[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein vorzugsweise phosphatarmes oder -freies, zeolithhaltiges
Waschmittelsystem, ein Verfahren zu dessen Herstellung und die Verwendung eines geeigneten
Polycarbonats hierfür.
[0002] Die Entwicklung der Waschmittelbuilder ist in den letzten Jahren allgemein durch
eine Ausbreitung phosphatfreier Waschmittel beeinflußt worden. Als häufigster Builderersatz
für Phosphat wird Zeolith A eingesetzt. Bedingt durch die langsamere Austauschkinetik
des Zeoliths gegenüber Ca-Ionen benötigen phosphatfreie pulverförmige und flüssige
Wasch- und Reinigungsmittel neben dem Hauptbuilder Zeolith A noch sogenannte Cobuilder,
wie z. B. Soda, Polycarboxylate, NTA, Silikate oder Hydroxycarboxylate. Gebräuchliche
Builderadditive sind zur Zeit polymere Carbonsäuren und deren Salze. Bevorzugt im
Bereich der Wasch- und Reinigungsmittel sind z. B. Homopolymerisate der Acrylsäure
oder Copolymerisate
[0003] auf Basis von Acrylsäure mit Maleinsaure wie sie z. B. in den Auslegeschriften 20
25 238, 20 44 601, im EP 0 137 669 oder DE 36 04 223 A1 beschrieben werden.
[0004] Diese Produkte tragen zur Waschwirkung der Waschmittel bei, indem sie das Schmutztragevermögen
verbessern:
[0005] Sie verhindern zum einem, daß der Schmutz wieder auf die Wäsche aufzieht und sich
störend durch eine Vergrauung der Textilien auswirkt und zum anderen reduzieren sie
die Ablagerung anorganischer Salze (Inkrustierung) auf denselben.
[0006] Polycarboxylate in Verbindung mit Zeolithen oder Schichtsilikaten sind u. a. aus
der EP 0 401 780 bekannt.
[0007] Es hat sich zwar gezeigt, daß durch die marktgängigen Produkte der Polycarboxylate
die sekundären Wascheffekte Vergrauung und Inkrustierung vermindert werden konnten,
jedoch ist eine weitere Optimierung dieser Cobuilder anzustreben, um die Wirksamkeit
der Waschmittel zu erhöhen und damit gleichzeitig
[0008] die Gebrauchseigenschaften der Textilien weiter zu verbessern.
[0009] Aufgabe ist ein phosphatarmes oder -freies, zeolithhaltiges Waschmittelsystem mit
verbessertem Cobuilder.
[0010] Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Waschmittelsystem gemäß Anspruch 1.
[0011] Das neue Waschmittelsystem enthält neben einem Calciumionen-bindenen Silikat mindestens
ein (Co)-polymer, bevorzugt aus Acrylsäure und Acrolein. Zur Erfindung gehört auch
die Verwendung dieser Substanzen in phosphatfreien oder phosphatreduzierten pulverförmigen
oder flüssigen Wasch- und Reinigungsmitteln.
[0012] Das erfindungsgemäße Waschmittel enthält
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1994/32/DOC/EPNWA2/EP94101210NWA2/imgb0001)
wobei mindestens 1 Gew.-% der Zusammensetzung ein Polycarboxylat mit der schematischen
Struktur (X,Y,Z) ist, worin X für
Y für
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1994/32/DOC/EPNWA2/EP94101210NWA2/imgb0003)
und Z für
-(F)q-
steht, worin
A = H, OH, Ci-6 Alkyl, CH2CO(DECO)r-1OM;
B = H, OH, C1-6 Alkyl, COOM;
D = O, NH;
E = C1-6 Alkyl, linear bzw. verzweigt;
F = ein copolymerisierbares Monomer;
M = H, Alkali- bzw. Erdalkalimetall, Ammonium, substituiertes Ammonium; bei X auch
-(CH2-CH2-O)-2-4M;
r = 1 - 5;
ist und
m = 0 - 99,5 Mol %
n = 0,5 - 100 Mol %
q = 0 - 99,5 Mol %
wobei m + n + q = 100 Mol %
bedeutet.
