[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trennen von Erdölemulsionen vom Wasser-in-Öl-Typ
unter Verwendung von Esterprodukten.
[0002] Bei der Förderung von Erdöl tritt bekanntlich eine Verwässerung des Öls ein. Das
mitgeförderte Wasser bildet mit dem Öl eine Wasser-in-Öl-Emulsion. In dem emulgierten
Wasser können Salze wie Natriumchlorid, Calciumchlorid und/oder Magnesiumchlorid gelöst
sein. Das Emulsionswasser muß vor dem Transport des geförderten Öls zur Raffinerie
abgetrennt werden. In der Raffinerie wird vor der Destillation der Salzgehalt durch
eine erneute Emulsionsbildung mit Süßwasser und Demulgierung weiter abgesenkt. Ein
zu hoher Salzgehalt im Rohöl könnte zu Störungen und Korrosion in der Raffinerie führen.
Ein Erdölspalter, auch Demulgator oder Emulsionsspalter genannt, hat die Aufgabe,
in möglichst geringer Konzentration die Emulsion zu brechen und bei diesem Separationsprozeß
möglichst ohne oder mit minimaler zusätzlicher Aufwendung von Wärme eine vollständige
Wasserabscheidung zu bewirken und den Salzgehalt auf ein Minimum zu reduzieren. Die
Qualitätskriterien für geliefertes Rohöl sind das Restsalz und der Wassergehalt.
[0003] Die Rohöle sind je nach ihrer Provenienz unterschiedlich zusammengesetzt. Die natürlichen
Emulsionsstabilisatoren besitzen einen komplizierten, differenzierten chemischen Aufbau.
Zur Überwindung ihrer Wirkung müssen selektive Spalter entwickelt werden. Durch verschiedene
Förder- und Aufbereitungsbedingungen werden die Anforderungen, die an einen Erdölspalter
gestellt werden, noch vielfältiger. Durch das ständige Erschließen neuer Erdölfelder
und die Änderung der Förderbedingungen älterer Erdölfelder bleibt die Entwicklung
optimaler Demulgatoren ein akutes Problem, und es werden eine große Anzahl verschiedenartig
aufgebauter Demulgatoren und Demulgatormischungen benötigt.
[0004] In der US-Patentschrift 4,734,523 und in der europäischen Patentanmeldung 0 333 135
A2 (Derwent-Referat, Accession Number 89-271925/38) werden bestimmte Veresterungsprodukte
als Erdölspalter beschrieben. Die Spalter der US-Patentschrift sind Umsetzungsprodukte
aus einem oxalkylierten primären Fettamin und einer Diolverbindung mit einer Dicarbonsäure
und jene der europäischen Patentanmeldung sind Umsetzungsprodukte aus einem oxalkylierten
primären Fettamin und einem Addukt aus einer Diolverbindung und einem Glycidylether
mit einer Dicarbonsäure. Mit diesen Demulgatoren wird eine gute und schnelle Abscheidung
von Wasser und Salz erreicht.
[0005] Es wurde nun gefunden, daß auch Veresterungsprodukte aus einem oxalkylierten primären
Fettamin (als alleinige OH-Gruppen lieferende Komponente) und einer Dicarbonsäure
sehr effektive Erdölspalter sind und daß dies besonders dann der Fall ist, wenn das
Veresterungsprodukt aus einem oxalkylierten primären Fettamin und einer Dicarbonsäure
aus der Gruppe der dimeren (dimerisierten) Fettsäuren hergestellt worden ist.
