(19)
(11) EP 0 581 056 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.02.1994  Patentblatt  1994/05

(21) Anmeldenummer: 93110686.8

(22) Anmeldetag:  05.07.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B41F 33/00, B41N 10/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB

(30) Priorität: 30.07.1992 US 922196

(71) Anmelder: Heidelberger Druckmaschinen Aktiengesellschaft
D-69115 Heidelberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Fraczek, Stephen Paul
    Lee, New Hampshire (US)

(74) Vertreter: Stoltenberg, Heinz-Herbert Baldo et al
c/o Heidelberger Druckmaschinen AG Kurfürsten-Anlage 52-60
D-69115 Heidelberg
D-69115 Heidelberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zur Identifizierung eines flexiblen Walzenmantels


    (57) Vorrichtung zur Identifizierung eines Walzenmantels, bestehend aus einem Mikrochip (3), der in den flexiblen Mantel (2) einer Walze für Druckmaschinen eingearbeitetet ist. Eine Abtastvorrichtung (4) regt den Mikrochip zum Aussenden von Signalen an, die eine eindeutige Identifizierung des Mikrochips und damit des Walzenmantels erlauben.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Identifizierung eines Walzenmantels, der aus flexiblem Material gefertigt ist und in Druckmaschinen zum Einsatz kommt.

    [0002] Insbesondere in Großdruckereien stellt die überwachung des Lagerstandes von Gummitüchern bzw. Gummiwalzen ein Problem dar. Zwar tragen die Gummitücher bzw. die Gummiwalzen üblicherweise eingeprägte Identifikationsmerkmale; infolge von Abnutzung werden diese Identifikationsmerkmale jedoch unleserlich, sobald die Gummitücher oder Gummiwalzen bereits bei einem Druckprozeß eingesetzt waren. Da sich die Wahl des Gummituchs bzw. der Gummiwalze nach den jeweiligen Druckparametern, beispielsweise der Farbe, richtet, muß sichergestellt sein, daß die Auswahl des Gummituchs bzw. der Gummiwalze stets eindeutig möglich ist.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, die eine Identifizierung eines Walzenmantels eindeutig ermöglicht.

    [0004] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Vorrichtung aus einem Mikrochip und aus einer Abtasteinrichtung besteht, daß der Mikrochip in den Walzenmantel eingearbeitet ist und daß die Abtasteinrichtung den Mikrochip zum Aussenden von Signalen anregt, wobei diese Signale eine eindeutige Identifizierung des Mikrochips und damit des Walzenmantels erlauben.

    [0005] Gemäß einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorgesehen, daß der Mikrochip in eine Gummiwalze eingearbeitet ist. Weiterhin ist vorgesehen, daß der Mikrochip in ein Gummituch eingearbeitet ist, das auf den Gummituchzylinder einer Druckmaschine aufgespannt wird. Durch die eindeutigen Identifizierungsmerkmale des Mikrochips läßt sich der Lagerbestand an Gummitüchern bzw. an Gummiwalzen problemlos überwachen. Darüber hinaus lassen sich Aussagen über die Lebensdauer von Gummitüchern bzw. Gummiwalzen machen, insbesondere dann, wenn diese Gummitücher zu mehreren Einsätzen an evtl. noch verschiedene Druckmaschinen kommen. Außerdem läßt sich anhand der eindeutigen Identifikationsmerkmale der optimale Einsatzbereich der Gummitücher bzw. der Gummiwalzen in Abhängigkeit von verschiedenen Druckparametern bestimmen.

    [0006] Gemäß einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorgesehen, daß die entsprechenden Daten - beispielsweise die Lebensdauer des Gummituchs bzw. der Gummiwalze oder ihre Tauglichkeit für einen Einsatz im Zusammenhang mit gewissen Druckfarben - in einer Speichereinrichtung abgespeichert werden. Durch die Abtasteinrichtung werden Signale ausgelöst, die eine eindeutige Identifizierung des Mikrochips erlauben. Es wird z. B. jedem Mikrochip eine Identifikationsnummer zugeordnet, die auf einer der Speichereinrichtung zugeordneten Anzeigeeinrichtung abzulesen ist. Unter dieser Nummer kann zusätzliche Information über das Gummituch oder die Gummiwalze in der Speichereinrichtung abgespeichert werden. Diese Information ist jederzeit abrufbar.

