(19)
(11) EP 0 257 483 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
20.04.1994  Patentblatt  1994/16

(21) Anmeldenummer: 87111808.9

(22) Anmeldetag:  14.08.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E04H 1/12, E04B 1/32, E04B 1/343

(54)

Raumeinheit für die Aufnahme und/oder Wiedergabe von akustischen Signalen

Spatial unit for recording and/or playback of acoustic signals

Unité spatiale pour l'enregistrement et/ou la reproduction de signaux acoustiques


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 22.08.1986 DE 3628590

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
02.03.1988  Patentblatt  1988/09

(73) Patentinhaber: Musikon GmbH, Gesellschaft für mensch- und schwingungsintegrierte Kommunikationskonzepte und Technologie
D-12159 Berlin (DE)

(72) Erfinder:
  • Wiegel, Thomas
    D-12159 Berlin (DE)

(74) Vertreter: Döring, Wolfgang, Dr.-Ing. Patentanwälte Hauck, Graalfs, Wehnert, Döring, Siemons 
Mörickestrasse 18
40474 Düsseldorf
40474 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
DD-A- 37 333
DE-A- 3 419 888
DE-U- 1 656 058
DE-U- 8 026 701
US-A- 3 694 974
DE-A- 1 755 859
DE-B- 1 196 348
DE-U- 1 838 477
FR-A- 2 432 581
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Raumeinheit mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.

    [0002] Üblicherweise werden für die Aufnahme von akustischen Signalen, wie beispielsweise Musik- oder Sprachdarbietungen, auf Tonträgern, z.B. Magnettonbändern, Schallplatten oder CD's, speziell hierfür konzipierte und entsprechend aufwendig gebaute und eingerichtete Tonstudios verwendet. Wegen des relativ teuren Erstellungspreises derartiger Tonstudios sind diese in der Regel nur bei größeren Rundfunkanstalten oder bei Herstellern von bespielten bzw. besprochenen Tonträgern vorhanden. Dies wiederum führt dazu, daß diese Tonstudios langfristig belegt sind und ihr Mietpreis entsprechend hoch ist.

    [0003] Die in den vorstehend beschriebenen Tonstudios aufgenommenen Musik- oder Sprachdarbietungen werden bei der Wiedergabe auf sehr aufwendigen Anlagen abgespielt. Hierbei wird jedoch nicht berücksichtigt, daß auch der jeweilige Raum, in dem die Wiedergabeanlage angeordnet ist, einen entscheidenden Einfluß auf die Wiedergabequalität besitzt. Dies führt dazu, daß zwar mit großem Aufwand die vorstehend aufgeführten Tonträger bespielt bzw. besprochen werden, jedoch die optimale Klangvielfalt und -fülle wegen der jeweiligen räumlichen Verhältnisse nicht voll zum Tragen kommen.

    [0004] Eine Raumeinheit mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1 ist aus der DD-A-37333 bekannt. Die bekannte Raumeinheit weist eine als Kabine bezeichnete Raumzelle auf, die ausschließlich zur Schalldämmung dient, wobei die bekannte Raumzelle eine in der Draufsicht hufeisenartige Form hat. Über die Anordnung der Aufnahme- und/oder Wiedergabeeinrichtungen in der schalldämmenden Kabine ist in dieser Veröffentlichung nichts ausgesagt.

    [0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Raumeinheit der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art so auszubilden, daß eine Aufnahme und/oder Wiedergabe von akustischen Signalen durch Aufnahme- bzw. Wiedergabeeinrichtungen mit einer besonders guten Qualität ermöglicht wird.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Raumeinheit mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.