[0006] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Trennen von Erdölemulsionen vom Wasser-in-Öl-Typ
ist demnach dadurch gekennzeichnet, daß man den Emulsionen eine wirksame Menge von
einem Veresterungsprodukt aus einem oxalkylierten primären Fettamin der nachstehenden
Formel 1

worin R¹ ein Alkylrest oder Alkenylrest mit 6 bis 23 C-Atomen ist, R² H oder CH₃
ist und innerhalb der Kette des Polyoxalkylenrestes, in Blöcken oder statistisch angeordnet,
auch beide Bedeutungen annehmen kann, und a und b Zahlen von insgesamt 2 bis 30 sind,
mit der Maßgabe, daß weder a noch b Null ist,
und 0,5 bis 1,5 mol pro mol oxalkyliertes primäres Fettamin, vorzugsweise 0,5 bis
1,1 mol pro mol oxalkyliertes primäres Fettamin, von einer Dicarbonsäure, vorzugsweise
einer solchen aus der Gruppe der dimeren Fettsäuren, zusetzt.
[0007] In der europäischen Patentanmeldung 0 035 263 A2 (Derwent-Referat, Accession Number
68257D/38) und in der deutschen Offenlegungsschrift 30 32 216 A1 (Derwent-Referat,
Accession Number 28817E/15) sind Veresterungsprodukte aus einem oxalkylierten primären
Fettamin und einer einfachen Dicarbonsäure beschrieben, sie werden aber als Textilweichmacher
oder Haarbehandlungsmittel empfohlen. Ein Hinweis, daß solche Esterprodukte auch als
Demulgatoren für irgendeine Emulsion oder gar für Erdölemulsionen vom Typ Wasser-in-Öl
geeignet wären, wird nicht gegeben, und die gemäß Erfindung bevorzugten Veresterungsprodukte
(das sind jene aus einem oxalkylierten primären Fettamin und einer dimeren Fettsäure
als Dicarbonsäurekomponente) werden in den beiden Dokumenten nicht einmal erwähnt,
sie dürften vielmehr als neu anzusehen sein.
[0008] Was die genannten oxalkylierten primären Fettamine der Formel 1 betrifft, sind solche
bevorzugt, wobei R¹ ein Alkylrest mit 8 bis 18 C-Atomen ist oder ein Alkenylrest mit
8 bis 18 C-Atomen (er enthält vorzugsweise 1 bis 3 Doppelbindungen), R² H ist und
a und b (gleich oder verschieden, ganze oder gebrochene) Zahlen von insgesamt 2 bis
15 sind, unter Berücksichtigung der oben angegebenen Maßgabe.
[0009] Die Oxalkylierung von primären Fettaminen ist wohlbekannt und kann nach einer der
Methoden zur Oxalkylierung von acide (aktive) H-Atome tragenden Verbindungen durchgeführt
werden. Die oxalkylierten Fettamine können gemäß den Bedeutungen von R² Einheiten
des Ethylenoxids oder Propylenoxids oder statistisch oder blockweise vorliegende Einheiten
des Ethylenoxids und Propylenoxids enthalten, wobei die ethoxylierten, das heißt nur
Ethylenoxid-Einheiten enthaltenden primären Fettamine bevorzugt sind. Bei den zur
Oxalkylierung eingesetzten Fettaminen kann es sich gemäß den Bedeutungen von R¹ um
einzelne primäre Fettamine oder um Gemische davon handeln. Es kann sich auch um solche
Fettamine handeln, deren Kohlenwasserstoffkette eine oder mehrere Doppelbindungen
enthält, wie die Reste der Öl-, Linol- oder Linolensäure. Die bevorzugten primären
Fettamine sind die technisch verfügbaren Produkte wie Stearylamin, Cocosfettamin oder
Talgfettamin (in diesen technischen Produkten liegen Alkylreste mit im wesentlichen
8 bis 18 C-Atomen vor).
