[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Deckelkarde, mit in Vliesdurchlaufrichtung hintereinander
angeordneten selbständigen Kardiereinheiten, zwischen denen Mittel zum Abheben der
Vliesschicht von einer Tambouroberfläche und Mittel zum Übergeben der Vliesschicht
auf eine Tambouroberfläche angeordnet sind und mit einer Anordnung zum Einspeisen
einer Faserschicht sowie mit Mitteln zum Abnehmen des kardierten Faserflores.
[0002] Deckelkarden dieser Art sind unter dem Begriff der sog. Tandemkarde bekannt.
Eine solche Karde wird u.a. in dem EP-Patent 445 919 dargestellt und beschrieben.
Diese Deckelkarde besitzt zwei Tamboure, von denen einem ersten Tambour eine Anordnung
zum Einspeisen einer Faserschicht und eine aus einer Deckelkette bestehende Kardiereinheit
zugeordnet ist.
Das auf diesem Tambour kardierte Material wird von einer Abnahmewalze über mehrere
kleine Walzen zu einem zweiten Tambour geführt, der die vorkardierte Faserschicht
aufnimmt, sie mit einer zweiten Kardiereinheit nochmals kardiert und dieses so ausgereinigte
und parallelisierte Vlies über einen Abnehmer einer Bandbildungsvorrichtung zuführt.
Die Deckelketten beider Tamboure bilden eine Einheit.
[0003] Eine derartige Karde erfordert, auch dann, wenn sie mit Tambouren kleinen Durchmessers
ausgestattet ist, einen großen Platzbedarf.
Die über beide Tamboure führende Kette ist sehr lang und teuer.
[0004] Die Reinigung ihrer Garnitur bereitet mindestens an einem der Tamboure erhebliche
Schwierigkeiten, weil kein Raum für die Positionierung bekannter und bewährter Reinigungselemente
vorhanden ist.
Diese Karde ist nur als Tandemkarde nutzbar.
[0005] Eine andere Form einer solchen Tandemkarde ist durch das EP 519 881 A1 bekannt geworden.
Auch hier ist einem ersten Tambour eine Anordnung zum Einspeisen einer Faserschicht
zugeordnet.
Ein Walzenpaar zwischen den beiden Tambouren sorgt für die Übertragung des einmal
kardierten Vlieses auf den zweiten Tambour, von dem das fertig kardierte Vlies durch
eine Abnehmerwalze abgehoben und einer Bandbildevorrichtung zugeführt wird.
Der erste Tambour besitzt als Kardiereinheit eine Vielzahl von ortsfesten Kardiersegmenten,
während dem zweiten Tambour als Kardiereinheit eine ansich bekannte endlose Deckelkette
mit beweglichen Kardierelementen zugeordnet ist.
Zum Zwecke der Verringerung der Stellfläche der Maschine besitzen die Tamboure einen
kleineren Durchmesser und die Mittel zum Einspeisen der Faserschicht, die Walze zum
Übertragen der Fasersschicht von einem Tambour auf den anderen und die Abnehmerwalze
sind überwiegend unterhalb der Tamboure angeordnet.
[0006] Auch diese Tandemkarde erfordert nach wie vor noch eine relativ große Stellfläche.
Ein entscheidender Nachteil ist jedoch, daß sie nur für das Kardieren hochwertiger
Faserstoffe, die das Tandemverfahren erfordern, einsetzbar ist.
Für das Kardieren normaler Faserqualitäten ist diese Maschine zu teuer, zu platzaufwendig
und nicht mit der notwendigen Leistung betreibbar.
[0007] Ziel der Erfindung ist es, eine Karde vorzuschlagen, die, bei Sicherung eines optimalen
Kosten - Leistungs - Verhältnisses, sowohl qualitativ hochwertige Faserstoffe mit
angemessener Leistung, als auch normale Faserstoffe mit hoher Leistung verarbeiten
kann.
[0008] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Deckelkarde mit minimaler Stellfläche
vorzuschlagen, die sowohl als Tandemkarde als auch als Einzelkarde mit hoher Faserdurchsatzleistung
für das Kardieren normaler Faserstoffe geeignet ist.