    [0007] Die erfindungsgemäße Raumeinheit beruht auf dem Grundgedanken, innerhalb der als Raumzelle ausgebildeten Raumeinheit ein innenliegendes Schallfeld zu erzeugen, das etwa 30% bis etwa 70% des Volumens der Raumzelle ausmacht und das aus einer idealen Mischung von Direktschall, Diffusschall und Schallresonanzen besteht, so daß an beliebigen Stellen des Schallfeldes und damit an beliebigen Stellen innerhalb der Raumzelle ein identischer Klangeindruck entsteht. Um dies zu erreichen, sind die Aufnahmeeeinrichtungen etwa mittig und die Wiedergabeeinrichtungen ebenfalls etwa mittig oder im Abstand zur Mitte innerhalb der Raumzelle angeordnet. Ferner weist die Raumzelle die Form einer Kugel, eines regelmäßigen kugelähnlichen Polyeders oder eines Teiles davon auf. Durch diese Kombination der speziellen Anordnung der Aufnahme- und/oder Wiedergabeeinrichtungen und der zuvor genannten bestimmten Raumgeometrie der Raumzelle werden die Anteile von direktem und diffusem Schall innerhalb des Schallfeldes unter Berücksichtigung des Schalleinfallwinkels festgelegt, was somit innerhalb des Bereiches des Schallfeldes zu einem detailreichen, plastisch wirkenden Klangereignis und damit zu hervorragenden Aufnahme- und/oder Wiedergabequalitäten der aufzuzeichnenden bzw. aufgezeichneten akustischen Signale, bei denen es sich beispielsweise um Musik, Sprache o.ä. handelt, führt.

    [0008] Die Fläche bzw. Flächen der Raumzelle umfaßt bzw. umfassen eine äußere Schalldämmschicht und eine innere Schallreflexionsschicht. Zur Verwirklichung dieses Merkmals kann jedes herkömmlich eingesetzte Baumaterial, wie beispielsweise Gipskartonplatten, Spanplatten, Glasplatten, Kunststoffplatten o. ä., verwendet werden, wenn diese Eigenschaften hierdurch sichergestellt werden. Besonders gute Ergebnisse erzielt man, wenn die Raumzelle aus Platten angefertigt wird, die auf ihrer nach außen weisenden Seite mit einer Schalldämmschicht und auf ihrer nach innen weisenden Seite mit einer Schallreflexionsschicht versehen sind.

    [0009] Durch diese Maßnahmen werden äußere Lärmquellen besonders gut abgeschirmt, und im Inneren der Raumzelle kann eine ausgezeichnete Akustik erreicht werden, wobei jedoch die Resonanzeigenschaften der Wandflächen auf die verwendeten Aufnahme- und Wiedergabeeinheiten abgestimmt sein müssen. Als Schalldämmschicht können die üblichen Materialien, wie beispielsweise verschäumte Kunststoffe, Mineralfaserdämmplatten o. ä., und als Schallreflexionsschicht gehärtete Kunststoffe, Glas, Metallplatten o. ä. verwendet werden.

