(19)
(11) EP 0 283 631 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
26.01.1994  Patentblatt  1994/04

(21) Anmeldenummer: 87730168.9

(22) Anmeldetag:  22.12.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5G08B 21/00

(54)

Verfahren und Vorrichtung zur akustischen Meldung von Ertrinkenden in Schwimmbädern

Method and device for audible signalling of drownings in swimming pools

Méthode et dispositif pour signalisation acoustique de personnes se noyant dans les piscines


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 21.03.1987 DE 3709384

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
28.09.1988  Patentblatt  1988/39

(73) Patentinhaber: Kolbatz, Klaus-Peter
D-13503 Berlin (DE)

(72) Erfinder:
  • Kolbatz, Klaus-Peter
    D-13503 Berlin (DE)

(74) Vertreter: Wablat, Wolfgang, Dr.Dr. 
Patentanwalt, Potsdamer Chaussee 48
14129 Berlin
14129 Berlin (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
FR-A- 2 466 057
US-A- 2 832 915
US-A- 3 999 178
US-A- 4 187 502
US-A- 4 665 385
GB-A- 2 067 803
US-A- 3 276 007
US-A- 4 121 200
US-A- 4 536 747
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur akustischen Meldung von Ertrinkenden in Schwimmbädern nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

    [0002] Bei einem bekannten Verfahren dieser Art wird die Bewegung der Wasseroberfläche des Schwimmbeckens durch ein in einem Schwimmkörper untergebrachtes schwingungsempfindliches Schaltelement überwacht, das im Alarmfall eine außerhalb des Schwimmbeckens angeordnete akustische Alarmeinrichtung über eine Kabelverbindung auslöst (DE-A-27 43 192). Der Nachteil dieses Verfahrens ist darin zu sehen, daß bereits durch einen stärkeren Wind oder durch zufällig in das Schwimmbecken hineinfallende Äste, Steine oder andere Gegenstände ein Fehlalarm ausgelöst wird, weil das auf der Wasseroberfläche schwimmende Schaltelement alle Oberflächenbewegungen erfaßt und dadurch bereits den Alarm auslöst.

    [0003] Aus der US-A-4 187 502 ist ein Alarmsystem für Schwimmbecken bekannt, welches mit einem unterhalb der Wasseroberfläche angeordneten und in alle Richtungen wirkenden Hydrophon arbeitet. Dieses Hydrophon muß immer neu justiert werden und wird außerdem schon in kurzer Zeit durch Ablagerungen in seiner Funktion beeinträchtigt. Auch ist seine Reichweite sehr begrenzt.

    [0004] Ferner ist aus der US-A-2 832 915 eine weitere Alarmvorrichtung bekannt, die auch mit einem Hydrophon arbeitet, welches die zuvor geschilderten Mängel aufweist.

    [0005] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens zu schaffen, bei dem eine sichere Alarmauslösung beim Hineinfallen eines Ertrinkenden in das Schwimmbecken gewährleistet ist und ein Fehlalarm ausgeschlossen wird.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

    [0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen
    Fig. 1
    eine als Blockschaltbild dargestellte Schaltungsanordnung des erfindungsgemäßen Verfahrens und
    Fig. 2
    eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.


