[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Gefäßgreifer, insbes. Flaschengreifer gemäß
Oberbegriff Patentanspruch 1.
[0002] Ein solcher Gefäßgreifer ist bekannt (DE-GM 17 56 676) und wird mit einer Vielzahl
gleichartiger Gefäßgreifer an einem Packkopf beipielsweise einer Packmaschine für
Gefäße, insbes. Flaschen, zum Greifen der gruppenweise an einer Abnahmeposition zusammengestellten
Gefäße und zum Überführen bzw. Umsetzen dieser Gefäße in an einer Abgabestation bereitstehende
Kartonagen, Kisten, Kästen oder dergl. Aufnahmebehälter verwendet. In gleicher Weise
eignet sich ein solcher Gefäßgreifer auch bei Auspackmaschinen zum Auspacken von Gefäßen
aus Aufnahmebehältern.
[0003] Beim Greifen und während des Umsetzvorganges sind die am Packkopf vorgesehenen Flaschengreifer
bzw. deren Greiffinger aktiviert, d.h. die Greiffinger befinden sich in einer Arbeitsstellung,
wodurch das betreffende Gefäß am Greiferkopf gehalten ist. Nach Beendigung des Umsetzvorganges
werden die Gefäßgreifer deaktiviert, wodurch die Greiffinger in ihre Ausgangsstellung
zurückkehren und das betreffende Gefäß freigegeben wird.
[0004] Nachteilig ist bei dem bekannten Gefäßgreifer u.a., daß dieser eine relativ große
Bauhöhe mit relativ großem Gewicht und großer Masse besitzt, wodurch sich auch für
den Packkopf eine relativ hohe Bauhöhe sowie eine relativ große Masse ergeben. Da
die Bewegung von Packköpfen bei Einpack-und/oder Auspackmaschinen grundsätzlich nicht
mit kontinuierlicher Geschwindigkeit erfolgt, führen die relativen großen Massen im
bekannten Fall zu hohen Massenkräften, und zwar insbes. dann, wenn es sich bei den
Maschinen um solche mit hoher Leistung handelt.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Gefäßgreifer aufzuzeigen, der eine kompakte Bauform
sowie ein geringes Massengewicht aufweist.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Gefäßgreifer entsprechend dem kennzeichnenden Teil
des Patentanspruches 1 ausgebildet.
[0007] Da bei dem erfindungsgemäßen Gefäßgreifer die Gegenflächen für die an den Greiffingern
vorgesehenen Abstützbereiche im wesentlichen in gleicher Höhe, d.h. bevorzugt in Höhe
des Anlage- und Zentrierstückes, vorgesehen sind und dementsprechend auch diese Abstützbereiche
in gleicher oder zumindest in annähernd gleicher Höhe vorgesehen sind, wird für den
erfindungsgemäßen Gefäßgreifer eine extrem niedrige Bauform erreicht, und zwar mit
dem zusätzlichen Vorteil, daß auch der axiale Abstand zwischen der an dem jeweiligen
Greiffinger gebildeten Greiffläche und der radial außenliegenden Gegenfläche klein
ist. Die bei aktivierten Greiffingern, d.h. beim Greifen eines Gefäßes auftretenden
Gegen- bzw. Abstützkräfte werden somit mit relativ kleinem Hebelarm auf die radial
außenliegende Gegenfläche übertragen, womit die dortige Belastung des Greifkopfes
minimiert wird. Hierdurch ist es u.a. auch möglich, den Greifkopf bzw. ein diesen
Greifkopf bildendes Gehäuse preiswert und mit geringer Masse als Spritzgußteil aus
Kunststoff zu fertigen.
[0008] Weiterhin sind bei der Erfindung vorzugsweise die Greiffinger ebenfalls als Spritzgußteile
aus Kunststoff ausgeführt.
