[0001] Die Erfindung betrifft eine Kunststoffpalette zum Transport und zum Lagern von Gütern,
bestehend aus einem Tragdeck und einem dazu parallelen Standdeckelement.
[0002] In der EP-A-0 227 033 ist eine Kunststoffpalette beschrieben, die ein Oberdeck mit
an dessen Unterseite einstückig angeformten Füßen und an die Füße gesteckte Kufen
aufweist. An der Oberseite der Kufen sind Zapfen ausgebildet, die in Öffnungen von
an der Unterseite der Füße des Oberdecks ausgebildeten Hohlzylindern gesteckt und
darin ohne zusätzliche Befestigungsmittel gehaltert sind, so daß das Oberdeck der
Palette mit den Palettenkufen verbunden ist.
[0003] In der US-PS 3 664 271 ist eine Kunststoffpalette mit Oberdeck und Unterdeck beschrieben.
Das Oberdeck weist mehrere, in einem bestimmten Raster angeordnete Hohlzylinder bestimmter
Höhe auf. Das Unterdeck weist die gleiche Anzahl von im Raster spiegelbildlich angeordneten
Hohlzylindern gleicher Höhe wie das Oberdeck auf. Die Durchmesser der Hohlzylinder
der beiden Deckswände sind zumindest teilweise unterschiedlich groß bemessen, wobei
die Hohlzylinder des Unterdecks form- und reibschlüssig gelagert sind.
[0004] In der AT-PS 331 704 ist eine mehrteilige Kunststoffpalette, bestehend aus einem
Oberdeck und einem Unterdeck beschrieben. Das Oberdeck ist mit Hohlfüßen versehen,
die auf am Unterdeck angeordnete Sockel gesteckt und gegebenenfalls durch Verschweissen
mit dem Unterdeck fest verbunden sind.
[0005] Die Formbeständigkeit, die Festigkeit und die daraus resultierende Haltbarkeit der
vorstehend genannten mehrteiligen Kunststoffpaletten sind nicht optimal. Die Palettenteile
einiger bekannter Kunststoffpaletten sind in einer horizontalen Ebene miteinander
verschweißt. Andere mehrteilige Kunststoffpaletten sind in einer Ebene senkrecht zur
Lastaufnahmefläche der Palette miteinander verschweißt. Schweißnähte weisen jedoch
den Mangel auf, daß sie nach einiger Zeit verspröden, so daß die Palette im Vergleich
zu Paletten ohne Schweißnähte schneller unbrauchbar wird.
[0006] Zur Beseitigung dieser Nachteile hat die Anmelderin eine Kunststoffpalette vorgeschlagen,
die beispielsweise in der EP-A-90 110 357 beschrieben ist und sich durch eine Steckverbindung
für das Oberdeck und das Unterdeck der Palette auszeichnet, die im Bereich der Palettenfüße
ausgebildet ist und durch die eine hohe Ausreißfestigkeit, eine gute Verwindungssteifigkeit
gegen Verdrehung gegenüber der Senkrechten zur Erzielung einer guten Momentenübertragung
vom Oberdeck auf das Unterdeck oder auf die Kufen der Palette sowie eine gute Verwindungssteifikeit
gegenüber horizontaler Verdrehung erreicht wird. Außerdem sind durch die mehrteilige
Gestaltung der Fußteil/Fußansatzverbindung die Berührungsflächen der zusammengesteckten
Teile vergrößert, wodurch die diese Teile zusammenhaltenden Kräfte in Folge erhöhten
Reibschlusses vergrößert werden. Diese zweiteilig ausgebildete Kunststoffpalette hat
sich im Einsatz bewährt.