    [0010] Wird die erfindungsgemäße Raumeinheit z.B. für die Aufnahme von akustischen Signalen auf Tonträgern verwendet, so weisen die derartig aufgezeichneten Signale Detailreichtum, Klangausgewogenheit sowie eine natürliche auditive Räumlichkeit auf. Auch bei der Reproduktion von auf Tonträgern aufgezeichneten akustischen Signalen, insbesondere von Musik, bietet die erfindungsgemäß ausgebildete Raumeinheit abermals Detailreichtum, Klangneutralität sowie eine natürliche auditive Räumlichkeit, d. h. Bedingungen, die eine in jeder Hinsicht originalgetreue Wiedergabe ermöglichen und nur mit aufwendig gebauten und ausgestatteten Tonstudios vergleichbar sind oder diese sogar übertreffen.
    Darüber hinaus weist die Raumeinheit noch weitere Vorteile auf. So schaltet sie alle äußeren Störgeräusche, wie z.B. Straßenlärm, Geräusche aus benachbarten Räumen o.ä., aus und verhindert gleichzeitig, daß Geräusche aus dem Inneren der Raumzelle nach außen dringen. Somit kann die erfindungsgemäß ausgebildete Raumeinheit ideal für Proben, beispielsweise von Bands oder Solisten, verwendet werden, deren Geräuschentwicklung oftmals störend von Mitbewohnern empfunden wird. Auch erlaubt sie ein von der äußeren Umgebung völlig abgekapseltes Abhören von auf Tonträgern gespeicherten akustischen Signalen, wie beispielsweise Musik, so daß sie hervorragend zum akustischen Vergleich von verschiedenen Wiedergabeeinrichtungen, z.B. Stereoanlagen, oder zum Abhören von aufgezeichneten Musikstücken, wie beispielsweise Schallplatten, Compactdisks, die üblicherweise z. Zt. über häufig als störend empfundene Kopfhörer abgehört werden, verwendbar ist. Auch ist es möglich, die erfindungsgemäß ausgebildete Raumeinheit zum Stimmen von Instrumenten, wie beispielsweise hochwertigen Konzertflügeln oder Streichinstrumenten, einzusetzen, wobei wegen der leichten Transportierbarkeit der Raumzelle diese lediglich über dem zu stimmenden Konzertflügel aufgebaut werden muß, so daß ein derartig teures und schweres Instrument nicht transportiert werden muß. Auch ist mit der Raumeinheit ein gleichzeitiges Unterrichten von mehreren Solisten in einem Raum möglich, wobei hierzu lediglich erforderlich ist, daß in diesem Raum eine der Solistenzahl entsprechende Anzahl von Raumzellen angeordnet ist. Ferner lassen sich durch die Raumeinheit bezüglich Detailreichtum, Klangausgewogenheit sowie der auditiven Räumlichkeit völlig neue Tonträger herstellen. Hierbei befinden sich einzelne Solisten und/oder Solistengruppen jeweils in einer Raumzelle und die hiervon unter optimalen akustischen Bedingungen erzeugte Musik wird über entsprechende Mischeinrichtungen der Aufnahmeeinrichtung zugeführt, so daß eine Reproduktion von den so aufgezeichneten Musikstücken zu Ergebnissen führt, die sich insbesondere durch Ortungsschärfe und Tiefenausdehnung der einzelnen Instrumente bzw. Instrumentgruppen und eine hervorragende Räumlichkeit auszeichnen, so daß eine Wiedergabequalität erreicht wird, die einem Live-Konzert in einem großen Dom mit einer hervorragenden Akustik entspricht, ohne daß dabei die bei einem derartigen Konzert immer vorhandenen störende Nebengeräusche auftreten. Wird die Aufzeichnung darüberhinaus in einer Raumeinheit kontrolliert und später reproduziert, wird sogar eine absout verlustfreie Übertragung gewährleistet.

    [0011] Bei einer bevorzugten Ausführungsform besitzt die Raumzelle die Form einer abgeschnittenen Kugel oder eines abgeschnittenen regelmäßigen kugelähnlichen Polyeders. Wird die Raumzelle als abgeschnittene Kugel ausgebildet, so wird vorzugsweise für die Schnittebene eine Lage ausgewählt, die sich unterhalb des Mittelpunktes der Kugel befindet, so daß eine Raumzelle entsteht, die größer als eine Halbkugel ist. Bei einer derartigen Raumzelle konzentriert sich das vorstehend beschriebene Schallfeld, das für die ausgezeichneten akustischen Eigenschaften der Raumzelle verantwortlich ist, auf einen mittleren Bereich des Kugelabschnittes, wobei sich der mittlere Bereich abhängig von der Größe des jeweiligen Kugelabschnittes etwa über ein Fünftel bis etwa zwei Drittel der Höhe des Kugelabschnittes und etwa in dem gleichen Ausmaß auch über den Durchmesser der Schnittfläche des Kugelabschnittes erstreckt. Mit zunehmender Größe des Kugelabschnittes vergrößert sich auch der mittlere Bereich, so daß bei großvolumigen Raumzellen, die insbesondere zur Aufnahme einer größeren Personenzahl dienen, auch entsprechend große Schallfelder zur Verfügung stehen. Analoges gilt für den abgeschnittenen Polyeder, der in seiner Form dem vorstehend beschriebenen Kugelabschnitt angenähert ist.

