[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Aufspulen mindestens eines synthetischen
               Fadens, insbesondere an einer Streckspulmaschine, mit einer drehbaren Spulenhülse,
               einer den Außenumfang der Spulenhülse berührenden, angetriebenen Friktionswalze, einer
               Changiervorrichtung für den synthetischen Faden und einem sich synchron mit der Spulenhülse
               drehenden Bund mit größerem Durchmesser als die Spulenhülse.
 
            [0002] Es ist bekannt, daß synthetische Fäden sehr empfindlich auf Änderungen von Parametern
               ihrer Bearbeitung, wie beispielsweise Temperatur, Verstreckung, Fadenspannung usw.
               reagieren. Diese synthetischen Fäden zeigen dann sofort anderes Färbeverhalten, anderen
               Kräuselungseffekt, unterschiedliche Anzahl von Verwirbelungspunkten, anderes Erscheinungsbild
               im Gewebe oder Gestrick usw.
 
            [0003] Es ist ermittelt worden, daß an einer Streckspulmaschine die Fadenzugkraft unmittelbar
               nach dem Auflegen eines Fadens für kurze Zeit erhöht werden muß, um den Faden ohne
               Bruch zum Laufen zu bringen. Hierdurch werden lose Fadenlängen stramm gezogen und
               rasch stabile Laufverhältnisse erreicht. Dabei muß erfahrungsgemäß die Changierfadenspannung
               mindestens erreicht, vorteilhafterweise aber sogar überschritten werden.
 
            [0004] Als Stand der Technik ist es in diesem Zusammenhang bekannt, daß die Friktionswalze,
               an der die Fadenspule zum Antrieb anliegt, im Bereich neben der Fadenwicklung einen
               Bund mit geringfügig größerem Durchmesser als die Friktionswalze aufweist, welcher
               gegen die Spulenhülse drückt. Dadurch wird die Spule mit größerer Umfangsgeschwindigkeit
               angetrieben als es dem normalen Durchmesser der Friktionswalze entsprechen würde.
               Sie zieht dementsprechend den Faden unter Erhöhung der Fadenzugkraft schneller ab.
               Mit zunehmenden Aufwindedurchmesser erhöht sich die Fadenabzugsgeschwindigkeit sogar
               noch, bis die Wicklung an die Friktionswalze gewachsen ist und der Antrieb der Spule
               auf den normalen Durchmesser der Friktionswalze übergeht (DE-OS 24 32 166).
 
            [0005] Der unter diesen Bedingungen aufgewundene Faden, bei dem es sich um mehrere 1000
               m handeln kann, weicht nachteiligerweise in seinen Eigenschaften vom Faden normaler
               Produktion ab.
 
            [0006] Als Stand der Technik, von dem die Erfindung ausgeht, ist eine Vorrichtung zum Aufwickeln
               texturierter Garne auf Spulen bekannt, bei welcher auf der Hülse der zu wickelnden
               Spule ein Ring als Bund aufgesetzt ist, welcher einen geringeren Außendurchmesser
               als die fertige Spule hat (DE-PS 17 60 758). Dieser Bund steht in reibendem Eingriff
               mit der Friktionswalze, wobei die Umfangsgeschwindigkeit des Spulenkörpers kleiner
               als die der Friktionswalze ist. Sie nimmt beim Anwachsen des Spulenkörpers zu, bis
               die Friktionswalze und der Bund sich voneinander lösen und die Friktionswalze ihrerseits
               in reibenden Eingriff mit dem Spulenkörper selbst kommt, um danach konstant zu bleiben.
               Hierdurch ergibt sich zwangsläufig, daß in der fertigen Spule die inneren Lagen lockerer
               gewickelt sind als die äußeren. Daraus folgt, daß die Fadenzugkraft zu Beginn des
               Aufwindevorgangs auf eine Spulenhülse geringer ist als während des anschließenden
               Aufwindens.
 
            [0007] Der vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
               der eingangs genannten Art zu schaffen, welche gewährleistet, daß nach dem Auflegen
               eines Fadens für kurze Zeit die Fadenzugkraft erhöht wird.
 