[0009] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die in Anspruch 1 definierten Elemente gelöst.
Diese Anordnung gestattet, daß die so ausgebildete Deckelkarde mit geringfügigen Modifikationen,
wahlweise entweder als zweisystemige Hochleistungskarde oder als Tandemkarde einsetzbar
ist.
Entscheidend ist, daß die Abzugswalzen mit geringem Aufwand montierbar sind und die
Mittel zum Übergeben der Vliesschicht entweder das vorher kardierte Faservlies oder
eine neue, zusätzliche Faserschicht auf den Tambour dem weiteren Kardierprozeß zur
Verfügung stellen. Es ist dabei gleichgültig, ob für das Übergeben eine Wenderwalze
oder ein Vorreißer vorgesehen ist. Beide Walzen können auch nebeneinander eingesetzt
werden. Der Schwerpunkt liegt bei der wahlweisen Aktivierung.
Wird die Karde als zweisystemige Hochleistungskarde eingesetzt, kann pro Produktionsfläche,
in der Ausführung nach Anspruch 2, die doppelte Kardierleistung erreicht werden, ohne
die textiltechnologischen Grenzwerte bei der Speisung, beim Kardierprozeß und vor
allem bei der Bildung des Faserbandes aus dem äußerst empfindlichen Faserflor zu überschreiten.
[0010] Nutzt man die Karde als Tandemkarde, kann man, vor allem in der Ausführung nach Anspruch
2, auf engstem Raum ein qualitativ hochwertiges Faserband erzeugen.
[0011] Die Ausgestaltung der Karde nach Anspruch 3, ermöglicht für die Modifizierung der
Karde nach der Erfindung den Einsatz bewährter Baugruppen zwischen den Kardiereinheiten.
Die Positionierung einer Dritten Kardiereinheit in Verbindung mit dem Einsatz von
Arbeiter- Wendereinheiten bringt eine optimale Nutzung des Trommelumfanges für den
Kardierprozeß. Das Wenden des Fasergutes auf der Tambouroberfläche führt zu einer
wesentlich höheren Qualität des kardierten Faserflores.
[0012] Die ansich bekannte Anordnung von gesteuerten Servomotoren ermöglicht den Austausch
von Baugruppenkomplexen, ohne das Antriebskonzept der Karde grundsätzlich zu verändern.
In der Regel reicht eine zusätzliche Kabelanordnung, eine Korrektur oder der Austausch
des Steuerprogrammes.
[0013] Der seitliche Faserbandaustritt ermöglicht eine Bedienung der Maschine von der Seite.
Das Drehwerk kann in Abhängigkeit von dem zur Verfügung stehenden Platz dort angeordnet
werden, wo bei geringster Stellfläche ein optimaler Produktionsablauf gesichert werden
kann.
[0014] Ordnet man dem Drehwerk, insbesondere bei zweisystemiger Betriebsweise, ein regelbares
Streckwerk zu, dann kann man unter Umständen den nachfolgenden Streckprozeß völlig
einsparen.
[0015] Die Ausgestaltung der Kardiereinheiten hängt im Wesentlichen vom gewünschten Kardierergebnis
ab. Unter Nutzung der vorhandenen Erfahrungen sind praktisch alle Einsatzvarianten
möglich.
Die Verwendung digital gesteuerter Frequenzumrichter vereinfacht die Steuerung der
Servomotoren erheblich. Die Sicherung einer hohen Drehzahlkonstanz - unabhängig von
evtl. auftretenden Lastwechseln - spart die Aufwendungen für die komplizierten Regelvorgänge,
insbesondere die Aufwendungen für Sensoren und leistungsfähige Rechner.
[0016] Die Erfindung soll nachstehend an Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. In
den dazugehörigen Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung der Deckelkarde im Schnitt in der Ausführung als zweisystemige
Karde,
- Fig. 2
- eine Darstellung gemäß Fig. 1 in der Ausführung als Tandemkarde,
- Fig. 3
- eine schematische Blockdarstellung der Funktionsbaugruppen an der wirksamen Tambouroberfläche,
a) in der Ausführung als zweisystemige Karde,
b in der Ausführung als Tandemkarde,
c in der Ausführung als Tandemkarde mit drei Kardiereinheiten
- Fig. 4
- eine schematische Ansicht der Deckelkarde gemäß Fig. 1 mit einer modifizierten Anordnung
der Baugruppen,
- Fig. 5
- eine Ansicht der Deckelkarde wie Fig. 1 in der Ausführung als Tandemkarde mit drei
Kardiereinheiten,
- Fig. 6
- eine schematische Draufsicht auf eine zweisystemige Karde gemäß Fig. 1 und 4,
- Fig. 7
- eine nach der Erfindung modifizierte Karde mit zwei Tambouren in der Form als zweisystemige
Karde,
- Fig. 8
- eine Kardiereinheit, die ausschließlich Festdeckel besitzt,
- Fig. 9
- eine Kardiereinheit - schematisch, mit feststehenden Kardierelementen und beweglichen
Kardierelementen und
- Fig. 10
- einen schematischen Querschnitt durch die Speisewalzen - Vorreißerzone.
[0017] Die Deckelkarde gemäß Fig. 1 besitzt einen am Gestell gelagerten Tambour 1. Das Lager
11 ist gegenüber den üblichen Karden nach oben versetzt.
Die erste Anordnung zum Einspeisen 3 einer Faserschicht besteht aus einem Speisetisch
31, einer Speisewalze 32 und einem Vorreißer 33.
Am Vorreißer 33 sind Vorauflöseelemente - wie Kardiersegmente 34a und Messer mit Saugkammern
34c - zum Vorauflösen der Faserschicht vorgesehen.
[0018] Für die gleichmäßige Zuführung der Faserschicht sorgt der Füllschacht 35.
[0019] In Drehrichtung des Tambours 1 folgt dieser Anordnung zum Einspeisen 3 die erste
Kardierzone 21, die mit feststehenden Kardiersegmenten 21a und beweglichen Kardiersegmenten
21b sowie mit Anordnungen aus Messer und Saugkammern 21c ausgestattet ist.
Dieser ersten Kardiereinheit 21 folgen dann Mittel zum Abheben 6 des Faservlieses
- bestehend aus einer Abnehmerwalze 61, aus Abzugswalzen 62, einer Bandbildevorrichtung
63, einem Trichter 64 und Kalanderwalzen 65 -.
[0020] Nachdem der, durch die Kardiereinheit 21, kardierte Faserflor durch die Mittel zum
Abheben 6 von der Tambouroberfläche entfernt wurde, wird die Tambouroberfläche durch
eine Messer-Saugkammer-Anordnung 66 gereinigt.
Eine zusätzliche Anordnung zum Einspeisen 4 mit einem Speisetisch 41, einer Speisewalze
42, einem Vorreißer 43 mit Vorauflöseelementen 44 bringt eine zweite Faserschicht
auf die Tambouroberfläche und führt sie der nachfolgend angeordneten, zweiten Kardiereinheit
22 zu.
[0021] Die zweite Kardiereinheit 22 ist in der Regel genauso aufgebaut, wie die erste Kardiereinheit
21 und erzeugt ein gereinigtes, von Trash befreites, kardiertes Faservlies.
Dieses Faservlies wird durch die ersten Mittel zum Abnehmen 5, durch die übliche Abnehmerwalze
51, die Abzugswalzen 52, über die Bandbildevorrichtung 53, den Trichter 54 und die
Kalanderwalzen 55 zu einem Band zusammengefaßt, verfestigt und für das Speichern in
einer Spinnkanne an einem Drehwerk 7 bereitgehalten.
[0022] Eine Reinigungsvorrichtung 56 sorgt für das Reinigen der Oberfläche des Tambours
1, bevor mit Hilfe der ersten Anordnung zum Einspeisen 3 einer Faserschicht der folgende
Kardiervorgang, bezogen auf eine Position am Umfang des Tambours 1, erneut beginnt.
[0023] Mit einer derartigen Anordnung lassen sich auf einer Deckelkarde gleichzeitig zwei
Faserbänder erzeugen. Bei gleichen Drehzahlverhältnissen wird praktisch die doppelte
Leistung der Karde erreicht.