[0010] Bevorzugte Dicarbonsäuren sind solche der nachstehenden Formel 2 (das sind einfache
Dicarbonsäuren)
HOOC-R³-COOH
worin R³ ein Alkylenrest der Formel -(CH₂)
z- ist, in der z eine ganze Zahl von 1 bis 10, vorzugsweise 4 bis 8, bedeutet und wobei
der Alkylenrest mit 1 oder 2 OH-Gruppen oder mit 1 oder 2 C₁ bis C₁₈-Alkyl oder C₃
bis C₁₈-Alkenyl substituiert sein kann, oder ein Vinylenrest oder ein p-Phenylenrest
ist,
und solche der nachstehenden Formel 3 (das sind Dicarbonsäuren aus der Gruppe der
dimerisierten ungesättigten C₁₈-Fettsäuren)
HOOC-R⁴-COOH
worin R⁴ ein zweiwertiger Kohlenwasserstoffrest mit 34 C-Atomen ist (R⁴ stellt
also den 34 C-Atome enthaltenden Rest dar, der bei der Dimerisation einer ungesättigten
Fettsäure mit 18 C-Atomen zu einer Dicarbonsäure mit insgesamt 36 C-Atomen entsteht).
[0011] Was die bevorzugten einfachen Dicarbonsäuren betrifft, seien im einzelnen genannt
Malonsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Pimelinsäure und so weiter in
der homologen Reihe, ferner Tartronsäure, Äpfelsäure und Weinsäure sowie die Fumarsäure
und Maleinsäure und schließlich die Terephthalsäure. Besonders bevorzugte einfache
Dicarbonsäuren sind jene der homologen Reihe von Adipinsäure bis Sebacinsäure, ferner
Maleinsäure, Fumarsäure, Dodecylbernsteinsäure und Dodecenylbernsteinsäure. Es versteht
sich von selbst, daß anstelle dieser Dicarbonsäuren auch deren Anhydride, Halogenide
oder Ester von niedrigen Alkanolen eingesetzt werden können.
[0012] Dimere Fettsäuren werden in der Regel durch Additionspolymerisation (Dimerisation)
von einfach oder mehrfach ungesättigten Fettsäuren hergestellt. Die Anzahl der C-Atome
und die Struktur der erhaltenen Dicarbonsäuren hängt im wesentlichen von den Ausgangsfettsäuren
und von den Reaktionsbedingungen bei der Dimerisation ab. Dimere Fettsäuren verschiedenster
Art und Struktur sind im Handel erhältlich. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind
als dimere Fettsäuren solche bevorzugt, die durch Dimerisation von ungesättigten C18-Fettsäuren
hergestellt werden, zum Beispiel von Ölsäure, Linolsäure, Linolensäure oder Talgfettsäure
(unter Dimerisation versteht man bekanntlich die Vereinigung von zwei identischen
Molekülen zu einem neuen Molekül, dem Dimeren, durch Additionsreaktion). Die Dimerisation
von C₁₈-Fettsäuren wird in der Regel bei einer Temperatur von 150 bis 250 °C, vorzugsweise
180 bis 230 °C, mit oder ohne Dimerisierungskatalysator durchgeführt. Die erhaltene
Dicarbonsäure (das ist die dimere Fettsäure) entspricht der angegebenen Formel 3,
wobei R⁴ das bei der Dimerisation der C₁₈-Fettsäure gebildete zweiwertige Verbindungsglied
ist, das die beiden -COOH-Gruppen trägt und 34 C-Atome aufweist. R⁴ ist vorzugsweise
ein acyclischer (aliphatischer) oder ein mono- oder bicyclischer (cycloaliphatischer)
Rest mit 34 C-Atomen. Der acyclische Rest ist in der Regel ein verzweigter (substituierter)
und ein- bis dreifach ungesättigter Alkylrest mit 34 C-Atomen. Der cycloaliphatische
Rest hat im allgemeinen ebenfalls 1 bis 3 Doppelbindungen. Die beschriebenen bevorzugten
dimeren Fettsäuren sind im allgemeinen ein Gemisch von zwei oder mehreren Dicarbonsäuren
der Formel 3 mit strukturell verschiedenen R⁴-Resten. Das Dicarbonsäuregemisch hat
häufig einen mehr oder weniger großen Gehalt von trimeren Fettsäuren, die bei der
Dimerisation entstanden sind und bei der destillativen Aufarbeitung des Produktes
nicht entfernt worden sind. Im folgenden seien einige dimere Fettsäuren, die bei der
Dimerisation der genannten C₁₈-Fettsäuren entstehen, formelmäßig angegeben, wobei
der die beiden -COOH-Gruppen tragende Kohlenwasserstoffrest ein acyclischer, monocyclischer
oder bicyclischer Rest ist:

Von den beschriebenen Dicarbonsäuren, das sind die einfachen Dicarbonsäuren und die
dimeren Fettsäuren, sind die letzteren bevorzugt; es handelt sich in der Regel um
technische Produkte, die im Handel unter der Bezeichnung "dimerisierte Fettsäuren"
oder "Dimerfettsäuren" erhältlich sind und, wie oben bereits erwähnt, einen mehr oder
weniger hohen Anteil an trimerisierten Fettsäuren enthalten können.