            [0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Bund neben dem Friktionsmantel
               der Friktionswalze angeordnet und zur Aufnahme der Anfangslänge des synthetischen
               Fadens ausgebildet ist und daß der Spulenhülse eine Fadenführungseinrichtung zugeordnet
               ist zur Führung des auf den Bund auflaufenden Fadens in den Bereich der Spulenhülse.
               Hierdurch ergibt sich auf einfache Weise eine Fadenspannungserhöhung.
 
            [0009] Der Durchmesser des Bundes kann 1 bis 10 % größer sein als der der Spulenhülse. Weiterhin
               kann der Bund auf die Spulenhülse aufsteckbar oder fest oder abnehmbar mit einer die
               Spulenhülse lagernden Hülsenaufnahme verbunden sein.
 
            [0010] Um den Faden im Bereich des Bundes zu fassen, kann dieser mit einer an sich bekannten
               Fadenfangvorrichtung versehen sein.
 
            [0011] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann die Fadenführungseinrichtung mindestens
               eine erste, senkrecht zur Spulenlängsachse angeordnete bewegliche Führungskante und
               mindestens eine zweite, teilweise parallel zu der Spulenlängsachse verlaufende feststehende
               Führungskante besitzen. Durch das Zusammenwirken der feststehenden und beweglichen
               Führungskanten wird sichergestellt, daß der Faden von dem Bund in den Wicklungsbereich
               geführt wird.
 
            [0012] Befindet sich auf der Spulenhülse ein Bereich für eine Übertragungswicklung, so kann
               erfindungsgemäß die Fadenführungseinrichtung parallel zur ersten Führungskante eine
               zweite bewegliche Führungskante im Bereich der Übertragungswicklung besitzen.
 
            [0013] Die Erfindung ist vorteilhafterweise auch anwendbar zum Aufwinden von zwei synthetischen
               Fäden. Hier ist der Bund zur Aufnahme der Anfangslänge der beiden synthetischen Fäden
               ausgebildet, wobei durch die Fadenführungseinrichtung die beiden auf den Bund aufgelaufenen
               Fäden in zwei voneinander getrennte Bereiche der Spulenhülse bewegbar sind.
 
            [0014] Zur Bewegung der beiden synthetischen Fäden aus dem Bereich des Bundes in den Windungsbereich
               bzw. in einen Bereich für eine jeweilige Übertragungswicklung kann die Fadenführungseinrichtung
               eine beide zulaufende Fäden halternde feststehende Führungskante und mindestens eine
               beide Fäden freigebende bewegliche Führungskante und in den beiden Bereichen der Spulenhülse
               je eine bewegliche und eine feststehende Führungskante besitzen. Die beweglichen Führungskanten
               können aus dem Wirkbereich herausklappbar und/oder linear herausbewegbar sein.
 
            [0015] Die Führungskanten können beispielsweise durch Drahtbügel oder durch Kanten von flächigen
               Teilen, wie Bleche, gebildet werden.
 
            [0016] Vorteilhafte Weiterbildungen der Führungseinrichtung ergeben sich aus den zusätzlichen
               Unteransprüchen.
 
            [0017] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
               näher beschrieben.
 
            [0018] In der Zeichnung zeigen:
               
               
                  - Fig. 1
- eine schematische Draufsicht auf eine Vorrichtung zum Aufspulen eines synthetischen
                     Fadens, mit Friktionswalze und drehbarer Spulenhülse;
- Fig. 2a bis 2c
- verschiedene Verfahrensschritte zur Aufbringung der Anfangslänge der Übertragungswicklung
                     und der Arbeitswicklung in perspektivischer Ansicht;
- Fig. 3
- eine schematische Draufsicht auf eine Vorrichtung zum Aufspulen zweier synthetischer
                     Fäden mit Friktionswalze und drehbaren Spulenhülsen;
- Fig. 4 a-c
- verschiedene Verfahrensschritte zum Aufbringen der beiden synthetischen Fäden auf
                     den Bund, die jeweilige Übertragungswicklung und die jeweilige Arbeitswicklung, in
                     schematischer perspektivischer Ansicht mit den einzelnen Führungskanten der Fadenführungseinrichtung;
- Fig. 5 a-c
- die Verfahrensschritte nach Fig. 4 a-c in schematischer Draufsicht.
 
