[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Radialkolbenpumpe mit einer Vielzahl von radial
angeordneten Zylinderkolbenanordnungen mit Saug- und Druckventilen, deren Kolben von
einer Exzenterscheibe gesteuert sind, die gegenüber einem die Zylinder haltenden Gehäuse
exzentrisch umläuft.
[0002] Bei derartigen bekannten Pumpen besteht das Problem der Regelbarkeit der Fördermenge.
Um dieses Problem zu lösen werden meist mechanische Regeleinrichtungen vorgesehen,
die im wesentlichen darin bestehen, die Exzentrizität der Exzenterscheibe zu variieren,
um dadurch den Hub der Kolben zu verändern.
[0003] Derartige Einrichtungen weisen einen sehr komplizierten Aufbau auf. Dabei ergibt
sich auch noch das Problem, daß die Ansteuerung einer solchen Radialkolbenpumpe meist
digital erfolgt, diese Pumpen aber ein analoges Verhalten aufweisen. Es ist daher
notwendig, die bestimmten Teillasten zugeordnete Stellung der Regeleinrichtung zu
erfassen und möglichst genau zu reproduzieren, wobei jedoch das Problem besteht, daß
sich die bestimmten Teilfördermengen entsprechenden Stellungen der Regeleinrichtung
mit dem Förderdruck ändern. Ein weiteres Problem besteht auch darin, daß für viele
Anwendungen solcher Radialkolbenpumpen eine sehr feine Abstufung der Teilfördermengen
von z.B. in der Größe von 2 bis 3% der maximalen Fördermenge erforderlich ist.
[0004] Daraus ergibt sich ein weiteres Problem, da die meisten Regeleinrichtungen einen
Verstellweg in der Größenordnung von ca. 15mm aufweisen und sich daher bei einer Abstufung
der Fördermenge in Stufen von ca. 2% der maximalen Fördermenge Abstufungen des Verstellweges
von näherungsweise 0,3mm ergeben, die entsprechend abgetastet werden müssen, woduch
sich ein entsprechend großer Aufwand ergibt.
[0005] Ziel der Erfindung ist es eine Radialkolbenpumpe der eingangs erwähnten Art vorzuschlagen,
die sich durch einen einfachen Aufbau auszeichnet. und sich für eine direkte digitale
Ansteuerung zur Regelung der Fördermenge eignet.
[0006] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß der Raum zwischen den Stirnseiten
der Zylinder und den zugehörigen Kolben über ein steuerbares Ventil mit der Druckleitung
der Pumpe verbindbar ist, wobei die Kolben der Pumpe vorzugsweise unterschiedliche
Durchmesser aufweisen.
[0007] Auf diese Weise ist es möglich das Fördervolumen der Pumpe durch Öffnen und Schließen
der einzelnen willkürlich steuerbaren Ventile zu regeln. Bei einer Pumpe, deren Zylinder,
bzw. Kolben bei gleichem Hub verschiedene Durchmesser aufweisen, lassen sich z.B.
bei sieben verschiedenen Zylindern 48 verschiedene Stufen erreichen, wodurch sich
Abstufungen der Fördermenge in der Größe von ca. 2% ergeben. Dabei erübrigen sich
aufwendige Stellungsüberwachungen, wie sie bei den herkömmlichen Radialkolbenpumpen
mit mechanischen, die Exzentrizität der die Kolben steuernden Exzenterscheibe beeinflussenden
Regeleinrichtungen erforderlich sind, wodurch sich die Ansteuerung der Radialkolbenpumpe
wesentlich vereinfacht.
[0008] Durch die im Falle der Öffnung des willkürlich steuerbaren Ventiles gegebene Verbindung
des Inneren des betreffenden Zylinders mit einer Druckleitung ergibt sich der Vorteil,
daß der betreffende Zylinder zwar zur Pulsation der sekundlichen Fördermenge beiträgt,
doch wird dieses Fördervolumen nicht wirksam, da es nach dem Erreichen des Totpunktes
des Zylinders am Ende des Druckhubes beim nachfolgenden Saughub wieder eingesogen
wird. Bedingt ist dies dadurch, daß aufgrund der Verbindung des Zylinderinneren mit
der Druckleitung dieses ständig unter Druck gehalten wird, wodurch sich das Saugventil
dieses Zylinders nicht öffnen kann. Es ergibt sich daher, daß die sekundliche Fördermenge
der Pumpe zwar unabhängig von der Anzahl der geöffneten, willkürlich steuerbaren Ventile
pulsiert, jedoch die Amplitude dieser Pulsationen mit steigender Anzahl geöffneter,
willkürlich steuerbarer Ventile sinkt.
[0009] Eine Stillegung einzelner Zylinder wäre auch durch Offenhalten einer ständigen Verbindung
zwischen der Saugseite der Pumpe und der Druckseite eines Kolbens möglich. In diesem
Falle würde aber dieser Zylinder nichts zum Druckaufbau in der Druckleitung beitragen
und bei Stillsetzung einer größeren Anzahl von Zylinderen kommt es zu entsprechend
langen Pausen zwischen den einzelnen Druckstößen, die für den Betrieb der solchen
Pumpen nachgeschalteten Einrichtungen meist unerwünscht sind.
