Verfahren zum Reinigen des Filtermittels einer Filterzentrifuge
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen des Filtermittels einer Filterzentrifuge
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Aus der FR-A-23 80 820 ist ein Verfahren bekannt, bei dem der Ablauf des Filtratsammelraumes
geschlossen oder gedrosselt wird, bis die Flüssigkeit des Filtratsammelraumes bei
rotiernder Schleudertrommel mindestens einen Teil der Filterschicht erreicht. Die
durch die Filterschicht gedrückte Flüssigkeit führt zu einer Aufschwemmung und Lockerung
und damit zu einer Regeneration der Grundschicht. Voraussetzung hierfür ist allerdings,
daß die Grundschicht nicht zu sehr an der Siebfläche haftet und noch so porös ist,
daß sie von der Flüssigkeit durchdrungen werden kann. Zur Ablösung einer Grundschicht,
die sich nach mehreren Abschälvorgängen stark verdichtet und fest in der Siebfläche
verankert hat, ist dieses Verfahren jedoch nicht immer geeignet und erfordert die
Zufuhr einer großen Flüssigkeitsmenge, wodurch zum einen das Ablösen der Grundschicht
eine lange Zeit erfordert und zum anderen das Regenerat mit einer großen Flüssigkeitsmenge
durchsetzt ist.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der vorgenannten Art
anzugeben, bei dem mit geringen Flüssigkeitsmengen und in kurzer Zeit eine besonders
gründliche Reinigung des Filtermittels von Prdouktresten erzielt werden kann.
[0004] Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Der Unteranspruch betrifft eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung.
[0005] Die nach der Erfindung geringere erforderliche Flüssigkeitsmenge und der geringere
Flüssigkeitsgehalt der abgelösten Grundschicht-Feststoffbestandteile führen dazu,
daß die Ablösung und Regenerierung der Grundschicht einen geringeren Zeitaufwand erfordert
und somit zum eigentlichen Betrieb der Zentrifuge mehr Zeit zur Verfügung steht.
[0006] Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, daß sich zum einen durch die sättigende
Durchsetzung und Überflutung der Grundschicht mit Flüssigkeit die Haftwirkung der
Feststoffbestandteile untereinander und am Filtermittel reduziert und zum anderen
aufgrund der Massenträgheit beim starken Abbremsen der Trommel zwischen dem Filtermittel
einerseits und den Feststoffresten sowie der Flüssigkeit andererseits, Scherkräfte
erzeugt werden, die ein weitestgehend vollständiges Ablösen der Grundschicht vom Filtermittel
bewirken.
[0007] Ausführungsformen der Erfindung werden anhand der Zeichnung erläutert; es zeigen:
- Fig. 1
- in schematischer Darstellung eine Filterzentrifuge mit einem das Filtermittel umgebenden
Vollmantel und einer Ringtasse und
- Fig. 2
- in schematischer Darstellung eine Filterzentrifuge mit einfachem Aufbau
[0008] Die Fig. 1 zeigt eine Filterzentrifuge der Bauart mit einer Siphon- oder Rückspüleinrichtung.
In einem Gehäuse 1 ist mit horizontaler Trommel-Drehachse 2 eine Trommel 3 gelagert.
Die Trommel besteht dabei aus einem Trommelboden 4, einem Vollmantel 5, einer Ringtasse
6, einem Bordring 7 sowie einem Filtermittel 8. Der Vollmantel 5 und das Filtermittel
8 schließen einen Filtratsammelraum 9 ein, der über eine im Trommelboden 4 angeordnete
Durchgangsöffnung 10 mit der Ringtasse 6 in Verbindung steht. In die Ringtasse 6 mündet
ein Flüssigkeitszufuhrrohr 11 sowie ein Schälrohr 11a.
[0009] In den Trommelinnenraum 12 ragt eine um eine Schwenkachse 13 schwenkbare Austragsvorrichtung
14, die ein über die axiale Länge der Trommel 3 sich erstreckendes Schälmesser 15
trägt. An das Schälmesser 15 schließt sich ein Austragstrichter 16 an, der in ein
mit einer Austragschnecke (nicht dargestellt) bestücktes Austragrohr 17 mündet. In
den Trommelinnnenraum 12 ragt ferner ein Suspensionszufuhrrohr 18.
[0010] Auf dem Filtermittel 8 befindet sich eine Grundschicht 19 aus Feststoffmaterial,
deren Stärke sich durch die radial äußerste Schwenkstellung des Schälmessers 15 beim
Austragvorgang bestimmt. In der dargestellten Stellung befindet sich das Schälmesser
15 in einer von der Grundschichtoberfläche wieder zurückgeschwenkten Stellung.
[0011] Im Betrieb der Filterzentrifuge wird über das Suspensionszufuhrrohr 18 Suspension
in die Trommel 3 gefüllt, worauf sich während des zentrifugierens auf dem Filtermittel
8 die Feststoffschicht absetzt und das Filtrat durch das Filtermittel 8 über den Filtratsammelraum
9 und die Durchgangsöffnung 10 in die Ringtasse 6 strömt, von wo das Filtrat mittels
des bis zum Grund der Ringtasse einschwenkbaren Schälrohres 11a vollständig abgezogen
werden kann. Die sich auf dem Filtermittel 8 abgesetzte Feststoffschicht kann anschließend
durch Einschwenken des Schälmessers 15 abgeschält und über den Austragtrichter 16
und das Austragrohr 17 ausgetragen werden, wobei auf dem Filtermittel 8 die Grundschicht
19 verbleibt, die sich insbesondere nach mehrmaligen Schälvorgängen unter Erhöhung
des Filtrationswiderstandes verdichtet.
[0012] In der Betriebsphase, in der die Grundschicht 19 vom Filtermittel 8 entfernt werden
soll, wird über das Flüssigkeitszufuhrrohr 16 in die Ringtasse 6 Flüssigkeit eingefüllt,
die über die Durchgangsöffnung 10 in den Filtratsammelraum 9 gelangt und sodann das
Filtermittel 8 und die Grundschicht radial von außen nach innen durchströmt, bis die
Grundschicht überflutet ist.
[0013] Die Trommeldrehzahl wird anschließend mit starker negativer Beschleunigung reduziert,
so daß sich die mit Flüssigkeit gesättigte Grundschicht 19 vom Filtermittel 8 mit
allen Feststoffpartikeln löst und über das Filtermittel 8 gleitet. Die Intensität
der Reinigungswirkung hängt dabei von der Rotationsdifferenz zwischen der mit Feststoffen
der Grundschicht beladenen Flüssigkeit und der Trommel ab.
[0014] Bei diesem Vorgang können auch Produktreste, die sich unter dem Filtermittel oder
an dessen Stützstruktur (nicht dargestellt) oder an der Innenwandung des Vollmantels
5 festgesetzt haben, weggespült und zusammen mit der Flüssigkeit mit dem Schälrohr
11a aus der Ringtasse 6 abgezogen werden.
[0015] Während des Rückspülens, bzw. während der überflutung der Grundschicht mit Flüssigkeit
bestimmt sich die Trommeldrehzahl danach, wie stark die Rückstände der Grundschicht
auf dem Filtermittel haften.
[0016] In hartnäckigen Fällen kann das erfindungsgemäße Verfahren wiederholt werden.
[0017] Der Austrag der mit den Feststoffen der Grundschicht beladenen Flüssigkeit kann in
der Weise erfolgen, daß das bei verlangsamter Trommeldrehzahl sich im unteren Bereich
sammelnde Feststoff-Flüssigkeitsgemisch abgesaugt wird. Rationeller ist jedoch die
Verfahrensweise nach Patentanspruch 4, bei dem auf das aus Feststoffen der Grundschicht
und der Flüssigkeit bestehende Gemisch erneut Suspension gefüllt wird, worauf ein
normaler Funktionszyklus zum Entwässern einer Charge von Suspension in Gang gesetzt
wird.
[0018] In besonders einfacher Weise gestaltet sich der Entleerungsvorgang bei Zentrifugen
mit vertikaler Drehachse und Untenentleerung, bei der das aus Feststoffen der Grundschicht
und aus Flüssigkeit bestehende Gemisch nach dem Abbremsen der Trommel langsam nach
unten sinkt und aus der Trommel fällt.
[0019] Die Fig. 2 zeigt eine Filterzentrifuge einfacher Bauart ohne Siphon- oder Rückspüleinrichtung,
wobei aber die Bauteile, die der Ausführungsform nach Fig. 1 entsprechen, mit den
gleichen Bezugszeichen versehen sind. In Abweichung zu der Ausführungsform nach Fig.
1 mündet das Flüssigkeitszufuhrrohr 20 nicht in eine Ringtasse, sondern in den Trommelinnenraum
12.