[0009] Zum Betätigen der Greiffinger ist vorzugsweise ein durch Druckluft betätigtes bzw.
gesteuertes Betätigungselement vorgesehen. Dieses ist z.B. wenigstens eine Membrane
oder Manschette aus einem druckmitteldichten, dauerelastischen Material.
[0010] Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0011] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren an einem Ausführungsbeispiel näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- in vereinfachter Darstellung und im Längsschnitt einen Flaschengreifer gemäß der Erfindung
zusammen mit dem oberen Teilbereich des Flaschenhalses einer Flasche, und zwar bei
nicht aktivierten Greiffingern;
- Fig. 2
- in schematischer Darstellung und in einer Draufsicht von oben (Blickrichtung entsprechend
dem Pfeil A der Fig. 1) vier Greiffinger des Flaschengreifers der Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Darstellung wie Fig. 1, jedoch bei aktivierten Greiffingern.
[0012] Der in den Figuren dargestellte Flaschengreifer 1 besteht im wesentlichen aus einem
Greiferkopf 2 und einer an der Oberseite dieses Greiferkopfes 2 bzw. eines glockenartigen
Gehäuses 3 befestigten Stange 4, die an ihrem unteren Ende das Gehäuse 3 trägt und
mit ihrem oberen Ende an einer Trägerplatte 5 hängend befestigt ist, welch letztere
mehrere gleichartige Flaschengreifer 1 eines Packkopfes trägt.
[0013] Bei Verwendung des von mehreren Flaschengreifern 1 und der Trägerplatte 5 gebildeten
Packkopfes z.B. in einer Einpackmaschine, d.h. in einer Vorrichtung zum Einsetzen
gefüllter Flaschen 6 in nicht dargestellte Flaschenkästen oder andere Aufnahmebehälter
sind die Stangen 4 mit ihrer Längsachse L in vertikaler Richtung angeordnet.
[0014] Das Gehäuse 3 ist rotationssymmetrisch zu einer mit der Längsachse L zusammenfallenden
Achse ausgebildet und besteht im wesentlichen aus einem oberen, plattenartigen Gehäuseabschnitt
3', der senkrecht zur Längsachse L angeordnet ist sowie aus einem Gehäuseabschnitt
3'', der als eine die Längsachse L konzentrisch umschließende kreiszylinderförmige
Wandung ausgebildet ist und an seinem oberen Bereich in den radial außenliegenden
Bereich des Gehäuseabschnittes 3' übergeht. Der Gehäuseabschnitt 3'' umschließt einen
Gehäuseinnenraum 7, der zur Oberseite des Gehäuses 3 durch den Gehäuseabschnitt 3'
abgeschlossen ist und zur Unterseite des Gehäuses 3 hin offen ist. An dieser Öffnung
besitzt der Gehäuseabschnitt 3'' einen bezogen auf die Längsachse L radial nach innen
vorstehenden und die Längsachse L konzentrisch umschließenden Ringwulst 8, der in
der nachstehend noch näher beschriebenen Weise eine Lager- bzw. Gegenfläche für die
Greiffinger bildet.
[0015] In dem von dem Gehäuseabschnitt 3'' umschlossenen Bereich ist ein achsgleich mit
der Längsachse L angeordneter kreiszylinderförmiger Vorsprung 10 vorgesehen, der an
seinem oberen Ende in den Gehäuseabschnitt 3' übergeht und mit seinem unteren Ende
bzw. mit der dortigen Stirnfläche in einer senkrecht zur Längsachse L verlaufenden
Ebene liegt, und zwar innerhalb des Gehäuseinnenraumes 7 mit axialem Abstand von der
Ebene des unteren Randes des Gehäuseabschnittes 3''. In dem den Vorsprung 10 umschließenden
Bereich ist der Gehäuseinnenraum 7 kreisringförmig ausgebildet.