[0013] Das erfindungsgemäße Waschmittel kann auch wie folgt definiert werden:
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1994/32/DOC/EPNWA2/EP94101210NWA2/imgb0004)
wobei mind. 1 Gew.-% der Zusammensetzung ein Polycarboxylat ist, das aus Acrolein
und ggf. einem oder mehreren Comonomeren mittels oxidierender Radikalspender ohne
verseifende Bedingungen und/oder ohne anschließender Cannizzaro-Reaktion herstellbar
ist
und/oder wobei mind. 1 Gew.-% der Zusammensetzung ein Polycarboxylat ist, das aus
Acrolein und ggf. einem oder mehreren Comonomeren mittels oxidierender Radikalspender
herstellbar ist und einen Anteil an funktionellen Gruppen des Typs -C(0)-0[-CH
2-CH
2-C(0)0]
rR' hat, worin R' für ein Alkali-, Erdalkali- oder Stickstoff-haltiges Kation steht
und/oder wobei mind. 1 Gew.-% der Zusammensetzung ein Polycarboxylat ist, das aus
Acrolein und ggf. einem oder mehreren Comonomeren mittels oxidierender Radikalspender
herstellbar ist und wobei das Polycarboxylat insbesondere auf einmal oder unmittelbar
aufeinanderfolgend mit mehreren, insbesondere allen weiteren der o. g. Komponenten
ggf. unter Zusatz von H
20 vermischt und ggf. getrocknet wird.
[0014] Bevorzugt enthält das oben beschriebene erfindungsgemäße Waschmittel neben den genannten
Komponenten mindestens eine der folgenden Komponenten in der folgend angegebenen Menge
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1994/32/DOC/EPNWA2/EP94101210NWA2/imgb0005)
[0015] Als Kompaktwaschmittel enthält die Zusammensetzung jeweils 2 - 8 Gew.-% an Polycarboxylat
und Bleichmittelaktlvator.
[0016] Wenn die Waschmittelzusammensetzung eine Formulierung als Flüssigwaschmittel ist,
dann enthält sie
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1994/32/DOC/EPNWA2/EP94101210NWA2/imgb0006)
[0017] Für eine Formulierung als Feinwaschmittel enthält die Waschmittelzusammensetzung
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1994/32/DOC/EPNWA2/EP94101210NWA2/imgb0007)
[0018] Die Erfindung betrifft auch die Verwendung eines Polycarboxylats der schematischen
Struktur (X,Y,Z), worin X für
Y für
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1994/32/DOC/EPNWA2/EP94101210NWA2/imgb0009)
und Z für
-(F)q-steht, worin
A = H, OH, Ci-6 Alkyl, CH2CO(DECO)r-1OM;
B = H, OH, Ci-6 Alkyl, COOM;
D = O, NH;
E = C1-6 Alkyl, linear bzw. verzweigt;
F = ein copolymerisierbares Monomer;
M = H, Alkali- bzw. Erdalkalimetall, Ammonium, substituiertes Ammonium; bei X auch
-(CH2-CH2-O)-2-4M;
r = 1 - 5;
ist und
m = 0 - 99,5 Mol %
n = 0,5 - 100 Mol %
q = 99,5 Mol %
bedeutet, zu 1 - 20 Gew.-% in einer zu 5 - 50 Gew.-% ein calciumionenbindendes Silikat
und zu 5 - 40 Gew.-% Tensid enthaltenden Waschmittelzusammensetzung.
[0019] Die Verwendung eines Polycarboxylates, das aus Acrolein und ggf. einem oder mehreren
Comonomeren mittels oxidierender Radikalspender ohne verseifende Bedingungen und/oder
ohne anschließender Cannizzaro-Reaktion herstellbar ist, zu 1 - 20 Gew.-% in einer
zu 5 - 50 Gew.-% ein calciumionenbindendes Silikat und zu 5 - 40 Gew.-% Tensid enthaltenden
Waschmittelzusammensetzung ist ebenfalls Teil der Erfindung.
[0020] Schließlich gehört zur vorliegenden Erfindung auch die Verwendung eines Polycarboxylates,
das aus Acrolein und ggf. einem oder mehreren Comonomeren mittels oxidierender Radikalspender
herstellbar ist und
a) einen Anteil an funktionellen Gruppen des Typs -C(0)-0[-CH2-CH2C(0)0]xR' hat, worin R' für ein Alkali-, Erdalkali- oder Stickstoff-haltiges Kation steht
und x = 1-5 ist, zu 1 - 20 Gew.-% in einer zu 5 - 50 Gew.-% ein calciumionenbindendes
Silikat und zu 5 - 40 Gew.-% Tensid enthaltenden Waschmittelzusammensetzung,
und/oder
b) wobei das Polycarboxylat mit mehreren, insbesondere allen Komponenten ggf. unter
Zusatz von H20 vermischt und ggf. getrocknet wird, zu 1 - 20 Gew.-% in einer zu 5 - 50 Gew.-% ein
calciumionenbindendes Silikat und zu 5 - 40 Gew.-% Tensid enthaltenden Waschmittelzusammensetzung.