[0013] Die Veresterung der beiden Reaktionskomponenten, oxalkyliertes primäres Fettamin
und Dicarbonsäure, erfolgt im Verhältnis von 1 mol Fettamin zu 0,5 bis 1,5 mol Dicarbonsäure,
vorzugsweise 0,5 bis 1,1 mol Dicarbonsäure. Die unter Polykondensation verlaufende
Veresterung kann unter Verwendung eines höhersiedenden inerten Lösungsmittels wie
Toluol, Xylol oder technische Aromatenschnitte oder ohne Lösungsmittel in der Schmelze
und unter Abdeckung mit einem Schutzgas durchgeführt werden, wobei die Durchführung
in Lösungsmitteln bevorzugt ist. Bei Veresterung mit einem Lösungsmittel wählt man
als Reaktionstemperatur zweckmäßigerweise die Rückflußtemperatur des Reaktionsgemisches
und entfernt das gebildete Reaktionswasser azeotrop. Bei Veresterung in Substanz wird
das Reaktionswasser direkt aus der Reaktionsmischung abdestilliert. Die Reaktionstemperatur
liegt bei 100 bis 220 °C, vorzugsweise 130 bis 200 °C. Zur Beschleunigung der Reaktion
verwendet man, wie es bei Veresterungsreaktionen zweckmäßig ist, einen alkalischen
oder sauren Katalysator, wobei die saure Katalyse mit zum Beispiel einer Halogenwasserstoffsäure,
Phosphorsäure, Schwefelsäure, Sulfonsäure oder Halogenessigsäure als Katalysator bevorzugt
ist. Der Verlauf und das Ende der Reaktion kann mit Hilfe des entstehenden Reaktionswassers
oder durch die Bestimmung der säurezahl kontrolliert werden. Es ist bevorzugt, die
Reaktion bis auf einen etwa 90 bis 100%igen Umsatz zu führen, das heißt, bis im wesentlichen
kein Reaktionswasser mehr gebildet wird. Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Erdölspalters
wird man also vorzugsweise so vorgehen, daß man die beiden Reaktionskomponenten im
angegeben Molverhältnis, ferner ein Lösungsmittel und sauren Veresterungskatalysator
in einem Reaktionsgefäß vorlegt und diese Mischung unter Rühren und Durchleiten eines
inerten Gases auf 100 bis 220 °C, vorzugsweise 130 bis 200 °C, erhitzt und bei dieser
Temperatur unter kontinuierlicher Austragung des entstehenden Wassers hält (azeotrope
Destillation), bis die Umsetzung beendet ist. Das erhaltene Veresterungsprodukt, das
im allgemeinen eine Säurezahl von < 10, vorzugsweise 2 bis 8, hat, kann durch Waschen
mit Wasser vom eingesetzten Katalysator gereinigt werden und stellt den erfindungsgemäßen
Erdölspalter dar. Die Reaktionszeit liegt im Bereich von 5 bis 20 h. Diese Veresterungsprodukte
sind gelb bis braun gefärbte, mehr oder weniger viskose Flüssigkeiten. Sie weisen,
vor allem im Falle des Einsatzes einer dimerisierten Fettsäure, eine spezielle chemische
Struktur auf. Da ihre Herstellung bevorzugt in Gegenwart von Lösungsmitteln durchgeführt
wird, liegen sie in der Regel in Form einer konzentrierten Lösung vor (Wirkstoffgehalt
vorzugsweise bei 60 bis 80 Gew.-%).
