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EP 0 379 670 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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26.01.1994 Patentblatt 1994/04 |
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Anmeldetag: 23.11.1989 |
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Lockenstab mit einziehbaren Borsten oder Zinken
Curling iron with retractable bristles or teeth
Fer à friser avec soies ou dents escamotables
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE |
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Priorität: |
25.01.1989 DE 3902111
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Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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01.08.1990 Patentblatt 1990/31 |
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Patentinhaber: Wella Aktiengesellschaft |
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64295 Darmstadt (DE) |
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Erfinder: |
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- Seja, Frank
D-6100 Darmstadt (DE)
- Zang, Rupert, Dr.
D-8754 Grossostheim (DE)
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Entgegenhaltungen: :
EP-A- 0 168 099
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DE-A- 3 016 455
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und einen
Lockenstab nach dem Oberbegriff des Anspruchs 2.
[0002] Nach der EP-A-0 168 099 ist ein Lockenstab mit Lufttrocknung - sogenanntes Air-Curl-Gerät
- mit einziehbaren Borsten oder Zinken bekannt, damit die Locke im umgeformten Zustand
vom Wickelkörper abgestreift werden kann und dann in der Umgebungsluft konditioniert.
Das Einziehen der Borsten oder Zinken erfolgt über Bedienelemente, die entweder im
Handgriff oder an der Spitze des Wickelkörpers angebracht sind, was zusätzliche Handgriffe
bzw. die Aufmerksamkeit des Friseurs erfordert.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren bzw. einen Lockenstab vorzuschlagen,
bei welchem die zusätzlichen Handgriffe bzw. die Aufmerksamkeit des Friseurs nicht
erforderlich sind.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß nach dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1
bzw. Anspruchs 2 gelöst.
[0005] Die Erfindung hat den Vorteil, daß die Borsten oder Zinken ohne einen Bedienvorgang
eingezogen werden, wenn Haare auf dem Wickelkörper aufgewickelt sind. Der Erfindung
liegt die Erkenntnis zugrunde, daß durch das Aufwickeln der Haare der Strömungswiderstand
im Bereich der Austrittsöffnungen größer wird. Dadurch verringert sich der Luftstrom,
was wiederum bei vorgegebener Heizleistung zu einer Temperaturerhöhung führt. Erreicht
dabei die Lufttemperatur einen vorgegebenen Wert, so werden die Borsten oder Zinken
eingezogen, so daß die Locke, ohne abgewickelt zu werden, vom Wickelkörper abgestreift
werden kann.
[0006] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen der im nebengeordneten Anspruch 2 angegebenen Erfindung möglich.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist anhand mehrerer Figuren dargestellt und
in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Teil des Ausführungsbeispiels mit hervorstehenden Borsten und
- Fig. 2
- mit eingezogenen Borsten.
[0008] Gleiche Teile sind in den Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehen. Der Übersichtlichkeit
halber wurde auf die vollständige Darstellung des Handgriffs verzichtet. Ferner wurde
aus Symmetriegründen jeweils nur eine Hälfte des Wickelkörpers und der Verstellvorrichtung
dargestellt.
[0009] Aus einem Gehäuse 1 wird ein Luftstrom 2, der mit Hilfe eines Gebläses und eines
Heizers erzeugt wird, in das Innere des Wickelkörpers 3 geleitet, aus welchem der
Luftstrom durch Austrittsöffnungen 4 austritt. Innerhalb des Wickelkörpers 3 ist axial
verschiebbar eine Verstellvorrichtung 5 vorgesehen, welche gleichzeitig als Haltevorrichtung
für Borsten 6 dient. Die Verstellvorrichtung 5 ist ebenfalls zylindrisch und an ihrem
Umfang mit Öffnungen 7 für den Luftstrom versehen.
[0010] Die Borsten 6 sind zu Büscheln zusammengefaßt, von denen jeweils einer durch eine
Austrittsöffnung 4 nach außen ragt.
[0011] In axialer Richtung ist die Verstellvorrichtung 5 von einem temperaturabhängigen
Element 8 gehalten, das aus einer Legierung mit Formgedächtnis besteht. Derartige
Legierungen sind an sich bekannt und beispielsweise in "Zeitschrift für wirtschaftliche
Fertigung", 81. Jahrgang 1986, Heft 12, Seite 703 bis 708 beschrieben. Als Beispiele
für derartige Legierungen werden in der Literatur NiTi, Cu-Zn-Al und Cu-Al-Ni genannt.
Verschiedene Legierungen und eine Vielzahl von Formteilen sind auf dem Markt erhältlich,
wobei die Temperatur, bei welcher die Formänderung erfolgt, in weiten Grenzen wählbar
ist.