[0021] Zur Erfindung gehört auch ein Verfahren zur Herstellung der oben beschriebenen Waschmittelzusammensetzungen,
bei dem die einzelnen pulverförmigen Komponenten durch Mischen und die flüssigen Komponenten
durch Aufsprühen miteinander homogen vermischt werden. Alternativ können wasser- und
hitzeunempfindliche Komponenten zuerst mit Wasser zu einem Slurry verarbeitet und
anschließend sprühgetrocknet werden; die restlichen Komponenten werden - wie oben
ausgeführt - nachgemischt.
[0022] Insbesondere bei Kompaktwaschmitteln werden die Komponenten vorteilhaft durch Zwangsmischung
agglomeriert oder extrudiert.
[0023] Die Flüssigwaschmittel werden durch Mischen mit einer entsprechenden Menge an Lösevermittler
oder an Wasser hergestellt und ggf. konzentriert.
[0024] Alle Einzelkomponenten der Zusammensetzung können als Reinsubstanz bzw. als Gemisch
entsprechender Komponenten vorliegen. Als calciumbindendes Silikat kommen bevorzugt
wasserunlösliche Substanzen, insbesondere Zeolithe zum Einsatz.
[0025] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann als wasserunlösliches, zum
Binden von Calciumionen befähigtes Silikat eine feinverteilte, gebundenes Wasser enthaltende,
synthetisch hergestellte, wasserunlösliche Verbindung der allgemeinen Formel
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1994/32/DOC/EPNWA2/EP94101210NWA2/imgb0010)
in der Kat ein mit Calcium austauschbares Kation der Wertigkeit n, x eine Zahl von
0,7 bis 1,5, Me Bor oder Aluminium und y eine Zahl von 0,8 bis 6 bedeuten, einsetzen.
[0026] Besonders bevorzugt werden Aluminiumsilikate verwendet.
[0027] Bei den einzusetzenden Aluminiumsilikaten kann es sich um amorphe oder um kristalline
Produkte handeln, wobei selbstverständlich auch Mischungen von amorphen und kristallinen
Produkten und auch teilkristalline Produkte einsetzbar sind. Die Aluminiumsilikate
können natürlich vorkommende oder aber synthetisch hergestellte Produkte sein, wobei
die synthetisch hergestellten Produkte bevorzugt sind. Die Herstellung kann z. B.
durch Reaktion von wasserlöslichen Silikaten mit wasserlöslichen Aluminaten in Gegenwart
von Wasser erfolgen. Zu diesem Zweck können wässrige Lösungen der Ausgangsmaterialien
miteinander vermischt oder eine in festem Zustand vorliegende Komponente mit der anderen,
als wässrige Lösung vorliegenden Komponente umgesetzt werden. Auch durch Vermischen
beider, in festem Zustand vorliegender Komponenten erhält man bei Anwesenheit von
Wasser die gewünschten Aluminiumsilikate. Auch aus AI(OH)
3, A1
20
3 oder Si0
2 lassen sich durch Umsetzen mit Alkalisilikat- bzw. Aluminatlösungen Aluminiumsiliakte
herstellen. Die Herstellung kann auch nach weiteren bekannten Verfahren erfolgen.
Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf Aluminiumsilikate, die eine dreidimensionale
Raumgitterstruktur aufweisen.
[0028] Das bevorzugte, etwa im Bereich von 100 bis 200 mg CaO/g Aktivsubstanz (AS) meist
bei etwa 100 bis 180 mg CaO/g AS liegende Calciumbindevermögen findet sich vor allem
bei Verbindungen der Zusammensetzung:
0,7 - 1,1 Na
20 . Al
2O
3. 1,3 - 3,3 Si0
2
[0029] Diese Summenformel umfaßt zwei Typen verschiedener Kristallstrukturen (bzw. deren
nicht kristalline Vorprodukte), die sich auch durch ihre Summenformeln unterscheiden.
Es sind dies:
a) 0,7 - 1,1 Na20 . Al2O3. 1,3 - 2,4 Si02
b) 0,7 - 1,1 Na20 . Al2O3. 2,4 - 3,3 Si02
[0030] Die unterschiedlichen Kristallstrukturen zeigen sich im Röntgenbeugungsdiagramm.
