(19)
(11) EP 0 339 409 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
10.08.1994  Patentblatt  1994/32

(21) Anmeldenummer: 89106782.9

(22) Anmeldetag:  15.04.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B41M 1/04

(54)

Verfahren und Einrichtung für den Flexo-Druck

Process and apparatus for flexographic printing

Procédé et appareil pour l'impression flexographique


(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 26.04.1988 DE 3814049

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
02.11.1989  Patentblatt  1989/44

(73) Patentinhaber: Koenig & Bauer Aktiengesellschaft
97080 Würzburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Grosshauser, Heinrich Konrad
    D-8700 Würzburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
DE-A- 1 786 295
DE-A- 1 908 043
GB-A- 566 461
DE-A- 1 801 622
DE-C- 442 922
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum weitgehenden Verhindern des Zusetzens von gerasterten Druckplatten und eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

    [0002] Es ist bekannt unter Anwendung des Flexo-Druckverfahrens zum Druck von Periodicas, z. B. Zeitungen, mit dem Druckträger Papier sogenannte Flexo-Wasserfarben zu verwenden. Das Flexo-Druckverfahren ist charakterisiert durch die Anwendung von gerasterten Walzen, die von einem Kammerrakel ihren Farbauftrag erhalten und eine Kunststoff-Druckplatte, z. B. Photopolymere-Druckplatte, einfärben (siehe auch DE-OS 33 20 638; DE-OS 31 35 711). Die druckende Oberfläche der Druckplatte ist gerastert.

    [0003] Es hat sich herausgestellt, daß neben allen Vorzügen, die "Wasserfarben", die im wesentlichen aus Farbpigmenten, einem Zusatz und Wasser bestehen, aufweisen, ein sogenanntes "plugging", das ist ein partielles "Zusetzen" des Rasters auf der Druckplatte, vorkommen kann. Diese Störung kann sich dann natürlich auch im gedruckten Bild zeigen. Die Gefahr des Zusetzens von Teilen der Druckplatte ist umso größer, je feiner das Raster und je größer der Flächenanteil der Rasterpunkte pro Flächeneinheit ist.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen, mit denen es möglich ist, das Zusetzen von gerasterten Flächen von Druckplatten auf Kunststoffbasis, die mittels Wasserfarben eingefärbt werden, weitgehendst zu vermeiden.

    [0005] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Teile der Ansprüche 1 oder 2 gelöst.

    [0006] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die Rollenrotationsdruckmaschine, in der wasserverdünnbaren Flexo-Druckfarbe (Wasserfarbe) verwendet wird, nicht angehalten werden muß, um die Oberfläche d. h. die Näpfchen der gerasterten Fläche der Druckplatte zu reinigen.

    [0007] Das Verfahren und ein Ausführungsbeispiel der Erfindung werden im folgenden näher beschrieben.

    [0008] In einer das Flexo-Druckverfahren anwendenden Rollenrotationsdruckmaschine zum Drucken von z. B. Zeitungen besteht das Farbwerk z. B. aus einem sogenannten Spülfarbwerk, wie es in der DE-OS 31 35 711 bzw. DE-OS 33 20 638 beschrieben worden ist. In bekannter Weise ist in Seitengestellen eine angetriebene Rasterwalze gelagert. An die Rasterwalze an- und abstellbar sind eine oder mehrere Farbauftragsleisten angeordnet. An den Farbauftragsleisten sind ein oberes Rakelmesser und ein unteres Abstreifmesser befestigt. In angestellem Zustand liegen das Rakelmesser und das Abstreifmesser an einer Mantelfläche der Rasterwalze an. Die Farbauftragsleiste ist mit einer der Mantelfläche gegenüberliegenden, sich über die gesamte Länge der Farbauftragsleiste erstreckenden Ausnehmung versehen. Diese Ausnehmung steht über eine Durchgangsbohrung mit einer Farbzuführeinrichtung in Verbindung. Die Rasterwalze färbt die Druckplatten auf Kunststoffbasis, z. B. Photopolymere, ein.

