[0001] Die Erfindung betrifft die Regelung einer Flotationsanlage entsprechend dem Oberbegriff
des Anspruchs. Bei solchen Anlagen besteht eine Schwierigkeit in der Regelung der
beiden Flotationsstufen wegen der erzeugten Schaummenge und der zu flotierenden lufthaltigen
Suspension. Bei bisherigen Regelungsverfahren war es nötig, laufend eine Überprüfung
der Überlaufmengen an den Zellen vor Ort und eine Korrektur der Niveau-Sollwerte vorzunehmen.
[0002] Eine weitgehend automatische Regelung wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
kennzeichnenden Teils des Anspruchs erzielt.
[0003] Es ergibt sich folgendes Regelungsprinzip: Regelung der Primärzellenüberlaufmenge
durch Messung des Primärschaumrinnenniveaus und einer indirekten Niveauregelung der
Primärschaumrinne durch Veränderung der Gutstoffmenge (Primärzellenniveau) bei festgehaltener
Zulaufmenge zur Flotation (Flow-Regelung).
[0004] Die konstante Stauhöhe bedeutet auch eine konstante Überlaufmenge wegen des Meßwehrs
in oder am Ende der Schaumrinne.
[0005] Die Messung des Primärzellenniveaus dient nur als zusätzliche Kontrollanzeige.
[0006] Die Vorteile sind:
Das Schaumrinnenniveau (kleines Volumen) reagiert empfindlich auf Änderungen der Primäruberlaufmenge,
weshalb sich sehr genau und reproduzierbar die Primäruberlaufmenge über das Bypaßventil
einstellen läßt. Die Sekundärstufe wird wegen des gleichbleibenden Schaumrinnenniveaus
immer mit einer konstanten Menge beschickt, wodurch die Sekundär-Überlaufmenge und
die Rückstoffmenge weitgehend konstant sind.
[0007] Durch die "Schaumrinnenregelung" der Primärstufe ist zwar die Zulaufmenge zur Sekundärstufe
konstant, aber der Luftgehalt in der Sekundärstufe kann sich verändern, wodurch die
Überlaufmenge trotz unveränderter Niveautransmitteranzeige variieren kann.
[0008] Durch die "Schaumrinnenregelung" an der Sekundärstufe kann dieser Effekt weitgehend
eliminiert werden.
[0009] Es erfolgt die Regelung der Sekundärzellen-Überlaufmenge durch Messung des Sekundär-Schaumrinnenniveaus
vor einem Auslaufwehr (vertikaler Schlitz ca. 15 mm breit) und eine indirekte Niveauregelung
der Sekundär-Schaumrinne durch Veränderungen der Rückstoffmenge.
[0010] Zwischen der Stauhöhe (Schaumrinnenniveau) vor einem Wehr und der Durchlaufmenge
am Wehr besteht ein direkter und reproduzierbarer Zusammenhang (freier Abfluß nach
dem Wehr), weshalb durch die Einstellung des Schaumrinnenniveaus die Sekundär-Überlaufmenge
festgelegt werden kann.
[0011] Das Schaumrinnenniveau (kleines Volumen) reagiert so empfindlich auf Veränderungen
der Überlaufmenge, daß der Einfluß unterschiedlicher Luftgehalte im Überlaufstoff
vernachlässigbar klein ist und sich ein reproduzierbarer Zusammenhang zwischen Schaumrinnenniveau
und Überlaufmenge ergibt.
[0012] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Figur der Zeichnung erläutert, die ein
Prinzipschema darstellt.