[0031] Das in wässriger Suspension vorliegende amorphe oder kristalline Aluminiumsilikat
läßt sich durch Filtration von der verbleibenden wässrigen Lösung abtrennen und bei
Temperaturen von z. B. 50 bis 400
° C trocknen. Je nach den Trocknungsbedingungen enthält das Produkt mehr oder weniger
gebundenes Wasser. Zweckmäßigerweise geht man nicht über 200 °C hinaus, wenn das Aluminiumsilikat
für den Einsatz in Wasch- und Reinigungsmitteln vorgesehen ist. Die Aluminiumsilikate
brauchen jedoch nach ihrer Herstellung zur Bereitung einer erfindungsgemäßen Suspension
überhaupt nicht getrocknet zu werden; vielmehr kann - und dies ist besonders vorteilhaft
- ein von der Herstellung noch feuchtes Aluminiumsilikat verwendet werden. Es lassen
sich jedoch auch bei mittleren Temperaturen, beispielsweise bei 80 bis 200
° C, bis zur Entfernung des anhaftenden flüssigen Wassers getrocknete Aluminiumsilikate
zur Bereitung erfindungsgemäßer Suspensionen verwenden.
[0032] Die Teilchengröße der einzelnen Aluminiumsilikatpartikel kann verschieden sein und
z. B. im Bereich zwischen 0,1 u und 0,1 mm liegen. Diese Angabe bezieht sich auf die
Primärteilchengröße, d. h., die Größe der bei der Fällung und gegebenenfalls der anschließenden
Kristallisation anfallenden Teilchen. Mit besonderem Vorteil verwendet man Aluminiumsilikate,
die zu wenigstens 80 Gew.-% aus Teilchen einer Größe von 10 bis 0,01 u, insbesondere
von 8 bis 0,1 u bestehen.
[0033] Vorzugsweise enthalten diese Aluminiumsilikate keine Primär- bzw. Sekundärteilchen
mehr mit Durchmessern oberhalb von 45 u. Als Sekundärteilchen werden Teilchen, die
durch Agglomeration der Primärteilchen zu größeren Gebilden entstanden sind, bezeichnet.
[0034] Im Hinblick auf die Agglomeration der Primärteilchen zu größeren Gebilden hat sich
die Verwendung der von ihrer Herstellung noch feuchten Aluminiumsilikate zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Suspensionen besonders bewährt, da sich herausgestellt hat,
daß bei Verwendung dieser noch feuchten Produkte eine Bildung von Sekundärteilchen
praktisch vollständig unterbunden wird.
[0035] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird als calciumbindendes
Silikat pulverförmiger Zeolith, insbesondere des Typs A, vorteilhaft mit besonders
definiertem Teilchenspektrum eingesetzt.
[0036] Derartige Zeolithpulver können gemäß DE-AS 24 47 021, DE-AS 25 17 218, DE-OS 26 52
419, DE-OS 26 51 420, DE-OS 26 51 436, DE-OS 26 51 437, DE-OS 26 51 445, DE-OS 26
51 485 hergestellt werden. Sie weisen dann die dort angegebenen Teilchenverteilungskurven
auf.
[0037] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann ein pulverförmiger Zeolith des
Typs A verwendet werden, der die in der DE-OS 26 51 485 beschriebene Teilchengrößenverteilung
aufweist.
[0038] Die Polycarboxylate können sowohl als Säure als auch als Salz bzw. als teilneutralisierte
Substanz verwendet werden; als Gegenionen eignen sich Metallionen sowie stickstoffhaltige
Kationen.
[0039] Die erfindungsgemäßen Polymerisate der Struktur (X,Y,Z) sind bevorzugt Copolymere
aus Acrylsäure und Acrolein. Die Verteilung der Monomeren im Polymer ist üblicherweise
statistisch (random), die Endgruppen des Polymers (X,Y,Z) sind üblicherweise die unter
den entsprechenden Reaktionsbedingungen entstehenden. Das copolymerisierbare Monomer
F wird vorteilhaft so gewählt, daß es die Cobuilderwirkung des gesamten Polymer nicht
beeinträchtigt. Geeignete Monomere F sind
- monoethylenisch ungesättigte, carboxylgruppenfreie Monomere. Z. B. Hydroxy(meth)acrylate
mit (CH2)xOH als Estergruppe, wobei x = 2-4 ist. (Meth)acrylamid, (Meth)acrylonitril, Vinylsulfonsäure,
Allylsulfonsäure, Dimethylaminoethyl(meth)acrylat, Diethylaminoethyl(meth)acrylat,
2-(meth)-acrylamido-2-methylpropan-sulfonsäure, Vinylphosphonsäure, Allylphosphonsäure,
Allylalkohol, Vinylglykol, Vinylacetat, Allylacetat, N-Vinylpirrolidon, N-vinylformamid,
N-Vinylimidazol, N-vinylimidazolin, 1-Vinyl, -2-methyl-2-imidazolin. Ester der (Meth)acrylsäure
mit 1 - 8 C-Atome im Alkoholrest wie z. B. Methyl(meth)acrylat, Ethyl(meth)acrylat,
Propyl(meth)acrylat, Butyl(meth)acrylat evtl. mit Alkohol- bzw. mit Aminogruppen funktionalisiert,
Ethylen, Propylen, Methylvinylether, Ethylvinylether, Styrol und alphaMethylstyrol.