[0024] Dieses Ergebnis ist dadurch möglich, daß der Umfang des Tambours 1 vollständig für
den Kardiervorgang genutzt wird.
Die Eingliederung von Messern mit aktiv zugeordneter Saugkammer c in den Kardierprozeß
und in den Bereich unmittelbar hinter der Abnehmerwalze 51,52 führt dazu, daß der
Tambour 1 im Bereich der Unterkarde nicht mehr durch Messer- und Rostanordnungen gereinigt
werden muß.
[0025] Dieser relativ große Bereich des Tambourumfanges wird nunmehr für einen zusätzlichen
Kardiervorgang genutzt. Es werden am Umfang des Tambours zwei vollständige Kardiereinheiten
21,22, denen Speise- 3,4 und Abnehmereinheiten 5,6 zugeordnet sind, positioniert.
[0026] Eine so vervollständigte Deckelkarde kann auch ohne weiteres die Aufgaben einer bisher
üblichen Tandemkarde erfüllen.
Zu diesem Zweck wird, anstelle des Abnehmers 6 mit seinen Arbeitselementen und der
zusätzlichen Anordnung zum Einspeisen 4, eine Arbeiter- Wender-Anordnung 68,48 vorgesehen.
Diese Arbeiter-Wender-Anordnung 68,48 hebt die durch die erste Kardiereinheit 21 kardierte
Faserschicht vollständig aus der Garnitur des Tambours 1 heraus und führt sie nach
einem Wendevorgang dieser Garnitur wieder in einer neugeordneten Form zu.
[0027] Dieses so aufgebrachte kardierte und gewendete Faservlies wird jetzt von der zweiten
Kardiereinheit nochmals gereinigt und ausgekämmt, bis es von der Abnehmerwalze 51
wieder vom Tambour 1 abgehoben und zum Faserband ausgeformt wird.
Eine derartige Anordnung zeigt Fig. 2.
[0028] In Fig. 3a und b sind die Baugruppen und deren Folgen als Blockdarstellung gezeichnet.
Die Fig. 3a entspricht dabei den Anordnungen in Fig. 1, während die Fig. 3b die Tandemanordnung
der Fig. 2 darstellt.
In der Fig. 3c ist eine weitere Ausbildung der Tandemanordnung nach Fig. 5 gezeigt.
Hier wird der Raum zwischen der ersten Kardiereinheit 21 und der zweiten Kardiereinheit
22, der nach Fig. 1 durch einen Abnehmer 6 und eine Einspeisung 4, die in Verbindung
mit einer Reinigungsanordnung 66 genutzt wurde, einer dritten Kardiereinheit 23 zugeordnet.
Zwischen benachbarten Kardiereinheiten 21, 23 bzw. 23,22 ist je eine Arbeiter-Wender-Anordnung
68,48 zum Abheben und Wenden der Faserschicht vorgesehen.
Eine solche Karde erzeugt ein Faservlies und ein daraus zusammengefaßtes Faserband,
das höchsten Ansprüchen gerecht wird.
[0029] Die Fig. 6 zeigt eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäß gestaltete Karde.
Zum Zwecke der Sicherung einer gewissen Übersichtlichkeit wurden nur schematisch die
Abzugswalzen 62,52, die Faserbandbildevorrichtung 63,53 mit ihrem Trichter 64,54 und
ihren Kalanderwalzen 65,55 dargestellt.
Sie zeigt auch prinzipiell die Position der beiden Füllschächte 35,45, von denen der
Füllschacht 45 fakultativ anordenbar ist.
[0030] Zu sehen ist auch, daß die Servomotoren 9 für den Antrieb der einzelnen Einheiten
vorzugsweise sämtlich auf ein und derselben Seite angeordnet sind.
Dadurch wird die zweite Seite der Karde frei und zugänglich für die Bedienelemente,
für die Führung der Faserbänder und für die Anordnung des Drehwerkes 7.