    [0012] Eine bevorzugte Ausführungsform der Raumeinheit sieht vor, daß die Raumzelle die Form eines abgeschnittenen Ikosaeders aufweist. Hierbei ist der Ikosaeder derart abgeschnitten, daß er als Grundfläche ein regelmäßiges Fünfeck aufweist, während die übrigen Polygonflächen aus gleichseitigen Dreiecken bestehen. Hierbei entspricht die Kantenlänge des regelmäßigen Fünfecks der Seitenlänge des gleichseitigen Dreiecks. Eine derartig ausgebildete Raumzelle ist besonders gut für die Aufnahme und/oder Wiedergabe der akustischen Signale geeignet, da diese bedingt durch die spezielle Anordnung der Polygonflächen besonders gut in einen mittleren Bereich der Raumzelle reflektiert werden, so daß hier Schallfelder entstehen, die sowohl bei der Aufnahme als auch bei der Wiedergabe bei dem Benutzer bzw. den Benutzern ein optimales räumliches Schallgefühl hervorrufen. Darüberhinaus besitzt eine derartige Raumzelle noch ein gutes Aussehen, so daß sie problemlos in einen Wohnraum integriert werden kann, ohne daß sie vom Bewohner als störend empfunden wird. Hierbei werden bei einer derartigen Raumeinheit die Aufnahme- und/oder Wiedergabeeinrichtungen für die akustischen Signale in dem mittleren Bereich, in den das Schallfeld konzentriert wird, angebracht. Besonders geeignet ist eine Anordnung der Aufnahme- und/oder Wiedergabeeinrichtungen im oberen Drittel des mittleren Bereichs.

    [0013] Um bei der vorstehend beschriebenen Ausführungsform ein leichteres Betreten bzw. Verlassen der Raumzelle zu ermöglichen, sieht eine weitere Ausführungsform vor, den vorstehend beschriebenen Ikosaederabschnitt derart senkrecht zur Grundfläche zu schneiden, daß unter Ausbildung einer sechseckigen Grundfläche eine mit einem rechteckigen Wandabschnitt versehene Raumzelle entsteht, die mit Ausnahme des rechteckigen Wandabschnittes und der hieran unmittelbar seitlich angrenzenden beiden als rechtwinkliges Dreieck ausgebildeten Flächen im übrigen die Form des vorstehend beschriebenen Ikosaederabschnittes aufweist. Hierbei dient der rechteckige Wandabschnitt zur Aufnahme eines Türelementes, das sich ganz oder teilweise über den Wandabschnitt erstreckt. Selbstverständlich können auch in dem sentrechten, rechteckigen Wandabschnitt zwei oder mehr Türelemente angeordnet sein. Wie die Untersuchungen zeigen, ändern sich durch Anordnung eines derartigen sentrechten Wandabschnittes im wesentlichen die akustischen Verhältnisse innerhalb der Raumzelle nicht.

    [0014] Vorzugsweise ist die erfindungsgemäß ausgebildete Raumeinheit leicht montierbar bzw. demontierbar, so daß sie mit relativ geringen Mitteln an jedem beliebigen Ort errichtet werden kann. Soll sie beispielsweise innerhalb einer Wohnung, aufgebaut werden, so kann in der Regel auf eine Grundfläche bzw. -platte verzichtet werden, da hierbei der Fußboden die Funktion der Grundfläche bzw. -platte übernimmt. Ebenso ist es natürlich möglich, die Raumeinheit mit einer entsprechenden Grundfläche zu versehen, wodurch eine allseitig geschlossene Raumzelle entsteht. Vorzugsweise ist die Grundfläche als Grundplatte ausgebildet. Selbstverständlich sind jedoch auch andere Grundflächenkonstruktionen möglich, wobei eine allseitig geschlossene Raumzelle insbesondere dort vorzuziehen ist, wo die vorhandene Bodenfläche, bei der es sich beispielsweise um den Fußboden eines Raumes oder bei Benutzung der Raumeinheit im Freien um den natürlichen Boden handelt, die Reflexion der akustischen Signale negativ beeinflußt.

    [0015] Für eine leichte und schnelle Montage bzw. Demontage der erfindungsgemäß ausgebildeten Raumeinheit weisen die einzelnen Flächen, aus denen die Raumzelle gebildet wird, an ihren Rändern jeweils Leistenelemente auf, die sich teilwise oder vollständig über die Länge der Ränder erstrecken. Vorzugsweise sind dabei den Leistenelementen Verbindungselemente zugeordnet, die durch Klemmeingriff die Leistenelemente miteinander verbinden. Eine derartige Raumzelle stellt somit eine selbsttragende Konstruktion dar.

    [0016] Sie kann leicht und schnell ohne Verwendung von Werkzeugen montiert bzw. demontiert werden. Vorzugsweise weisen die Leistenelemente auf ihren den Plattenrändern abgewandten Verbindungsflächen einseitig verengte Ausnehmungen auf, wobei benachbarte Flächen der Raumzelle über in den Ausnehmungen angeordnete Bolzen miteinander verbunden sind.

