[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein System zur Wärmedämmung und Oberflächenbehandlung
der Außenseite eines Gebäudes.
[0002] Das Eindringen von Regenwasser ist eines der ältesten Probleme, mit denen sich Hauseigentümer
auseinandersetzen mußten; es tritt immer noch allzuhäufig auf. Das Eindringen von
Regenwasser kann nicht nur innere Anstriche und Materialien sondern auch den Aufbau
der Wände selbst zerstören.
[0003] Regenwasser dringt ein, wenn eine Kombination von an der Wandoberfläche befindlichem
Wasser, von Öffnungen, durch die es hindurchtreten kann, und einer Kraft, um das Wasser
durch diese Öffnungen zu bewegen, existiert. Durch Ausschalten von einer dieser drei
Voraussetzungen ließe sich das Eindringen von Regenwasser verhindern. Während breite
Dachüberhänge hilfreich sein mögen, die Wände eines niedrigen Gebäudes zu schützen,
steht ein ähnlicher Schutz für höhere Gebäude nicht zur Verfügung. Deshalb muß eine
der beiden verbleibenden Voraussetzungen ausgeschaltet werden, um den Regenwasserdurchtritt
zu unterbinden.
[0004] Bei der Flächenabdichtungsmethode wird versucht, alle in der Wand vorhandenen Öffnungen,
durch die Wasser hindurchtreten kann, zu eliminieren. Die zum Abdichten all dieser
Öffnungen zur Verfügung stehenden Materialien sind jedoch extremen Wetterbedingungen
sowie Bewegungen des Gebäudes ausgesetzt. Selbst wenn die auf Ungenauigkeiten am Arbeitsort
sowie mangelhafte Handwerkerleistungen zurückzuführenden Probleme überwunden und eine
einwandfreie Abdichtung erreicht werden kann, sind die in der Praxis gegebenen Wetterbedingungen
in der Lage, ggf. eine Zerstörung und einen Ausfall dieser Abdichtungen herbeizuführen,
sodaß Öffnungen in der Wand entstehen, durch die Wasser hindurchtreten kann. Unglücklicherweise
können diese Öffnungen außerordentlich klein und schwer zu identifizieren sein, so
daß selbst ein weitreichendes Wartungsprogramm nicht in der Lage ist, das Gebäude
frei von derartigen Öffnungen zu halten.
[0005] Der andere Weg, die Regenwasserpenetration zu beherrschen, besteht in der Ausschaltung
der Kräfte, die Wasser in die Wand hineintreiben bzw. hineinziehen. Es sind typischerweise
vier solcher Kräfte in Betracht zu ziehen: Kinetische Energie, Kapillarität, Erdanziehungskraft
sowie Winddruckdifferenzen.
[0006] Bei einem windgetriebenen Regen, können Regentropfen direkt in große Öffnungen in
der Wand getrieben werden. Wenn es jedoch keinen direkten Weg in das Innere gibt,
werden die Regentropfen nicht tief in die Wand hinein eindringen. Wo große Öffnungen,
wie z.B. Fugen unvermeidbar sind, hat sich die Verwendung von Brettern, Keilen, Sperrwänden
oder Überlappungen als erfolgreich zur Minimierung von Regenpenetration erwiesen,
die durch die kinetische Energie der Regentropfen verursacht wird.
[0007] Aufgrund der Oberflächenspannung des Wassers streben in einem Material vorhandene
Löcher danach, eine gewisse Menge an Feuchtigkeit anzuziehen, bis sich das Material
der Sättigung nähert. Falls sich Kapillaren von der Außen- zur Innenseite erstrecken,
kann sich Wasser aufgrund der kapillaren Saugwirkung durch die Wand hindurchbewegen.
Da teilweise Wasserpenetration durch eine Wand aufgrund Kapillarität für poröses Verkleidungsmaterial
kennzeichnend ist, kann die Einführung einer Diskontinuität bzw. eines Luftspalts
eine Bewegung von Wasser durch die Wand hindurch verhindern.
