[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Rafflamellenstore gemäss dem Obergriff
des Anspruchs 1.
[0002] Bei Rafflamellenstores war früher gebräuchlich, den Lamellenbehang mit geschlossenen
Lamellen zu senken und zu heben, wenn, was die Regel ist, der betreffende Raum auch
nur teilweise abzudunkeln war. Damit verbunden war der Nachteil, dass nach dem Absenken
des Lamellenbehanges meistens die Lamellen in einer geneigten Schräglage zu verschwenken
waren, die der gewünschten Abdunkelung entsprach. Ein weiterer Nachteil bestand beim
Heben des Lamellenbehanges, da sich zu Beginn die Lamellen schlossen und den Raum
vollständig abdunkelten, was die im Raum befindlichen Personen in ihrer Tätigkeit
störte.
[0003] Bei der nachfolgenden und heute gebräuchlichen Storengeneration nehmen die Lamellen
beim Senken und Heben des Lamellenbehanges eine geneigte bzw. horizontale, den Raum
nur teilweise abdunkelnde sogenannte Arbeitsstellung ein. Dabei ergibt sich oft der
Nachteil, dass die Lamellen keine genügende gegenseitige Überdeckung haben, was auf
im abgedunkelten Raum stationierten Bildschirmen von EDV-Anlagen störende, streifenförmige
Reflexionen sowie teilweise eine Blendung des Bedienungspersonals bewirkt. Die Beseitigung
dieser Störungen erfordert ein weiteres Schwenken der Lamellen in eine Schräglage,
die steiler als die Arbeitsstellung ist, wodurch aber der ganze Raum noch weiter abgedunkelt
und das Einschalten der elektrischen Beleuchtung notwendig wird. Dies ist einerseits
wegen der zusätzlichen Energiekosten unerwünscht und anderseits wegen der damit verbundenen
zusätzlichen Erwärmung des Raumes, die sich ungünstig auf die Leistungsfähigkeit der
im Raum arbeitenden Personen auswirken kann.
[0004] Die vorliegende Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, die genannten Nachteile
zu beseitigen, das heisst, einen Store der eingangs erwähnten Art zu schaffen, in
dessen in Arbeitsstellung abgesenktem Lamellenbehang die Lamellen eine zureichende
Überdeckung aufweisen, derart, dass für die Benutzer des Raumes keine störenden Blendungen
und Reflexionen an Arbeitsgeräten auftreten und ohne dass der Lamellenbehang den Raum
in unerwünschter Weise abdunkelt.
[0005] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1.
[0006] Bei der Ausführungsform nach Anspruch 3 ist für die Arbeitsstellung des Lamellenbehanges
eine Neigung der Lamellen gewählt, bei der gegebenenfalls nach geringfügigem Verschwenken
der Lamellen, die gegenseitige Überdeckung so gross ist, dass kein direktes Licht
nach unten in das Rauminnere fällt und nach oben ein Optimum an Licht in das Rauminnere
reflektiert wird.
[0007] Anhand der beiliegenden schematischen Zeichnung wird die Erfindung beispielsweise
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines Lamellenstores mit abgesenktem Lamellenbehang,
- Fig. 2
- einen Ausschnitt aus Fig. 1 in vergrösserter Darstellung und
- Fig. 3
- eine Variante zu Fig. 2.
[0008] Die Fensteröffnung 1 eines Raumes 2 ist durch den Lamellenbehang 3 eines Lamellenstores
abgedunkelt. Die Lamellen 4 sind nicht geschlossen. Sie befinden sich in einer Zwischenstellung
zwischen der Offen- und der Schliessstellung. Die Neigung der Lamellen 4 mit Bezug
auf die Horizontale nimmt von oben nach unten zu. Das diffuse Aussenlicht (punktierte
Linien) tritt geradlinig oder auf gebrochenem Weg zwischen den Lamellen 4 hindurch
in den Raum 2 ein. Die Sonnenstrahlen (gestrichelte Linien) werden von den Lamellen
4 reflektiert und im oberen Bereich des Lamellenbehanges 3 nach einmaliger Umlenkung
in den Raum 2 gelenkt. Der Lichteinlass im oberen Teil des Lamellenbehanges 3 ist
somit wesentlich grösser als im unteren. Durch den oberen Teil des Lamellenbehanges
3 tritt fast soviel Licht in den Raum 2 ein wie bei einem herkömmlichen Rafflamellenstore
mit offenen Lamellen, wogegen im unteren Teil der Lichtdurchlass nahezu so klein ist,
wie bei einem herkömmlichen Store mit geschlossenen Lamellen.
