[0001] Die Erfindung betrifft ein programmierbares Hörhilfegerät mit in einem Gehäuse angeordneten
Funktionsteilen, wie Stromquelle, Mikrofon, Verstärkereinheit, Hörer sowie einer Programmierschaltung,
die Zur Versorgung mit Einstelldaten Über eine gehäuseseitige Buchse od.dgl. mit elektrischen
Kontakten an ein externes Datenerzeugungsgerät, insbesondere eine externe Programmiereinheit,
anschließbar ist. Ein Hörgerät dieser Art ist aus der DE-C-41 09 306 bekannt.
[0002] Aus der DE-U-88 00 629 ist ein elektrisches Hörhilfegerät bekannt, das ein Buchsenteil
mit elektrischen Steckbuchsen aufweist, die mit einer Schaltungsplatine od.dgl. der
Programmierschaltung leitend verbunden und durch passende elektrische Steckstifte
eines Steckerteils an das externe Datenerzeugungsgerät anschließbar sind. Zur Einstellung
der Übertragungsfunktionen des Härgerätes ist ein Steckerteil des externen Datenerzeugungsgerätes
in das mit den Steckbuchsen- oder Schleifkontakten versehene Buchsenteil einsetzbar.
Am Gehäuse des bekannten Hörgerätes sind neben dieser Programmierbuchse noch ein Lautstärkeregler,
ein sogenannter MTO-Schalter (zum Einschalten des Hörgerätes auf Mikrofonbetrieb,
zum Umschalten auf Telefonbetrieb/Induktionsspulenbetrieb und zum Abschalten des Hörhilfegerätes/O-Stellung)
sowie unter einer Klappe verdeckt angeordnete Stellerschalter zum Einstellen der Tonblenden
od.dgl. vorgesehen.
[0003] Aus der EP-A-0 064 042 ist ein Hörgerät bekannt, bei dem in einem Speicher die Parameter
mehrerer verschiedener Umgebungssituationen abgespeichert sind. Durch Betätigen eines
Schalters wird z.B. die erste Gruppe von Parametern abgerufen und steuert über eine
Steuereinheit einen Zwischen Mikrofon und Hörer eingeschalteten Signalprozessor, der
dann eine die erste für eine vorgesehene Umgebung bestimmte Übertragungsfunktion einstellt.
Über einen sogenannten Situationsumschalter können durch den Hörgeräteträger alle
programmierten Übertragungsfunktionen nacheinander abgerufen werden, bis die dem Hörgeräteträger
passende Übertragungsfunktion gefunden ist. Andererseits ist auch eine automatische
Anpassung vorgesehen, wenn der Benutzer z.B. von einer geräuschvollen Umgebung in
eine ruhige Umgebung kommt oder umgekehrt. Zur Programmierung des Speichers des Hörgerätes
wird das Hörgerät über eine elektrische Leitung an eine externe Programmiereinheit
angeschlossen.
[0004] Aus der DE-A-30 32 311 ist ein Hörgerät mit Empfangsteil zum Empfang von drahtlos
gesendeten Signalen bekannt, wobei das Hörgerät mit von außen zugänglichen Kontaktelementen
versehen ist, derart, daß das Empfangsteil mindestens eine Empfängerelektrode und
Kontaktelemente aufweist, die mit den Kontaktelementen des Hörgerätes in Eingriff
bringbar sind, um die Empfängerelektronik mit der Schaltung des Hörgerätes in elektrischer
Verbindung zu halten. Dabei sind die Kontaktelemente des Hörgerätes als Buchsen und
die Kontaktelemente des Empfängerteiles als Steckerstifte ausgebildet. Zum Ein- und
Ausschalten des Hörgerätes sowie zur Lautstärkeregelung sind am Gehäuse des Hörgerätes
zusätzliche Schalterelemente vorgesehen.
[0005] Bei dem aus der DE-A-40 31 132 bekannten programmierbaren Hörgerät werden die Programmierkontakte
wahlweise als Audio-Eingang genutzt. Dazu ist ein elektronischer Schalter vorgesehen,
welcher durch einen Speicherbaustein gesteuert wird. Durch Übertragen von speziellen
Datensignalen an den Speicherbaustein wird der Schalter ein- bzw. ausgeschaltet.
[0006] Bei am Kopf zu tragenden Hörhilfegeräten, insbesondere HdO-Geräten, aber im besonderen
bei sehr kleinen im Ohr bzw. im Gehörgang zu tragenden Hörgeräten, steht nur wenig
Platz für die Anordnung der Bedien- und Schalterelemente usw. zu Verfügung. Deshalb
ist es Aufgabe der Erfindung, ein Hörgerät der eingangs genannten Art zu schaffen,
das sich durch eine platzsparende Anordnung der Schalterelemente auszeichnet.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Buchse oder Programmierbuchse
am Gehäuse des Hörgerätes zur Anordnung und Aufnahme wenigstens eines Schalterelementes
verwendbar ist.