[0008] Die Kraft der Erdanziehung verursacht die Bewegung von Wasser an der Außenseite einer
Wandung nach abwärts und durch irgendwelche nach unten geneigt verlaufende Kanäle
in die Wand hinein. Um die durch Gravität erzeugte Bewegung durch Fugen zu vermeiden,
sind diese typischerweise von der Außenseite ausgehend nach aufwärts geneigt konstruiert.
Unerwünschte Risse bzw. Öffnungen sind schwieriger zu kontrollieren. Falls es unmittelbar
hinter der Außenfläche der Wandung einen Hohlraum gibt, wird jedes Wasser, das durch
die Wand hindurchfließt, sodann unter der Schwerkraftwirkung an der Innenfläche der
Außenwand nach unten abgeleitet. Am Boden des Hohlraums kann das Wasser dann durch
Verwendung geneigter Abdeckbleche zur Außenseite hin abgeleitet werden.
[0009] Eine Luftdruckdifferenz quer zur Wand des Gebäudes wird durch einen Staueffekt, Wind
und/oder mechanische Belüftung erzeugt. Falls der Druck auf die Außenseite der Wand
größer als im Inneren der Wand ist, kann Wasser durch winzige Öffnungen in der Wand
hindurchgezwungen werden. Untersuchungen haben gezeigt, daß die Menge an Regenwasser,
das durch eine Wandumkleidung aufgrund dieser Wirkungsweise hindurchbewegt wird, äußerst
bedeutsam ist. Es ist bereits erkannt worden, daß diese Kraft durch Verwendung eines
druckausgleichenden Hohlraums eliminiert bzw. reduziert werden kann.
[0010] Der Druckausgleichsumkleidung liegt die Theorie zugrunde, daß sie die Luftdruckdifferenz
über die Verkleidung (hervorgerufen durch Wind), die die Wasserpenetration verursacht,
neutralisiert. Es ist unmöglich zu verhindern, daß Wind ein Gebäude druckbeaufschlagt,
aber es ist möglich, dem Druck des Windes entgegenzuwirken, so daß die Druckdifferenz
über die äußere Umkleidung der Wand angenähert Null wird. Falls die Druckdifferenz
über die Umkleidung gleich Null ist, ist eine der Hauptursachen der Regenpenetration
eliminiert.
[0011] Gemäß früheren Vorschlägen umfaßt eine Regenabschirmwand zwei durch einen Luftraum
bzw. eine Höhlung voneinander getrennte Lagen bzw. Schichten. Die äußere Lage bzw.
Umkleidung ist zur Außenseite hin belüftet. Wenn Wind auf die Gebäudefassade einwirkt,
wird über die Verkleidung eine Druckdifferenz erzeugt; wenn jedoch der Hohlraum hinter
der Verkleidung zur Außenseite hin belüftet ist, beaufschlagt der Wind, der gegen
die Wand bläst, auch die Höhlung und sorgt dafür, daß der Druck in der Höhlung ansteigt,
bis er den Außendruck erreicht hat. Dieses Konzept des Druckausgleichs setzt voraus,
daß die innere Beschichtung der Wand luftdicht ist. Diese innere Schicht, die eine
Luftsperre umfaßt, muß in der Lage sein, den Windbeanspruchungen standzuhalten, damit
der Druckausgleich stattfinden kann. Falls sich in der Luftsperre bedeutende Öffnungen
befinden, kann sich kein Druckausgleich im Hohlraum einstellen, und es kann zu einer
Regenwasserpenetration kommen.
[0012] Zum Stand der Technik gehört die Erkenntnis, daß eine optimale Wärmedämmung eines
Gebäudes erreicht wird, wenn das Dämmaterial an der Außenseite des Gebäudes angebracht
wird. Bei Anordnung der Wärmedämmung an der Außenseite des Gebäudes werden von Bauelementen
des Gebäudes gebildete Wärmebrücken eliminiert und ein beständig hoher R-Wert gewährleistet.
