[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäss Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie
auf eine Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Bei hochwertigen Vorschaltgeräten zum Betrieb von Leuchtstofflampen werden die Lampenkathoden
vorgeheizt, bevor die Zündspannung an die Leuchtstofflampe angelegt wird. Dadurch
wird die Lebensdauer der Leuchtstofflampen gegenüber einer Kaltzündung wesentlich
verlängert. Aus der EP-A-0 118 309 und der DE-OS-32 02 445 sind Schaltungsanordnungen
bekannt, bei welchen die Dauer der Vorheizung der Lampenkathoden fest eingestellt
ist. Wenn die Dauer der Vorheizung der Lampenkathoden auf diese Weise festgelegt ist,
werden bei dem im wesentlichen konstanten Vorheizstrom die verschiedenen Typen von
Leuchtstofflampen mit verschiedenen Widerstandswerten der Lampenkathoden ungleichmässig
beheizt. Weil die optimale Temperatur der Lampenkathoden bei der Zündung zwischen
600 und 700°C beträgt, ist es praktisch nicht möglich, eine für alle Typen von Leuchtstofflampen
optimale Dauer der Vorheizzeit fix einzustellen. Als Folge der festen Vorheizzeit
und des im wesentlichen konstanten Vorheizstromes werden deshalb am selben Vorschaltgerät
diejenigen Leuchtstofflampen mit niederohmigen Lampenkathoden unterheizt und die Leuchtstofflampen
mit hochohmigen Lampenkathoden überheizt, was zu einer Verkürzung der Lebensdauer
der Leuchtstofflampen und zu höheren Betriebskosten führt.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein Verfahren zum Vorheizen und Zünden
von Leuchtstofflampen zu schaffen, bzw. eine Schaltungsanordnung zur Durchführung
des Verfahrens, womit eine optimale und von verschiedenen Widerstandswerten der Lampenkathoden
unabhängige Dauer der Vorheizzeit erzielt wird.
[0004] Diese Aufgabe wird bei dem Verfahren der eingangs genannten Art durch die Merkmale
des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst. Die Schaltungsanordnung zur Durchführung
des Verfahrens ist durch die Merkmale des Anspruchs 8 gekennzeichnet.
[0005] Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine schematische Darstellung einer Leuchtstofflampe, die mit einem mit Netzfrequenz
arbeitenden Vorschaltgerät betrieben wird,
Figur 2 eine schematische Darstellung einer Leuchtstofflampe, die mit einem mit Hochfrequenz
arbeitenden Vorschaltgerät betrieben wird,
Figur 3 zeitliche Abläufe der Lampenkathodenspannung in der Vorheizphase bei den bekannten
Schaltungsanordnungen,
Figur 4 zeitliche Abläufe der Lampenkathodenspannungen in der Vorheizphase gemäss
der Erfindung,
Figur 5 eine Ausführungsform der Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens
gemäss der Erfindung,
Figur 6 eine andere Ausführungsform der erfindungsgemässen Schaltungsanordnung, und
Figur 7 eine weitere Ausführungsform der Schaltungsanordnung gemäss der Erfindung
mit mehreren Leuchtstofflampen.
[0006] In Figur 1 sind eine Leuchtstofflampe LL mit ihren Lampenkathoden LK1, LK2, ein Starter
S und eine Drossel Ld in einer Schaltungsanordnung schematisch dargestellt. Diese
bekannte Schaltungsanordnung entspricht dem induktiven Betrieb der Leuchtstofflampe
bei Netzfrequenz (50-60 Hz). Bei dem Schalter S handelt es sich um einen elektronischen
Starter, wie er z.B. in der Schrift EP-A-0 118 309 beschrieben ist. In der Vorheizphase
der Lampenkathoden wird dieser Schalter geschlossen und nach einer fest voreingestellten
Zeitdauer geöffnet. Bei der Oeffnung des Schalters wird der Strom durch die Drossel
Ld unterbrochen und durch die an der Drossel Ld induzierte Spannung wird die Leuchtstofflampe
LL gezündet. Weil der Wert der Induktivität der Drossel Ld durch die Lampenspannung
und den Lampenstrom im Betrieb bestimmt sind, muss die Dauer der Vorheizzeit für den
somit gegebenen Vorheizstrom so gewählt werden, dass auch die Leuchtstofflampen mit
der niederohmigsten Kathode gezündet werden können. Dadurch werden die Leuchtstofflampen
mit hochohmigen Lampenkathoden zu lange mit diesem Vorheizstrom betrieben, was solche
Leuchtstofflampen unnötig überheizt und ihre Lebensdauer verkürzt.