[0010] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann vorgesehen sein, daß das steuerbare
Ventil in einem Druckventil angeordnet ist, wobei dessen Ventilkörper hohl ausgebildet
und mit einer dem Zylinder zugekehrten Öffnung versehen ist, die von einem verschiebbar
gehaltenen Steuerkolben gesteuert ist, der unabhängig von den Druckverhältnissen im
zugeordneten Zylinder steuerbar ist.
[0011] Durch diese Maßnahmen ergibt sich ein einfacher Aufbau einer erfindungsgemäPen Radialkolbenpumpe.
Außerdem ist es dadurch auch möglich bestehende Radialkolbenpumpen auf relativ einfache
Weise umzurüsten. Dazu ist es lediglich notwendig das vorhandene Druckventil gegen
ein in der angegebenen Weise modifiziertes Druckventil zu ersetzen.
[0012] Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Radialkolbenpumpe,
Fig. 2 eine Stirnansicht einer erfindungsgemäßen Radialkolbenpumpe, und
Fig. 3 einen Schnitt durch eine Zylinder-Kolbenanordnung einer erfindungsgemäßen Radialkolbenpumpe
in vergrößertem Maßstab.
[0013] Die Radialkolbenpumpe weist ein Gehäuse 1 auf, in dem eine Welle 2 in Schrägrollenlagern
4 drehbar gelagert ist, die eine gegenüber der Mittelachse der Welle 2 exzentrisch
angeordnete Exzenterscheibe 3 aufweist. Auf dieser Exzenterscheibe 3 ist über ein
Rollenlager 5 ein Ring 6 gelagert, in dem die Kolben 7 über Kugelköpfe 8 gehalten
sind.
[0014] Die Kolben 7 gleiten in Zylindern 9, die im Gehäuse 1 gehalten sind und weisen in
deren der Welle 1 zugekehrten Endbereich Öffnungen 10 auf, die das Innere des Kolbens
7 mit dem mit der Saugseite der Pumpe in Verbindung stehenden Innenraum 11 des abgedichteten
Gehäuses 1 verbindet.
[0015] An der der Stirnseite 12 des Zylinders 9 zugekehrten Stirnfläche des Kolbens 7 ist
ein Saugventil 13 angeordnet, das als Tellerventil ausgebildet ist, dessen Ventilteller
14 als Masseteil ausgebildet ist und der durch die Feder 15 und die Ventilstange 16
und den Federteller 17 gegen die Schließstellung vorgespannt ist.
[0016] Die Zylinderräume sind über in den Stirnwänden der Zylinder 9 angeordnete Druckventile
18 mit den Druckleitungen 19 verbindbar.
[0017] Die Druckventile 18 sind steuerbar, wozu je ein nicht dargestellter Magnet vorgesehen
ist.
[0018] Das Druckventil 18 weist einen hohlen Ventilkörper 20 auf, in dem ein Steuerkolben
21 verschiebbar gehalten ist, der die Öffnung 22 des Ventilkörpers 20 steuert.
[0019] Der Ventilkörper 20 ist mittels einer relativ schwachen Feder 23 gegen die Schliepstellung
vorgespannt. Der Steuerkolben 21 ist im Kern 24 des nicht dargestellten Magneten geführt
und mittels einer relativ starken Feder 25 gegen die Schließstellung vorgespannt.
[0020] Solange der nicht dargestellte Magent nicht erregt ist, wird der Ventilkörper 20
durch die beiden Federn 23, 25 in der Schließstellung gehalten, wobei ein Eindringen
von Druckflüssigkeit in das Innere des Ventilkörpers 20 verhindert ist.
[0021] Während des Druckhubes des Kolbens 7 wird der Ventilkörper 20 von seinem Sitz abgehoben
und die Druckflüssigkeit strömt in die Druckleitungen 19. Beim Erreichen des Totpunktes
am Ende des Druckhubes schließt das Druckventil 18. Wird jedoch der nicht dargestellte
Magnet erregt, so wird der Steuerkolben 21 zurückgezogen, wodurch eine Verbindung
zwischen der Druckleitung 19 und dem Inneren des Zylinders 9 hergestellt wird.
[0022] Dies bewirkt, daß beim Betrieb der Pumpe das Fördervolumen jenes Zylinders bzw. Kolbens,
dessen Druckventil 18 geöffnet ist, lediglich ausgeschoben und während des nachfolgenden
Saughubes von der Druckleitung 19 her wieder eingeschoben wird, sodap dieses nicht
wirksam wird. Dabei wird durch den auf den Ventilteller 14 des Saugventiles 13 von
der Druckleitung 19 her einwirkenden Druck ein Öffnen des Saugventiles 13 sicher verhindert,
sodaß es zu keinen Leckverlusten über das Saugventil 13 kommen kann.