[0016] Der Vorsprung 10 ist von einer becherartigen Manschette 11 aus einem druckmitteldichten
und dauerelastischem Material derart umschlossen, daß zwischen der die Längsachse
L konzentrisch umschließenden kreiszylinderförmigen Umfangswand des Vorsprunges 10
und dem dieser Umfangswand benachbarten, die Längsachse L ebenfalls konzentrisch umschließenden
kreiszylinderförmigen Abschnitt 11' der Manschette 11 ein Spalt 12 gebildet ist. Im
Bereich ihres oberen, offenen Randes ist die Manschette 11 bzw. deren Abschnitt 11'
abgedichtet in dem Gehäuseabschnitt 3' gehalten. Der Gehäuseabschnitt 3' ist hierfür
entsprechend einer Trennfläche 13, die in zwei Teilbereichen die Längsachse L kreiszylinderförmig
konzentrisch umschließt und in einem dazwischenliegenden Teilbereich kreisringförmig
in einer Ebene im wesentlichen senkrecht zur Längsachse L verlaufend ausgeführt ist,
derart geteilt, daß der Gehäuseabschnitt 3' eine mittige Öffnung aufweist, die an
der Oberseite des Gehäuses 3 einen größeren Durchmesser aufweist als an ihrer dem
Gehäuseinnenraum 7 zugewandten Seite. In diese Öffnung ist ein Einsatz passend eingesetzt,
der die Öffnung an der Oberseite des Gehäuses 3 verschließt, ein Einspannen des oberen,
offenen Randes der Manschette 11 in dem geteilten Gehäuseabschnitt 3' bewirkt und
außerdem auch den Ansatz 10 aufweist. Für dieses Einspannen ist die Trennfläche 13
an einem der beiden vorstehend erwähnten kreiszylinderförmigen Teilbereiche als Gewinde
ausgebildet. Mit ihrem unteren, sich radial zur Längsachse L erstreckenden Abschnitt
11'' liegt die Manschette 11 gegen die untere Stirnseite des Vorsprunges 10 an und
ist dort zwischen dieser Stirnseite und der Oberseite eines tellerartigen Anlage-
und Zentrierelementes 14 eingespannt. Das Anlage- und Zentrierelement 14 ist durch
einen in ein Muttergewinde eines Vorsprunges 10 eingreifenden Gewindebolzen 15 am
Vorsprung 10 gehalten. Der Gewindebolzen 15, der achsgleich mit der Längsachse L angeordnet
und einstückig mit dem teller- bzw. scheibenförmigen Anlage- und Zentrierstück 14
hergestellt ist, greift durch eine Öffnung 16 hindurch, die in dem Abschnitt 11''
der Manschette 11 gebildet ist.
[0017] Das Anlage- und Zentrierstück 14 bildet an seiner dem Vorsprung 10 abgewandten Unterseite
eine kreisförmige Ausnehmung 17, die rotationssymmetrisch zur Längsachse L ausgeführt
ist und zur Aufnahme des oberen Mündungsbereichs der Flasche 6 oder des oberen Bereichs
eines auf der Flasche 6 vorgesehenen Flaschenverschlusses 18 dient. Der in einer Ebene
senkrecht zur Längsachse L angeordnete Boden der Ausnehmung 17 bildet eine Anlagefläche
für die Oberseite des Flaschenverschlusses 18 (bei verschlossener Flasche 6) oder
für den Mündungsrand einer nicht verschlossenen Flasche.
[0018] Das Anlage- und Zentrierstück 14 ist kreisscheibenförmig ausgebildet, d.h. es weist
einen die Längsachse L konzentrisch umschließenden ringförmigen Rand 14' auf, der
radial über die dem Vorsprung 10 und dem Spalt 12 abgewandte Außenfläche des Abschnittes
11' der Manschette 11 vorsteht und bezogen auf die Längsachse L im Ringwulst 8 etwa
radial gegenüberliegt, so daß der Rand 14' und der Ringwulst 8 auf gleicher Höhe angeordnet
sind und zwischen dem Rand 14' und dem Ringwulst 8 ein die Längsachse L konzentrisch
umschließender Ringspalt gebildet ist.