[0012] Während bei der in Fig. 1 dargestellten Stellung keine Haare auf den Wickelkörper
aufgewickelt sind und die Temperatur des Luftstroms unterhalb der für die Formänderung
erforderlichen Temperatur liegt, zeigt Fig. 2 das Ausführungsbeispiel nach dem Haare
aufgewickelt wurden (nicht dargestellt) und dadurch die Temperatur des Luftstroms
gestiegen ist (Wärmestau). Das temperaturabhängige Element 8 hat seine Form derart
geändert, daß die Verstellvorrichtung 5 axial in Richtung auf den Handgriff 1 verschoben
ist. Die Austrittsöffnungen 4 stehen in dieser Stellung nicht mehr den Befestigungspunkten
der Borsten gegenüber, so daß die Borsten sichtbar eingezogen sind. Sobald der Wickelkörper
aus der Haarlocke herausgezogen wird, sinkt die Temperatur des Luftstroms wieder,
so daß die Verstellvorrichtung 5 die in Fig. 1 dargestellte Stellung einnimmt und
die Borsten wieder ausgestreckt werden.
[0013] Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern
kann im Rahmen des Fachmännischen verschiedenartig ausgeführt und weitergebildet werden.
So ist beispielsweise die Verwendung mehrerer temperturabhängiger Elemente 8 mit gegebenenfalls
verschiedenen Kennlinien möglich. Außerdem kann das Einziehen und/oder das Ausstrecken
der Borsten gegebenenfalls auch zusätzlich manuell erfolgen.
[0014] Ferner können als temperaturabhängiges Element auch andere Formteile aus einer Legierung
mit Formgedächtnis verwendet werden, beispielsweise eine Schraubenfeder, deren Länge
sich mit der Temperatur ändert. Der erfindungsgemäße Lockenstab kann auch mit einem
drehbaren Wickelkörper vorgesehen sein.
[0015] Anstelle der axialen Verschiebung der Borstenhalterung kann auch eine Drehbewegung
vorgesehen sein. Bei der Verwendung von Zinken können diese in einer drehbaren Halterung
gelagert sein. Die Erzeugung einer Drehbewegung kann direkt mit einem entsprechenden
temperaturabhängigen Element erfolgen. So sind beispielsweise Teile aus einer Legierung
mit Formgedächtnis erhältlich, welche die Form einer Spreizfeder aufweisen. Ein solches
Teil kann mit seiner Wendel gleichachsig im Lockenstab angeordnet sein, wobei ein
Ende gehäusefest und das andere Ende mit der drehbaren Borsten- oder Zinkenhalterung
verbunden ist. Zur Erzeugung einer Drehbewegung eignen sich jedoch auch lineare temperaturabhängige
Elemente, deren Bewegung durch geeignete Maßnahmen, beispielsweise eine Kulissenführung,
in eine Drehbewegung umgesetzt wird.
1. Verfahren zum Herstellen von Locken mittels eines Lockenstabs mit einziehbaren Borsten
oder Zinken, bei welchem ein erwärmter Luftstrom durch Austrittsöffnungen in einem
zylindrischen Wickelkörper führbar ist, dadurch gekennzeichnet , daß die Borsten (6) oder Zinken bei Erreichen einer vorgegebenen Temperatur des
Luftstroms (2) automatisch eingezogen werden.
2. Lockenstab mit einziehbaren Borsten oder Zinken, bei welchem ein erwärmter Luftstrom
durch Austrittsöffnungen in einem zylindrischen Wickelkörper führbar ist zur Durchführung
eines Verfahrens zum Herstellen von Locken, dadurch gekennzeichnet, daß im Luftstrom mindestens ein temperaturabhängiges Element (8) angeordnet ist und
auf eine Verstellvorrichtung (5) zum Einziehen der Borsten (6) oder Zinken bei Erreichen
einer vorgegebenen Temperatur des Luftstroms (2) wirkt.
3. Lockenstab nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das temperaturabhängige Element (8) aus einer Formgedächtnis-Legierung besteht.
4. Lockenstab nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellvorrichtung (5) von einer gegenüber dem Wickelkörper (3) beweglich
angeordneten Borsten- oder Zinkenhalterung gebildet ist.
5. Lockenstab nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten- oder Zinkenhalterung
(5) in axialer Richtung des Wickelkörpers (3) verschiebbar ist.
6. Lockenstab nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das temperaturabhängige Element
(8) im wesentlichen U-förmig ist.
7. Lockenstab nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das temperaturabhängige Element
im wesentlichen wendelförmig ist.
8. Lockenstab nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten- oder Zinkenhalterung
drehbar ist.