Die beiden Faserbänder werden im Falle eines zweisystemigen Betriebes der Karde einem
gemeinsamen regelbaren Streckwerk 71 zugeführt, dort doubliert, gestreckt und durch
das ansich bekannte Drehwerk 7 in einer Spinnkanne gespeichert.
Die so erzeugten Faserbänder besitzen eine Qualität, die für die Überwiegende Zahl
der Anwendungsfälle, insbesondere für OE-Spinnverfahren geeignet sind. Ein separater
Streckprozeß in einer Strecke kann so vermieden werden.
[0031] Die Fig. 7 zeigt die Anwendung der erfindungsgemäßen Grundidee an einer bisher üblichen
Tandemkarde mit zwei Tambouren 10 und 10'. Diese beiden Tamboure 10,10' besitzen je
eine Kardiereinheit 21,22 . Jedem Tambour 10,10' ist eine Anordnung zum Einspeisen
3,4 einer Faserschicht und je eine Einheit zum Abnehmen 6,5 eines kardierten Faserflors
zugeordnet.
[0032] Die Anordnung zum Übertragen des Faserflors von der Abnehmerwalze 61 auf die Oberfläche
des Tambours 10' besitzt eine zusätzliche Übertragungswalze 46, die fakultativ mit
der Oberfläche der Abnehmerwalze 61 in Eingriff bringbar ist.
[0033] Wird diese Übertragungswalze 46 in ihre aktive Position verschoben, so wird das kardierte
Faservlies auf die Oberfläche des zweiten Tambours 10' aufgebracht und durch die Kardiereinheit
22 nochmals kardiert.
[0034] Die zusätzliche Anordnung zum Einspeisen 4 ist zu diesem Zweck in eine inaktive Position
zu bringen.
[0035] Wird diese Übertragungswalze 46 in eine inaktive Position geschalten, dann wird der
Faserflor, der am Tambour 10 kardiert wurde, durch die Abzugswalzen 62 von der Abnehmerwalze
61 abgehoben und zum Faserband umgeformt.
Die zusätzliche Anordnung zum Einspeisen einer Faserschicht 4 wird jetzt aktiviert,
so, daß die Kardiereinheit 22 die neue Faserschicht kardiert und der ersten Abnahmeeinheit
5 zur Abnahme und Bandbildung bereitstellt.
In diesem Falle arbeitet jede dieser Kardenteile als selbständige Karde.
[0036] Die Kardiereinheiten 21,22,23 können mit unterschiedlichen Kardierelementen ausgestattet
sein.
[0037] Nach Fig. 8 besitzt die Kardiereinheit 2 mehrere Kardiersegmente a, die ortsfest
und zum Umfang der Oberfläche des Tambours 1,10,10' einstellbar sind.
Die Garnitur dieser Kardiersegmente a ist in der Regel starr, d.h., sie ist mit sägezahnbewährten
Drähten ausgestattet.
Das Abführen der herausgelösten Schmutz- und Staubpartikel sowie Kurzfasern und Nissen
aus dem Kardierbereich wird durch unterschiedlich angeordnete Messer mit Saugkammern
c gewährleistet.
[0038] Eine weitere Form einer Kardiereinheit ist in Fig. 9 dargestellt. Hier sind, wie
an Deckelkarden jetzt üblich, im ersten Bereich feststehende Kardiersegmente a angeordnet,
denen wahlweise Messer mit Saugkammern c zugeordnet sind.
[0039] Diesen Kardiersegmenten folgt eine sog. Deckelkette, die bewegliche Kardiersegmente
b führt. Die Kardiersegmente b der Deckelkette sind im wesentlichen mit einer flexiblen
Garnitur ausgestattet.
Die sich in dieser Garnitur sammelnden Kurzfasern, Nissen und Staubteilchen werden
im inaktiven Bereich dieser Kardiersegmente b durch ansich bekannte mechanische Reinigungsvorrichtungen
d entfernt. Die so gereinigte Garnitur wird dem Kardierprozeß wieder zugeführt.
[0040] Eine solche Anordnung führt bereits zu einem gereinigten und parallelisierten Faserflor,
der für die meisten Anwendungsgebiete ausreichend ist.