Alle monomeren Säure und Basen können evtl. auch als Salze verwendet werden.
- Mehrfachethylenisch ungesättigte Monomere. Z. B. Ester aus Ethylenglykol, Propylenglykol,
Butandiol bzw. Hexandiol mit (Meth)acryl-, Malein- bzw. Fumarsäure, Ester aus Polyethylenglykol
bzw. Copolymeren aus Ethylen- und Propylenglykol mit (Meth)acrylsäure, Maleinsäure
bzw. Fumarsäure, zwei- bis dreifach mit (Meth)acryl- bzw. Maleinsäure veresterte Anlagerungsprodukte
von Ethylenoxid und/oder Propylenoxid an Trimethylolpropan, mindestens zweifache Ester
aus (Meth)acryl- bzw. Maleinsäure und Glycerin bzw. Pentaerythrit, Triallyamin, Tetraallylethylendiamin,
Polyethylenglykoldivinylether, Trimethylolpropandiallylether, Butandioldiallylether,
Pentaerythrittriallylether, Divinylharnstoff.
[0040] Unter die Monomere F fallen auch solche Polymerbausteine, die unter den gewählten
Reaktionsbedingungen gegenüber den entsprechenden Ausgangsverbindungen chemisch modifiziert
wurden.
[0041] Für die Komponente Y eignen sich zum einen monoethylenisch ungesättigte Aldehyde
wie Acrolein und Methacrolein, die während der Polymerisation zur entsprechenden Säure
oxidiert werden, sowie monoethylenisch ungesättigte Ester oder höhere Veresterungshomologe
sowie Amide, die dem Strukturelement Y entsprechen.
[0042] Für die Komponente X eignen sich monoethylenisch ungesättigte C
3 bis C
8 Mono- bzw. Dicarbonsäuren, wie z. B. Acrylsäure, Methacrylsäure, Fumarsäure, Maleinsäure
sowie Maleinsäureanhydrid, Itaconsäure, Citraconsäure, Crotonsäure. Auch geeignet
sind die aus diesen Verbindungen abgeleiteten Ester sowie Amide, die dem Strukturelement
X entsprechen.
[0043] Die erfindungsgemäß bevorzugt einzusetzenden Polycarboxylate sind polymere Cobuilder,
die 0,5 - 100 Mol-% der Monomerstruktur -(CH
2-CH-COOR)-beinhalten, wobei R = CH
2-CH
2-COOR' und R' H bzw. R ist, sowie ihre Salzform (z. B. Alkalimetalle sowie Ammoniumverbindungen
sind als Gegenion geeignet).
[0044] Zur quantitativen Bestimmung dieser esterhaltigen Seitenketten, die besonders durch
die Verwendung von Acrolein als Monomer zu entstehen scheinen, eignet sich das 1 H-NMR.
[0045] In Fig. 1 ist ein 1 H NMR-Spektrum eines Copolymerisats aus 80 % Acrolein und 20
% Acrylsäure in D
20 dargestellt. Das Spektrum wurde an einem Bruker AMX 500 Spektrometer bei 500,13
MHz aufgenommen. Durch Dialyse mittels einer semipermeablen Membrane mit Trenngrenze
bei 2.000 g/mol (Eichung über Polyoxyethylen) können alle niedermolekularen Anteile
abgetrennt werden. Das NMR-Spektrum des so gereinigten Polymers (Fig. 2) erlaubt die
quantitative Erfassung der am Polymer gebundenen Esterstruktur, die durch die eindeutigen
Signale bei 4,2 - 4,4 ppm erkenntlich wird.
[0046] Das mittlere Molekulargewicht (Mw) der Copolymere kann sich innerhalb einer breiten
Spanne bewegen, wobei zu berücksichtigen ist, daß Moleküle mit zu niedrigem Polymerisationsgrad
weniger gute Wascheigenschaften aufweisen, während zu hohe Molekulargewichte unerwünscht
verdickend wirken. Somit sind Copolymerisate mit Molekulargewicht zwischen 500 und
500.000 g/mol einsetzbar, bevorzugt aber sind 2.000 bis 100.000 g/mol oder, noch besser,
5.000 bis 50.000 g/mol.
[0047] Die Molekulargewichtsbestimmung erfolgt über, Gelpermeationschromatographie (GPC)
an LiChrospher Diol Säulen (Fa. Merck) und mit Phosphatpuffer (pH = 7) als Eluentlösung.