[0007] In Figur 2 ist eine Leuchtstofflampe LL mit einem Serieresonanzkreis mit einem Koppelkondensator
Ck, einer Resonanzdrossel Lr und einem Resonanzkondensator Cr schematisch dargestellt.
Dieser Serieresonanzkreis wird bei elektronischen Vorschaltgeräten verwendet, bei
welchen die Leuchtstofflampe mit höherer Frequenz (20-90 kHz) betrieben wird. Im Vorheizbetrieb
wird die Frequenz gegenüber der Resonanzfrequenz des Resonanzkreises so verändert,
dass die über dem Resonanzkondensator und damit über der Leuchtstofflampe liegende
Spannung keine Zündung der Leuchtstofflampe verursacht, und wobei ein im wesentlichen
konstanter Strom durch die Lampenkathoden LK1 und LK2 fliesst und diese so vorheizt.
Nach Ablauf der fest vorgewählten Dauer der Vorheizphase wird die Frequenz in die
Nähe der Resonanzfrequenz des Resonanzkreises gebracht und dadurch die Spannung über
dem Resonanzkondensator Cr so erhöht, dass die Leuchtstofflampe gezündet wird. Dieses
Verfahren zum Vorheizen der Lampenkathoden mit vorgewählter Dauer der Vorheizzeit
hat genau die gleichen Nachteile für die Lampenlebensdauer wie bei der Schaltungsanordnung
von Figur 1 erläutert.
[0008] In Figur 3 sind die zeitlichen Verläufe der Lampenkathodenspannungen V
k einer niederohmigen Lampenkathode V
KN und einer hochohmigen Lampenkathode V
KH dargestellt, wenn beide Lampenkathoden mit im wesentlichen gleichem Vorheizstrom
und während der gleichen Zeitdauer vorgeheizt werden. Im Zeitpunkt t
o wird der Vorheizstrom eingeschaltet und die Lampenkathodenspannung V
k ist direkt proportional dem Widerstand der kalten Lampenkathoden. Die an die Lampenkathoden
momentan abgegebene Heizleistung P
H ist gleich dem Produkt des Vorheizstromes in zweiter Potenz und des Widerstandes
der Lampenkathode. Die jeweiligen Endtemperaturen der niederohmigen V
KN und der hochohmigen V
KH Lampenkathode im Zeitpunkt t
h sind in Figur 3 eingetragen. Es ist ersichtlich, dass bei fester Dauer der Vorheizzeit
t
h-t
o die hochohmige Lampenkathode, die mit grösserer Leistung geheizt wird, gegenüber
der niederohmigen Lampenkathode wesentlich höhere Temperaturen am Ende der Vorheizphase
erreicht.
[0009] Gemäss der Erfindung wird nun die Kathodentemperatur der Lampe vor der Zündung ermittelt.
Die Lampenkathoden bestehen aus Wolframdraht mit einem Temperaturkoeffizienten 0,5
%/K. Aus der Messung der Lampenkathodenspannung V
k kann man damit direkt auf die Temperatur der Lampenkathoden schliessen, wenn die
Spannung der kalten Lampenkathode bekannt ist.
[0010] In Figur 4 sind die zeitlichen Verläufe der Lampenkathodenspannungen in einem vorteilhaften
Fall gemäss der Erfindung dargestellt. In diesem Fall wird die Dauer der Vorheizzeit
so bestimmt, dass eine vorgewählte Temperatur der Lampenkathode erreicht wird. Ist
diese Temperatur z.B. ca. 600°C, so beträgt das Verhältnis des Widerstandes der heissen
Lampenkathode zu dem Widerstand der kalten Lampenkathode etwa 3. Die Zündung der Lampe
kann also eingeleitet werden, wenn der ermittelte Widerstand der heissen Kathode das
Dreifache des zuvor ermittelten Widerstandes der kalten Kathode beträgt.