    [0009] Aus einer an sich bekannten Farbzuführ- und temperiereinrichtung wird der Kammer des Spülfarbwerkes über die Durchgangsbohrung fortwährend Wasserfarbe zugeführt, die auf einer Temperatur wahlweise zwischen 9 und 14 Grad Celsius gehalten wird. Diese Wasserfarbe wird fortwährend dem Spülfarbwerk zugeführt und die überschüssige Wasserfarbe fortwährend aus dem Farbwerk abgeführt und der Farbzuführ- und temperiereinrichtung zurückgeführt. Die Farbzuführ- und temperiereinrichtung hält die Temperatur der Wasserfarbe auf eine wahlweise eingestellte Temperatur zwischen 9 und 14 Grad Celsius konstant.

    [0010] Die Rasterwalze ist hohl und über bekannte Rotoranschlüsse über Vor- und Rücklaufleitungen mit einer Einrichtung zum Zuführen und Temperieren von Wasserfarbe einer vorwählbaren Temperatur verbunden. Die Wasserzirkulation wird dabei so eingestellt, daß die Oberflächentemperatur der Rasterwalze auf einer zwischen 18 und 22 Grad Celsius vorwählbaren Temperatur konstant gehalten wird.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum weitgehenden Verhindern des Zusetzens von Rasterflächen einer von Wasserfarben eingefärbten Druckplatte einer Rollenrotationsdruckmaschine zum Bedrucken eines Druckträgers aus vorzugsweise Papier, dadurch gekennzeichnet, daß einem Farbwerk fortlaufend Wasserfarbe mit einer vorwählbaren Temperatur zwischen 9 und 14 Grad Celsius zugeführt wird, daß die nicht verbrauchte Wasserfarbe aus dem Farbwerk fortlaufend weggeführt wird und daß die Oberflächentemperatur der Rasterwalze des Farbwerkes auf einer zwischen 18 und 22 Grad Celsius vorwählbaren Temperatur konstant gehalten wird.
     
    2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasserfarbe verarbeitende Farbwerk einer nach dem Flexo-Druckverfahren arbeitenden Rollenrotationsdruckmaschine zum Bedrucken eines Druckträgers aus vorzugsweise Papier mit einer die Wasserfarbe auf eine zwischen 9 und 14 Grad Celsius vorwählbaren Temperatur haltenden Einrichtung verbunden ist und daß die Rasterwalze mit einer Einrichtung zum Konstanthalten ihrer Oberflächentemperatur, wählbar zwischen 18 und 22 Grad Celsius, verbunden ist.
     


    Claims

    1. Method of substantially preventing the clogging of screen surfaces of a printing plate, inked with water-based inks, of a web-fed rotary printing machine for printing a print carrier, preferably of paper, characterized in that water-based ink is continuously supplied to an inking unit at a preselectable temperature between 9 and 14 degrees Celsius, in that the unconsumed water-based ink is continuously conveyed away from the inking unit, and in that the surface temperature of the screen roller of the inking unit is kept constant at a temperature which is preselectable between 18 and 22 degrees Celsius.
     
    2. Device for implementing the method according to Claim 1, characterized in that the inking unit processing the water-based ink of a web-fed rotary printing machine, which operates according to the flexo printing process, for printing a print carrier, preferably of paper, is connected to a device which keeps the water-based ink at a temperature which is preselectable between 9 and 14 degrees Celsius, and in that the screen roller is connected to a device for keeping constant its surface temperature, which is selectable between 18 and 22 degrees Celsius.
     


    Revendications

    1. Procédé permettant pratiquement d'empêcher tout bouchage de surfaces tramées d'un cliché encré avec des aquateintes, d'une machine à imprimer à rotation à rouleaux, destinée à imprimer un support d'impression, de préférence en papier, caractérisé en ce que de l'aquateinte est amenée en continu à un groupe d'impression, à une température pouvant être présélectionnée, située entre 9 et 14°C, en ce que l'aquateinte non consommée est enlevée en continu du mécanisme d'impression, et en ce que la température des surfaces du rouleau tramé du groupe d'impression est maintenue constante, à une température pouvant être présélectionnée entre 18 et 22°C.
     
    2. Dispositif pour mettre en oeuvre le procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le groupe d'impression travaillant à l'aquateinte est relié à une machine à imprimer rotative à rouleaux, travaillant selon le procédé d'impression flexographique, pour imprimer un support d'impression, de préférence en papier, avec un dispositif maintenant l'aquateinte à une température pouvant être sélectionnée entre 9 et 14° C, en vue de maintenir constante sa température de surface, d'une façon pouvant être sélectionnée, entre 18 et 22° C.