[0014] Die erfindungsgemäß vorgeschlagenen Esterprodukte (Polyester) zeichnen sich durch
eine hohe Demulgierwirkung aus. Bei den üblichen Erdölaufbereitungstemperaturen wird
schon nach kurzer Separationszeit eine vollständige Wasserabscheidung und Reduzierung
des Salzgehaltes erreicht. Mit diesen Erdölspaltern werden also bei den üblichen Aufbereitungstemperaturen
nach kurzer Separationszeit abnahmespezifische Roherdöle erhalten. Sie bewirken darüber
hinaus, daß das abgetrennte Wasser praktisch frei von Öl ist, daß also auch eine vollständige
Ölabscheidung aus dem abgetrennten Wasser und damit eine gute Wasserqualität erreicht
wird. Mit diesen Erdölspaltern wird ferner eine scharfe Trennung zwischen der Öl-
und Wasserphase erreicht, was einen weiteren großen Vorteil darstellt. Die Einsatzmenge
an erfindungsgemäßem Demulgator kann in weiten Grenzen variieren. Sie hängt insbesondere
von der Art des Erdöls und der Aufbereitungstemperatur ab. Die wirksame Menge beträgt
im allgemeinen 5 bis 100 g pro Tonne, vorzugsweise 10 bis 50 g pro Tonne. Die beschriebenen
Spalter werden zum Zwecke der besseren Dosierung und Verteilbarkeit vorzugsweise in
Lösung eingesetzt. Als Lösungsmittel sind Wasser oder organische Flüssigkeiten geeignet,
zum Beispiel Alkohole wie Methanol, Isopropanol und/oder Butanol, aromatische Kohlenwasserstoffe
wie Toluol und/oder Xylol oder handelsübliche Mischungen aus höheren Aromaten.
[0015] Die Erfindung wird nun an Beispielen noch näher erläutert.
Herstellung der beschriebenen Erdölspalter:
Beispiel 1
[0017] In einem Reaktionsgefäß, das mit Rührer, Wasserabscheider, Rückflußkühler und Thermometer
ausgestattet ist, werden 690 g (1,0 mol) von einem Talgfettamin, reagiert mit 10 mol
Ethylenoxid, vorgelegt, das ist ein Fettamin der Formel I mit R¹ = C₁₄H₂₉ (5 %), C₁₆H₃₃
(30 %) und C₁₈H₃₇ (65 %), R² = H und

(Reaktionskomponente 1), und 146,1 g (1,0 mol) Adipinsäure (Reaktionskomponente
2) sowie 4,2 g p-Dodecylbenzolsulfonsäure, das sind 0,5 Gew.-%, bezogen auf die Gewichtssumme
aus den beiden Reaktionskomponenten, als Veresterungskatalysator. Die zwei Reaktionskomponenten
werden also im Molverhältnis von 1 : 1 eingesetzt. Als Lösemittel werden 205 g Xylol
zugegeben, das sind 25 Gew.-%, bezogen auf die Gewichtssumme der beiden Reaktionskomponenten.