            [0019] In Fig. 1 ist in schematischer Draufsicht eine Vorrichtung zum Aufspulen eines synthetischen
               Fadens 5 dargestellt. Hierzu findet eine Spulenhülse 1 Anwendung, welche auf einer
               drehbaren Hülsenaufnahme 2 angeordnet ist. Die Spulenhülse wird am Außenumfang von
               einer Friktionswalze 3 beaufschlagt, welche mit einer Changiervorrichtung 4 zusammenwirkt,
               die den Faden 5 auf den Windungsbereich 13 der drehbaren Spulenhülse 1 aufwickelt.
 
            [0020] Erfindungsgemäß ist die Spulenhülse 1 bzw. die Hülsenaufnahme 2 mit einem Bund 6
               versehen, welcher neben dem Friktionsmantel der Friktionswalze 3 angeordnet ist und
               einen (geringfügig) größeren Durchmesser als den der Spulenhülse 1 aufweist. Dieser
               Bund 6 ragt somit berührungsfrei in den Bereich der Friktionswalze 3. Er ist zur Aufnahme
               einer Anfangslänge 20 des synthetischen Fadens 5 vorgesehen.
 
            [0021] Der Durchmesser des Bundes ist ca. 1 bis 10 % größer als der der Spulenhülse 1, vorzugsweise
               zwischen 1 bis 3 %.
 
            [0022] Der in jedem Fall mit der Hülse drehbare Bund kann entweder auf die Spulenhülse 1
               aufsteckbar sein; es bestehen alternativ auch die Möglichkeiten, daß der Bund 6 fest
               oder abnehmbar mit der Hülsenaufnahme 2 verbunden ist. Der Bund 6 ist mit einer an
               sich bekannten Fadenfangvorrichtung 7 versehen, beispielsweise in Form eines Schlitzes.
 
            [0023] Durch den Bund 6, welcher größeren Durchmesser als die Spulenhülse 1 aufweist, wird
               zwangsläufig eine Erhöhung der Fadenzugkraft des synthetischen Fadens 5 nach dessen
               Auflegen auf den Bund 6 zur Bildung einer Anfangslänge 20, erreicht, wodurch man den
               Faden 5 auf der Spulenhülse 1 ohne Bruch zum Laufen bringt. Weiterhin werden vorteilhafterweise
               lose Fadenlängen straff gezogen und rasch stabile Laufverhältnisse erreicht.
 
            [0024] Mit Hilfe des Bundes, auf welchen eine Anfangslänge 20 des synthetischen Fadens 5
               aufgewunden wird, wird damit eine Fadenspannungserhöhung auf einfache Weise erzielt.
               Das Anfangsstück des Fadens 5 wird nur in der erforderlichen Länge auf diesen infolge
               des größeren Durchmessers mit höherer Umfangsgeschwindigkeit umlaufenden Bund 6 gewunden
               und daher mit höherer Fadengeschwindigkeit abgezogen. Beim Abnehmen der vollen Spule
               kann die Anfangslänge 20 vom Bund 6 abgestreift werden.
 
            [0025] Aus Fig. 2 geht hervor, daß der Bund 6 mit einer Fadenführungseinrichtung 8 zusammenwirkt.
               Diese Fadenführungseinrichtung 8 dient dazu, den auf den Bund 6 aufgewickelten Faden
               in den Windungsbereich 13 zu bewegen. Hierzu weist nach Fig. 2a die Fadenführungseinrichtung
               8 eine erste, senkrecht zur Spulenlängsachse A-A angeordnete bewegliche Führungskante,
               z.B. einen Stift 9 und mindestens eine zumindest teilweise parallel zur Spulenlängsachse
               A-A verlaufenden feststehende Führungskante, z.B. einen Bügel 10 auf. Der Stift 9
               hält den zulaufenden Faden 5 im Bereich des Bundes 6. Ist die erforderliche Anfangslänge
               erreicht, so wird der bewegliche Stift 9 über einen nicht näher dargestellten gesteuerten
               Antrieb zurückgezogen, so daß der Faden 5 dadurch in den Windungsbereich 13 der Spulenhülse
               1 gelangt.
 