[0013] Die Anwendung der äußeren Wärmedämmung bei einer Regenabschirmwand hat jedoch zu
praktischen Schwierigkeiten geführt, bedingt durch die Notwendigkeit, für einen Ausgleich
des Druckes innerhalb des durch die Wärmedämmung definierten Hohlraums zu sorgen und
doch den für beispielhafte Gebäude geltenden Regeln Rechnung zu tragen. Der Wärmedämmungsraum
zwischen dem lasttragenden Aufbau und der Verkleidung, die den Hohlraum definiert,
läßt eine Fläche der Wärmedämmung exponiert. Dies ist gegen die erwähnten Regeln,
wie z.B. den National Building Code of Canada (NBCC), wonach es erforderlich ist,
daß alle Flächen von brennbarem Wärmedämmaterial abgedichtet sein müssen. Deshalb
kann diese Bauweise nur in solchen Fällen angewandt werden, in denen brennbare Konstruktionen
zugelassen sind, typischerweise Gebäude mit einer Höhe von weniger als 3 Stockwerken.
Im Ergebnis wurde eine äußere Wärmedämmung in Verbindung mit Flächenabdichtungssystemen
eingesetzt, und es wurden Regenabschirmwände mit innerer Wärmedämmung verwendet.
[0014] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine äußere Wärmedämmung mit Regenabschirmaufbau
vorzusehen, bei der die vorerwähnten Nachteile vermieden bzw. wesentlich abgeschwächt
sind.
[0015] Die Erfindung basiert auf der Erkenntnis, daß ein Druckausgleichshohlraum durch eine
luftdurchlässige Wärmedämmung gebildet sein kann, die zwischen dem lasttragenden Aufbau
und der Verkleidung vorgesehen ist, sowie durch Vorkehrungen, um Luft in den und aus
dem Hohlraum fließen zu lassen. Dies ermöglicht einen sehr schnellen Ausgleich der
Drücke, stellt jedoch auch sicher, daß Flächen der Wärmedämmung in eingebautem Zustand
nicht zu einem Lufthohlraum offen liegen.
[0016] Eine Ausführungsform der Erfindung wird nachstehend lediglich anhand eines Beispieles
unter Bezugnahme auf die zugehörige Zeichnung erläutert, und zwar zeigen
Fig.1 1 eine perspektivische isometrische Ansicht, teilweise weggebrochen, einer Gebäudewand,
Fig. 2 einen Schnitt entsprechend der Linie 2-2 der
Fig. 1,
Fig. 2 a und 2 b abgewandelte Ausführungsformen,
Fig. 3 eine Vorderansicht der in Fig. 1 gezeigten Wand, und
Fig. 4a und 4b Diagramme, die die Reaktion auf Druckäderungen auf der Außen- sowie
Innenseite der Wand gemäß Fig. 1 zeigen.
[0017] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, umfaßt eine Wand eines Gebäudes, die mit 10 bezeichnet
ist, einen Last-tragenden Aufbau 12 sowie ein Oberflächenbehandlungssystem 14 (auch
EIF-System genannt). Der Last-tragende Aufbau 12 schließt vertikale Last-tragende
Stempel 16 ein, die in gleichmäßigen Abständen angeordnet sind, sowie eine Ummantelung
18, die an den Stempeln 16 festgelegt ist. Der Last-tragende Aufbau 12 kann natürlich
auf jede geeignete Weise geschaffen sein, d.h. in Beton- bzw. in Stahlbauweise o.
dgl.
[0018] Eine luftdichte Sperre 20 ist über der Ummantelung 18 vorgesehen und genügt den Richtlinien
für eine Luftsperre des Typs 111 des NRC Institute for Research and Construction.
Als hierfür geeignetes Material kommt ein Produkt in Frage, das als Sto Flexyl bekannt
ist, verstärkt mit einem Netz der Bezeichnung Sto Airbarrier Mesh; beide Materialien
sind bei der Sto Industries Canada Inc., Mississauga, Ontario, erhältlich.