[0007] Zudem ist aus der DE-PS 15 56 151 eine einstückig mittels einer Form in einem einzigen
Arbeitsgang hergestellte Kunststoffpalette bekannt. Diese kufenfrei ausgebildete Palette
weist ein Oberdeck und ein gleichartig zu diesem ausgebildetes Unterdeck auf, wobei
zur Herstellung der Palette aus Kunststoff Rippen und Aussparungen im Oberdeck und
Unterdeck derart versetzt zueinander angeordnet sind, daß die Rippen des Oberdecks
über den ebenso lang und breit wie diese bemessenen Aussparungen des Unterdecks sowie
die Rippen des Unterdecks unter den ebenso lang und breit wie diese bemessenenen Aussparungen
des Oberdecks liegen, und wobei Oberdeck-Unterdeck-Abstandhalter als rechtwinklig
zu den Rippen verlaufende senkrechte Stege ausgebildet sind. Diese bekannte Kunststoffpalette
ist nicht sehr hoch belastbar; insbesondere können die nach innen vorstehenden Rippen
vom Oberdeck und Unterdeck durch das Eingreifen der Gabel eines Gabelstaplers relativ
leicht beschädigt werden, so daß die Tagfähigkeit der Pallette beeinträchtigt wird.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einstückige Kunststoffpalette
mit Ladedeck und Kufen in einem einzigen Arbeitsgang herstellbar zu schaffen, die
eine hohe Belastbarkeit und Robustheit aufweist.
[0009] Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnent.
[0010] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der in der Zeichnung abgebildeten Ausführungsbeispiele
näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Draufsicht auf eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen
als Fensterkreuzpalette ausgebildeten Kunststoffpalette,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf eine Palette nach Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Unteransicht der Palette nach Fig. 1,
- Fig. 4
- einen Querschnitt durch die Palette entlang der Linie A-A in Fig. 3,
- Fig. 5
- einen Querschnitt durch die Palette entlang der Linie B-B in Fig. 3,
- Fig. 6
- eine Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen als Kufenpalette
ausgebildeten Kunststoffpalette,
- Fig. 7
- eine Unteransicht der Palette nach Fig. 6,
- Fig. 8
- einen Querschnitt entlang der Linie A-A in Fig. 7 mit Blickrichtung in Pfeilrichtung,
- Fig. 9
- einen Querschnitt entlang der Linie B-B in Fig. 7 mit Blickrichtung in Pfeilrichtung,
- Fig. 10
- einen Querschnitt entlang der Linie C-C in Fig. 7 mit Blickrichtung in Pfeilrichtung,
- Fig. 11
- einen Querschnitt entlang der Linie D-D in Fig. 7 mit Blickrichtung in Pfeilrichtung,
- Fig. 12
- eine Draufsicht auf eine dritte Ausführungsform der erfindungsgemäßen als Fensterkreuzpalette
ausgebildeten Kunststoffpalette,
- Fig. 13
- eine Unteransicht der Palette nach Fig. 12,
- Fig. 14
- einen Querschnitt entlang der Linie A-A in Fig. 13 mit Blickrichtung in Pfeilrichtung
und
- Fig. 15
- einen Querschnitt entlang der Linie B-B in Fig. 13 mit Blickrichtung in Pfeilrichtung.
[0011] Die erfindungsgemäße Palette 1 weist ein plattenförmiges rechteckiges Oberdeck bzw.
Tragdeck 2 und ein rechteckiges, als sogenanntes Fensterkreuz ausgebildetes Unterdeckelement
bzw. Standdeckelement 3 auf. An der Unterseite des Tragdecks 2 sind randlich in den
Eckbereichen Füße 10 und in den Randmittenbereichen Füße 11 sowie im Zentrum der Unterseite
des Tragdecks 2 ein Fuß 12 angeordnet. Die Füße 10, 11 und 12 sind im Querschnitt
rechteckig und erstrecken sich vom Tragdeck 2 senkrecht bis zur zur Ebene des Tragdecks
2 parallel liegenden Ebene des Standdeckelements 3. In der Standdeckelementebene sind
die Füße 10, 11 und 12 über gleiche Kufenstege 4 miteinander querverbunden, die die
gleiche Breite aufweisen wie die Füße oder etwas schmaler sind, so daß sich ein sogenanntes
Fensterkreuz als Standdeckelement ergibt (Fig. 1 bis 5).
[0012] Die Platte des Tragdecks 2 überragt die randlichen Füße 10, 11 seitlich mit einem
schmalen überkragenden Rand 5. Vertikal über jedem Kufensteg 4 weist die Tragdeckplatte
ein der Umfangskontur des Kufenstegs 4 entsprechendes Loch 6 bzw. einen entsprechenden
Tragdecksdurchbruch auf. Da die Umfangskontur der Kufenstege 4 in der Draufsicht rechteckig
ist, ist jedes Loch 6 ebenfalls entsprechend rechteckig.