[0041] Dadurch, daß der am Tambourumfang zur Verfügung stehende Bereich, für die Kardiereinheit
doch etwas reduziert wird, wird in ansich bekannter Art und Weise auch der Umfang
des Vorreißers für Auflösungs-, Reinigungs- und Kardiervorgänge mit ausgenutzt.
Zu diesem Zweck werden dort Vorauflöseelemente 34a,44a und Messer mit Saugkammern
34c,44c eingesetzt.
[0042] Die Garnitur der dort angeordneten Kardiersegmente 34a und 44a ist relativ grob.
[0043] Die Antriebe der einzelnen Baueinheiten sind vorzugsweise Asynchronmotoren, denen
je ein digitaler Frequenzumrichter ohne Rückmeldung zugeordnet ist. Diese Motoren
realisieren ein Arbeitsprogramm, dem zur Führung die Signale einer Führungsgröße,
vorzugsweise einer Anordnung zum Einspeisen einer Faserschicht, zugeordnet werden.
In Abhängigkeit von diesem Programm führen die von dort gesteuerten Motoren die dazu
erforderlichen Antriebsbewegungen aus.
[0044] Trotz Lastwechsel können Drehzahltoleranzen von etwa 1% gesichert werden. Diese Genauigkeit
reicht für die Arbeitselemente der Deckelkarde in der Regel aus. Aufwendige Anordnungen
zum Erfassen und Auswerten der IST-Drehzahl und der Korrektur der Stellwerte können
damit vermieden werden.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
[0045]
- 1
- Tambour
- 10,10'
- Tambour (Tandemausfführung)
- 11,11',11''
- Lager
- (2)
- Kardiereinheit
- 21
- erste Kardiereinheit
- 22
- zweite Kardiereinheit
- 23
- dritte Kardiereinheit
- a
- Kardiersegment, ortsfest, starr
- b
- Kardiersegment, beweglich, flexibel
- c
- Messer mit Saugkammer
- d
- Reinigungsvorrichtung f. Deckelkette
- 3
- erste Anordnung zum Einspeisen
- 31
- Speisetisch
- 32
- Speisewalze
- 33
- Vorreißer
- 34
- Vorauflöseelemente
- 34a
- - Kardiersegment,
- 34c
- - Messer mit Saugkammer,
- 35
- Füllschacht
- 4
- zusätzl.Anordnung zum Einspeisen
- 41
- Speisetisch
- 42
- Speisewalze
- 43
- Vorreißer
- 44
- Vorauflöseelemente
- 44a
- - Kardiersegment,
- 44c
- - Messer mit Saugkammer,
- 45
- Füllschacht
- 46
- Rückführwalze
- 47
- Übertragungswalze
- 48
- Wender
- 5
- erste Mittel zum Abnehmen
- 51
- Abnehmenwalze
- 52
- Abzugswalzen
- 53
- Bandbildevorrichtung
- 54
- Trichter
- 55
- Kalanderwalzen
- 56
- Reinigungsvorrichtung (leerer Tambour)
- 6
- Mittel zum Abheben
- 61
- Abnehmerwalze
- 62
- Abzugswalzen
- 63
- Bandbildevorrichtung
- 64
- Trichter
- 65
- Kalanderwalzen
- 66
- Reinigungsvorrichtung (leerer Tambour)
- 68
- Arbeiter
- 7
- Drehwerk
- 71
- Streckwerk
- 8, 8'
- Gestell
- 9
- Antriebsmotor
- 91
- digitaler Frequenzumrichter
1. Deckelkarde
- mit in Vliesdurchlaufrichtung hintereinander angeordneten, selbstständigen Kardiereinheiten
(21,22) an der Tambouroberfläche,zwischen denen
- - Mittel zum Abheben (61,51) der Vliesschicht von einer Tambouroberfläche und
- - Mittel zum Übergeben (33,43) der Vliesschicht auf eine Tambouroberfläche angeordnet
sind, und
- mit einer Anordnung zum Einspeisen (31,32) einer Faserschicht sowie
- mit Mitteln zum Abnehmen (51,52) des kardierten Faserflores,
dadurch gekennzeichnet, daß
- den Mitteln zum Abheben (61) der Vliesschicht zusätzliche Mittel zum Abziehen (62,63)
eines kardierten Faservlieses und
- den Mitteln zum Übergeben (43) der Vlieschicht wahlweise die Mittel zum Abheben
(61) oder eine Anordnung zum Einspeisen (41,42) einer zusätzlichen Faserschicht
zuordenbar sind.