[0019] Jeder Greiffinger 9 besteht im wesentlichen aus einem einen Greifarm bildenden, über
die untere offene Seite des Gehäuses 3 vorstehenden Abschnitt 9' sowie aus einem einen
Betätigungsarm bildenden Abschnitt 9'', der im Gehäuseinnenraum angeordnet ist. Zwischen
diesen beiden Abschnitten 9' und 9'' weist jeder Greiffinger 9 einen Abschnitt 9'''
auf, der die Abstützbereiche des Greiffingers 9 bildet und in dem vorgenannten, zwischen
dem Rand 14' und dem Ringwulst 8 gebildeten Spalt angeordnet ist.
[0020] Am Übergang zwischen dem Abschnitt 9''' und dem Abschnitt 9' ist durch die im Vergleich
zum Abschnitt 9''' größere Materialstärke des Abschnittes 9' ein ringförmiger, die
Längsachse L ringsegmentförmig umschließender Absatz 19 gebildet, der bezogen auf
die Längsachse L radial außerhalb des Abschnittes 9''' liegt und der sich gegen den
unteren Rand des Gehäuseabschnittes 3'' abstützt.
[0021] Am Übergang des Abschnittes 9''' zum Abschnitt 9'' ist durch eine im Vergleich zum
Abschnitt 9''' größere Materialstärke des Abschnittes 9'' ein sich radial zur Längsachse
und diese Längsachse ringsegmentförmig umschließender Absatz 20 gebildet, der allerdings
bezogen auf die Längsachse L gegenüber dem Abschnitt 9''' radial nach innen versetzt
ist. Dieser Absatz 20 stützt sich bei nicht aktiviertem Flaschengreifer 1 gegen den
über die Manschette 11 radial nach außen überstehenden Bereich der Oberseite des Anlage-
und Zentrierstückes 14 ab (Fig. 1).
[0022] Der Abschnitt 9' bildet an seiner bezogen auf die Längsachse L innenliegenden Seite
eine Anlage- bzw. Greiffläche 21, die bei aktiviertem Flaschengreifer 1 den Flaschenverschluß
18 oder einen am oberen Ende des Flaschenhalses 6 vorgesehenen Wulst oder Flansch
22 hintergreift. Der Abschnitt 9'' bildet an seiner bezogen auf die Längsachse L radial
innenliegenden Seite eine Anlagefläche 23, die gegen die Außenfläche des Abschnittes
11' der Manschette 11 anliegt. Im Bereich des oberen Endes bildet der Abschnitt 9'
jedes Greiffingers radial außenliegend eine muldenförmige Aufnahmefläche 25 für ein
ringförmiges, sämtliche Greiffinger 9 an diesem oberen Ende umschließendes und in
die dem nichtaktivierten Flaschengreifer entsprechende Ausgangsstellung vorspannendes
Federelement 26, welches beispielsweise ein O-Ring oder eine Wurmfeder ist. Zumindest
die Absätze 19 und 20, die Greiffläche 21, die Anlagefläche 23 sowie die Aufnahmefläche
25 sind jeweils Teilflächen eines die Längsachse L als Mittelachse aufweisenden gedachten
Rotationskörpers.
[0023] Durch den Ringwulst 8, den Rand 14' und die beiden Absätze 19 und 20 sind die Greiffinger
9 in besonders einfacher und zuverlässiger Weise an dem Gehäuse 3 schwenkbar gelagert
und zwar derart, daß sie aus ihrer Ausgangsstellung, in der die Abschnitte 9' einen
größeren radialen Abstand aufweisen, in eine Arbeitsstellung bewegbar sind, in der
die Abschnitt 9' aufeinander zu bewegt sind und einen verminderten radialen Abstand
von der Längsachse L besitzen. Der zwischen dem Ringwulst 8 und dem Rand 14' gebildete
Ringspalt besitzt eine Breite, die in etwa gleich bzw. geringfügig größer ist als
die radiale Dicke des Abschnittes 9''', auf jeden Fall jedoch kleiner ist, als die
radiale Dicke, die die Abschnitte 9' und 9'' am Übergang zum Abschnitt 9''' besitzen.Das
Schwenken der Greiffinger 9 erfolgt dabei jeweils um Achsen, die in etwa tangential
zum Rand 14' und in einer gemeinsamen Ebene senkrecht zur Längserstreckung L liegen.
