     
    7. Paroi de bâtiment selon la revendication 6, caractérisé en ce que la première couche de ciment (30) et/ou l'enduit de base (32) contient un matériau organique sous forme de particules et/ou fibres s'élargissant par absorption d'eau et se rétrécissant par séchage, de préférence séiure de bois, poussière de poinçage, copeaux de bois, fibres des cotton, copeaux de papier, vieux papiers moulus ou defibrillés.
     
    8. Paroi de bâtiment selon la revendication 6 ou 7, caractérisé en ce que la première couche de ciment (30) et/ou l'enduit de base (32) contient un matériau anorganique, au moins en parti mousseaux et de grain fin, de préférence de ver mousse, rochers de volcan et/ou céramique mousse.
     
    9. Paroi de bâtiment selon l'une des revendications 6 à 8, caractérisé en ce que la première couche de ciment (30) et/ou l'enduit de base (32) contient de poussière de filtre, de préférence sortant de fabriques de bois, de textile et/ou de papier.
     
    10. Procédé pour la fabrication d'une paroi de bâtiment selon l'une des revendications 1 à 8 avec un enduit (30,32,34) à plusieurs couches sur une grille porteur (16),
    caractérisé en ce que
    au moins un panneau de papier ondulé (20) est fixé sur les lattes verticales (14) et couvert d'un treillis de fil métallique avant de placer l'enduit (30,32,34).
     




    Zeichnung