[0008] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist in die außer im Programmiervorgang
freie Programmierbuchse ein Schalterelement zum Ein-/Aus-Schalten des Gerätes, ein
MTO-Schalter, ein Lautstärkesteller, ein Tonblenden-Stellerschalter od.dgl. einsetzbar.
[0009] Gemäß der Erfindung kann die zum Übertragen von Einstelldaten von einer Programmiereinrichtung
zum Hörgerät und/oder zum Abrufen von Programmdaten aus dem Hörgerät vorhandene Buchse
od.dgl., nach Beendigung der Datenübertragung und damit während des Gebrauchs des
Hörgerätes, zur platzsparenden Anordnung eines oder mehrerer Schalterelemente genutzt
werden. Anstelle einer getrennten Anordnung der Schalterelemente am Hörgerätegehäuse,
neben der während des Gebrauchs des Hörgerätes freien Buchse, kann wenigstens eines
der Schalterelemente, z.B. ein Ein-/Aus-Schalter, ein MTO-Schalter, ein Lautstärkesteller,
ein Tonblendensteller od.dgl., in die Buchse eingesetzt werden. Wird die Buchse zum
Programmieren des Hörgerätes benötigt, läßt sich das Schalterelement einfach aus der
Buchse nehmen. Dabei sind zum Schalteranschluß gegebenenfalls Programmierkontakte
der Buchse nutzbar und der Buchsenanschluß kann neben den Programmierkontakten zusätzlich
Schalterkontakte aufweisen. Mit der Verwendung der vorhandenen Programmierbuchse als
Sockel für ein Schalterelement kann wenigstens ein zusätzlicher Einzelschalter eingespart
werden.
[0010] In vorteilhafter Ausführung und zur einfachen Betätigung ist insbesondere als Schalterelement
ein Tast- oder Kippschalter in die Buchse einsetzbar.
[0011] Bei Hörhilfegeräten, die zur Anpassung der Übertragungsfunktionen an verschiedene
Umgebungssituationen, z.B. geräuschvolle Umgebung, Straßenlärm, ruhige Umgebung usw.,
einen zusätzlichen, vom Hörgeräteträger bedienbaren Situationsumschalter benötigen,
ermöglicht die Erfindung die Anbringung dieses Situationsumschalters an der Buchse.
[0012] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen und in Verbindung mit
den Ansprüchen.
[0013] Es zeigen:
Figur 1 ein hinter dem Ohr tragbares programmierbares Hörhilfegerät, das gemäß dem
Stand der Technik am Gehäuse eine Programmierbuchse sowie Schalterelemente aufweist,
Figur 2 in Explosionsdarstellung eine Buchse und einen zugehörigen Steckeranschluß
eines Programmierkabels oder eines Audio-Anschlusses,
Figur 3 im Schnitt ein gemäß der Erfindung in die Programmierbuchse eines Hörhilfegerätes
einsteckbares Schalterelement, z.B. in Form eines Tastschalters, und
Figur 4 eine Draufsicht auf die Programmier- und Schalterkontakte einer Buchse gemäß
Figur 2.
[0014] In der Figur 1 ist ein an sich bekanntes, hinter dem Ohr zu tragendes Hörhilfegerät
dargestellt mit einem Gehäuse 1, das beispielsweise aus Schalen zusammengesetzt ist.
Am einen Ende des Gehäuses 1 befindet sich ein Fach 11 für eine Stromquelle, z.B.
eine Batterie 2. Das Batteriefach 11 enthält dazu eine zu öffnende Batterielade 12
und eine Handhabe 13. Am anderen Ende des Gehäuses ist ein Traghaken 14 vorgesehen,
von dem eine nicht gezeichnete Schlauchleitung zu einer Ohrolive führt, die in den
Ohrkanal eingeführt wird, wenn das Hörhilfegerät getragen wird. An der konvex nach
außen gewölbten Rückseite des Gerätes befindet sich ein Rädchen 15 zur Einstellung
der Lautstärke sowie ein Schalter 16 für die Schalterstellung T, in der das Hörgerät
z.B. an eine Telefonspule angeschlossen wird, eine Schalterstellung O für die Ausschaltung
des Gerätes und eine Schalterstellung M für die Einschaltung des Gerätes bzw. des
Gerätemikrofons.