    [0017] Um eine unerwünschte, störende Beeinflussung der akustischen Verhältnisse innerhalb der Raumzelle durch die hierin vorgesehenen Aufnahme- und/oder Wiedergabeeinrichtungen zu verhindern, werden diese vorzugsweise in einer speziell ausgebildeten Lagereinrichtung angeordnet. Hierbei besteht diese Lagereinrichtung aus einem Rahmengestell, das die Form einer mit gekrümmten Rändern versehenen Pyramide besitzt.

    [0018] Eine Ausführungsform der erfindungsgemäß ausgebildeten Raumzelle, die als abgeschnittene Kugel bzw. als abgeschnittener kugelähnlicher Polyeder ausgebildet ist, hat gegenüber einer Ausbildungsform als Vollkugel den Vorteil besserer akustischer Eigenschaften, da sich bei der Kugel etwa in der Mitte Resonanzen bilden. Eine derartige Resonanzbildung wird bei entsprechend abgeschnittenen Körpern vermieden. Von den erfindungsgemäß vorgeschlagenen Lösungen wird daher eine solche Ausführungsform bevorzugt.

    [0019] Wenn die erfindungsgemäß ausgebildete Raumzelle als Ikosaeder ausgebildet ist, ist die Lage der Schnittebene durch die Gestalt des Ikosaeders vorgegeben. Bei einer abgeschnittenen Kugel wird die Schnittebene etwa in einer einem vergleichbaren Ikosaeder entsprechenden Lage angeordnet.

    [0020] Im vorstehenden Text wurde eine Ausführungsform beschrieben, bei der sowohl die Aufnahme- als auch die Wiedergabeeinrichtungen mittig innerhalb der Raumzelle angeordnet sind. Es wurde jedoch festgestellt, daß noch bessere Ergebnisse erzielt werden können, wenn die Aufnahmeeinrichtungen etwa mittig, die Wiedergabeeinrichtungen jedoch jeweils in demselben Abstand zur Mitte innerhalb der Raumzelle angeordnet sind. Als Mitte wäre hierbei das gedachte Zentrum der Raumzelle bzw. der abgeschnittenen Kugel bzw. des abgeschnittenen Polyeders anzusehen. Der jeweils zu wählende Abstand richtet sich nach der Gesamtabmessung, wobei auch ein entsprechender Abstand von der Wand der Raumzelle einzuhalten ist.

    [0021] Abschließend sei bemerkt, daß die erfindungsgemäße Raumzelle nicht nur für herkömmliche Tonträger, sondern auch für andere neuartige Medien (ISDN-System) geeignet ist.

    [0022] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsformen in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
    Figur 1
    eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform, bei der zur besseren Darstellung die Flächen entfernt sind;
    Figur 2
    eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform;
    Figur 3
    einen Schnitt durch zwei miteinander verbundene Leistenelemente und
    Figur 4
    einen Schnitt längs der Schnittlinie in Figur 3.


    [0023] In Figur 1 ist eine erste Ausführungsform der Raumeinheit dargestellt, die eine insgesamt mit 1 bezeichnete Raumzelle aufweist. Hierbei besitzt die Raumzelle 1 die Form eines abgeschnittenen Ikosaeders, wobei dieser als Grundfläche ein regelmäßiges Fünfeck sowie 15 Polygonflächen 4 aufweist, die aus gleichseitigen Dreiecken bestehen. Hierbei sind zur besseren perspektivischen Darstellung von den Polygonflächen lediglich die Kanten gezeichnet. Innerhalb der Raumzelle 1 sind nicht gezeigte Aufnahme- und/oder Wiedergabeeinrichtungen vorgesehen, die in einem Bereich 5 der Raumzelle 1 angeordnet sind. Bedingt durch die spezielle Form der Raumzelle werden die darin erzeugten bzw. wiedergegebenen akustischen Signale unter Ausbildung eines optimalen Schallfeldes auf einen mittleren Bereich der Raumzelle reflektiert, wobei abhängig von der jeweiligen Größe der Raumeinheit dieser mittlere Bereich etwa 30 % bis etwa 70 % des Volumens der Raumzelle ausmacht.