[0024] Im Gehäuseabschnitt 3' ist ein Kanal 27 ausgebildet, der in den Spalt 12 endet und
sich auch in der Stange 4 fortsetzt. Zum Aktivieren des Flaschengreifers 1 ist dieser
Kanal 27 mit einem unter Druck stehenden Druckmedium, beispielsweise Druckluft beaufschlagbar
oder zur Atmosphäre hin entlüftbar.
[0025] Durch die beschriebene Ausbildung weist der Greiferkopf 2 eine kompakte Bauform mit
äußerst geringer Masse auf, so daß sich auch für den Packkopf insgesamt eine geringe
Bauhöhe und Masse ergeben und insbes. hohe Massenbeschleunigungskräfte beim Bewegen
des Packkopfes vermieden sind.
[0026] Das Gehäuse 3 bzw. die dieses Gehäuse bildenden Elemente sowie die Greiffinger 9
sind vorzugsweise Spritzteile, bevorzugt aus einem geeigneten Kunststoffmaterial,
beispielsweise Polyamid 6.6. Das Anlage- und Zentrierstück 14 besteht aus einem besonders
verschleißfesten Material, beispielsweise aus Metall, wobei bevorzugt zur Reduzierung
der Masse Aluminium oder eine Aluminiumlegierung verwendet ist.
[0027] Ein weiterer Vorteil des Flaschengreifers 1 besteht in einem geringem Verschleiß.
Hierzu trägt auch bei, daß insbes. die Lagerung für die Greiffinger weitestgehend
geschützt vorgesehen ist.
[0028] Die Elemente des Flaschengreifers sind preiswert herstellbar. Die Greiffinger 9 können
einfach montiert und auch im Reparaturfall einfach ausgetauscht werden. Für die Montage
der Greiffinger 9 werden diese bei entferntem Anlage-und Zentrierstück 14 in das offene
Gehäuse 3 eingesetzt. Anschließend wird das Anlage- und Zentrierstück 14 montiert,
so daß mit diesem Anlage- und Zentrierstück 14 die Greiffinger 9 im Gehäuse 3 unverlierbar
angeordnet sind.
[0029] Ein weiterer wesentlicher Vorteil des Flaschengreifers 1 besteht somit auch in einer
sehr geringen Anzahl der benötigten Bauteile.
[0030] Die Arbeitsweise des Flaschengreifers 1 läßt sich, wie folgt, beschreiben:
Sind die an der Trägerplatte 5 vorgesehenen Flaschengreifer 1 z.B. Teil einer Einpackmaschine,
mit der die gefüllten und verschlossenen Flaschen 6 in einen Flaschenkasten eingesetzt
werden sollen, so stehen diese Flaschen 6 in entsprechenden Gruppen an einer Aufnahmeposition
der Einpackmaschine bereit. Auf jede Flasche 6 wird von oben her durch Absenken der
Trägerplatte 5 ein Greiferkopf 2 aufgesetzt, und zwar derart, daß bei in der Ausgangsstellung
befindlichen Greiferfingern 9 das den Flaschenverschluß 18 aufweisende obere Ende
des Flaschenhalses in den von den Greiferfinger 9 umschlossenen Bereich hineinreicht
und der Flaschenverschluß 18 gegen das Anlage-und Zentrierstück 14 anliegt.
[0031] Mit ihren unteren, schräg verlaufenden Flächen 28 bilden die Greiferfinger 9 eine
Art Zentrierglocke, die das Aufsetzen des jeweiligen Greiferkopfes 2 erleichtern.