    [0008] Wie aus der Fig. 1 ersichtlich ist, besteht die als Blockschaltbild dargestellte Schaltungsanordnung zur akustischen Meldung von Ertrinkenden in Schwimmbädern aus einem im Schwimmbecken unterhalb der Wasseroberfläche fest angeordneten Schaltelement 1, welches mit einer Alarmeinrichtung 2 verbunden ist, die von einem Akkumulator 3 mit einer bevorzugten Betriebsspannung von 9 Volt bei einem Ruhestrom von Null Ampere gespeist wird, wobei der Akkumulator 3 tagsüber durch Solarzellen 4 aufladbar ist. An die Alarmeinrichtung 2 ist über ein Relais (in der Zeichnung nicht dargestellt) ein Signalhorn 5 angeschlossen. Bei Alarmauslösung schaltet das Relais und das Signalhorn 5 löst einen akustischen Alarm aus. Die Alarmeinrichtung 2 mit dem Signalhorn 5 ist außerhalb des Schwimmbeckens, z. B. am Schwimmbeckenrand, angeordnet. Um einen Alarm auch an einem vom Schwimmbecken entfernt liegenden Ort empfangen zu können, ist an der Alarmeinrichtung 2 über eine Kabelverbindung ein Sender 6 angeschlossen, von dem im Alarmfall das Alarmsignal auf einen entfernt liegenden Empfänger 7 übertragen wird, wobei das Alarmsignal vorher von einem Vorverstärker 8 verstärkt wird. Am Empfänger 7 ist über einen Impuls-Umsetzer 9 eine weitere Alarmeinrichtung 10 mit einem Signalhorn 11 angeschlossen.

    [0009] Die vorstehend beschriebene Schaltungsanordnung ist bei im Schwimmbecken 19 eisfreiem Wasser einsetzbar. Um jedoch auch bei gefrorenem Eiswasser die Alarmeinrichtung funktionsfähig einsetzen zu können, wird anstelle des Schaltelements 1 erfindungsgemäß ein speziell gekapseltes Mikrophon 12 in das eisfreie Wasser gehängt, welches die beim Einbrechen eines Menschen in das Eis verursachten Geräusche unter oder auf dem Eis aufnimmt, diese in einer nachfolgenden elektronischen Vorrichtung signalmäßig verarbeitet und den Alarmeinrichtungen 2 und 10 im Alarmfall zuführt. Für diesen Fall wird die beim Hineinfallen eines Körpers in das zugefrorene Schwimmbecken erzeugte sinusförmige Schwingung von einem dem Mikrophon 12 nachgeschalteten Impulsumsetzer 13 in einen Rechteckimpuls umgesetzt, der über ein in der Zeichnung nicht dargestelltes Relais die Alarmeinrichtung 2 auslöst. Gleichzeitig wird über den Sender 6 das Alarmsignal an den entfernt liegenden Empfänger 7 auf die den Alarm auslösende Alarmeinrichtung 10 übertragen. Als Sender kann vorteilhafterweise eine Infrarotvorrichtung, ein Ultraschallsender oder eine Funkeinrichtung dienen. Der Empfänger 7 kann auch eine bereits bestehende Hausalarmeinrichtung oder an eine im Auto oder in einem Wohnwagen installierte selbständige Alarmeinrichtung angeschlossen werden. Ebenfalls ist es vorteilhaft, wenn der Empfänger 7 ein in der Zeichnung nicht dargestelltes Mikrophon ist, welches in einem Raum zur Raumüberwachung von unerwünschten Personen (Einbrechern) aufgestellt ist.

    [0010] Um eine Alarmanlage vorteilhaft für den Überwachungsvorgang ausnutzen zu können, ist vorgesehen, daß der Empfänger 7 beispielsweise an eine Autobatterie mit einer Betriebsspannung von 12 Volt anschließbar ist.

    [0011] Im Rahmen der Erfindung kann der Empfänger 7 auch ein Rauchmelder, Temperaturfühler oder Wassermelder angeschlossen werden.