9. Lockenstab nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das temperaturabhängige Element
im wesentlichen die Form einer Spreizfeder aufweist.
10. Lockenstab nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Borsten (6) oder Zinken oberhalb einer vorgegebenen Temperatur des Luftstroms (2)
eingezogen sind.
11. Lockenstab nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ferner
ein manuelles Einziehen und/oder Ausstrecken der Borsten (6) oder Zinken vorgesehen
ist.
1. A method of producing curls by means of curling tongs having retractable bristles
or teeth, with which method a heated air stream can be guided through outlet openings
in a cylindrical curler body, characterised in that the bristles (6) or teeth are
automatically retracted when the air stream (2) has reached a predetermined temperature.
2. Curling tongs with retractable bristles or teeth, with which a heated air stream can
be guided through outlet openings in a cylindrical curler body so as to implement
a method of producing curls, characterised in that at least one temperature-dependent
component (8) is arranged in the air stream and acts on a displacement device (5)
for retracting the bristles (6) or teeth when the air stream (2) has reached a pre-determined
temperature.
3. Curling tongs in accordance with Claim 2, characterised in that the temperature-dependent
component (8) is composed of an alloy having dimensional memory.
4. Curling tongs in accordance with any one of Claims 2 or 3, characterised in that the
displacement device (5) is formed by a mounting for the bristles or teeth, the mounting
being arranged so as to be movable relative to the curler body (3).
5. Curling tongs in accordance with Claim 3, characterised in that the mounting (5) for
the bristles or teeth is displaceable in the axial direction of the curler body (3).
6. Curling tongs in accordance with Claim 5, characterised in that the temperature-dependent
component (8) is substantially U-shaped.
7. Curling tongs in accordance with Claim 5, characterised in that the temperature-dependent
component is substantially helical.
8. Curling tongs in accordance with Claim 3, characterised in that the mounting for the
bristles or teeth is rotatable.
9. Curling tongs in accordance with Claim 8, characterised in that the temperature-dependent
component is substantially in the form of an expanding spring.
10. Curling tongs in accordance with any one of the preceding Claims, characterised in
that the bristles (6) or teeth are retracted above a predetermined temperature of
the air stream (2).
11. Curling tongs in accordance with any one of the preceding Claims, characterised in
that provision is also made for manual retraction and/or extension of the bristles
(6) or teeth.
1. Procédé d'obtention de boucles à l'aide d'une brosse à friser comportant des touffes
poils ou des dents escamotables, dans laquelle un courant d'air chauffé peut être
amené par des ouvertures de sortie dans un corps enrouleur cylindrique, caractérisé
en ce que les touffes de poils (6) ou les dents sont escamotées automatiquement lorsqu'une
température prédéterminée du courant d'air (2) est atteinte.
2. Brosse à friser munie de touffes de poils ou de dents escamotables, dans laquelle
un courant d'air chaud peut être amené par des ouvertures de sortie dans un corps
enrouleur cylindrique pour la mise en oeuvre d'un processus d'obtention de boucles
caractérisée en ce que dans le courant d'air au moins un élément (8) thermosensible
agit pour escamoter les touffes de poils (6) ou les dents lorsqu'une température prédéterminée
du courant d'air (2) est atteinte.
3. Brosse à friser selon la revendication 2, caractérisée en ce que l'élément thermosensible
(8) est constitué en alliage à mémoire de forme.
4. Brosse à friser selon l'une des revendications 2 ou 3, caractérisée en ce que le dispositif
de régulation (5) d'un support de touffes de poils ou de dents est formé de façon
à être mobile par rapport au corps enrouleur.
5. Brosse à friser selon la revendication 3, caractérisée en ce que le support de touffes
de poils ou des dents (5) peut se déplacer dans le sens axial du corps enrouleur (3).
6. Brosse à friser selon la revendication 5, caractérisée en ce que l'élément thermosensible
(8) est pratiquement en forme de U.
7. Brosse à friser selon la revendications 5, caractérisée en ce que l'élément thermosensible
est pratiquement en forme d'hélice.
8. Brosse à friser selon la revendication 3, caractérisée en ce que le support de touffes
de poils ou des dents est rotatif.
9. Brosse à friser selon la revendication 8, caractérisée en ce que l'élément thermosensible
présente pour l essentiel la forme d'un ressort d'expansion.
10. Brosse à friser selon l'une des revendications précédentes, caractérisée en ce que
les touffes de poils (6) ou les dents sont escamotées au dessus d'une température
prédéterminée du courant d'air (2).
11. Brosse à friser selon l'une des revendications précédentes caractérisée en ce qu'on
prévoit en outre, un retrait manuel et/ou une sortie manuelle des touffes de poils
(6) ou des dents.