    [0024] Schneidet man die in Figur 1 abgebildete Raumeinheit senkrecht zu der dort eingezeichneten Linie 6, so gelangt man zu der in Figur 2 dargestellten zweiten Ausführungsform. Hierbei weist diese eine insgesamt mit 10 bezeichnete Raumzelle auf, die eine sechseckige Grundfläche 11, einen rechteckigen senkrechten Wandabschnitt, zwei seitlich hieran anschließende rechtwinklige Dreiecke 13a, 13b sowie 12 gleichseitige Dreiecke 14 aufweist, von denen nur einige bezeichnet sind. Wie bereits vorstehend beschrieben, sind auch in der Raumzelle 10 nicht gezeigte Aufnahme- und/oder Wiedergabeeinrichtungen vorgesehen, die innerhalb der Raumzelle 10 in einem Bereich angeordnet sind, der etwa dem Bereich 5 in Figur 1 entspricht. Im vorderen senkrechten rechteckigen Wandabschnitt sind zwei Türelemente 15 und 16 vorgesehen, deren Füllungen aus Glas bestehen und somit eine Belichtung der Raumzelle 10 bewirken. Bei der in Figur 2 abgebildeten Raumzelle 10 handelt es sich um eine Ausführungsform, die bevorzugt in Wohnräumen aufgestellt wird. Um eine ausreichende Türhöhe sicherzustellen, erstrecken sich die Türelemente 15, 16 weiter nach oben in das darüber angeordnete gleichseitige Dreieck 14a und decken einen Bereich desselben ab. Die Grundfläche 11 sowie die Flächen der Dreiecke 13a, 13b und 14 sowie 14a bestehen bei der in Figur 2 gezeigten Ausführungsform jeweils aus zwei Gipsplatten, wobei die einzelnen Flächen an ihren Rändern über in den Figuren 3 und 4 im Detail gezeigte Leisten- und Verbindungselemente miteinander verbunden sind.

    [0025] Wie den Figuren 3 und 4 zu entnehmen ist, ist an den Rändern der Platten 20 bzw. 21 ein Leistenelement 22 angeordnet, das an seiner den Plattenrändern abgewandten Verbindungsfläche 23 eine Ausnehmung 26 mit einem unteren verengten Bereich 26a aufweist. Hierbei besitzt das Leistenelement 22 zwei Winkelabschnitte 24 und 25, die zur Befestigung der Gipsplatten 20 bzw. 21 dienen. Zur Verbindung zweier Leistenelemente 22 ist in deren beiden Ausnehmungen 22 ein Bolzen 27 angeordnet.

    [0026] Wie der Figur 3 zu entnehmen ist, sind die Platten 20 und 21 mit Abstand voneinander angeordnet. Hierdurch besteht die Möglichkeit, zusätzliches Schalldämmaterial zwischen den Platten vorzusehen. Selbstverständlich kann auch anstelle der in Figur 3 gezeigten zwei Platten 20 bzw. 21 eine Platte nur vorhanden sein.

    [0027] Um die in Figur 2 gezeigte Raumzelle 10, die eine selbsttragende Konstruktion aufweist, zu montieren, werden die jeweils miteinander zu verbindenden Flächen derart zueinander ausgerichtet, daß ihre Leistenelemente 22 mit ihren Verbindungsflächen 23 so aneinander stoßen, wie dies in Figur 3 gezeigt ist. Vorher wurde in eine der Verbindungsflächen der Bolzen 27 eingelegt und durch Bewegung in Pfeilrichtung 28 in Klemmeingriff mit dem verengten Bereich 26a der Ausnehmung 26 gebracht (Figur 4), so daß ein Bewegen des anderen Verbindungselementes in Pfeilrichtung 28 ein Verbinden der beiden Flächen bewirkt, ohne daß hierfür ein Werkzeug erforderlich ist. Um ein Herausrutschen des Bolzens 27 aus der Ausnehmung 26 zu verhindern, besitzt dieser an seinen beiden Enden jeweils einen ringförmigen Wulst 27a, der mit einem Abschnitt 23a der Verbindungsfläche 23 in Eingriff bringbar ist. Selbstverständlich ist es jedoch auch möglich, den Bolzen in der in Figur 4 gezeigten Stellung, beispielsweise durch Verschweißen mit dem Abschnitt 23a, zu befestigen.