Eine Kalibrierung kann am besten mit engverteilter Polyacrylsäure erfolgen. Dabei
bewirkt die nicht konstante chemische Zusammensetzung der für dieses Patent interessanten
Copolymere einen Fehler in dem Absolutwert des Molekulargewichtes. Diese allgemein
bekannte Fehlerquelle kann nicht ohne weiteres beseitigt werden, so daß alle hier
gemachten Angaben über das Molekulargewicht als relativ zu der Kalibrierung mit Polyacrylsäure
zu verstehen sind.
[0048] Verwendbar sind grundsätzlich auch Mischungen von Polymeren, sowohl mit unterschiedlicher
Zusammensetzung als auch mit gleicher Zusammensetzung aber verschiedenen Molekulargewichten.
[0049] Die Acrylsäurepolyermisate können nach bekannten Verfahren hergestellt werden. Hilfreiche
Hinweise dazu sind in "Acrylic and Methacrylic Acid Polymers", J. W. Nemec und W.
Bauer jr, und in "Radical Polymerisation", C. H. Baumford, in jew. Vol. 1 und 13 der
"Encyclopedia of Polymer Science and Technology", John Wiley & Sons, New York 1990
zu finden. Derartige Verfahren sind auch zum Beispiel in "Acrylic acid polymers",
M. L. Mitter in "Encyclopedia of polymer science and technology", Vol. 1 Interscience
Publishers, New York 1964 beschrieben.
[0050] Die Herstellung der (Co)polymerisate kann durch alle üblichen radikalischen Polymerisationsverfahren
geschehen. Beispielsweise werden folgende Herstellmethoden genannt: Lösungspolymerisation,
wobei die Monomere in Wasser oder in anderem Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch
mit eventuellen Zusätzen von niedermolekularen organischen und/oder anorganischen
Verbindung gelöst werden. Fällungspolymerisation in solchen Lösungsmitteln, in denen
die Monomere mindestens zum Teil löslich und die Polymere nicht löslich sind. Emulsions-
und Suspensionspolymerisation in solchen Lösungsmitteln, in denen die Monomere nicht
löslich sind und die Emulsionen bzw. Suspensionen durch Zusatz von nieder- und/oder
hochmolekularen Substanzen stabilisiert werden.
[0051] Auch eine durch Strahlen induzierte Polymerisation kann zur Herstellung der Polymerisate
verwendet werden.
[0052] Bevorzugt wird jedoch die Lösungspolymerisation in Wasser, wie im nachfolgenden Text
beschrieben wird.
[0053] Die Monomerkonzentration bewegt sich zwischen 5 und 70 %, wobei je nach Viskosität
der entstehenden Polymerlösung 25 bis 50 % bevorzugt wird.
[0054] Als Initiatoren sind sowohl thermisch zersetzbare Radikalspender, die eine ausreichende
Löslichkeit im gewählten Lösungsmittel bzw. in den Monomeren aufweisen, als auch mehr-komponentige
Redoxinitiatoren geeignet. Bevorzugt sind jedoch wasserlösliche Substanzen wie Wasserstoffperoxid
sowie Peroxodisulfate der Alkalimetalle oder des Ammoniums.
[0055] Die Polymerisationstemperatur wird zusammen mit der Initiatormenge benutzt, um das
Molekulargewicht des gewünschten Polymerisats zu steuern. Sie liegt zwischen 30 und
1800 C, wobei es von Vorteil ist, sie zwischen 60 und 130
°C zu halten. Niedrige Temperaturen bringen meistens zu hochmolekulare Polymerisate,
zu hohe Temperaturen können Polymerabbau und Färbung verursachen.
[0056] Das Molekulargewicht kann auch durch geeignete Regler wie Thioderivate und niedermolekulare
Alkohole gesteuert werden. Geeignet sind z. B. Thioglykolsäure, Mercaptopropionsäure
sowie deren Ester und 2-Mercaptoethanol.
[0057] Ähnliche Polymere sind aus der DE 23 54 432 C3 und der hierin erwähnten Literatur
bekannt. Gemäß dieser Schrift werden jedoch mit Zeolithen solche Waschmittelpolymere
eingesetzt, die ausschließlich Carboxylgruppen, Aldehydogruppen, Alkohole und Vinylgruppen
enthalten. D. h. die Polymere wurden teils einer Cannizzaro-Reaktion unterworfen und
allgemein unter solchen Reaktionsbedingungen hergestellt, bei denen bei der Acroleinpolymerisation
keine Estergruppen, dafür aber Alkoholgruppen entstehen. Auch bei den aus der DE-OS
24 08 873 bekannten wasserlöslichen, praktisch unvernetzten Polycarbonsäuren handelt
es sich um solche Polymere.