[0013] Die Primärstufe 1 besteht im wesentlichen nach der Mischkammer aus den einzelnen
in Reihe geschalteten Flotationszellen 20, 20' usw., denen jeweils ein Injektor 22,
22' oder ein sonstiger Zufuhrapparat für die zu flotierende Suspension zugeordnet
ist. Die Zufuhrleitungen zu den Injektoren sind mit 21, 21' usw. bezeichnet. Allen
Flotationszellen ist hier eine Schaumrinne 12 gemeinsam, der die gereinigte Suspension
jeweils über ein Wehr der Flotationszelle zufließt. Ferner weist die Flotations-Primärstufe
in der Schaumrinne oder am Ende der Schaumrinne ein Meßwehr 28 auf. Ähnlich ist die
Sekundärstufe 2 aufgebaut mit einzelnen Zellen 61, 61', Injektoren 62 und 62', wobei
die Überleitung zwischen den beiden Zellen durch Leitung 63 erfolgt. Es ist auch hier
eine Schaumrinne 61 vorgesehen, deren auch jeweils ein Wehr vorgeschaltet ist. Auch
hier befindet sich am Ende bzw. innerhalb der Schaumrinne ein Meßwehr 29. Vor den
Meßwehren werden jeweils die Niveaus vorzugsweise durch Drucktransmitter 51 bzw. 53
gemessen. Regler 52 bzw. 54 steuern einerseits die Gutstoffmenge der Primärstufe über
Ventil 47 und die Rücklaufmenge zur Primärstufe von der Sekundärstufe der Flotation
über Ventil 49.
[0014] Die Schaummenge bzw. Überlaufmenge der Primärstufe wird über Leitung 36 zu einem
Hydrozyklon 10 geführt, der die Entlüftung der schaumhaltigen Suspension vornimmt.
Mit seinem konischen Ende taucht er in einen tief - z.B. im Keller - gelegenen Behälter
38 ein, aus dem eine Pumpe 44 die Suspension zur Leitung 46 fördert. Zur Konstanthaltung
des Niveaus in dem Behälter 38 dient ein Druckaufnehmer 45 sowie Regler 56 und Ventil
45 in Leitung 42, über welche eine Kreislaufmenge (im Bypaß) zur Sekundär-Flotationsstufe
2 geführt wird.
[0015] Im wesentlichen bleibt die Einstellung der Wehre in den bzw. an den einzelnen Flotationszellen
konstant und entsprechend der verlangten Produktionsmenge werden die von den Reglern
gesteuerten Mengen allein geändert. Dies ergibt einfache und klare Regelungsverhältnisse.
1. Regelung einer aus mit jeweils Schaumüberlauf sowie jeweils gemeinsamer Überlaufrinne
aller Zellen ausgestatteten Primärzellen einer Primärstufe und diesen für die Überlaufmengen
nachgeschalteten Sekundärzellen mit Überlaufrinne einer Sekundärstufe bestehenden
Flotationsanlage mit Einstellung der Zulaufmenge entsprechend Produktionsvorgabe,
gekennzeichnet durch die Merkmale:
a) Einstellen der dann unverändert gelassenen Überlaufhöhe (entsprechend Stauhöhe)
zur Schaumrinne in der Flotationszelle oder Primärstufe;
b) Anstauen des Schaums und Messung der Stauhöhe in der Schaumrinne der Primärstufe;
c) von diesem Meßsignal abhängige Steuerung der Gutstoffmenge der Primärstufe auf
möglichst bzw. annähernd konstante Stauhöhe der Schaumrinne der Primärstufe;
d) Ausscheiden von Luft aus der Überlaufmenge der Primärstufe unter Leiten derselben
zu einem tiefer bzw. (im Keller) tief gelegenen Sammelbehälter;
e) Rückleiten der Gutstoffmenge der Sekundärstufe, teils zur Primärstufe und teils
als Bypassmenge zur Sekundärstufe vor die aus dem Sammelbehälter für die Primärstufe
zur Sekundärstufe fördernde Pumpe und nach diesem Sammelbehälter;
f) Regelung des Niveaus in dem Sammelbehälter für die Überlaufmenge der Primärstufe
über die Bypassmenge zur Sekundärstufe;
g) Messen der Niveauhöhe in der Schaumrinne der Sekundärstufe vor einem Ablaufwehr
derselben und Regelung des Verhältnisses von zur Primärstufe geführten Rückmenge und
zur Sekundärstufe gehenden Bypassmenge abhängig von diesem Meßsignal.