[0019] Das EIF-System bzw. Oberflächenbehandlungssystem 14 kann nach der Errichtung des
Last- tragenden Aufbaus 12 des Gebäudes aufgebracht werden, oder es kann in Form von
Paneelen, einschließlich des Last-tragenden Aufbaus vorgefertigt sein, die dann an
dem Gebäude installiert werden. In jedem Fall ist der Aufbau des EIF-Systems 14 gleich
und führt zu einer einheitlichen Struktur, die einen bestimmten Bereich wie z.B. eine
Wand, einen Teil einer Wand bzw. ein einzelnes Paneel abdeckt, das definierte Ränder
besitzt. Der Einfachheit halber wird der Ausdruck "Paneel" nachstehend benutzt, um
auf einen einheitlichen Aufbau Bezug zu nehmen. Dieser Begriff ist dabei in dem Sinne
zu verstehen, daß damit keine Beschränkung auf eine getrennte, vorgefertigte Einheit
zu verstehen ist. Das EIF-System 14 besteht aus einer Lage aus Dämmaterial 28 und
ein Laminat 27, das einen Grundüberzug 29, ein Glasfaser-Verstärkungs-Netz 30 und
eine Oberflächenbeschichtung 31 umfaßt. Der Grundüberzug 29 und die Oberflächenbeschichtung
31 erstrecken sich über die exponierten Außenflächen jedes Paneels, um Feuchtigkeit
daran zu hindern, in das Dämmaterial 28 einzudringen, und das Netz 30 bildet eine
Verstärkung gegen eine Rißbildung des Grundüberzugs 29 bzw. der Oberflächenbeschichtung
31.
[0020] Aus Fig. 1 ist ersichtlich, daß ein Winkelelement 22 so an der Ummantelung 18 festgelegt
ist,daß es am unteren Rand 32 des Dämmaterials 28 entlang verläuft. Das Winkelelement
22 weist Öffnungen 24 auf, die an seinem horizontalen Schenkel 26 vorgesehen sind.
Die Öffnungen 24 bilden einen Belüftungsbereich, der größer als 1 % der Paneelfläche
ausgebildet ist, und so sind längs des Winkelelements 22 für ein etwa 1,25 m hohes
Paneel etwa 26 Löcher mit einem Durchmesser von ca. 2,5 cm pro Meter nötig. Eine Belüftungsfläche
größer als 1 bis 2 % der Vorderfläche des Systems 14 hat sich als akzeptabel herausgestellt.
[0021] Zur Bildung des EIF-Systems 14 werden zuerst Streifen aus Glasfaserverstärkungsnetz
um den Umfang des Paneels herum aufgebracht, d.h. den durch das Dämmaterial 28 abzudeckenden
Bereich, um das Bedecken der exponierten Ränder der Wärmedämmung zu erleichtern. Sodann
wird eine Dämmplatte 28 auf die Ummantelung 18 aufgebracht, um den Bereich des Paneels
abzudekken, und wird an der Luftsperre 20 durch einen geeigneten Kleber 21 festgelegt,
der vorzugsweise nicht brennbar ist. Ein geeigneter Kleber ist STO BTS-NC, erhältlich
von der STO Industries Canada, Inc.. Bei dem Dämmaterial 28 handelt es sich um ein
geeignetes luftdurchlässiges Wärmedämmaterial, das eine ausreichende Druck- und Zugfestigkeit
besitzt, um die Überzüge 29, 31 zu tragen. Es hat sich gezeigt, daß Roxul External
Wall Lamellas-Dämmaterial bei dem es sich um ein Mineralwolle-Dämmaterial mit einer
Dichte von etwa 0,96 g/cm
3 handelt, für diesen Zweck geeignet ist.
[0022] Das Roxul External Wall Lamellas-Dämmaterial kann in verschiedenen Stärken von etwa
5, 7,5 oder 10 cm Stärke aufgebracht werden, und zwar in Abhängigkeit von dem gewünschten
Grad der gewünschten Dämmung, und typischerweise wird es in einzelnen Tafeln 36 mit
den Abmessungen von etwa 15 cm x 125 cm zur Verfügung gestellt, die auf den Last-tragenden
Aufbau 12 aufgebracht werden, um den gewünschten Bereich zu bedekken. Die Tafeln 36
werden so ausgerichtet, daß ihre Längsränder 38, d.h. die 125 cm-Ränder vertikal angeordnet
sind und eine vertikale Stoßfuge, die bei 40 gezeigt ist, zwischen benachbarten Tafeln
36 bilden und sich zum Winkelelement 22 erstrekken. Obgleich die schmalen Ränder der
Tafeln 36 in Fig. 3 ausgerichtet gezeigt sind, ist es üblich, die schmalen Ränder
vertikal versetzt anzuordnen, um die Bildung von Rissen abzumildern. Die Roxul External
Wall Lamellas-Wärmedämmung besteht aus Mineralwollefasern, von denen angenähert 10%
des Volumens eingenommen wird und 90% oder mehr von Luft. Die Fasern sind in der Tafel
36 so angeordnet, daß sie sich zwischen den Hauptflächen der Tafel erstrecken, damit
sich in festgelegtem Zustand die Mehrzahl der Fasern senkrecht zu der Ummantelung
18 erstreckt. Diese Anordnung stellt die notwendige Druck- und Zugfestigkeit sicher,
während sie gleichzeitig eine relativ durchlässige Wärmedämmung bildet, durch die
Luft in einer Richtung parallel zur Ummantelung 18 fließen kann.