[0020] In der Betriebsphase, in der die Grundschicht 19 vom Filtermittel 8 entfernt werden
soll, wird die Flüssigkeit über das Flüssigkeitszufuhrrohr 20 von innen auf die Grundschicht
19 aufgegeben, wobei die Drehzahl der Trommel 3 und die Anzahl der vorangegangenen
Schälvorgänge nach Maßgabe der Maßnahmen nach Patentanspruch 2 bestimmt wird. Nach
der sättigenden Beaufschlagung und Überflutung der Grundschicht 19 mit Flüssigkeit
ist das Vefahren zur vollständigen Reinigung des Filtermittels von Bestandteilen der
Grundschicht wie bei der zu der Ausführungsform nach Fig 1 beschriebenen Filterzentrifuge
mit Siphon - oder Rückspültrommel durchzuführen.
[0021] In zur Ausführungsform nach Fig. 1 entsprechender Weise kann das Austragen des aus
Grundschichtbestandteilen und Flüssigkeit bestehenden Gemisches erfolgen, wobei anstelle
des Austragens auch eine erneute Zuführung von Suspension für einen nachfolgenden
normalen Funktionszyklus zum Entwässern einer Charge von Suspension in Gang gesetzt
werden kann.
1. Verfahren zum Reinigen des Filtermittels einer Filterzentrifuge von einer Grundschicht,
die sich nach ein- oder mehrmaligem Austragen des Feststoffkuchens mittels eines Schälmessers
und einer Austragvorrichtung auf dem Filtermittel gebildet hat, wobei die Grundschicht
von Flüssigkeit sättigend durchdrungen und überflutet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Trommeldrehzahl der Filterzentrifuge in an sich bekannter Weise nach der
Maßgabe reduziert wird, daß der Zentrifugeninhalt unter vollständiger Ablösung vom
Filtermittel rascher als die Trommel (3) der Filterzentrifuge dreht, die Drehzahl
der Trommel (3) der Filterzentrifuge vor deren Drehzahlreduzierung nach der Maßgabe
bestimmt ist, daß keine Filtration der von innen auf die Grundschicht (19) aufgegebenen
Flüssigkeit im wesentlichen Umfang stattfindet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Filterzentrifuge nach dem Ablösen der Grundschicht (19) durch das starke
Abbremsen der Trommel (3) erneut mit Suspension gefüllt wird und ein normaler Zyklus
zur Entwässerung der Suspension durch Zentrifugierung und anschließendes Schälen und
Austragen der Feststoffschicht in Gang gesetzt wird.
1. A method of cleaning the filter medium of a filter centrifuge from a basic layer which
has formed on the filter agent after one or more extractions of the solids cake by
means of a pairing knife and an extraction means, the basic layer being penetrated
to saturation by fluid, characterised in that the drum speed of the filter centrifuge
is in per se known manner reduced in accordance with the fact that the contents of
the centrifuge rotate more rapidly than the drum (3) of the filter centrifuge with
complete detachment from the filter medium, the speed of the drum (3) of the filter
centrifuge being determined prior to its speed reduction so that there is no substantial
degree of filtration of the fluid applied to the basic layer (19) from inside.
2. A method according to Claim 1, characterised in that after detachment of the basic
layer (19), the filter centrifuge is again filled with suspension as a result of the
intense braking of the drum (3) and a normal cycle is set in motion to drain the suspension
by centrifugal action and subsequent pairing and extraction of the layer of solids.
1. Procédé de nettoyage de l'élément filtrant d'une centrifugeuse filtrante pour débarrasser
cet élément d'une couche de base qui s'est formée sur l'élément après un ou plusieurs
enlèvements, à l'aide d'une racle et d'un dispositif d'évacuation, du gâteau solide,
procédé selon lequel la couche de base est pénétrée à saturation et noyée ou recouverte,
procédé caractérisé en ce que la vitesse de rotation du tambour de la centrifugeuse
filtrante est diminuée de façon connue en soi dans la mesure où le contenu de la centrifugeuse
tourne, en se détachant complètement de l'élément filtrant, plus rapidement que le
tambour (3) de la centrifugeuse filtrante, la vitesse de rotation du tambour (3) de
la centrifugeuse filtrante étant déterminée, avant la diminution de sa vitesse de
rotation, de façon qu'il ne se produise pas, dans une mesure importante, de filtration
du liquide fourni de l'intérieur à la couche de base (19).
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que la centrifugeuse filtrante
est, après le détachement de la couche de base (19) grâce au fort freinage du tambour
(3), à nouveau emplie de la suspension, et un cycle normal, destiné à enlever l'eau
de la suspension, par centrifugation puis raclage et évacuation de la couche de solides,
est mis en route.