[0023] Die Zylinder 9, bzw. die Kolben 7 der Pumpe weisen unterschiedliche Durchmesser auf.
Dies bewirkt, daß durch Zuund Wegschalten einzelner oder mehrerer Zylinder 9 durch
Öffnen der Verbindung zwischen dem Inneren der Zylinder und der Druckleitung 19 die
Förderleistung der Pumpe variiert werden kann. Dabei ergeben sich z.B. bei dem dargestellten
Beispiel mit fünf Zylindern 9 (Fig. 2) 24 verschiedene Leistungsstufen, oder bei sieben
Zylindern 48 Leistungsstufen. Durch entsprechende Abstimmung der Durchmesser der einzelnen
Zylinder und entsprechender Ansteuerung deren Steuerkolben 21 zum Herstellen und Unterbinden
einer Verbindung zwischen der Druckleitung 19 und dem Inneren des Zylinders 9, sind
Abstufungen der Förderleistung bei sieben Zylindern von ca. 2% zu 2% der Volleistung
der Pumpe möglich.
[0024] Durch die Abschaltung der Zylinder, bzw. der Unterbindung deren Wirksamkeit durch
das Öffnen des Druckventiles 18 ergibt sich auch der Vorteil, daß die Pulsation des
Fördervolumens gleich, wie bei voller Förderleistung, also wenn alle Druckventile
18 geschlossen sind, bleibt. Es ändert sich dabei lediglich die Amplitude der Pulsation,
die umso kleiner wird, je mehr Druckventile 18 geöffnet sind. Dies erleichtert den
Einsatz einer solchen Pumpe für Anwendungen, bei denen eine digitale Steuerung der
Förderleistung der Pumpe vorgesehen ist, da in diesem Falle lediglich die entsprechenden
Druckventile 18 angesteuert werden müssen, wobei bei einer entsprechend großen Zylinderzahl
eine sehr feinstufige. Leistungssteuerung möglich ist.
1. Radialkolbenpumpe mit einer Vielzahl von radial angeordneten Zylinderkolbenanordnungen
mit Saug- und Druckventilen, deren Kolben von einer Exzenterscheibe gesteuert sind,
die gegenüber einem die Zylinder haltenden Gehäuse exzentrisch umläuft, dadurch gekennzeichnet, daß der Raum zwischen den Stirnseiten (12) der Zylinder (9) und den zugehörigen
Kolben (7) über ein willkürlich steuerbares Ventil (21, 22) mit der Druckleitung (19)
der Pumpe verbindbar ist, wobei die Kolben (7) der Pumpe vorzugsweise unterschiedliche
Durchmesser aufweisen.
2. Radialkolbenpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das steuerbare Ventil (21, 22) in einem Druckventil (18) angeordnet ist, wobei
dessen Ventilkörper (20) hohl ausgebildet und mit einer dem Zylinder (9) zugekehrten
Öffnung (22) versehen ist, die von einem verschiebbar gehaltenen Steuerkolben (21)
gesteuert ist, der unabhängig von den Druckverhältnissen im zugeordneten Zylinder
(9) steuerbar ist.
1. Radial piston pump with a plurality of radially arranged cylinder piston arrangements
with suction and pressure valves, whose pistons are controlled by an eccentric disc
which rotates eccentrically relative to a housing holding the cylinders, characterised
in that the space between the ends (12) of the cylinders (9) and the associated pistons
(7) can be connected to the pressure conduit (19) of the pump via an arbitrarily controllable
valve (21, 22), the pistons (7) of the pump preferably having different diameters.
2. Radial piston pump according to Claim 1, characterised in that the controllable valve
(21, 22) is arranged in a pressure valve (18), the valve body (20) of which being
of hollow configuration and being provided with an opening (22) facing towards the
cylinder (9), which opening (22) is controlled by a displaceably held control piston
(21) which can be controlled independently of the pressure relationships in the associated
cylinder (9).
1. Pompe à pistons radiaux comportant une pluralité d'ensembles piston-cylindre placés
radialement, avec des soupapes d'aspiration et de refoulement, dont le piston est
commandé par un disque excentrique, qui tourne excentriquement par rapport à un bâti
contenant les cylindres, caractérisée en ce que l'espace entre les têtes (12) de cylindre
(9) et les pistons associés (7) peut, par l'intermédiaire d'une soupape (21,22) commandable
arbitrairement, être relié à la canalisation de refoulement (19) de la pompe, les
pistons (7) de la pompe présentant des diamétres de préférence différents.
2. Pompe à pistons radiaux selon la revendication 1, caractérisée en ce que la soupape
commandable (21,22) est placée dans une soupape de refoulement (18), dont le corps
est creux (20) et pourvu d'une ouverture (22) tournée vers le cylindre (9), laquelle
ouverture est commandée par un piston distributeur (21) maintenu coulissant, qui est
commandable indépendamment des conditions de pression dans le cylindre associé (9).