Die Mischung wird erhitzt und bei einer Temperatur von 130 bis 140 °C 2 Stunden lang
gehalten, wobei die Reaktionskomponenten unter Veresterung reagieren und das Reaktionswasser
azeotrop abdestilliert. Zur Nachreaktion wird die Mischung weitere 10 Stunden bei
einer Temperatur von 160 bis 170 °C gehalten. Der Verlauf und das Ende der Veresterungsreaktion
wird durch Bestimmung der Säurezahl verfolgt. Das bei einem Umsetzungsgrad von 98
% erhaltene Veresterungsprodukt ist eine Flüssigkeit mit der Viskosität von 1,1 Pa
s.
Beispiel 2
Reaktionskomponenten:
[0018]
(1) Talgfettamin mit 15 mol Ethylenoxid
(2) Dodecenylbernsteinsäureanhydrid
Molverhältnis von (1) : (2) = 1 : 0,5
Durchführung wie in Beispiel 1
Umsetzungsgrad 99 %, Viskosität 0,35 Pa s
Beispiel 3
Reaktionskomponenten:
[0019]
(1) Oleylamin mit 5 mol Ethylenoxid
(2) Dimerfettsäure
(Gehalt an dimerisierter Fettsäure: 98 Gew.-%)
Molverhältnis von (1) : (2) = 1 : 0,7
Durchführung wie in Beispiel 1
Umsetzungsgrad 95 %, Viskosität 2,1 Pa s
Beispiel 4
Reaktionskomponenten:
[0020]
(1) Talgfettamin mit 10 mol Ethylenoxid
(2) Technische Dimerfettsäure
(Gehalt an dimerisierter Fettsäure: 83 Gew.-%, Gehalt an trimerisierter Fettsäure:
17 Gew.-%)
Molverhältnis von (1) : (2) = 1 : 1,5
Durchführung wie in Beispiel 1
Umsetzungsgrad 97 %, Viskosität 3,4 Pa s
Beispiel 5
Reaktionskomponenten:
[0021]
(1) Cocosfettamin mit 6 mol Propylenoxid und 20 mol Ethylenoxid, blockweise angeordnet
(2) Maleinsäureanhydrid
Äquivalentverhältnis von (1) : (2) = 1 : 1
Durchführung wie in Beispiel 1
Umsetzungsgrad 98 %, Viskosität 0,9 Pa s
Verwendung der Erdölspalter der Beispiele 1 bis 5:
[0022] Die Esterprodukte der Beispiele 1 bis 5 wurden zum Trennen von zwei verschiedenen
Erdölemulsionen vom Typ Wasser-in-Öl eingesetzt. Die Ergebnisse sind in den nachstehenden
Tabellen 1 und 2 zusammengefaßt und beweisen die hohe Wirksamkeit der beschriebenen
Spalter.

1. Verfahren zum Trennen von Erdölemulsionen vom Wasser-in-Öl-Typ, dadurch gekennzeichnet,
daß man den Emulsionen eine wirksame Menge von einem Veresterungsprodukt aus einem
oxalkylierten primären Fettamin der nachstehenden Formel 1

worin R¹ ein Alkylrest oder Alkenylrest mit 6 bis 23 C-Atomen ist, R² H oder CH₃
ist und innerhalb der Kette des Polyoxalkylenrestes, in Blöcken oder statistisch angeordnet,
auch beide Bedeutungen annehmen kann, und a und b Zahlen von insgesamt 2 bis 30 sind,
mit der Maßgabe, daß weder a noch b Null ist,
und 0,5 bis 1,5 mol pro mol oxalkyliertes primäres Fettamin von einer Dicarbonsäure
zusetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei ein Veresterungsprodukt aus dem oxalkylierten primären
Fettamin und 0,5 bis 1,5 mol pro mol Fettamin von einer Dicarbonsäure der nachstehenden
Formel 2
HOOC-R³-COOH
worin R³ ein Alkylenrest der Formel -(CH₂)z- ist, in der z eine ganze Zahl von 1 bis 10 bedeutet und wobei der Alkylenrest mit