[0009] Gemäss Fig. 2 weist der Lamellenstore eine Aufzugswelle 5 mit zwei Aufzugsbandtrommeln
6 sowie je zugeordnet eine Wippe 7 auf. Von den Aufzugsbandtrommeln 6 und den Wippen
7 sind je eine sichtbar. Von jeder Aufzugsbandtrommel 6 führt senkrecht ein Aufzugsband
8 zu einer Endschiene 9, wo das Aufzugsbandende befestigt ist. Von jeder Wippe 7 führen
je zwei Wippstränge 10, 11 nach unten, an denen die Lamellen 4 und die Endschiene
9 mit ihren Längsrändern befestigt sind. Das Aufzugsband 8 und die Wippstränge 10,
11 können auch in den Seitenführungen des Stores untergebracht und dort mit entsprechenden
Lamellenendstücken verbunden sein. Die Lamellen 4 des Lamellenbehangs 3 nehmen eine
Stellung zwischen der Offen- und der Schliessstellung ein. Die Abstände X, Y der äusseren
und inneren Lamellenlängsränder benachbarter Lamellen 3 sind konstant. Wesentlich
aber ist, dass die Abstände X der inneren Lamellenlängsränder kleiner ist als die
Abstände Y der äusseren. Dadurch ist die oberste Lamelle 4 im wesentlichen horizontal,
wogegen die Endschienen 9 unter einem Winkel von zirka 60° gegen die Horizontale geneigt
ist. Für eine Person innerhalb des abgedunkelten Raumes 2 ergibt sich dadurch, dass
sie die Lamellen 4 des Lamellenbehanges 3 näherungsweise unter dem gleichen Winkel
α wahrnimmt, wodurch das Erscheinungsbild des Lamellenbehanges wesentlich regelmässiger
ist als bei einem bekannten Store. Sämtliche Lamellen haben zudem eine gegenseitige
Überdeckung ü, wodurch jede Blendwirkung entfällt. In der Offenstellung des Lamellenbehanges
3, in der die Ebenen der Lamellen 4 zum Raum 2 hin konvergieren (in Fig. 2 strichpunktiert),
erscheint des weiteren zwischen sämtlichen Lamellen 4 ein im wesentlichen gleich grosser
Durchblick.
[0010] Wichtig ist indessen, dass sich mit der unterschiedlichen Lamellenneigung eine Schwenkstellung
für die Lamellen 4 einstellen lässt, bei der zwischen zwei Lamellen 4 die Überlappung
ü in der Horizontalen gesehen Null ist bzw. bei dem der innere Lamellenlängsrand der
unteren Lamelle auf der gleichen Höhe liegt wie der äussere Lamellenlängsrand der
oberen Lamelle. Im abgedunkelten Raum sollte die Höhe dieses Lamellenpaares so hoch
eingestellt werden, dass zumindest die Arbeitsplätze und die Arbeitsgeräte unter diesem
Lamellenpaar liegen, damit störende Reflexionen für die im Raum tätigen Personen entfallen.
[0011] Das Beispiel nach Fig. 3 unterscheidet sich von jenem nach Fig. 1 und 2 dadurch,
dass die Breite der Lamellen von oben nach unten zunimmt, wobei jener Grenzfall gezeigt
ist, bei dem die Wippstränge parallel verlaufen. Im Rahmen der Erfindung sind auch
für besondere Anforderungen Ausführungsformen denkbar, bei denen die Lamellenbreite
von oben nach unten abnimmt.
1. Rafflamellenstore, deren Lamellen (4) bei abgesenktem Lamellenbehang (3) durch wenigstens
zwei mit einer Wippe (7) in Wirkverbindung stehende vertikale Strangpaare (10, 11)
in gegenseitigem Abstand gehalten sind, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen sämtlichen
Lamellen (4) der Abstand (Y) der äusseren Lamellenkanten grösser ist als der Abstand
(X) der entsprechenden inneren Lamellenkanten.
2. Rafflamellenstore nach Anspruch 1, dessen Lamellen (4) beim Absenken des Lamellenbehangs
(3) in eine zwischen der Offen- und der Schliessstellung liegende Arbeitsstellung
geschwenkt sind, dadurch gekennzeichnet, dass bei vollständig abgesenktem Lamellenbehang
(3), wenn die Lamellen (4) ihre Arbeitsstellung einnehmen, die oberen Lamellen (4)
im wesentlichen horizontal ausgerichtet und die unteren bis nahe an ihre Schliessstellung
geneigt sind.
3. Rafflamellenstore nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (X; Y)
der Lamellenlängskanten so gewählt ist, dass in der Arbeitsstellung bei vollständig
abgesenktem Lamellenbehang (3) zwischen der Endschiene (9) und der obersten Lamelle
(4) bei einer in Höhe eines Betrachters liegenden Lamelle (4) sich die innere Längskante
auf gleicher Höhe befindet wie die äussere Längskante der darüber liegenden Lamelle
(4).
4. Lamellenstore nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich bei abgesenktem Lamellenbehang
(3) die beiden Stränge (10, 11) eines Strangpaares von oben nach unten so weit annähern,
dass alle Lamellen (4) die gleiche Breite aufweisen.
5. Rafflamellenstore nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass bei
abgesenktem Lamellenbehang (3) die Neigung der Lamellen (4) in der Arbeitsstellung
zur Blickrichtung eines Beobachters von jedem beliebigen Punkt des abgedunkelten Raumes
(2) aus gesehen, in grober Näherung rechtwinklig ist, vorzugsweise derart, dass selbst
bei verspiegelter Lamelleninnenseite keine Blendung des Beobachters eintritt.
6. Rafflamellenstore nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei
vollständig oder teilweise abgesenktem Lamellenbehang (3) beim Betätigen der Wippe
(7) zum Schliessen der Lamellen (4) der vollständige Lamellenschluss von unten nach
oben kontinuierlich erfolgt.
7. Rafflamellenstore nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der
Abstand (Y) zwischen benachbarten äusseren Lamellenkanten und der Abstand (X) zwischen
benachbarten inneren Lamellenkanten je konstant ist.
8. Rafflamellenstore nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (Y) der
äusseren Lamellenkanten kontinuierlich grösser als der konstante Abstand (X) der inneren
Lamellenkanten ist.
9. Rafflamellenstore nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (X) der
inneren Lamellenkanten grösser als der Abstand (Y) der äusseren Lamellenkanten ist.
10. Rafflamellenstore nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (Y, X)
der äusseren und der inneren Lamellenkanten kontinuierlich grösser ist.