[0013] Zur Gewichtserleichterung und zur Erhöhung der Verwindungssteifigkeit sind die wesentlichen
Elemente 2, 10, 11, 12 und 4, aus denen die Palette gebildet ist, hohl und nach unten
offen und weisen in an sich bekannter Weise Querstege auf, die die Wandungen der Elemente
entsprechend abstützen. Demgemäß haben die Füße 10, 11 und 12 in der vollen Höhe der
Füße durchgehende Querstreben 7 in Form einer Gitterstruktur; die im Querschnitt U-förmigen
Kufenstege 4 sind mit sich in Längsrichtung der Kufenstege erstreckenden Rippen 8
ausgerüstet und die im Querschnitt ebenfalls U-förmige Platte des Tragdecks 2 weist
Querstreben 9 ebenfalls in Gitterstruktur auf.
[0014] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Palette werden seitliche rechteckige
Einfahrlöcher bzw. Einfahröffnungen 13 über den Kufenstegen 4 für die Gabeln eines
Gabelstaplers geschaffen. Der seitlich überstehende Rand 5 der Platte des Tragdecks
2 bildet schmale Randstege 5a, die als Griffe beim händischen Transport der Palette
dienen können.
[0015] Die erfindungsgemäße Palette kann in einem geradlinigen Arbeitsgang in einem Formenwerkzeug
mit lediglich einem Ober- und Unterstempel erzeugt werden. Querschieber zur Einbringung
von seitlichen Öffnungen sind nicht erforderlich, weil sich die Einfahrlöcher 13 durch
die Einbringung der Deckslöcher 6 ergeben, die gebildet werden, wenn die Stempel zur
Formung der Kufenstege 4 durch die Platte des Tragdecks 2 fahren.
[0016] Die Kombination der Tragdeckslöcher 6 mit den Kufenstegen 4 läßt sich bezüglich der
gewünschten Belastbarkeit und Verwindungssteifigkeit der Palette varrieren. Zum Beispiel
kann - wie in der Ausführungsform gemäß den Fig. 1 bis 5 - vorgesehen sein, die randlichen
Füße 11 doppelt so lang wie die Eckfüße 10 und den zentralen Fuß 12 mit der vierfachen
Größe eines Eckfußes 10 auszubilden.
[0017] Die Ausführungsform der rechteckigen Palette nach den Fig. 7 bis 11 hat gleichgroße
Füße 10, 11 und 12. Es fehlen Kufenstege 4 in Querrichtung und demgemäß auch die dazugehörigen
Tragdeckslöcher 6, woraus eine sogenannte Kufenpalette resultiert.
[0018] Die in den Fig. 12 bis 15 erkennbare Ausführungsform der erfindungsgemäßen als Fensterkreuzpalette
ausgebildete Palette weist jeweils zwei parallel nebeneinander angeordnete schmalere,
gleichbreite Kufenstege 4a, 4b auf, über denen sich die raumformmäßig entprechenden
Formgebungslöcher bzw. Tragdeckslöcher 6a, 6b befinden, wobei zwischen benachbarten
Tragdeckslöchern 6a, 6b ein schmaler Tragdeckssteg 5b verbleibt, dessen Breite etwa
der Breite der Kufenstege 4a, 4b entspricht.
[0019] Sofern die Tragdeckslöcher 6 bzw. 6a, 6b in der Tragfläche des Tragdecks 2 stören,
sind entsprechende Einsatzstücke (nicht dargestellt) vorgesehen, mit denen diese Löcher
abgedeckt werden können.
[0020] Die erfindungsgemäße Palette ist sehr leicht; durch die Verstrebung der Füße mit
den Kufenstegen ergibt sich eine hohe Verwindungssteifigkeit und eine hohe Belastbarkeit.
Die Palette ist aus zum Beipiel Recycling-Kunststoff in einem Arbeitsgang mit einer
einzigen geradlinigen Bewegung durch Zusammenfahren des Ober-und Unterstempels eines
entsprechenden Formenwerkzeugs einer Presse herstellbar. Die Formgebungslöcher 6 bzw.