    [0007] Eine spezielle Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, daß es sich bei den Signalen, die der Mikrochip aussendet, um Radiowellen handelt. Diese Radiowellen sind derart moduliert, daß sie in eindeutiger Weise die Information über die jeweilige Identifikationsnummer tragen.

    [0008] Die Erfindung wird in der folgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
    Fig. 1
    ist eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Kombination mit einer schematischen Schaltanordnung
    Fig. 1 gezeigte erfindungsgemäße Vorrichtung besteht aus einem Mikrochip 3 und einer Abtasteinrichtung 4. In den Walzenmantel 2 einer Walze 1 ist ein Mikrochip 3 eingearbeitet. Bei der Walze 1 handelt es sich um eine Gummiwalze, wie sie beispielsweise in dem nicht dargestellten Farbwerk einer nicht dargestellten Druckmaschine angeordnet ist. Eine weitere Möglichkeit sieht vor, daß es sich bei dem Walzenmantel 2 um ein Gummituch handelt. Dieses Gummituch wird in einer Offsetdruckmaschine auf den Gummituchzylinder aufgespannt und dient der übertragung des Druckbildes von dem Plattenzylinder zu dem Bedruckstoff.

    [0009] Insbesondere bei der Anordnung des Mikrochips 3 in einem Gummituch ist vorgesehen, daß die Abmessungen dieses Mikrochips 3 in der Größenordnung von mm² liegen. Durch diese geringe Größe des Mikrochips 3 bleibt die Oberflächenbeschaffenheit des Gummituchs weitgehend unberührt.

    [0010] Der Mikrochip 3 sendet charakteristische Signale aus, die eine eindeutige Identifizierung des Mikrochips 3 und damit des Gummituchs bzw. der Gummiwalze erlauben, wenn er von Signalen der Abtasteinrichtung 4 erregt wird.
    Vorteilhafterweise liegen diese Signale im Radiobereich, wodurch eine Identifizierung auch über größere Entfernungen störungsfrei möglich wird.

    [0011] Die Abtasteinrichtung 4 kann derart ausgebildet sein, daß sie direkt mit einem Rechner 5 verbunden ist. Diesem Rechner 5 ist eine Speichereinrichtung 6 zugeordnet, in der wichtige Informationen über die einzelnen Gummitücher oder Gummiwalzen enthalten sind. Diese Informationen sind in Abhängigkeit von der jeweiligen Identifikationsnummer, die aus den Signalen des Mikrochips erhalten wird, abgespeichert und können vom Drucker jederzeit abgerufen werden. Eventuelle Korrekturen oder Ergänzungen des Informationsgehaltes sind problemlos möglich.

    BEZUGSZEICHENLISTE



    [0012] 
    1
    Walze
    2
    Walzenmantel
    3
    Mikrochip
    4
    Abtasteinrichtung
    5
    Rechner
    6
    Speichereinrichtung



    Ansprüche

    1. Vorrichtung zur Identifizierung eines Walzenmantels, der aus einem flexiblen Material gefertigt ist und in Druckmaschinen zum Einsatz kommt,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Vorrichtung aus einem Mikrochip (3) und aus einer Abtasteinrichtung (4) besteht,
    daß der Mikrochip (3) in den Walzenmantel (2) eingearbeitet ist, und
    daß die Abtasteinrichtung (4) den Mikrochip (3) zum Aussenden von Signalen anregt, wobei die Signale eine eindeutige Identifizierung des Mikrochips (3) und damit des Walzenmantels (2) erlauben.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß es sich bei dem Walzenmantel (2) um die Beschichtung einer Gummiwalze (1) handelt.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß es sich bei dem Walzenmantel (2) um ein Gummituch handelt.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Mikrochip (3) eine Ausdehnung besitzt, die in der Größenordnung von mm² liegt.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß es sich bei den von dem Mikrochip (3) ausgesendeten Signalen um Radiowellen handelt, die Informationen über eine Identifikationsnummer des Mikrochips (3) enthalten.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß in einer Speichereinrichtung (6), die einem Rechner (5) zugeordnet ist, Informationen über den der Identifikationsnummer zugeordneten Walzenmantel (2) gespeichert ist, und
    daß diese Informationen nach Eingabe der Identifikationsnummer bereitgestellt wird.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht