[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Maschine zum Befestigen von Statorpaketen
an Magnetschwebebahnfahrwegen mittels Verschraubungen, bei dem für die lagegenauen
Bohrungen und Absenkungen an den Magnetschwebebahnfahrwegen eine EDC/NC-gesteuerte
Maschine verwendet wird. Die an den Stahlfahrwegträgern anzubringenden Statorpakete
dienen als Teil von Langstatoren dem zumindest teilweise Tragen und dem Antrieb, der
sich auf den längs der Fahrwege bewegenden Magnetschwebebahnfahrzeuge und weisen demgemäß
hohe Toleranzanforderungen auf. Aus der DE 34 04 061 C1 ist es bekannt, zum Verschrauben
von Ausrüstungsteilen an Tragkonstruktionen von Fahrwegen die lagegenauen Bohrungen
und Senkungen mittels computergesteuerter Maschinen auszuführen und die Ausrüstungsteile
dann zu verschrauben. Dabei werden die Maschinen auf Führungsschienen beiderseits
des auszurüstenden Fahrwegs geführt. Dabei müssen die Bohrkopfe mindestens vier Freiheitsgrade
in der Bewegungsrichtung aufweisen (Verstellbarkeit nach Höhe, Tiefe, Länge und Querneigung).
Nachteilig hierbei sind die zusätzlich erforderlichen Führungsschienen und die große
Anzahl der Freiheitsgrade der Bohrköpfe, die die Bohrgenauigkeit einschränken bzw.
bei gleicher Bohrgenauigkeit die Maschine und das Verfahren verteuern.
[0002] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren zum Ausrüsten von
Magnetschwebebahnfahrwegen mit Statorpaketen und eine Maschine zur Durchführung des
Verfahrens anzugeben, bei dem auf die zusätzlichen Führungsschienen verzichtet werden
kann und bei dem die Maschine einfacher aufgebaut und dabei bei gleicher Genauigkeit
preiswerter ist. Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte
Aus- und /oder Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Die Maschine orientiert sich erfindungsgemäß an den Oberkanten des Fahrwegs, an den
Seitenführungsschienen und an einem oder mehreren bereits erstellten Bohrlöchern des
benachbarten Statorpakets oder zu Beginn der Ausrüstung an einer Zentriermarke und
stellt so den geometrischen Bezug längs und quer zur Fahrtrichtung durch ihre Konstruktion
her. Dadurch wird eine exakte Lage der Bohrungen mit relativ einfachen Mitteln und
ohne zusätzliche Führungsschienen für die Maschine erreicht. Die Erfindung wird nachfolgend
anhand der Figuren für ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel näher erläutert.
[0003] Es zeigen:
- Figur 1
- die Aufsicht auf eine erfindungsgemäße besonders bevorzugte Maschine, die sich auf
einem Teilausschnitt eines auszurüstenden Stahlfahrwegs befindet;
- Figur 2
- die Seitenansicht der Maschine und den Querschnitt des Stahlfahrwegs aus Figur 1;
- Figur 3
- ein an der Fahrbahnunterseite befestigtes Statorpaket;
- Figur 4
- den gleichzeitigen Einsatz von zwei erfindungsgemäßen Ausrüstungsmaschinen.
[0004] Die Maschine weist einen verformungsfreien Rahmen 1 vorzugsweise aus Stahl in der
Grundform eines gleichschenkligen Dreiecks auf und liegt mit zwei Auflagerpunkten
2 auf der Oberkante auf der zu bearbeitenden Fahrwegseite A und mit einem Auflagerpunket
3 auf der Oberseite der nicht zu bearbeitenden Fahrwegseite B auf. Die Auflagerpunkte
2, 3 bestehen vorzugsweise aus Halbkugeln, sind fest mit dem Rahmen 1 verbunden und
stellen eine im Grundriß angeordnete Dreiecksform dar. So wird ein Bezug zu der Oberkante
der Fahrbahn im Teilbereich des zu befestigenden Statorpakets 21 hergestellt. Der
Schlitten 4 weist zwei Doppelbohrköpfe 5 mit Senkvorrichtung auf und ist quer zur
Fahrtrichtung in y-Richtung beweglich. Die Laufrollen 6, 7 dienen der Seitenführung
der Maschine. Dabei weisen die Laufrollen 6 fest mit dem Rahmen 1 verbundene Radachsen
auf, während die Rolle 7 mit einer Druckvorrichtung 8, die einen elektrischen Weggeber
enthält, gegen die Seitenführungsschiene b der Fahrwegseite B drückt. Dadurch werden
die Rollen 6 gegen die Seitenführungsschiene a an der Fahrwegseite A gedrückt und
stellen so eine tangentiale Lage des Schlittens 4 zu dem Fahrbahnverlauf sicher. Mit
dem in der Druckvorrichtung 8 enthaltenen elektrischen Weggeber wird die tatsächlich
vorhandene Spur weiter zwischen den Seitenführungsschienen a, b ermittelt. Besonders
sicher ist die Messung, wenn auch bei den Rollen 6 noch Weggeber 61 vorhanden sind,
da dann Abnutzungen der Rollen 6 für die Messung der Spurweite unbeachtlich sind.