[0015] Die wesentlichsten Bestand- bzw. Funktionsteile des Hörhilfegerätes sind in an sich
bekannter Weise das Mikrofon 3, eine Verstärkereinheit 4 mit programmierbarer Schaltung,
ein Hörer 5 sowie Stellelemente 17, z.B. zur Tonblendeneinstellung. Das HdO-Gerät
weist ferner ein mit seiner Programmierschaltung elektrisch verbundenes Buchsenteil
6 mit elektrischen Programmierkontakten 7 auf. Das Hörhilfegerät wird zur Versorgung
mit den Einstelldaten an ein nicht gezeichnetes Audiometer angeschlossen, in dem dessen
Programmierstecker 9 mit seinen elektrischen Steckstiften mit dem Buchsenteil elektrisch
gekoppelt wird. Nach Beendigung des Programmiervorganges und nach Abnahme des Steckerteils
9 ist die Buchse 6 durch eine Klappe 19 verschließbar, welche mittels eines Scharniers
20 am Gehäuse 1 angelenkt ist.
[0016] In Figur 2 ist eine in ein erfindungsgemäßes Hörgerät zu dessen Programmierung eingebaute
Buchse 6 mit ihren elektrischen Anschlüssen 18 und Programmierkontakten 7 sowie einem
zusätzlichen Schalterkontakt 8 dargestellt. Diese Buchse ist z.B. zur Programmierung
des Hörgerätes mit einem Programmierstecker 9 eines Programmierkabels 21 einer externen
Programmiereinheit kuppelbar. Andererseits ist die Buchse auch zum Anschluß eines
Audio-Adapters für einen Audio-Anschluß verwendbar.
[0017] Nach der Erfindung ist die Buchse 6 ferner zur Aufnahme eines Schalterelementes 10,
z.B. eines Tastschalters gemäß Figur 3, vorgesehen. Ist das Hörgerät mit den Funktionsdaten
programmiert, so wird die vorhandene Programmierbuchse 6 als Sockelelement für ein
Schalterelement 10 verwendet, indem in die Buchse das Schalterelement 10 einsetzbar
ist. Das Schalterelement 10 kann als Ein-/Aus-Schalter, als MTO-Schalter, als Situationsumschalter,
als Tonblendensteller, als Lautstärkesteller oder auch als Mehrfunktionsschalter ausgebildet
sein. Der gezeichnete, in die Buchse 6 einsetzbare sowie aus der Buchse 6 abnehmbare
Tastschalter 10 besteht beispielsweise aus einem Schaltergehäuse 22, mit einer Schalterplatine
23 mit Kontaktstiften 24, einer Schalterfeder 25, einem Betätigungselement 26 und
einer Kontaktbrücke 27.
1. Programmierbares Hörhilfegerät mit in einem Gehäuse (1) angeordneten Funktionsteilen,
wie Stromquelle (2), Mikrofon (3), Verstärkereinheit (4), Hörer (5) sowie einer Programmierschaltung,
die zur Versorgung mit Einstelldaten über eine gehäuseseitige Buchse (6) od.dgl. mit
elektrischen Kontakten (7) an ein externes Datenerzeugungsgerät, insbesondere eine
externe Programmiereinheit, anschließbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Buchse oder Programmierbuchse (6) zur Anordnung und Aufnahme wenigstens eines
Schalterelementes (10) verwendbar ist.
2. Hörhilfegerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in die außer im Programmiervorgang freie Programmierbuchse (6) ein Schalterelement
(10) zum Ein-/Aus-Schalten des Hörgerätes, ein M-T-O-Schalter, ein Lautstärkesteller,
ein Tonblenden-Stellerschalter od.dgl. einsetzbar ist.
3. Hörhilfegerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in die Programmierbuchse wenigstens ein Situationsumschalter zur Einstellung von
Übertragungsfunktionen des Hörgerätes einsetzbar ist.
4. Hörhilfegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das in die Buchse einsetzbare Schalterelement als Tastschalter ausgebildet ist.
5. Hörhilfegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das in die Buchse einsetzbare Schalterelement als Kippschalter ausgebildet ist.
6. Hörhilfegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das in die Buchse einsetzbare Schalterelement als Drehschalter oder Potentiometer
ausgebildet ist.
7. Hörhilfegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Buchse neben den Programmierkontakten (7) wenigstens einen weiteren Kontakt
(8) für die Funktion des einsetzbaren Schalterelementes (10) aufweist.
8. Hörhilfegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Buchse (6) als Sockel für das einsetzbare Schalterelement (10) ausgebildet
ist.
9. Hörhilfegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Buchse wenigstens einen Schleifkontakt für einen Potentiometerschalter aufweist.