6a, 6b tragen zur Gewichtserleichterung bei, wobei sie die Festigkeit der Palette
bzw. derer Verwindungssteifigkeit nicht schwächen. Die Erfindung zeigt somit erstmals
einen Weg auf, bei einer einstückigen Palette Kufenstege zu formen in einem einzigen
Arbeitsgang eines Formenwerkzeugs einer Presse. Es werden bei der Erfindung in diesem
einzigen Arbeitsgang ein Unterdeckelement bzw. Standdeckelement 3, das aus den Kufenstegen
4 und den Standflächenbereichen der Füße, 10, 11 und 12 gebildet wird, und dessen
Umriß bzw. Umfangslinie sich durch die randlichen Füße 10, 11 und die randlichen Kufenstege
4 ergibt, gleichzeitig die Kufenstege 4 und die Einfahrlöcher 13 geformt.
[0021] Es liegt im Rahmen der Erfindung, andere Lochformen, zum Beispiel runde oder ovale
oder sechseckige Löcher, mit entsprechend konturierten Kufenstegen einzuformen, wobei
dann auch die Füße eine entsprechend beeinflußte Raumform aufweisen.
1. Einstückige Palette aus Kunststoff, insbesondere aus Recycling-Kunststoff, mit einem
plattenförmigen Tragdeck (2) und einem in einer zur Ebene des Tragdecks (2) parallelen
und beabstandeten Ebene liegenden Standdeckelement (3), wobei
a) sich von den unterseitigen Eckbereichen des Tragdecks (2) zum Standdeckelement
(3) hin säulenförmige Füße (10) erstrecken, die in der Standdeckebene durch Kufenstege
(4) miteinander verstrebt sind,
b) die Platte des Tragdecks (2) den durch die randlichen Füße (10) und die randlichen
Kufenstege (4) gebildeten Umriß des Standdeckelements (3) mit einem schmalen Rand
(5) überkragt und
c) vertikal über jedem Kufensteg (4) im Tragdeck (2) ein Tragdecksloch (6) eingeformt
ist, das die gleiche Umfangskontur wie der Kufensteg (4) aufweist.
2. Palette nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Platte des Tragdecks (2) rechteckig ist.
3. Palette nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Umriß des Standdeckelemnts (3) rechteckig ist.
4. Palette nach Anspruch 2 und/oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Füße (10) einen rechteckigen Querschnitt aufweisen, die Tragdeckslöcher (6)
rechteckig sind und die Länge und Breite der Tragdeckslöcher (6) der Länge und Breite
der Kufenstege (4) entsprechen.
5. Palette nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge und Breite der Tragdeckslöcher (6) und der Kufenstege (4) gleich sind.
6. Palette nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
gekennzeichnet durch
seitliche Einfahrlöcher (13) über den Kufenstegen (4) für das Eingreifen der Gabeln
eines Gabelstaplers.
7. Palette nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß randlich neben den Tragdeckslöchern (6) schmale Randstege (5a) gebildet sind.
8. Palette nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittig zwischen den Eckfüßen (10) zweier parallel zueinander verlaufender Ränder
randlich mindestens ein weiterer Fuß (11) angeformt ist, wobei dabei dementsprechend
randlich jeweils mindestens zwei Tragdeckslöcher (6) eingeformt sind.
9. Palette nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß zentral an der Unterseite des Tragdecks (2) ein weiterer Fuß (12) angeformt ist.
10. Palette nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß vom Fuß (12) zu den randlichen Füßen (10 und/oder 11) laufende Kufenstege (4)
und Tragdeckslöcher (6) an- bzw. eingeformt sind.
11. Palette nach einem oder mehreren der Ansprüchen 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils zwei parallel nebeneinander angeordnete schmale, vorzugsweise gleichbreite,
Kufenstege (4a, 4b) und dementsprechend über diesen Kufenstegen raumformmäßig entsprechende
Tragdeckslöcher (6a, 6b) mit einem dazwischenliegenden Tragdeckssteg (5b) an- bzw.
eingeformt sind.
12. Palette nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die wesentlichen Elemente (2, 10, 11, 12 und 4 sowie 5a und 5b) nach unten offener
Hohlkörper sind.
13. Palette nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Elemente (2, 10, 11, 12 und 4 sowie 5a und 5b) Versteifungsstege (7, 8 oder
9) aufweisen.
14. Verfahren zur Herstellung einer Palette nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
13,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einem Arbeitsgang gleichzeitig durch Einbringung von Tragdeckslöchern (6) Kufenstege
(4) sowie Einfahrlöcher (13) gebildet werden.