1 oder 2 OH-Gruppen oder mit 1 oder 2 C₁ bis C₁₈-Alkyl oder C₃ bis C₁₈-Alkenyl substituiert
sein kann, oder ein Vinylenrest oder ein p-Phenylenrest ist,
oder von einer Dicarbonsäure aus der Gruppe der dimeren Fettsäuren zugesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei ein Veresterungsprodukt aus einem oxalkylierten primären
Fettamin der Formel 1, worin R¹ ein Alkylrest mit 8 bis 18 C-Atomen ist oder ein Alkenylrest
mit 8 bis 18 C-Atomen, R² H ist und a und b Zahlen von insgesamt 2 bis 15 sind, und
0,5 bis 1,5 mol pro mol Fettamin von einer Dicarbonsäure der nachstehenden Formel
2
HOOC-R³-COOH
worin R³ ein Alkylenrest der Formel -(CH₂)z- ist, in der z eine ganze Zahl von 1 bis 10 bedeutet und wobei der Alkylenrest mit
1 oder 2 OH-Gruppen oder mit 1 oder 2 C₁ bis C₁₈-Alkyl oder
C₃ bis C₁₈-Alkenyl substituiert sein kann, oder ein Vinylenrest oder ein p-Phenylenrest
ist,
oder von einer Dicarbonsäure aus der Gruppe der dimeren Fettsäuren der nachstehenden
Formel 3
HOOC-R⁴-COOH
worin R⁴ ein zweiwertiger Kohlenwasserstoffrest mit 34 C-Atomen ist,
zugesetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, wobei ein Veresterungsprodukt aus einem oxalkylierten primären
Fettamin der Formel 1, worin R¹ ein Alkylrest mit 8 bis 18 C-Atomen ist oder ein Alkenylrest
mit 8 bis 18 C-Atomen, R² H ist und a und b Zahlen von insgesamt 2 bis 15 sind, und
0,5 bis 1,5 mol pro mol Fettamin von einer Dicarbonsäure der Formel HOOC-(CH₂)z-COOH, worin z eine ganze Zahl von 4 bis 8 ist, oder von einer Dicarbonsäure aus der
Gruppe der dimeren Fettsäuren der nachstehenden Formel 3
HOOC-R⁴-COOH
worin R⁴ ein zweiwertiger Kohlenwasserstoffrest mit 34 C-Atomen ist,
zugesetzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, wobei ein Veresterungsprodukt aus dem oxalkylierten primären
Fettamin und 0,5 bis 1,5 mol pro mol Fettamin von einer Dicarbonsäure aus der Gruppe
der dimeren Fettsäuren zugesetzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, wobei ein Veresterungsprodukt aus dem oxalkylierten primären
Fettamin und 0,5 bis 1,5 mol pro mol Fettamin von einer Dicarbonsäure aus der Gruppe
der dimeren Fettsäuren der nachstehenden Formel 3
HOOC-R⁴-COOH
worin R⁴ ein zweiwertiger Kohlenwasserstoffrest mit 34 C-Atomen ist,
zugesetzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, wobei ein Veresterungsprodukt aus einem oxalkylierten primären
Fettamin der Formel 1, worin R¹ ein Alkylrest mit 8 bis 18 C-Atomen ist oder ein Alkenylrest
mit 8 bis 18 C-Atomen, R² H ist und a und b Zahlen von insgesamt 2 bis 15 sind, und
0,5 bis 1,5 mol pro mol Fettamin von einer Dicarbonsäure aus der Gruppe der dimeren
Fettsäuren der nachstehenden Formel 3
HOOC-R⁴-COOH
worin R⁴ ein zweiwertiger Kohlenwasserstoffrest mit 34 C-Atomen ist,
zugesetzt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei das Veresterungsprodukt aus 0,5
bis 1,1 mol Dicarbonsäure pro mol Fettamin gebildet ist.