Die Spindelvorrichtung 9 führt die Feineinstellung der Ausrüstungsmaschine in x-Richtung
(Fahrtrichtung) aus durch Bezug zu einer bereits vorhandenen Bohrung 91 des benachbarten
Statorpakets und stellt das aus der Raumkurvengeometrie abgeleitete x-Maß ein. Beim
ersten Statorpaket einer Fahrwegseite wird eine Zentriermarke verwendet. Besonders
vorteilhaft ist es aus Überwachungsgründen, zur Kontrolle des Einstellvorgangs in
x-Richtung zur Vermeidung von Unregelmäßigkeiten und systematischen Fehlern einen
zusätzlichen elektronischen Weggeber 10 vorzusehen, der sich an dem annähernd radial
angeordneten zweiten Bohrloch 92 des benachbarten Statorpakets orientiert. Besonders
vorteilhaft ist es, den Rahmen 1 auf der dem Bohrkopf gegenüberliegenden Seite mit
einer hydraulischen Presse 11 unterhalb des Auflagerpunkts 3 an den Rahmen 1 anzudrücken,
um ein Abheben der Maschine durch die Antriebskräfte der Bohrköpfe 5 und ein Verschieben
in ...-Richtung während des Bohrens und Senkens zu verhindern. Für die Einstellung
der Statorpakete 21 senkrecht zur Fahrtrichtung (z-Richtung) weisen die Bohrköpfe
5 integrierte Weggeber in z-Richtung für Senkbohrungen auf. Diese Senkbohrungen stellen
die Referenzflächen 20 her, auf die die Nutsteine 22 der Statorpakete 21 durch die
Verschraubung gedrückt werden. Die Maschine weist vorteilhafterweise weiterhin auf
der Fahrbahnoberseite ablaufenden Räder 12 zum Transport der Maschine auf der Fahrbahn
auf. Diese Räder können vorzugsweise automatisch oder auch manuell angehoben werden,
so daß die Maschine dann mit den Auflagerpunkten 2, 3 auf der Fahrbahnoberkante aufliegt.
Der Ablauf der Bohrungen und Senkungen für ein Statorpaket sieht vorteilhafterweise
folgendermaßen aus:
Zunächst wird die Maschine so bewegt, daß die Einstellvorrichtung 9 über einen konisch
angeordneten Dorn 90 in die bereits vorhandene Bohrung 91 des benachbarten Statorpakets
eingelegt und dann die Maschine mit Hilfe der Einstellvorrichtung 9 fein eingestellt
werden kann. Besonders vorteilhaft ist es, zur Kontrolle der x-Einstellung mit dem
Wert der Messung des Wertweggebers 10 den Rechner die x-Positionierung überprüfen
zu lassen. Anschließend wird die Maschine durch das Anheben der Laufräder 12 auf die
Auflagerpunkte 2, 3 abgesenkt und vorteilhafterweise mit der hydraulischen Presse
11 gegen Lageänderungen gesichert. Vorteilhafterweise wird dann nochmals die Einstellung
der x-Richtung überprüft. Der Rechner berechnet dann aus den Werten der Weggeber 8
und 61, den geometrischen Vorgaben der Raumkurvengeometrie und den Ergebnissen der
Abnahmemessungen die optimale y-Einstellung der Schlitten 4 und damit der Doppelbohrköpfe
5 und steuert diese y-Einstellung. Weiterhin wird eine Optimierungsberechnung für
die Senktiefe in z-Richtung ausgeführt. Schließlich werden die Bohrungen und Senkbohrungen
mit dem Doppelbohrkopf 5 ausgeführt und so die Referenzfläche 20 hergestellt. Danach
können die Statorpakete 21 mit den in ihnen enthaltenen Nutsteinen 22 an die Unterseite
der Fahrbahn A dermaßen mit Schrauben 23 angeschraubt werden, daß die Oberseiten der
Nutsteine 22 die Referenzfläche 20 vollständig berühren und so die Statorpakete 21
eine optimale Lage einnehmen (Figur 3). Nach der Abarbeitung einer Fahrbahnseite A
kann die gegenüberliegende Fahrbahnseite B entsprechend bearbeitet werden. Sofern
eine schnellere Bearbeitung gewünscht wird, kann auch gleichzeitig auf beiden Fahrbahnseiten
jeweils eine Maschine die Bearbeitung ausführen, wie in Figur 4 dargestellt, da dabei
enstehende langwellige Toleranzen die geforderte Genauigkeit nicht beeinflussen.
