[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verbinden eines Ausstellenkers mit einem
Fenster oder Türrahmen nach dem Oberbegriffs des Anspruchs 1.
[0002] Zum Anbinden der Beschlagteile an Rahmenprofile, insbesondere bei Metallrahmen, die
eine eine Hinterschneidung aufweisende C-förmige innenseitige Nut aufweisen, bietet
es sich an, die Beschlagteile mit einer Klemmeinrichtung auszubilden. Es ist dann
nicht mehr erforderlich sonstige Befestigungselemente, wie beispielsweise Verschraubungen,
einzusetzen. Eine derartige verbindung zeigt die DE AS 1 683 329.
[0003] Nachteilig bei den bisher bekannten derartigen Verbindungen muß das Spannelement
von der Innenseite des Rahmens mit einem Werkzeug verspannt werden. Die Montage der
Beschlagteile an in der Fabrik vormontierten Fenster oder Türrahmen wird vorzugsweise
liegend auf dem Montagetisch durchgeführt. Das ist ergonomisch ungünstig und dementsprechend
zeitaufwendig. Dabei muß noch besonders beachtet werden, daß das Befestigungselement
bei dieser Lage des Rahmens auf dem Montagetisch vom Gelenkteil optisch bedeckt wird,
so daß der Schlüsseleingriff, z. B. der Innensechskant, nicht sichtbar ist.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den vorbeschriebenen Mangel zu beheben,
wobei eine einfache Einstellbarkeit der Beschlagteile zur Höhe des Seitenholms des
Rahmens gegeben sein soll und eine sichere und dauerhafte Verbindung erfolgt.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 gelost. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen sind in den Ansprüchen 2 bis 5 beschrieben.
Insbesondere die Ausbildung nach den Ansprüchen 3 und 4 ermöglicht eine dauerhafte
und feste Anbindung des Ausstellenkers an den Rahmen und führt darüber hinaus zu einer
optisch ansprechenden geschlossenen Bauweise. Durch die Ausbildung nach Anspruch 5
wird zusätzlich vorteilhaft erreicht, daß die Ausstellenkeranbindung bündig an den
Außenflächen des Profils anliegt, ohne daß sich Profiltoleranzen auf die Lage auswirken.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschreiben. Es zeigen
- Fig. 1
- die Ansicht eines Drehkippfensterflügels und -rahmens,
- Fig. 2
- die Ansicht der Anbindung des Ausstellenkerlagers am Rahmen,
- Fig. 3
- einen Schnitt III/III durch Fig. 2,
- Fig. 4
- einen Schnitt IV/IV durch Fig. 2 und
- Fig. 5
- eine vereinfachte Ausbildung der Ausstellenkeranbindung nach Fig. 2.
[0007] Drehkippfenster moderner Bauart werden üblicherweise mit Einhandbedienung ausgebildet.
Das heißt, es ist lediglich ein Bedienungshebel vorgesehen. An der gegenüberliegenden
Seite zum Bedienungshebel sind dann zwei Schwenklager angeordnet, wobei am oberen
Lager nicht direkt der Fensterflügel sondern ein Ausstellenker angebunden ist.
[0008] Fig. 1 zeigt einen Fensterflügel 1. Öffnungsseitig ist ein Bedienungshandgriff 2
angeordnet über den die Schalt- und Betätigungselemente der Fensterbeschläge angetrieben
werden. Gegenüberliegend sind am Rahmen 3 Lager befestigt, wobei das untere Lager
als Drehkipplager 4 ausgebildet ist und das obere Lager ein Ausstellenkerlager 5 bildet.
Der am Fensterflügel 1 angebundene Ausstellenker 6 ist nur schematisch dargestellt.
[0009] Fig. 2 zeigt den Abschnitt des senkrechten Rahmenholms 7 im Bereich des Ausstellenkerlagers
5. Dabei ist lediglich das zum Rahmen 3 zugehörige Lagerteil dargestellt, welches
nachfolgend als Grundkörper 8 bezeichnet ist.
[0010] Der Rahmenholm 7 ist als Aluminiumprofil ausgebildet. Er weist an der Innenseite
9, die die Öffnung zum Fensterflügel 1 bildet, eine C-förmige Nut 10 mit zwei Nuthinterschneidungen
11, 12 auf. Die frontseitige Fläche 13, die zur Rauminnenseite zeigt, ist glatt ausgebildet.