[0011] In Figur 5 ist ein Ausführungsbeispiel einer Schaltungsanordnung dargestellt, welche
die Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens ermöglicht. Dabei wird die Lampenkathodenspannung
V
k gleichgerichtet und ihr Spitzenwert an einem Kondensator C1 gemessen. Der Spitzenwert
der ersten Halbwelle, welche der Spannung über der kalten Lampenkathode bzw. dem Widerstand
der kalten Kathode entspricht, wird mit Hilfe einer Sample & Hold Schaltung SH in
einem Kondensator C2 gespeichert. Durch Erhitzung der Lampenkathode steigt der Spitzenwert
der momentanen Lampenkathodenspannung ständig an. Mit Hilfe eines Spannungsteilers
R2/R3 und eines Komparators COM wird die Zeitdauer der Vorheizphase so bestimmt, dass
die Lampenkathoden immer auf die gleiche Temperatur gebracht werden. Der Ausgang des
Komparators wird nämlich bei folgender Bedingung umgeschaltet:
Das Verhältnis der Spannungen, bzw. der Kathodenwiderstände von 3:1, welches der beispielsweise
angenommenen Temperatur von etwa 600°C entspricht, wird also bei ca.
erreicht, bzw. wenn die Lampenkathodenspannung in der Vorheizphase etwa verdreifacht
wird.
[0012] Die Dauer der Vorheizphase wird vorzugsweise zusätzlich auf einen maximalen Wert
begrenzt (z.B. 2 Sekunden), wenn aus verschiedenen Gründen, z.B. zu kleiner Vorheizstrom
oder bereits heisse Kathoden nach einem kurzzeitigen Netzausfall, das Erreichen des
vorgewählten Verhältnisses V
Kheiss/V
Kkalt nicht möglich ist.
[0013] In Figur 6 ist eine andere Schaltungsanordnung dargestellt, mit welcher die Durchführung
des Verfahrens gemäss der Erfindung auch möglich ist. Hier wird der Spitzenwert der
Lampenkathodenspannung mit Hilfe eines A/D Wandlers AD gemessen und die gemessenen
Werte werden an einen Mikroprozessor MP weitergeleitet. Durch den numerischen Vergleich
des zuerst gemessenen Wertes am Anfang der Vorheizphase und des momentanen Wertes
der Lampenkathodenspannung ist es möglich, die Vorheizphase beim Erreichen des vorgewählten
Verhältnisses V
Kheiss/V
Kkalt zu beenden und die Zündspannung an genau vorgeheizte Lampenkathoden zu bringen.
[0014] Die Schaltungsanordnungen in den Figuren 5 und 6 können unabhängig davon verwendet
werden, ob die Leuchtstofflampe mit Netzfrequenz oder mit höheren Frequenzen betrieben
wird.
[0015] In Figur 7 ist eine weitere Schaltungsanordnung mit mehreren Leuchtstofflampen dargestellt.
Bei mehreren Leuchtstofflampen kann es vorteilhaft sein, zur Messung der durchschnittlichen
Temperatur der Lampenkathoden mehrere Lampenkathodenspannungen in Serie zu erfassen.
[0016] Der hauptsächliche Zweck des erfindungsgemässen Verfahrens ist eine auf die Temperatur
der Lampenkathoden genau abgestimmte, optimale Dauer der Vorheizzeit zu erzielen.
Durch die indirekte Messung der Temperatur der Lampenkathoden wird ein Verfahren geschaffen,
bei welchem die Lebensdauer der Leuchtstofflampen unabhängig vom Typ der Leuchtstofflampe
optimal ausgenützt werden kann. Nur mit einer genauen Vorheizung der Lampenkathoden
lassen sich hohe Schaltzahlen und möglichst hohe Lebensdauer der Leuchtstofflampen
erreichen.