[0023] Alle exponierten Flächen und Ränder des Dämmaterials 28, mit Ausnahme des Teils des
unteren Randes 32, das von dem Winkelelement 22 abgestützt ist, sind mit einem nicht
brennbaren Grundüberzug 29 einer durchschnittlichen Stärke von etwa 3,2 mm beschichtet.
Ein geeignetes Beschichtungsmaterial ist STO BTS-NC, bei dem es sich um einen Polymer-modifizierten
Überzug auf Portland-Zement-Basis handelt, der mit der Wärmedämmung einen Haftverbund
gewährleistet und als Träger für dekorative Überzüge dient. Der Grundüberzug 29 ist
durch das Glasfaserverstärkungsnetz 30 verstärkt, welches durch Vorbehandlung Alkali-widerstandsfest
ist und das in den Grundüberzug 29 eingebettet wird, während sich dieser noch in feuchtem
Zustand befindet. Das Verstärkungsnetz 30 wird an den exponierten Rändern des Dämmaterials
in Übereinstimmung mit üblichen Installationsverfahren aufgebracht. Das Netz 30 erstreckt
sich auch über den unteren Rand 32, jedoch wird kein Überzug auf den vom horizontalen
Schenkel 26 des Winkelelements 22 abgedeckten Bereich aufgebracht, um einen Schlitz
35 zu definieren, so daß sich Luft durch die Öffnungen 24 frei zu und aus der Dämmaterial-Tafel
28 bewegen kann. Das Winkelelement 22 schützt so einen Teil des unteren Randes 32,
während es die Luftströmung in die Wärmedämmung zuläßt. Der Grundüberzug 29 und das
eingebettete Netz 30 können dann mit einer Oberflächenbeschichtung 31 irgendeines
der üblichen synthetischen Stuckgrundierer und Endbeschichtungen überzogen werden,
die von der STO Industries Canada Inc. für die Endbeschichtung auf die gewünschte
Weise erhältlich sind.
[0024] Die Öffnungen 24 im Winkelelement 22 erlauben eine Luftbewegung in die und aus der
Wärmedämmplatte 28. Die Fig. 4a und 4b zeigen experimentelle Ergebnisse, die mit der
Anordnung gemäß Fig. 1 an einem Versuchs-Paneel gewonnen wurden, das einem fortlaufenden
Druckanstieg über einen ausgedehnten Zeitraum unterworfen wurde. Danach folgt einer
Erhöhung des Außendrucks, wie er durch die durchgehende schwarze Linie veranschaulicht
ist, unmittelbar eine Erhöhung des inneren Drucks, der durch die unterbrochene Linie
veranschaulicht ist. Dies konnte insbesondere bei kleinen Druckanstiegswerten festgestellt
werden, die für solche Werte typischer sind, welche sich bei realen Bedingungen feststellen
lassen. Auf gleiche Weise ruft eine Druckverringerung, wie sie in Fig. 4b veranschaulicht
ist, hervor, daß den Außendrükken die Innendrücke unmittelbar folgen. Der unmittelbare
Druckausgleich ist signifikant, da die Druckkräfte gewöhnlich vorübergehend gegeben
sind, und zwar aufgrund von Windstößen, und eine Druckausgleichsverzögerung würde
Druckdifferenzen die Möglichkeit der Existenz geben und folglich einen Durchtritt
von Feuchtigkeit durch die Endbeschichtung erlauben. Die Ergebnisse von Testversuchen,
bei denen das Paneel gemäß Fig. 1 einer zyklischen dynamischen Druckänderung unterworfen
wurde, haben bestätigt, daß der Druck innerhalb der Wärmedämmung 28 dicht auf den
außen angelegten Druck folgt.