[0011] Der Grundkörper 8 ist mit Fitschen 14 ausgebildet, an die über Stifte der nicht dargestellte
bewegliche Teil des Ausstellenkerlagers 5 angebunden ist. Der Frontschenkel 15 des
Grundkörpers 8 liegt mit seiner Anlagefläche 16 direkt an der frontseitigen Fläche
13 des Rahmenholms 7 an. Der Befestigungsschenkel 17 des Grundkörpers 8 umgreift die
Nuthinterschneidung 11 der anliegenden Nutseite 18 und liegt auf ihrer Außenseite
19 auch direkt auf. Der Befestigungschenkel 17 erstreckt sich weiter über die gesamte
Nutbreite und weist einen nasenförmigen Vorsprung 20 auf, der in die von der Frontseite
entfernten Nuthinterschneidung 12 eingreift. Schrauben 21, 22 befestigen und bewegen
eine Klaue 23. Die Klaue 23 ist in einer Ausnehmung 39 des Grundkörpers 8 geführt.
[0012] Fig. 3 zeigt einen Schnitt in Höhe der unteren Schraube 22 durch die Ausstellenkeranbindung
in der Montagestellung. Zur Montage wird der nasenförmige Vorsprung 20 des Grundkörpers
8 unter die von der Frontseite entfernte Nuthinterschneidung 12 geschoben und danach
der Grundkörper 8 derartig verschwenkt, daß er an der frontseitigen Fläche 13 und
der Außenseite 19 der Nuthinterschneidung 11 zur Anlage kommt. Die Schrauben 21, 22
sind so eingestellt, daß die Klaue 23 nach hinten geschoben ist, so daß seine frontseitig
angeordnete Nase 24 frei durch die Öffnung der Nut 10 eingeschwenkt werden kann. Die
Toleranzen der Nuthinterschneidung 12 und des nasenförmigen Vorsprungs 20 des Grundkörpers
8 sind so bemessen, daß vorzugsweise ein Spiel auftritt. Dieses ist schon daher erforderlich,
da die vorher beschriebene Schwenkbewegung in diesem Bereich ausgeglichen werden muß.
[0013] Fig. 4 zeigt die Ausstellenkeranbindung im gespannten Zustand. Der Schnitt liegt
im Bereich zwischen den Schrauben 21 und 22. Die Klaue 23 ist in Richtung zum Frontschenkel
15 angezogen. Es ist erkennbar, daß die Klaue in dieser Lage mit einer Nut 25 einen
Vorsprung 26 des Grundkörpers 8 übergreift. In dieser Lage untergreift der nasenförmige
Vorsprung 20 des Grundkörpers 8 die von der Frontseite abgewandte Nuthinterschneidung
12 und die Nase 24 der Klaue 23 untergreift die Nuthinterschneidung 11 anschließend
an die frontseitige Fläche 13. Eine Kulissenführung, die dadurch gebildet wird, daß
eine gewölbte Fläche 27 an der Klaue 23 gegen eine gewölbte Fläche 28 am Grundkörper
8 verschoben wird dient dazu, im gespannten Zustand die Klaue 23 gegen den Nutboden
29 der Nut zu pressen und sowohl den nasenförmigen Vorsprung 20 des Grundkörpers 8
als auch die Nase 24 der Klaue 23 gegen die überkragenden Abschnitte 30, 31 der Nuthinterschneidungen
11, 12 zu drücken.
[0014] Fig. 5 zeigt eine vereinfachte Ausbildung der Anwendung des Ausstellenkerlagers 5.
Hier reicht der Grundkörper 8 nur bis kurz über den überkragenden Abschnitt 31 der
der frontseitigen Fläche 13 zugewandten Nuthinterschneidung 11. In gleicher Weise
wie bei der vorbeschriebenen Befestigung durchdringen Schrauben 21, 22 den Grundkörper
8. Sie greifen jedoch in Gewindebohrungen 32 einer Hakenmutter 33 ein. Die Hakenmutter
weist eine Leiste 34 auf, die in die der frontseitigen Fläche 13 naheliegende Nuthinterschneidung
11 greift. Auf der gegenüberliegenden Seite der Hakenmutter 33 ist eine weitere Leiste
35 angeordnet, die mit einer Schrägfläche 36 auf einer Schrägfläche 37 des Grundkörpers
8 aufliegt. Durch diese Ausgestaltung wird gewährleistet, daß der Grundkörper sowohl
mit dem Frontschenkel 15 als auch mit dem Befestigungschenkel 17 am Rahmenholm 7 anliegt.