1. Verfahren zum Vorheizen und Zünden mindestens einer Leuchtstofflampe (LL) mit heizbaren
Lampenkathoden (LK1, LK2), wobei die Lampenkathoden mittels einer an einer Versorgungsspannung
betriebenen Schaltungsanordnung nach dem Einschalten der Versorgungsspannung zunächst
derart vorgeheizt werden, dass über der Leuchtstofflampe (LL) keine zur Zündung der
Leuchtstofflampe in der Vorheizphase ausreichende Spannung entsteht und wobei nach
einer bestimmten Zeitdauer der Vorheizphase eine Zündspannung an die Leuchtstofflampe
angelegt wird, dadurch gekennzeichnet, dass während der Vorheizphase der Widerstand
oder die Spannung mindestens einer der Lampenkathoden gemessen wird, und dass die
Zeitdauer der Vorheizphase in Abhängigkeit von der Messung bestimmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass unmittelbar nach der Einschaltung
der Versorgungsspannung der Widerstand oder die Spannung der kalten Lampenkathode
gemessen und gespeichert wird, dass nachfolgend momentane Werte von Widerstand oder
Spannung der sich erwärmenden Lampenkathode gemessen werden, dass der gespeicherte
Wert mit dem momentanen Wert des Widerstandes oder der Spannung der warmen Lampenkathode
verglichen wird und dass nach dem Erreichen eines vorbestimmten Verhältnisses des
momentanen zu dem gespeicherten Wert des Widerstandes oder der Spannung der Lampenkathode
die Zündspannung an die Leuchtstofflampe (LL) angelegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine maximale Zeitdauer
der Vorheizphase vorbestimmt ist, nach deren Ablauf die Zündung unabhängig von der
Messung eingeleitet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das vorbestimmt Verhältnis
des Widerstandes oder der Spannung der warmen Lampenkathode zu dem Widerstand oder
Spannung der kalten Lampenkathode so gewählt wird, dass die Lampenkathode eine Temperatur
im Bereich zwischen 450 und 900°C vor dem Anlegen der Zündspannung erreichen.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die maximale Zeitdauer der
Vorheizphase der Leuchtstofflampe im Bereich zwischen 1 und 5 Sekunden gewählt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Lampenkathodenspannung
gleichgerichtet wird, dass die an der kalten Lampenkathode gemessene Spannung an einem
Kondensator (C2) gespeichert und mit der gleichgerichteten, über einen Spannungsteiler
(R2,R3) abgeschwächten, momentanen Spannung der Lampenkathode mit Hilfe eines Komparators
(COM) so lange verglichen wird, bis die gespeicherte Spannung der kalten Lampenkathode
mit der abgeschwächten, momentanen Spannung der warmen Lampenkathode übereinstimmt
und dass nach der Umschaltung des Ausgangssignals des Komparators (COM) die Zündspannung
an die Leuchtstofflampe angelegt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannung
der Lampenkathode periodisch mit Hilfe eines A/D-Wandlers gemessen wird, der erste,
der kalten Lampenkathode entsprechende Wert in einem Speicher eines Mikroprozessors
abgelegt wird, die nachfolgenden Messwerte der Spannung der warmen Lampenkathoden
numerisch mit dem gespeicherten Wert so lange verglichen werden, bis eine vorgewählte
Uebereinstimmung der numerischen Werte vorliegt und dass danach die Zündspannung an
die Leuchtstofflampe angelegt wird.
8. Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis
7, gekennzeichnet durch eine Messschaltung zur Erfassung der Lampenkathodenspannung.
9. Schaltungsanordnung nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch eine parallel zur Lampenkathode
geschaltete Serieschaltung mit einer Diode, einem Widerstand und einem zur Erfassung
des Spitzenwertes der Lampenkathodenspannung vorgesehenen Kondensator.
10. Schaltungsanordnung nach Anspruch 8 oder 9, gekennzeichnet durch einen die Lampenkathodenspannung
periodisch messenden A/D-Wandler und einen die Signale des A/D-Wandlers verarbeitenden
Mikroprozessor.
11. Schaltungsanordnung nach Anspruch 8 oder 9, gekennzeichnet durch eine die Spannung
der kalten Lampenkathode festhaltende Sample & Hold Schaltung (SH) und durch eine
die momentane Spannung und die Spannung der kalten Lampenkathode vergleichende Schaltung
(COM).
12. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 8 bis 10 zum Betrieb einer Serieschaltung
von mindestens zwei Leuchtstoffen, wobei die jeweils benachbarten Lampenkathoden (LK3;
LK4; LK5; LK6) der Leuchtstofflampen in Serie geschaltet sind, jede solche Serieschaltung
parallel zu einer zweiten Wicklung eines jeweils zusätzlichen Trenntransformators
(TR5.2; TR6.2) und die jeweils zugehörige erste Wicklung des Trenntransformators (TR5.1,
TR6.1) seriell geschaltet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Messschaltung zur
Messung der Lampenkathodenspannung zur Messung der Spannung mehrerer Lampenkathoden
vorgesehen ist.