[0025] Auf diese Weise kann sich eine signifikante Druckdifferenz über die Schichten nicht
ergeben, und folglich wird Wasser nicht durch die Schichten hindurch in die Wärmedämmung
gedrückt. Dies ermöglicht es, das anzubringende Dämmaterial 28 unmittelbar auf der
Luftsperre 20 ohne jede Vorkehrung für eine Wasserableitung oder aber einen Hohlraum
aufzubringen.
[0026] Die Ausrichtung der Fasern im Dämmaterial 28 dürfte die schnelle Verteilung der Druckwellen
über den durch die Wärmedämmplatte abgedeckten Bereich beschleunigen. Dies wird durch
die Vertikalausrichtung der Stoßfugen 40 begünstigt, die der Luft eine Vertikalbewegung
entlang jeder Tafel 36 und in den Körper der Wärmedämmung hinein zulassen, um die
Verteilung von Luft und folglich einen Druckausgleich zu unterstützen. Falls erforderlich,
kann jeder Rand mit einer Längsausnehmung versehen sein, der sich entlang der Länge
der Tafel 36 ausdehnt, so daß aneinander anliegende Ränder 38 einen Kanal definieren,
der sich vertikal erstreckt, um eine Luftströmung zu begünstigen. Dies kann von Vorteil
sein, wenn das EIF-System Paneele mit größeren vertikalen Abmessungen verwendet.
[0027] Es ist zu erwarten, daß der Stützkanal 22 ausgedehnt werden kann, um einen Schutz
für die Unterseite der Wärmedämmung zu bilden, und kann eine Tropfkante tragen, wie
dies in Fig. 2a gezeigt ist, um einen weiteren Schutz für den unteren Rand des Paneels
vorzusehen.
[0028] Wenn das EIP-System 14 zusammen mit dem lasttragenden Aufbau 12 vorgefertigt ist,
findet ein Abdichtungsstreifen 42 Anwendung, um zwischen benachbarten vorgefertigten
Abschnitten abzudichten. Wie in den Fig. 1 und 2 gezeigt wird in diesem Fall vorzugsweise
die obere Kante 34 jedes Abschnitts nach unten geneigt ist, um die Drainage weg vom
Abdichtungsstreifen 42 zu unterstützen.
[0029] Eine weitere Ausführung, die sich keines Winkelelements 22 bedient, ist in Fig. 2b
veranschaulicht, in der ein Suffix "b" zur Bezeichnung gleicher Bauelemente verwendet
ist. Bei der Ausführung nach Fig. 2b sind der untere Rand 32b des einen Paneels und
der obere Rand 34b des benachbarten Paneels voneinander in einem gegenseitigen Abstand
und nach unten und außen unter einem Winkel von etwa 30 geneigt angeordnet. Die untere
Kante 32b ist mit einem Verstärkungsnetz 30b abgedeckt, jedoch ist lediglich der äußere
Abschnitt des Randes 32b mit dem Grundüberzug 29b beschichtet, um einen Schlitz 35b
zu definieren und einen exponierten Streifen zu belassen. Der untere Rand des Dämmaterials
28 ist auf diese Weise offen, und Luft kann in die und aus der Wärmedämmung längs
ihrer unteren Kante 32 frei strömen. In der Praxis hat sich herausgestellt, daß die
Breite des Schlitzes 35 eine Fläche von 1 bis 2% des Flächenbereichs des Paneels bilden
sollte. So sollte der Schlitz 35 für ein ca. 2,50 m hohes Paneel zwischen etwa 2,5
und 5 cm Breite liegen.
[0030] Es wird angenommen, daß die vorstehend im Beispiel herausgestellte Wärmedämmung aus
Mineralwolle eine maximale Antwort auf Druckluftänderungen gibt; es können jedoch
auch andere Arten des Dämmaterials Verwendung finden, vorausgesetzt daß sie keine
Aufrechterhaltung einer wesentlichen Luftdruckdifferenz zwischen der Innenseite und
der Außenseite des Dämmaterials erlauben.