[0058] Tenside vermitteln via Benetzung und Umnetzung die angestrebte Reinigungswirkung
und gewährleisten durch orientierte Adsorption an Pigmentschmutz und durch Solubilisierung
von löslichen Verunreinigungen das Schmutztragevermögen, das durch andere Inhaltsstoffe
weiter ausgeprägt wird.
[0059] Typisch für Waschmittelrezepturen sind immer Tensidkombinationen, da Mischungen unterschiedlicher
grenzflächenaktiver Stoffe synergistische Wirkung zeigen, d. h. ein gegenüber der
Addition der Einzeleffekte erhöhtes Leistungsvermögen (performance).
[0060] Sehr leistungsfähige synergistische Tensidkombinationen erhält man aus linearen Alkylbenzolsulfonaten
und Fettalkoholpolyglykolethern. Für niedrige Waschtemperaturen (30 bis 60 °C) werden
zur Schaumregulierung längerkettige Seifen durch maßgeschneiderte Siliconöle ersetzt.
[0061] Ein Teil der Alkylbenzolsulfonate kann durch Alkylsulfate ersetzt werden, die zudem
ein günstigeres anaerobes Abbauverhalten zeigen. Bei den Fettalkoholpolyglykolethern
gibt es Alternativen für den hydrophoben Molekülteil, der entweder auf Basis nachwachsender
Rohstoffe (Fettalkohole im engeren Sinne) oder petrochemisch (Oxo- oder Ziegler-Alkohole)
zugänglich ist. Die neue Tensidklasse der Alkylpolyglykoside, Repräsentanten der Nonionics
"ohne Ethylenoxid", die ausschließlich auf Basis der nachwachsenden Rohstoffe Fettalkohole
(Fette und Öle) und Stärke bzw. Zucker zugänglich sind, werden derzeit insbesondere
für Flüssigwaschmittel eingesetzt. Bei den Fettalkoholpolyglykolethern geht der Trend
zu den niedriger ethoxylierten Produkten, welche das Auswaschen von Fettverschmutzungen
besonders bei niedrigen Temperaturen verbessern.
[0062] Als Bleichsysteme werden in Waschmitteln insbesondere Produkte zur oxidativen Entfernung
farbiger Verunreinigungen eingesetzt. Der generelle Trend, bei niedrigerer Temperatur
zu waschen, sowie die Zunahme des Anteils an gegenüber Baumwolle oder Leinen temperaturempfindlicheren
Mischgeweben machen den Einsatz von Bleichaktivatoren nötig, da Natriumperborat erst
oberhalb 60 bis 70
° C wirksam ist.
[0063] Die aktivierte Bleiche bei oder unter 60 °C beruht - bei Einsatz von N-Acetylverbindungen
als Bleichmittelaktivatoren - auf der Bildung des Peressigsäure-Anions in der Waschflotte,
das ein höheres Oxidationspotential als das durch Hydrolyse aus Perborat freigesetzte
Perhydroxid-Anion hat.
[0064] Zur Übertragung der Acetylgruppe auf das Perhydroxid-Anion eignen sich N,N,N',N'-Tetraacetylethylen-
diamin (TAED) und das 1,5-Diacetyl-2,4-dioxohexahydro-1,3,5-triazin (DADHT). DADHT
ist bei niedrigen Waschtemperaturen etwas leistungsfähiger als TAED und hat zudem
den Vorteil, daß im Unterschied zum TAED alle im Molekül verfügbaren Acetylgruppen
in der Bleiche verwertet werden (im TAED nur zwei von vier)
[0065] Das Peressigsäure-Anion ist gegenüber hydrophilen, bleichbaren Flecken am wirksamsten.
Auch langkettige Diperoxycarbonsäuren sind vor allem bei niedrigeren Temperaturen
effektiv wie z. B. Dodecan-1,12-dipersäure. Ein Einsatz von Alkanoyloxy-benzolsulfonaten
(AOBS) mit Alkylkettenlängen von C
8 bis C
10 ist ebenso wie Nonanoyloxy-benzolsulfonat (NOBS) vorteilhaft. In dem in der Waschflotte
aus NOBS und Perborat gebildeten Nonan-1-persäure-Anion (p-Hydroxybenzolsulfonat als
Abangsgruppe) halten sich Hydrophilie und Lipophilie eine so gute Balance, daß das
Bleichvermögen trotz der gegenüber dem TAED-System geringeren Aktivsauerstoffwerte
in der Flotte insgesamt vergleichbar gut ist. Außerdem ist NOBS stickstoffrei.
[0066] Insbesondere in Kompaktwaschmitteln wird Natriumperborat-tetrahydrat durch das Monohydrat
ersetzt.