    [0028] Das in Figur 3 gezeigte Verbindungselement erlaubt ein geradliniges Verbinden von Flächen. Ist ein Verbinden der Flächen unter anderen Winkeln erforderlich, so ist es hierfür lediglich notwendig, die in Figur 3 eingezeichneten Winkel α₁ bis α₄ entsprechend zu verändern.


    Ansprüche

    1. Raumeinheit für die Aufnahme und/oder Wiedergabe von akustischen Signalen, die als transportable, in geschlossenen Räumen oder im Freien aufstellbare Raumzelle (1, 10) ausgebildet ist und eine innerhalb der Raumzelle (1, 10) vorgesehene Aufnahme- und/oder Wiedergabeeinrichtung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmeeinrichtung etwa mittig und die Wiedergabeeinrichtung ebenfalls etwa mittig oder im Abstand zur Mitte angeordnet sind, daß die Raumzelle (1, 10) zur Erzeugung eines innenliegenden Schallfeldes aus einer idealen Mischung von Direktschall, Diffusschall und Schallresonanzen die Form einer Kugel, eines regelmäßigen kugelähnlichen Polyeders oder eines Teiles davon aufweist, daß das innenliegende Schallfeld 30 % bis etwa 70 % des Volumens der Raumzelle (1, 10) ausmacht und daß die Fläche(n) der Raumzelle (1, 10) eine äußere Schalldämmschicht und eine innere Schallreflexionsschicht umfaßt bzw. umfassen.
     
    2. Raumeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Raumzelle (1, 10) die Form eines abgeschnittenen Ikosaeders aufweist.
     
    3. Raumeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Raumzelle (1, 10) die Form eines abgeschnittenen Dodekaeders besitzt.
     
    4. Raumeinheit nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Raumzelle (10) als Grundfläche (11) ein Sechseck und als Wandabschnitte ein Rechteck, zwei rechtwinklige Dreiecke (13a, 13b) sowie zwölf gleichseitige Dreiecke (14, 14a) aufweist.
     
    5. Raumeinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Raumzelle (1, 10) demontierbar ist.
     
    6. Raumeinheit nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Raumzelle (1, 10) eine Vielzahl von Flächen (14, 14a) aufweist, die an ihren Rändern jeweils mit Leistenelementen (22) versehen sind, die zur Montage bzw. Demontage der Raumzelle (1, 10) miteinander verbindbar bzw. voneinander lösbar sind.
     
    7. Raumeinheit nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß den Leistenelementen (22) Verbindungselemente (27) zugeordnet sind, die durch Klemmeingriff die Leistenelemente (22) miteinander verbinden.
     
    8. Raumeinheit nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Leistenelemente (22) auf ihren den Plattenrändern abgewandten Verbindungsflächen (23) einseitig verengte Ausnehmungen (26) aufweisen, und daß benachbarte Flächen (14) der Raumzelle (10) über in den Ausnehmungen (26) angeordnete Bolzen (27) miteinander verbunden sind.
     
    9. Raumeinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahme- und/oder Wiedergabeeinrichtung eine Lagereinrichtung zugeordnet ist, die aus einem Rahmengestell besteht, das die Form einer mit gekrümmten Rändern versehenen Pyramide aufweist.
     


    Claims

    1. A spatial unit for recording and/or reproducing acoustic signals, said spatial unit being formed as transportable space cell (1, 10) adapted to be installed in closed rooms or outdoors and including a means for recording and/or reproducing which is provided within the space cell (1, 10), characterized in that said means for recording is located approximately centrally and said means for reproducing is also located approximately centrally or with a distance with respect to the centre, that said space cell (1, 10) has the shape of a sphere, of a regular sphere-like polyhedron or of a part thereof for generating an interior sound field consisting of an ideal mixture of direct sound, diffuse sound and sound resonances, that the interior sound field occupies 30 % up to about 70 % of the volume of said space cell (1, 10), and that the surface(s) of said space cell (1, 10) include an outer sound absorbing layer and an inner sound reflecting layer.
     
    2. The spatial unit according to claim 1, characterized in that said space cell (1, 10) has a truncated icosahedral configuration.
     
    3. The spatial unit according to claim 1, characterized in that said space cell (1, 10) has a truncated dodecahedral configuration.
     