[0032] Nach dem Aufsetzen des Greiferkopfes 2 auf die Flasche 6 wird der Spalt 12 über den
Kanal 27 mit dem Druckmedium beaufschlagt. Hierdurch werden die Greiffinger 9 in ihre
Arbeitsstellung geschwenkt, so daß die Flasche 6 am Greiferkopf 2 gehalten ist und
mit dem Packkopf zum Einsetzen in einen Flaschenkasten mitbewegt wird. Nach dem Einsetzen
in den Flaschenkasten wird das Druckmedium abgeschaltet und der Kanal 27 entlüftet,
so daß die Greiffinger 9 durch das Federelement 26 in ihre Ausgangsstellung zurückbewegt
werden und die Flasche 6 somit freigeben. In entsprechender Weise kann der Flaschengreifer
1 auch für leere Flaschen verwendet werden.
[0033] Die Erfindung wurde voranstehend an einem Ausführungsbeispiel beschrieben. Es versteht
sich, daß Änderungen sowie Abwandlungen möglich sind, ohne daß der der Erfindung zugrundeliegende
Erfindungsgedanke verlassen wird. Bevorzugt weist der Flaschengreifer 1 am Greiferkopf
2 mehr als vier, beispielsweise sechs Greiffinger 9 auf.
Aufstellung der verwendeten Bezugsziffern
[0034]
- 1
- Flaschengreifer
- 2
- Greiferkopf
- 3
- Gehäuse
- 3', 3''
- Gehäuseabschnitt
- 4
- Stange
- 5
- Trägerplatte
- 6, 6'
- Flaschenhals
- 7
- Gehäuseinnenraum
- 8
- Ringwulst
- 9
- Greiffinger
- 9', 9'' 9'''
- Abschnitt
- 10
- Vorsprung
- 11
- Manschette
- 11', 11''
- Abschnitt
- 12
- Spalt
- 13
- Teilungsfläche
- 14
- Anlage- und Zentrierstück
- 15
- Gewindebolzen
- 16
- Öffnung
- 17
- Ausnehmung
- 18
- Flaschenverschluß
- 19, 20
- Absatz
- 21
- Greiffläche
- 22
- Wulst
- 23
- Anlagefläche
- 25
- Aufnahmefläche
- 26
- Federelement
- 27
- Kanal
- 28
- Flächenabschnitt
1. Gefäßgreifer, insbes. Flaschengreifer, mit einem an einer Trageinrichtung (5) befestigbaren
Greiferkopf (2), mit wenigstens zwei um eine Achse (L) des Greiferkopfes (2) verteilt
angeordneten Greiffingern (9), die Greifflächen (21) zum Greifen und Festhalten eines
Behälters (6) bilden und aus einer, einem nichtaktivierten Zustand entsprechenden
Ausgangsstellung in eine, einem aktivierten Zustand entsprechende Arbeitsstellung
schwenkbar sind, in der die Greifflächen (21) einen gegenüber der Ausgangsstellung
verminderten radialen Abstand von der Achse (L) besitzen, sowie mit einer Betätigungseinrichtung
zum Schwenken der Greiffinger (9) zwischen der Ausgangsstellung und der Arbeitsstellung,
wobei jeder Greiffinger für eine schwenkbare Anordnung bezogen auf die Achse (L) radial
innenliegende sowie radial außenliegende Abstützbereiche (9''', 19, 20) aufweist,
die für eine axiale sowie radiale Abstützung der Greiffinger (9) mit radial innenliegenden
bzw. radial außenliegenden Gegenflächen (8, 14') an einem die Greiffinger (9) tragenden
Element (3) des Greifkopfes (2) zusammenwirken, dadurch gekennzeichnet, daß die radial außenliegende Gegenfläche (8) an einem die Achse (L) umschließenden
Gehäuseabschnitt (3'') eines Gehäuses (3) des Greiferkopfes (2) vorgesehen ist, und
zwar in Richtung der Achse (L) auf einer gemeinsamen oder nahezu gemeinsamen Höhe
mit der radial innenliegenden Gegenfläche (14').