    [0012] In eisfreien Zeiten wird das gekapselte Mikrophon 12 durch das Schaltelement 1 ausgetauscht. Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, wird das wasserdicht gekapselte Schaltelement 1 vorzugsweise an der Rückseite einer senkrecht zur Wasseroberfläche am Ausgang eines trichterförmigen Gehäuses 14 über eine Achse 15 drehbar gelagerte Klappe 16 angeordnet. Das Schaltelement 1 kann ein Quecksilberschalter sein. Die beim Hinfallen eines Körpers in ein Schwimmbecken 19 verursachte Wellenbewegung wird vom Trichter 14 verstärkt aufgefangen und versetzt die Klappe 16 in eine Drehbewegung, wodurch der Quecksilberschalter 1 über eine mit der Alarmeinrichtung 2 verbundene Kabelverbindung 17 die Alarmeinrichtung schaltet und das Signalhorn 5 einen akustischen Alarm auslöst. Der im Schwimmbecken unterhalb der Wasseroberfläche in einer entsprechenden Tiefe eingetauchte Trichter 14 ist an einem abgewinkelten Gestänge 18 befestigt, welches mit seinem einen Winkelteil 18a am Schwimmbeckenrand 19a angeordnet ist. Ein Fehlalarm, der durch starken Wind oder in das Becken fallende Zweige ausgelöst wird, ist durch die Anordnung des Schaltelements 1 unterhalb der Wasseroberfläche ausgeschlossen. Durch die Ausbildung des Trichters 14 von der Klappe 16 mit dem Schaltelement 1 wird im Alarmfall ein sicheres Auslösen des Schaltelements gewährleistet, weil die vom Körper verursachte Unterwasserbewegung verstärkt und komprimiert aufgefangen auf die Klappe 16 gelenkt wird.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zur akustischen Meldung von Ertrinkenden in Schwimmbädern, welche die Wasserbewegungen fortlaufend durch ein Schaltelement (1) überwacht, das über eine Kabelverbindung mit einer außerhalb des Schwimmbeckens angeordneten ersten Alarmeinrichtung (2) verbunden ist, gekennzeichnet durch
    ein weit unterhalb der Wasseroberfläche angeordnetes trichterförmiges Gehäuse (14) zum Auffangen von Wellenbewegungen, dessen eine Öffnung relativ groß ist und dessen andere Öffnung relativ schmal ist,
    ein abgewinkeltes Gestänge (18, 18 a) zur Halterung des trichterförmigen Gehäuses (14) unterhalb der Wasseroberfläche im Schwimmbad, wobei die Achse des trichterförmigen Gehäuses (14) sich horizontal erstreckt und das Gehäuse (14) sich in einem Abstand zur Wand des Schwimmbeckens befindet, und die erste Öffnung entgegengesetzt zur Wand liegt und die zweite Öffnung zur Wand hin liegt,
    eine um eine horizontale Achse drehbare Klappe (16), die am Ausgang des trichterförmigen Gehäuses (14) angeordnet ist, um bei Auftreffen einer unter der Wasseroberfläche verlaufenden Druckwelle, die durch das Hineinfallen einer Person ins Schwimmbecken ausgelöst wird, um die Achse zu schwenken,
    ein Schaltelement (1), welches wasserdicht gekapselt an der Rückseite der senkrecht zur Wasseroberfläche liegenden Klappe (16) fest angeordnet ist und bei Schwenkung der Klappe (16) ein Signal schaltet,
    ein Schaltkreis, der mit dem Schaltelement (1) zur Erfassung des Signals verbunden ist, und eine erste Alarmvorrichtung (2), die mit dem Schaltkreis verbunden ist, und einen hörbaren Alarm über ein Signalhorn auslöst, sobald ein Signal übertragen wird,
    wobei die erste Alarmvorrichtung (2) an einen Sender (6) angeschlossen ist und das Alarmsignal auf einen entfernt liegenden Empfänger (7) übertragen wird, und wobei über eine weitere Alarmeinrichtung (10) von einem weiteren Signalhorn (11) eine akustische Meldung abgegeben wird.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sender (6) ein Infrarotsender ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sender (6) ein Ultraschallsender ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Empfänger (7) an eine Hausalarmeinrichtung angeschlossen ist.
     