    4. The spatial unit according to claim 2, characterized in that said space cell (10) has a hexagonal base (11) and as wall portions a rectangle, two right triangles (13a, 13b) and twelve equilateral triangles (14, 14a).
     
    5. The spatial unit according to one of the preceding claims, characterized in that said space cell (1, 10) can be disassembled.
     
    6. The spatial unit according to claim 5, characterized in that said space cell (1, 10) includes a plurality of surfaces (14, 14a) which are provided with ledge members (22) at their edges, said ledge members being connectable with one another or disconnectable from one another to permit assembly or disassembly of said space cell (1, 10).
     
    7. The spatial unit according to claim 6, characterized in that said ledge members (22) are associated with connectors (27) which connect said ledge members (22) with one another by clamping engagement.
     
    8. The spatial unit according to claim 7, characterized in that said ledge members (22) have recesses (26) constricted on one side on the connecting surfaces (23) facing away from the sheet edges, and that adjacent surfaces (14) of said space cell (10) are connected by means of bolts (27) located in said recesses (26).
     
    9. The spatial unit according to one of the preceding claims, characterized in that said means for recording and/or reproducing is associated with a support means consisting of a frame structure having the shape of a pyramid provided with curved edges.
     


    Revendications

    1. Unité spatiale pour l'enregistrement et/ou la reproduction de signaux acoustiques, qui présente la forme d'une cellule spatiale (1, 10) pouvant être montée dans des locaux fermés ou à l'air libre, et qui présente une installation d'enregistrement et/ou de reproduction prévue à l'intérieur de la cellule spatiale (1, 10), caractérisée en ce que l'installation d'enregistrement est disposée sensiblement au milieu et l'installation de reproduction également sensiblement au milieu ou à distance du milieu, en ce que la cellule spatiale (1, 10) présente, en vue de la création d'un champ sonore intérieur constitué d'un mélange idéal de son direct, de son diffus et de son résonant, la forme d'une sphère, d'un polyèdre régulier similaire à une sphère, ou d'une partie de celui-ci, en ce que le champ sonore constitue de 30 à environ 70% du volume de la cellule spatiale (1, 10), et en ce que la ou les surfaces de la cellule spatiale (1, 10) comprennent une couche extérieure acoustiquement isolante et une couche intérieure réfléchissant le son.
     
    2. Unité spatiale selon la revendication 1, caractérisée en ce que la cellule spatiale (1, 10) présente la forme d'un tronçon d'icosaèdre.
     
    3. Unité spatiale selon la revendication 1, caractérisée en ce que la cellule spatiale (1, 10) présente la forme d'un tronçon de dodécaèdre.
     
    4. Unité spatiale selon la revendication 2, caractérisée en ce que la cellule spatiale (10) présente comme base (11), un hexagone et comme parties de paroi, un rectangle, deux triangles rectangles (13a, 13b) ainsi que douze triangles équilatéraux (14, 14a).
     
    5. Unité spatiale selon une des revendications précédentes, caractérisée en ce que la cellule spatiale (1, 10) est démontable.
     
    6. Unité spatiale selon la revendication 5, caractérisée en ce que la cellule spatiale (1, 10) présente plusieurs surfaces (14, 14a) qui sont chacune dotées sur leurs bords d'éléments en languette (22) qui peuvent être reliés ou libérés les uns des autres, respectivement pour le montage et le démontage.
     
    7. Unité spatiale selon la revendication 6, caractérisée en ce que des éléments de liaison (27) sont associés aux éléments en languette (22), et relient les éléments en languette (22) les uns aux autres, par pinçage.
     
    8. Unité spatiale selon la revendication 7, caractérisée en ce que les éléments en languette (22) présentent, sur leurs surfaces de liaison (23) opposées aux bords des plaques, des évidements (26) se rétrécissant d'un côté, et en ce que les surfaces (14) voisines de la cellule spatiale (10) sont reliées l'une à l'autre par l'intermédiaire de boulons (27) disposés dans les évidements (26).
     
    9. Unité spatiale selon une des revendications précédentes, caractérisée en ce qu'une installation de rangement est associée au dispositif d'enregistrement et/ou de reproduction, et est constituée d'un cadre qui présente la forme d'une pyramide dotée de bords courbés.
     




    Zeichnung