Durch die Ausbildung der Hakenmutter 33 mit einer Wulst 38, die sich im oberen Bereich
in Richtung auf den Boden 29 der Nut erstreckt, wird gewährleistet, daß ein Abheben
des Grundkörpers 8 vom Rahmenholm 7 im Bereich der Fitsche 14 vermieden wird. Ein
Verdrehen der gesamten Befestigung in diesem Sinne wird dadurch verhindert, daß sich
die Hakenmutter 33 mit der Wulst 38 gegen den Boden 29 der Nut abstützt.
Bezugszeichenliste
[0015]
- 1
- Fensterflügel
- 2
- Bedienungshandgriff
- 3
- Rahmen
- 4
- Drehkipplager
- 5
- Ausstellenkerlager
- 6
- Ausstellenker
- 7
- Rahmenholm
- 8
- Grundkörper
- 9
- Innenseite
- 10
- Nut
- 11
- Nuthinterschneidung
- 12
- Nuthinterschneidung
- 13
- frontseitige Fläche
- 14
- Fitsche
- 15
- Frontschenkel
- 16
- Anlagefläche
- 17
- Befestigungschenkel
- 18
- anliegende Nutseite
- 19
- Außenseite
- 20
- nasenförmiger Vorsprung
- 21
- Schraube
- 22
- Schraube
- 23
- Klaue
- 24
- Nase
- 25
- Nut
- 26
- Vorsprung
- 27
- gewölbte Fläche
- 28
- gewölbte Fläche
- 29
- Boden
- 30
- Abschnitt
- 31
- Abschnitt
- 32
- Gewindebohrung
- 33
- Hakenmutter
- 34
- Leiste
- 35
- Leiste
- 36
- Schrägfläche
- 37
- Schrägfläche
- 38
- Wulst
- 39
- Ausnehmung
1. Vorrichtung zum Verbinden vorzugsweise eines Ausstellenkers (6) für ein Drehkippfenster,
eine Drehkipptür oder dergleichen mit einem Rahmen (3), der mit einer Hinterschneidungen
(11, 12) aufweisenden C-förmigen innenseitigen Nut (10) ausgebildet ist, wobei ein
Grundkörper (8) der Vorrichtung mit einer Klaue (23) oder einer Hakenmutter (33) zusammenwirkt,
die über ein sich quer zur Nuterstreckung spannendes, frontseitig betätigbares Bewegungselement
in die Nuthinterschneidung (11) der anliegenden Nutseite (18) gespannt wird und diese
mit einer Leiste (34), Nase (24) oder Kralle hintergreift, dadurch gekennzeichnet,
daß der Grundkörper (8) am Rahmen (3) frontseitig und an einem C-Schenkel der Nut
(10) innenseitig anliegt und sich direkt oder über die Klaue (23) oder die Hakenmutter
(33) am Boden (29) der Nut (10) abstützt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bewegungselement als
Schraube (21, 22) ausgebildet ist, die in eine Gewindebohrung (32) der Klaue (23)
bzw. Hakenmutter (33) geschraubt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper
(8) mit einem nasenförmigen Vorsprung (20) in die von der Frontseite entfernte Nuthinterschneidung
(12) eingreift.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klaue (23) in einer sich
quer zur Nuterstreckung verlaufenden Ausnehmung (39) des Grundkörpers (8) geführt
ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kulissenführung
zwischen Grundkörper (8) und Klaue (23) derartig vorgesehen ist, daß im verspannten
Zustand die Klaue (23) am Boden (29) der Nut (10) und der nasenförmige Vorsprung (20)
des Grundkörpers (8) am überkragenden Abschnitt (30) der Nuthinterschneidung (12)
und/oder die Nase (24) der Klaue (23) am überkragenden Abschnitt (31) der Nuthinterschneidung
(11) anliegt.