            [0026] Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 ist zwischen dem Windungsbereich 13 und dem Bund
               6 darüber hinaus ein Bereich für eine Übertragungswicklung 11 vorhanden. Um den Faden
               5 vom Bund 6 zunächst in diesen Bereich der Übertragungswicklung 11 zu führen, ist
               eine zweite, parallel zur ersten Führungskante, d.h. dem Stift 9 angeordnete, bewegliche
               Führungskante, z.B. ein zweiter Stift 12 vorgesehen.
 
            [0027] Ist die erforderliche Anfangslänge 20 auf dem Bund 6 erreicht, so wird nach Fig.
               2b der bewegliche Stift 9 zurückgezogen, so daß sich daraufhin der Faden 5 an den
               Außenumfang des beweglichen Stiftes 12 der Fadenführungseinrichtung 8 anlegt. Hierdurch
               wird eine entsprechende Übertragungswicklung 11 hergestellt.
 
            [0028] Nach dieser Übertragungswicklung wird gemäß Fig. 2c auch der zweite Stift 12 zurückgezogen,
               so daß der synthetische Faden 5 entlang des Bügels 12 in den Bereich der Changiereinrichtung
               4 gelangt, von dieser ergriffen und changierend im Windungsbereich 13 aufgewunden
               wird.
 
            [0029] Der feststehende Bügel 10 ist vorteilhafterweise im hinteren Bereich leicht abgewinkelt,
               so daß ein leichteres Einführen des synthetischen Fadens 5 in die Changiervorrichtung
               4 bewerkstelligt wird.
 
            [0030] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist auch zum Aufwinden von zwei synthetischen Fäden
               gemäß Fig. 3 bis Fig. 5 einsetzbar. Fig. 3 zeigt, daß der Bund 6 zur Aufnahme der
               Anfangslänge 20 zweier synthetischer Fäden 5, 5' ausgebildet ist. Wiederum werden
               beide Fäden 5 und 5' mit Hilfe der Fadenfangvorrichtung 7 auf dem Bund 6 gefangen
               und danach eine Anfangslänge 20 auf den Bund 6 aufgewunden. Beide Fäden 5 und 5' erhalten
               wiederum infolge des größeren Durchmessers des Bundes eine erhöhte Fadenzugkraft.
 
            [0031] Wenn die vorgesehene Fadenlänge auf den Bund 6 aufgelaufen ist, was bei der bekannten
               Liefergeschwindigkeit in Abhängigkeit vom Zeitablauf bestimmt werden kann, werden
               mit Hilfe der Fadenführungseinrichtung 8' (Fig. 4, Fig. 5) die beiden Fäden 5 und
               5' in den jeweiligen Bereich einer Übertragungswicklung 11 und 11' geführt und später
               in den Windungsbereich 13 bzw . 13'.
 
            [0032] Um diesen Verfahrensablauf durchzuführen, weist die Fadenführungseinrichtung 8' gemäß
               Fig. 4a eine feststehende Führungskante 14 in Form eines Hakens im Bereich des Bundes
               6 auf. Mit dieser feststehenden Führungskante 14 wirkt eine bewegliche Führungskante
               15 in Form eines beispielsweise abgewinkelten Stiftes zusammen. Nach Fig. 4a werden
               die beiden Fäden 5 und 5' durch den Haken und Stift 14 bzw. 15 gehaltert. Weiterhin
               liegt der Faden 5 vor einer zweiten beweglichen Führungskante 16.
 
            [0033] Ist nun die erforderliche Anfangswicklung 20 der beiden Fäden 5 und 5' auf dem Bund
               6 hergestellt, so wird nach Fig. 4b der Stift 15 aus dem Wirkungsbereich herausgezogen,
               so daß beide Fäden 5, 5' freigegeben werden. Der Faden 5' gelangt dadurch in Anlage
               an eine bewegliche Führungskante, z.B. einen Stift 16', welcher sich im Bereich der
               Übertragungswicklung 11' befindet. Der erste Faden 5 liegt nur noch an dem beweglichen
               Stift 16 an, welcher sich seinerseits ebenfalls im Bereich der ihm zugeordneten ersten
               Übertragungswicklung 11 befindet.
 