1. Außendämm- und Oberflächenabschlußsystem zur Anwendung an einer Wand (10) eines
Gebäudes, mit einer Luftsperre (20), die ein Paar zu entgegengesetzten Richtungen
gewandte Oberflächen besitzt, von denen eine die Wand (10) berührt und die andere
von der Wand weggerichtet ist, und mit einem Dämmaterial (28) mit einer ersten Fläche
und einer zweiten zur entgegengesetzten Seite gerichteten Fläche, von denen die erste
Fläche mit der von der Wand (10) weggerichteten Fläche der Luftsperre (20) in Berührung
steht, um einen vorbestimmten Bereich der Wand abzudecken, sowie mit Umfangsrändern,
die sich zwischen der ersten Fläche und der zweiten Fläche erstrecken und den von
dem Dämmaterial (28) abzudeckenden Bereich begrenzen, und einer auf seiner zweiten
Fläche und wenigstens einem der Umfangsränder aufgebrachten äußeren Beschichtung (29,
30, 31), um das Eindringen von Feuchtigkeit in das Dämmaterial (28) zu verhindern,
dadurch gekennzeichnet, daß das Dämmaterial (28) luftdurchlässig ist und daß wenigstens
ein Teil (35) eines anderen der Umfangsränder (32) von der äußeren Beschichtung (29,
30, 31) freigelassen ist, um Luft das Einströmen in das Dämmaterial (28) zu erlauben
und einen Druckausgleich über die äußere Beschichtung (29, 30, 31) herbeizuführen.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Dämmaterial (28) faserige
Struktur besitzt und daß die Fasern eine Ausrichtung besitzen, aufgrund derer sie
sich zwischen der ersten und der zweiten Fläche erstrecken.
3. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Dämmaterial (28)
aus einer Vielzahl von Tafeln (36) gebildet ist, die sich mit benachbarten Rändern
(38) berühren, um eine Stoßfuge (40) zu bilden, und daß diese Stoßfugen (40) von den
anderen (32) der erwähnten Umfangsränder ausgehen.
4. System nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich der erwähnte
Teil (35) des anderen Umfangsrandes (32) benachbart der erwähnten ersten Fläche und
zwischen angrenzenden Rändern erstreckt, um einen länglichen Schlitz (35b) in der
äußeren Beschichtung (29, 30, 31) zu schaffen, über den ein Bereich des Dämmaterials
(28) frei liegt.
5. System nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Beschichtung (29,
30, 31) ein Verstärkungsnetz (30) umfaßt, das sich über die Umfangsränder und auch
über den Schlitz (35b) erstreckt.
6. System nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der eine andere Rand (32) in
Bezug auf die ersten und zweiten Flächen geneigt verläuft.
7. System nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der eine andere Rand (32) die
erwähnte zweite Fläche unter einem spitzen Winkel schneidet und daß sich die äußere
Beschichtung längs dem erwähnten einen anderen Rand (32) von der zweiten Fläche bis
zum Schlitz (35b) erstreckt.
8. System nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der längliche Schlitz (35b)
eine Fläche umfaßt, die größer als 1% der vorerwähnten Fläche ist.
9. System nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der längsliche Schlitz (35b)
eine Fläche von 1 bis 2% der vorerwähnten Fläche umfaßt.
10. System nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitz (35b) eine Fläche
von 2% der vorerwähnten Fläche umfaßt.
11. System nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitz durch einen mit
Öffnungen (24) versehenen, an der erwähnten Wand befestigten Streifen abgedeckt ist.
12. System nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Streifen durch ein Winkelelement
(22) mit einem Schenkel gebildet ist, der den fraglichen Schlitz abdeckt und dessen
anderer Schenkel sich zwischen dem Wärmedämmaterial (28) und der fraglichen Membran
erstreckt.
13. System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Beschichtung (29,
30, 31) einen polymer-modifizierten Überzug (29) auf Zementbasis und ein darin eingebettetes
Netz (30) umfaßt.