    Claims

    1. A device for the audible signalling of drowning persons in swimming pools, which continuously monitors the water movements by a control element (1) which is connected by a cable line connection to a first alarm device (2) arranged outside the swimming pool, characterized by
    a funnel-shaped casing (14) arranged far below the water surface for picking up wave movements, one opening whereof is relatively large and whose other opening is relatively narrow,
    an angular rod assembly (18, 18a) for mounting the funnel-shaped casing (14) beneath the water surface in the swimming pool, wherein the axis of the funnel-shaped casing (14) extends horizontally and the casing (14) is located at a distance from the wall of the swimming pool, and the first opening lies in the opposite direction to the wall and the second opening lies towards the wall,
    a flap (16) rotatable round a horizontal axis, which is arranged at the outlet of the funnel-shaped casing (14) so as to pivot round the axis on the impact of a pressure wave moving under the water surface which is occasioned by a person falling into the swimming pool,
    a control element (1) which is rigidly arranged in a water-tight encapsulation at the rear of the flap (16) lying perpendicularly to the water surface and which operates a signal when the flap (16) is pivoted,
    a circuit which is connected to the control element (1) for the acquisition of the signal, and a first alarm device (2) which is connected to the circuit and triggers an audible alarm via a signalling horn as soon as a signal is transmitted,
    wherein the first alarm device (2) is connected to a transmitter (6) and the alarm signal is transmitted to a remote receiver (7), and wherein an audible message is supplied via a further alarm device (10) by a further signalling horn (11).
     
    2. A device according to claim 1, characterized in that the transmitter (6) is an infrared transmitter.
     
    3. A device according to claim 1, characterized in that the transmitter (6) is an ultrasonic transmitter.
     
    4. A device according to claim 1, characterized in that the receiver (7) is connected to a house alarm system.
     


    Revendications

    1. Procédé pour la signalisation acoustique de personnes se noyant dans des piscines, ledit dispositif surveillant de manière continue les mouvements de l'eau au moyen d'un élément de commutation (1) qui est relié par l'intermédiaire d'une liaison à câble avec un premier dispositif d'alarme (2) disposé à l'extérieur de la piscine, caractérisé par :

    - un boîtier (14) en forme d'entonnoir disposé loin en dessous de la surface de l'eau, destiné à capter des mouvements d'onde et dont une ouverture est relativement grande et l'autre ouverture relativement étroite;

    - une tringlerie coudée (18,18A) destinée à maintenir le boîtier en forme d'entonnoir (14) en dessous de la surface de l'eau dans la piscine, l'axe du boîtier (14) en forme d'entonnoir s'étendant horizontalement et le boîtier se trouvant à une certaine distance de la paroi de la piscine, la première ouverture étant opposée à la paroi et la deuxième ouverture étant dirigée vers la paroi;

    - un volet (16) monté à rotation autour d'un axe vertical et qui est disposé à la sortie du boîtier en forme d'entonnoir, destiné à osciller autour de l'axe lors de l'impact d'une onde de pression se propageant sous la surface de l'eau et qui est déclenchée par la chute d'une personne dans la piscine ;

    - un élément de commutation (1) qui est fixé à la face arrière du volet (16) perpendiculairement à la surface de l'eau, en étant encapsulé de manière étanche à l'eau, et qui déclenche un signal lors de l'oscillation du volet (16) ;

    - un circuit qui est relié à l'élément de commutation (1) en vue d'engendrer le signal et un premier dispositif d'alarme (2) qui est relié avec le circuit et déclenche une alarme audible par l'intermédiaire d'un avertisseur aussitôt qu'un signal est transmis,
       le premier dispositif d'alarme étant relié à un émetteur (6) et le signal d'alarme étant transmis à un récepteur (7) disposé au loin, une signalisation acoustique étant délivrée par un deuxième avertisseur par l'intermédiaire d'un deuxième dispositif d'alarme (10).


     
    2. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'émetteur est un émetteur d'infrarouge.
     
    3. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'émetteur est un émetteur à ultrason.
     
    4. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que le récepteur est relié à un dispositif d'alarme intérieur.
     




    Zeichnung