            [0034] Ist die Übertragungswicklung 11 bzw. 11' der beiden Fäden 5 bzw. 5' hergestellt,
               so werden nach Fig. 4c die beweglichen Führungskanten 16 und 16' aus dem Wirkbereich
               der beiden Fäden 5 und 5' herausbewegt, so daß die Fäden 5 und 5' lediglich an feststehenden
               Führungskanten in Form von Bügeln 17 und 17' anliegen und damit in den Bereich der
               Changiervorrichtungen 4 und 4' (Fig. 3) gelangen. Sie befinden sich damit im Windungsbereich
               13, 13'.
 
            [0035] In Fig. 5a bis c ist der vorbeschriebene Verfahrensablauf in Draufsicht schematisch
               dargestellt:
               Wie ersichtlich, liegen zunächst die beiden Fäden 5 und 5' im Wirkbereich der Führungskanten
               14 und 15. Danach werden die Fäden durch die Bewegung der Führungskante 15 aus diesem
               Wirkbereich herausgeschoben, so daß lediglich der Faden 5 an der beweglichen Führungskante
               16 anliegt, wohingegen der Faden 5' über die bewegliche Führungskante 16' geführt
               ist. In diesem Bereich werden die Übertragungswicklungen 11 bzw. 11' hergestellt.
 
            [0036] Sind diese Übertragungswicklungen 11 bzw. 11' fertig, so werden die beiden beweglichen
               Führungskanten 16 und 16' aus dem Wirkbereich der beiden Fäden 5 und 5' herausbewegt,
               wobei die feststehenden Führungskanten 17 und 17' nach Fig. 5c die beiden Fäden 5
               und 5' zu der ihnen zugeordneten Changiereinrichtung 4 und 4' führen, so daß sie nunmehr
               im Windungsbereich 13, 13' liegen.
 
            [0037] Die vorliegende Erfindung gewährleistet auf einfache Weise, daß unmittelbar nach
               dem Auflegen eines Fadens 5, bzw. zweier Fäden 5 und 5' die Fadenzugkraft erhöht wird,
               indem - im Gegensatz zum Stand der Technik mit einem Antriebsbund - ein Wicklungsbund
               6 Anwendung findet, welcher einen größeren Durchmesser als den der Spulenhülse 1 aufweist.
               Ist die erforderliche Fadenzugkraft hergestellt, so können mit Hilfe der Fadenführungseinrichtung
               8 bzw. 8' der Faden 5 bzw. die beiden Fäden 5 und 5' entweder zum Windungsbereich
               oder zum jeweiligen Bereich einer Übertragungswicklung 11 bzw. 11' geleitet werden,
               wonach im letzteren Fall nach Herstellen einer Überlaufwickung eine Bewegung in den
               Windungsbereich 13 bzw. 13' erfolgt, wo die beiden Fäden 5 bzw. 5' in der jeweiligen
               Changiereinrichtung 4 bzw. 4' geführt sind.
 
            [0038] Die vorliegende Erfindung ist auch für trifilar laufende Fäden geeignet, wobei wiederum
               ein Bund 6 für die drei Fäden Anwendung findet und die Fadenführungseinrichtung mit
               entsprechenden beweglichen und feststehenden Führungskanten zur Herstellung einer
               Anlaufwicklung sind, einer Übergangswicklung ausgestattet ist, bevor die drei Fäden
               in den jeweiligen Windungsbereich gelangen.
 
          
         
            
            1. Vorrichtung zum Aufspulen mindestens eines synthetischen Fadens, insbesondere an einer
               Streckspulmaschine,
               mit einer drehbaren Spulenhülse, einer den Außenumfang der Spulenhülse berührenden,
               angetriebenen Friktionswalze, einer Changiervorrichtung für den synthetischen Faden
               und einem sich synchron mit der Spulenhülse drehenden Bund mit größerem Durchmesser
               als die Spulenhülse,
               dadurch gekennzeichnet,
               daß der Bund (6) neben dem Friktionsmantel der Friktionswalze angeordnet und zur Aufnahme
               der Anfangslänge des synthetischen Fadens ausgebildet ist und
               daß der Spulenhülse (1) eine Fadenführungseinrichtung (8) zugeordnet ist zur Führung
               des auf den Bund (6) auflaufenden Fadens (5) in den Bereich der Spulenhülse (1).
 