2. Deckelkarde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die selbständigen Kardiereinheiten
(21,22) am Umfang eines einzigen Tambours (1) angeordnet sind.
3. Deckelkarde nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den selbständigen
Kardiereinheiten (21,22) in Kardierrichtung hintereinander am Tambour (1) angeordnet
sind:
- eine Abnehmerwalze (61) mit Abzugswalzen (62) und Bandbildevorrichtung (63),
- eine Reinigungsvorrichtung (66) und
- eine Anordnung zum Einspeisen (4) einer Faser schicht, bestehend aus Speisewalze
(42), Speisetisch (41) und Vorreißer (43).
4. Deckelkarde nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen den beiden Kardiereinheiten (21,22) in Kardierrichtung nacheinander, am Umfang
des Tambours (1),
- anstelle der Abnehmerwalze (61), der Reinigungsvorrichtung (66) und des Vorreißers
(43) austauschbar angeordnet sind:
- eine erste Arbeiter - Wendereinheit (68,48),
- eine dritte Kardiereinheit (23) und
- eine zweite Arbeiter - Wendereinheit (68'48').
5. Deckelkarde nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
- jede Anordnung zum Einspeisen (3,4) einer Faserschicht,
- jede Kardiereinheit (21,22,23) und
- jede Abnehmereinheit (5,6)
von je einem gesteuerten Servomotor antreibbar ist.
6. Deckelkarde nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß auch der Tambour (1,10,10')
von einem gesteuerten Servomotor (9) antreibbar ist.
7. Deckelkarde nach Anspruch 1 bis 3 und 5 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die einem Abzugswalzenpaar (52,62) in ansich bekannter Weise zugeordnete Bandbildevorrichtung
(53,63) mit einem Austritt (54,64) für das Faserband ausgestattet ist, der seitlich
der Kardierebene angeordnet und quer zur Kardierrichtung ausgerichtet ist.
8. Deckelkarde nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die das Deckelkarde zugeordnete
Drehwerk (7) seitlich der Deckelkarde angeordnet ist und diesem Drehwerk (7) ein steuerbarer
Servomotor (9) zugeordnet ist.
9. Deckelkarde nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß
- im Laufbereich der Faserbänder,
- zwischen den Bandbildevorrichtungen (53,63) und dem Drehwerk (7) ein einziges, regelbares
Streckwerk (71) angeordnet ist.
10. Deckelkarde nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß jede Kardiereinheit
(21,22,23)
- im Vorkardierbereich mit ortsfesten Kardierelementen (a), die eine starre Garnitur
besitzen, und
- im Hauptkardierbereich mit beweglichen Kardierelementen (b), die eine flexible Garnitur
besitzen, sowie
- mit mindestens einer Anordnung, bestehend aus Messer und Saugkammer (c),
ausgestattet ist.
11. Deckelkarde nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
- die erste Kardiereinheit (21) nur mit ortsfesten Kardierelementen (a), die eine
starre Garnitur besitzen, und
- die zweite Kardiereinheit (22) nur mit beweglichen Kardierelementen (b), die eine
flexible Garnitur besitzen,
und
- beide Kardiereinheiten (21,22) zusätzlich mit mindestens einer Anordnung, bestehend
aus Messer und Saugkammer (c),
ausgestattet sind.
12. Deckelkarde nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die dritte Kardiereinheit
(23)
- mit ortsfesten Kardierelementen (a), die eine starre Garnitur besitzen, und
- mit mindestens einer Anordnung, bestehend aus Messer und Saugkammer (c),
ausgestattet ist.
13. Deckelkarde nach Anspruch 5, 6 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß den gesteuerten
Servomotoren (9) je ein digitaler Frequenzumrichter (91) zugeordnet ist.