[0001] Die Erfindung betrifft eine Waschvorrichtung für einen Gummituchzylinder einer Druckmaschine
mit einer Wanne für eine Waschflüssigkeit, mit einer auf Drehung antreibbaren, in
Berührung mit dem Gummituchzylinder bringbaren und mit einem Bezug versehenen Waschwalze,
ferner mit mehreren, axial beabstandet angeordneten, an einer Wand der Wanne befestigten
Sprühdüsen zur Sprühbeaufschlagung der Waschwalze mit der Waschflüssigkeit, und mit
einer achsparallel zu der Waschwalze angeordneten Rakel, die an der Wanne gehalten
ist und die mit mehreren Stellschrauben in Wirkverbindung steht, die über die Länge
der Rakel verteilt in die Wand der Wanne eingeschraubt sind.
[0002] Eine Waschvorrichtung mit diesen Merkmalen beschreibt die DE-39 03 434 C2. Um zu
verhindern, daß die Rakel beim Herandrücken an den Waschwalzenbezug sich aufgrund
der Reibungskräfte in Richtung der Drehbewegung der Waschwalze durchbiegt, sind in
die Vorderwand der Wanne mehrere Anschlagstifte eingeschraubt, die mit ihren Spitzen
auf der Oberseite der Rakel aufliegen. Zur Verhinderung eines Abdrückens sind mehrere
weitere Anschlagschrauben ebenfalls in die Vorderwand der Wanne eingeschraubt, die
mit ihren Spitzen an der Rückwand der Rakel anliegen. Durch diese beiden Stellschraubensysteme
wird die Rakel somit in zwei Richtungen gestützt, nämlich gegen ein Durchbiegen nach
oben und nach vorne zur Vorderwand der Wanne. In der Patentschrift steht zwar, daß
die beiden Schraubensysteme auch das Auftreten von Schwingungen oder Rattererscheinungen
im Betrieb der Waschvorrichtung verhindern sollen, jedoch hat die Praxis gezeigt,
daß dies nicht der Fall ist. Dies liegt daran, daß die Rakel sich nach unten und nach
hinten in Richtung der Waschwalze frei bewegen kann, weil nämlich der Waschwalzenbezug
einer Bewegung nach hinten keinen richtigen Widerstand entgegensetzt. Hier ist auch
zu beachten, daß die aktive Kante der Rakel Unebenheiten aufweisen kann bzw. sich
im Laufe ihrer Betriebszeit abnutzt. Dasselbe gilt für die Waschwalze bzw. deren Bezug.
[0003] Zum Stand der Technik wird auch verwiesen auf die deutsche Gebrauchsmusterschrift
70 05 448, die eine Rollrakel einer Streichvorrichtung beschreibt, die an ihrer vom
Streichzylinder abgewandten Seite von mehreren, in Längsrichtung der Rakel beabstandet
angeordneten Pneumatikkolben gestützt wird. Hierzu ist in der Vorderseite jedes Pneumatikkolbens
eine etwa halbzylindrische Aufnahme ausgebildet, in der die Rollrakel eingesetzt ist.
Dadurch wird die Rollrakel zwar nach oben und nach unten und auch in einer Kraftrichtung
hinweg vom Zylinder gestützt, nicht aber in einer Kraftrichtung in Richtung auf den
Zylinder zu. Auch hier kann es im Betrieb daher zu unangenehmen Vibrationen kommen,
die sich nachteilig auf die Qualität des damit hergestellten Produkts auswirken.
[0004] Die US 35 21 561 beschreibt ein Farbmesser eines Druckzylinders, das mit Hilfe von
mehreren voneinander beabstandet angeordneten Schrauben in seiner Durchbiegung verstellt
werden kann, also in tangentialer Richtung des Zylinders. Eine Verstellung in radialer
Richtung ist mit dieser bekannten Konstruktion nicht möglich.
[0005] Ausgehend von dem vorstehend geschilderten Stand der Technik liegt daher der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, eine Waschvorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs von
Patentanspruch 1 vorzuschlagen, mit deren Hilfe es möglich ist, die Position der Rakel
sehr genau einzustellen, ohne daß es im Betrieb zu den geschilderten nachteiligen
Schwingungen und Rattererscheinungen kommt.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß die Stellschrauben
formschlüssig mit der Rakel verbunden sind.
[0007] Man kann also jede der Stellschrauben um ein gewünschtes Maß verstellen, d.h. an
die Waschwalze anstellen bzw. von ihr abstellen, wobei die Rakel allseits von den
Stellschrauben formschlüssig und kraftschlüssig gehalten ist. Im Gegensatz zum Stand
der Technik nach DE 39 03 434 C2 kommt man mit einem einzigen System der Stellschrauben
aus und erzielt trotz dieser fühlbaren konstruktiven Vereinfachung ein wesentlich
besseres Ergebnis, weil man die Rakel auch abstellen kann und weil insgesamt undefinierte
Verbiegungen und Ausrichtungen der Rakel vermieden werden. Ein definiertes Zurückholen
der Rakel ist auch mit dem vorstehend diskutierten System nach der erwähnten Gebrauchsmusterschrift
nicht möglich, wohl aber mit dem erfindungsgemäßen System.
[0008] Die erfindungsgemäß vorgesehene formschlüssige Verbindung der Stellschrauben mit
der Rakel bedeutet, daß eine Bewegung dieser beiden Teile gegeneinander nicht bzw.
nur im elastischen Bereich beschränkt möglich ist. Bei Überschreiten der übertragbaren
Kraft würde die Verbindung zerstört.