1. Verfahren und Maschine zum Befestigen von Statorpaketen (21) an Magnetschwebebahnfahrwegen
mittels Verschraubungen, bei dem für die lagegenauen Bohrungen Absenkugen an den Magnetschwebebahnfahrwegen
eine EDV/NC-gesteuerte Maschine verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Maschine jeweils die Bohrungen für ein Statorpaket ausführt, auf dem auszurüstenden
Fahrweg fortbewegt wird und sich bei den Bohrungen und Senkungen in ihrer Einstellung
an den Oberkanten des Fahrwegs (A, B), den Seitenführungsschienen (a, b) und einem
oder mehreren bereits vorhandenen Bohrlöchern (91, 92) des Nachbarstatorpakets orientiert.
2. Verfahren und Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Maschine einen
Rahmen (1) in der Grundform eines gleichschenkligen Dreiecks aufweist, der mit zwei
Auflagerpunkten (2) auf der Oberseite der zu bearbeitenden Fahrbahnseite (Fahrbahnseite
A) und einen Auflagerpunkt (3) auf der Oberseite der nicht zu bearbeitenden Fahrbahnseite
(Fahrbahnseite B) aufliegt,
daß zur Seitenführung zwei Laufrollen (6) der Maschine an den Seitenführungsschienen
(a) der Fahrbahnseite (A) anliegen, deren Achsen fest mit dem Rahmen verbunden sind
und ein Rad (7) mittels einer Druckvorrichtung (8) auf die Seitenführungsschiene (b)
der Fahrbahnseite (B) gedrückt wird, so daß alle drei Räder (6, 7) auf den Seitenführungsschienen
(a, b) anliegen,
und diese Druckvorrichtung (8) mit einem Weggeber zur Ermittlung der Spurweite ausgerüstet
ist,
daß zur Feineinstellung der Maschinenposition in Fahrtrichtung (x-Richtung) eine elektronisch
steuerbare Spindelvorrichtung (9) das aus der Raumkurvengeometrie abgeleitete x-Maß
einstellt,
daß die Bohrköpfe (5) der Maschine auf einem Schlitten (4) angeordnet sind, der quer
zur Fahrtrichtung (y-Richtung) unterhalb der Fahrbahn beweglich ist, wobei die Einstellwerte
aus der Raumkurvengeometrie den Messungen der Weggeber (8) und den Abnahmemessungen
berechnet werden,
daß zur Einstellung der Statorpakete senkrecht zur Fahrtrichtung (z-Richtung) durch
Senkbohrungen Referenzflächen (20) hergestellt werden, auf die die Nutsteine (22)
der Statorpakete (21) durch Verschraubung gepreßt werden.
3. Verfahren und Maschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Maschine
während des Bohr- und Senkvorgangs mittels einer hydraulischen Presse (11) auf der
Fahrbahnseite (B) festgeklemmt wird, um ein Abheben und Verschieben der Maschine zu
verhindern.
4. Verfahren und Maschine nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwei
zusätzliche Weggeber (61) bei den Laufrollen (6) auf Fahrbahnseite (A) die Spurweite
überprüfen.
5. Verfahren und Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ein zusätzlicher Weggeber (10) die x-Richtung überprüft.
6. Verfahren und Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Maschine zum Transport auf der Fahrbahn (A, B) Räder (12) aufweist, die während
des Bohrvorgangs angehoben sind.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwei
Maschinen gleichzeitig zur Bearbeitung der linken und rechten Fahrbahnseite des zu
bearbeitenden Magnetschwebebahnfahrweges eingesetzt werden.