            2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
               dadurch gekennzeichnet,
               daß der Durchmesser des Bundes 1 bis 10 % größer ist als der der Spulenhülse.
 
            3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2,
               dadurch gekennzeichnet,
               daß der Bund (6) auf die Spulenhülse (1) aufsteckbar ist.
 
            4. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2,
               dadurch gekennzeichnet,
               daß der Bund fest (6) oder abnehmbar mit einer die Spulenhülse (1) lagernden Hülsenaufnahme
               (2) verbunden ist.
 
            5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
               dadurch gekennzeichnet,
               daß der Bund (6) mit einer Fadenfangvorrichtung (7) versehen ist.
 
            6. Vorrichtung nach Anspruch 1 und einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 5,
               dadurch gekennzeichnet,
               daß die Fadenführungseinrichtung (8) mindestens eine erste, senkrecht zur Spulenlängsachse
               (A-A) angeordnete, bewegliche Führungskante (9) und mindestens eine zweite, teilweise
               teilweise parallel zur Spulenlängsachse verlaufende feststehende Führungskante (10)
               aufweist.
 
            7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
               wobei die Spulenhülse einen Bereich für eine Übertragungswicklung aufweist,
               dadurch gekennzeichnet,
               daß die Fadenführungseinrichtung (8) parallel zur ersten Führungskante (9) eine zweite
               bewegliche Führungskante (12) im Bereich der Übertragungswicklung (11) besitzt.
 
            8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, zum Aufwinden von zwei synthetischen
               Fäden,
               dadurch gekennzeichnet,
               daß der Bund (6) zur Aufnahme der Anfangslänge der beiden synthetischen Fäden (5,
               5') ausgebildet ist und daß durch die Fadenführungseinrichtung (8') die beiden auf
               den Bund (6) aufgelaufenen Fäden (5, 5') in zwei voneinander getrennte Bereiche (11,
               11'; 13, 13') der Spulenhülse bewegbar sind.
 
            9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
               dadurch gekennzeichnet,
               daß die Fadenführungseinrichtung (8') im Bereich des Bundes (6) ein beide zulaufende
               Fäden (5, 5') halternde, feststehende Führungskante (14) und mindestens eine beide
               Fäden (5, 5') freigebende, bewegliche Führungskante (15) und in den beiden Bereichen
               der Spulenhülse je eine bewegliche und eine feststehende Führungskante (16, 16'; 17,
               17') aufweist.
 
            10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
               dadurch gekennzeichnet,
               daß die beweglichen Führungskanten (15; 16, 16') aus dem Wirkbereich herausklappbar
               und/oder linear herausbewegbar sind.
 
            11. Vorrichtung nach Anspruch 8 und 9,
               wobei beiden Bereichen der Spulenhülse jeweils ein Bereich für eine Übertragungswicklung
               vorgeordnet ist,
               dadurch gekennzeichnet,
               daß die jeweils einen vereinzelten Faden (5, 5') führenden beweglichen und feststehenden
               Führungskanten (16, 17; 16', 17') der Fadenführereinrichtung (8') jeweils im Bereich
               für die zugeordnete Übertragungswicklung (11, 11') angeordnet sind.
 
            12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
               dadurch gekennzeichnet,
               daß die beweglichen und/oder die feststehenden Führungskanten an Haken bzw. an Stiften
               oder Bügeln angeordnet sind.
 
            13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
               dadurch gekennzeichnet,
               daß im Bereich des Bundes (6) der Spulenhülse (1, 1') die feststehende Führungskante
               (14) als Haken ausgebildet ist, wobei ein beweglicher Stift (15) beide im Haken geführten
               Fäden (5, 5') und ein weiterer beweglicher Stift (16) den ersten Faden (5) im Bereich
               der ersten Übergangswicklung (11) haltert und ein dritter beweglicher Stift (16')
               den zweiten Faden (5') im Bereich der zweiten Übergangswicklung (11') führt.
 
            14. Vorrichtung nach Anspruch 12 und 13,
               dadurch gekennzeichnet,
               daß die feststehenden Führungskanten (17, 17') im Bereich der ersten und zweiten Übergangswicklung
               (11, 11') als zumindest teilweise parallel zur Längsachse der Spulenhülse (1, 1')
               liegende Bügel ausgebildet sind.