2. Gefäßgreifer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die radial innenliegende
Gegenfläche vom Umfangsbereich (14') eines vom Gehäuse (3) umschlossenen Anlage- und
Zentrierstückes (14) gebildet ist.
3. Gefäßgreifer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (3) des
Greiferkopfes (2) glockenartig an der der Trageinrichtung (5) abgewandten Unterseite
offen ausgebildet ist, und daß die radial außenliegende Gegenfläche (8) im Bereich
des offenen Endes des Gehäuses (3) gebildet ist.
4. Gefäßgreifer nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß die radial
außenliegende Gegenfläche zumindest teilweise von einem vom Gehäuseabschnitt (3'')
radial nach innen vorsehenden Vorsprung, beispielsweise von einem die Achse (L) konzentrisch
umschließenden Ringwulst (8) gebildet ist.
5. Gefäßgreifer nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
drei, vorzugsweise sechs Greiffinger (9) vorgesehen sind.
6. Gefäßgreifer nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Greiffinger
(9) an ihrem radial außenliegenden Abstützbereich einen sich radial oder im wesentlichen
radial nach außen erstreckenden Absatz (19) bilden, mit welchem sich die Greiffinger
(9) gegen den unteren Rand des Gehäuseabschnittes (3'') abstützen.
7. Gefäßgreifer nach einem der Ansprüche 2 - 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Greiffinger
(9) an ihren radial innenliegenden Abstützbereichen einen sich radial oder im wesentlichen
radial nach innen erstreckenden Absatz (20) aufweisen, mit welchem sich die Greiffinger
(9) an einem Umfangs- bzw. Randbereich des Anlage- und Zentrierstückes (14) in Richtung
der Achse (L) abstützen.
8. Gefäßgreifer nach einem der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungseinrichtung
ein durch ein Druckmedium, vorzugsweise durch Druckluft gesteuertes Betätigungselement
(11) aufweist.
9. Gefäßgreifer nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Greiffinger (9) jeweils
einen unteren, eine Greiffläche (21) bildenden Abschnitt (9') sowie einen oberen Abschnitt
(9'') bilden, daß an einem mittleren, zwischen dem unteren und dem oberen Abschnitt
(9', 9'') gebildeten Abschnitt (9''') die Abstützbereiche vorgesehen sind, und daß
das Betätigungselement (11) auf die oberen Abschnitte (9'') der Greiffinger (9) einwirkt.
10. Gefäßgreifer nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungselement
eine napfartige Manschette (11) aus einem druckmitteldichten, dauerelastischen Material
ist, die einen mit dem Druckmedium beaufschlagbaren Steuerraum (12) umschließt und
bei Beaufschlagung mit dem Druckmedium durch elastische Verformung die Greiffinger
(9) aus ihrer Ausgangsstellung in die Arbeitsstellung bewegt.
11. Gefäßgreifer nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Manschette (11) einen
Vorsprung (10) des Greiferkopfes (2), vorzugsweise einen in einem Innenraum (7) des
Gehäuses (3) vorgesehenen Vorsprung (10) umschließt, und daß ein zwischen diesem Vorsprung
(10) und wenigstens einem Abschnitt (11') gebildeter Spalt (12) den mit dem Druckmedium
beaufschlagbaren Steuerraum bildet.
12. Gefäßgreifer nach einem der Ansprüche 1 - 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Greiffinger
(9) und/oder ein den Greiferkopf (2) bildendes Gehäuse (3) als Spritzgußteil aus Kunststoff
gefertigt sind.
13. Gefäßgreifer nach einem der Ansprüche 1 - 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Anlage-
und Zentrierstück (14) aus Metall, bevorzugt aus Aluminium oder aus einer Aluminiumlegierung
gefertigt ist.