[0009] Bevorzugt wird es, wenn die Stellschrauben formschlüssig in Sackbohrungen der Rakel
eingreifen. Die Sackbohrungen sind also nur zur Seite der Wannenvorderwand zugänglich
und das Material der Rakel umgibt also die Sackbohrungen von allen anderen Seiten,
so daß das Material der Rakel zu diesen Seiten jedwede Bewegung der Rakel relativ
zu den Stellschrauben verhindert. Eine Bewegung in Längsrichtung der Stellschrauben
wird durch die formschlüssige Verbindung der beiden Teile sicher verhindert.
[0010] Für die formschlüssige Verbindung der beiden Teile miteinander gibt es mehrere Möglichkeiten.
Eine bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß die Stellschrauben
zwei Gewindeabschnitte mit unterschiedlichen Steigungen haben, mit denen sie in entsprechende
Gegengewinde in der Wand der Wanne bzw. in der Rakel eingeschraubt sind. Dreht man
die Stellschraube, so wird durch diese Maßnahmen bewirkt, daß die Rakel an die Waschwalze
an- bzw. abgestellt wird und durch die Gewindeverbindung wird gleichzeitig die notwendige
formschlüssige Verbindung zwischen diesen beiden Teilen hergestellt.
[0011] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert,
aus dem sich weitere wichtige Merkmale ergeben. Es zeigt:
- Fig. 1 -
- eine Ansicht der wesentlichen Bauelemente einer erfindungsgemäßen Waschvorrichtung;
- Fig. 2 -
- einen Schnitt längs der Linie II-II von Fig. 1.
[0012] In einem seitlichen Rahmen 1 ist die gezeigte Waschvorrichtung um eine Achse 2 kippbar
gelagert, so daß sie an einen - zeichnerisch nicht dargestellten - Gummituchzylinder
angestellt bzw. von ihm abgestellt werden kann.
[0013] Die Waschvorrichtung weist eine Wanne 3 auf sowie in der Wanne eine drehbar gelagerte
und auf Drehung angetriebene Waschwalze 4, deren Drehrichtung in Fig. 2 durch den
Pfeil 5 angedeutet ist.
[0014] In der Vorderwand 6 der Wanne 3 sind axial voneinander beabstandet mehrere Sprühdüsen
7 befestigt, die einen Sprühstrahl des Waschmittels auf die Waschwalze 4 richten,
nicht aber auf den Boden der Wanne.
[0015] Eine Rakel 8 ist vorgesehen, die voneinander beabstandet Sackbohrungen 9 mit Gewindeabschnitten
hat, in die Stellschrauben 10 mit ihren vorderen Gewindeabschnitten eingeschraubt
sind. Die Stellschrauben haben weitere Gewindeabschnitte 11, mit denen sie in entsprechende
Gegengewinde in der Vorderwand 3 der Wanne eingeschraubt sind bzw. in dort eingesetzte
Buchsen.
[0016] Außerdem sind in der Wanne Bleche 12, 13 zum Ableiten des Wasch- bzw. Spritzwassers
angeordnet.
[0017] Die Gewindeabschnitte 9, 11 der Stellschrauben 10 haben unterschiedliche Steigungen.
Verdreht man also die Stellschrauben, so wird die Rakel 8 in Längsrichtung der Stellschrauben
an die Waschwalze 4 angestellt bzw. von ihr abgestellt. Dies erfolgt zonenweise über
die mehreren, beabstandet voneinander angeordneten Stellschrauben 10.
[0018] Über Muttern 14 kann die jeweils eingestellte Position der Stellschrauben fixiert
werden.
[0019] Es ist somit ersichtlich, daß die Rakel 8 mit Hilfe der zonenweise angeordneten Stellschrauben
10 mit Differenzgewinde 9, 11 zonenweise feinverstellt werden kann, wobei sie allseits
von den Stellschrauben kraftschlüssig und formschlüssig gehalten ist. Im Betrieb können
also die geschilderten und beim Stand der Technik nachteiligen Schwingungen und Rattererscheinungen
nicht mehr auftreten. Dies wird kostengünstig mit Hilfe eines einzigen Systems der
stellschrauben oder Zonenschrauben erreicht.
1. Waschvorrichtung für einen Gummituchzylinder einer Druckmaschine mit einer Wanne für
eine Waschflüssigkeit, mit einer auf Drehung antreibbaren, in Berührung mit dem Gummituchzylinder
bringbaren und mit einem Bezug versehenen Waschwalze, ferner mit mehreren, axial beabstandet
angeordneten, an einer Wand der Wanne befestigten Sprühdüsen zur Sprühbeaufschlagung
der Waschwalze mit der Waschflüssigkeit, und mit einer achsparallel zu der Waschwalze
angeordneten Rakel, die an der Wanne gehalten ist und die mit mehreren Stellschrauben
in Wirkverbindung steht, die über die Länge der Rakel verteilt in die Wand der Wanne
eingeschraubt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellschrauben (10) formschlüssig mit der Rakel (8) verbunden sind.
2. Waschvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellschrauben (10) formschlüssig in Sackbohrungen (9) der Rakel (8) eingreifen.
3. Waschvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellschrauben (10) zwei Gewindeabschnitte (9,11) mit unterschiedlichen Steigungen
haben, mit denen sie in entsprechende Gegengewinde in der Wand (6) der Wanne (3) bzw.
in der Rakel (8) eingeschraubt sind.