[0067] Aus ökologischen Gründen (Minderung der Bor-Belastung der Gewässer) kann das Perborat
durch Percarbonat substituiert werden, was jedoch wegen dessen mangelnder Stabilität
in Waschmitteln bisher problematisch ist.
[0068] Auch Natriumperborat muß stabilisiert werden. Vor allem soll die durch Schwermetalle,
besonders Kupfer-Ionen, verursachte radikalische Zersetzung vermieden werden, als
deren Folge auch Faserschädigungen auftreten können. Die dafür früher üblichen Komplexbildner,
wie EDTA, sind inzwischen wegen mangelnder biologischen Abbaubarkeit aus den Formulierungen
weitgehend ersetzt. Alternativen sind z. B. bestimmte Eiweißhydrolysate, deren Biuretstrukturen
für die Komplexierung von Kupfer besonders geeignet sind. Als Stabilisatoren dienen
in vielen Fällen noch Phosphonate.
[0069] Enzyme sind fast unverzichtbare Inhaltsstoffe in Universalwaschmitteln und in vielen
anderen Formulierungen für das Waschen und Reinigen. Eingesetzt werden Pankreatin
(Trypsin), Proteasen, Amylasen, Cellulasen und Lipasen.
[0070] Proteasen bauen - meist hochmolekulare - Eiweißverschmutzungen, wie Blut- und Eiflecken,
ab, die durch Tenside allein von der Faser nicht gelöst werden können. Die meist mit
Proteasen gemeinsam eingesetzten a-Amylasen dienen sowohl dem Abbau des stärkehaltigen
Schmutzes als auch der Spaltung der durch Stärke selbst sowie deren Abbauprodukte,
die Dextrine, vermittelten klebstoffartigen Bindung zwischen Faser und Partikelschmutz.
[0071] Die Cellulasen (celluloseabbauende Enzyme) ermöglichen nicht nur die Reinigung, sondern
auch das "Erweichen" und eine Farbauffrischung von Baumwolltextilien.
[0072] Lipasen, also fettspaltende Enzyme, haben Bedeutung für die Verstärkung der Waschkraft.
Sie können vor allem dazu beitragen, einen erhöhten Tensideinsatz bei niedrigen Waschtemperaturen
in Grenzen zu halten.
[0073] Optische Aufheller, auch (Fluoreszenz)-Weißtöner (fluorescent whitening agents, FWA)
genannt, absorbieren den für das menschliche Auge nicht sichtbaren UV-Anteil des Sonnenlichts
im Wellenlängenbereich um 350 nm und emittieren blaue (je nach Struktur auch blaugrüne)
Fluoreszenzstrahlung um 440 nm (500 nm). Die Fluoreszenzstrahlung der z. B. auf textile
Fasern aufgezogenen Weißtöner addiert sich zum reflektierten sichtbaren Licht, sodaß
nicht nur ein etwaiger Gelbstich eines an sich weißen Gewebes, wie er nach mehrfacher
Nutzung und Reinigung auftreten kann, wieder zu Weiß "ergänzt", sondern insgesamt
auch ein intensiveres, ein "strahlenderes" Weiß erzielt wird.
[0074] Insbesondere Stilbenderivate sind geeignet. Daneben spielen noch Cumarin- und Chinolon-
(Carbostyryl-) sowie 1,3-Diphenylpyrazolin-Strukturen, Naphthalindicarbonsäure- und
Zimtsäure-Derivate sowie Kombinationen von Benzoxazol- oder Benzimidazol-Strukturen
mit konjugierten Systemen eine bestimmte Rolle.
[0075] Jüngst werden in Waschmitteln auch Polymere eingesetzt, welche die Farbübertragung
von einem Gewebe auf ein anderes verhindern. Dafür eignen sich vor allem spezielle
Polyvinylpyrrolidone und Homopolymere des Vinylimidazols. In Universalwaschmittel-Formulierungen,
die Farbübertragungsinhibitoren enthalten, wird dafür auf Bleichsysteme und auf Weißtöner
meist verzichtet.
[0076] Carbonat wie Soda dient der Verstärkung der Waschwirkung (Alkalireserve).
[0077] Füllstoffe, wie z. B. Natriumsulfat, können zur Verbesserung der Handhabbarkeit und
Rieselfähigkeit zugegeben werden.
[0078] Weiteres Silikat, z. B. Wasserglas, wirkt als Korrosionsinhibitor; oder z. B. Magnesiumsilicat,
wirkt (wie Phosphonat) als Stabilisator. Amorphe und kristalline Disilikate können
aber neuerdings auch Einsatz als Cobuilder und in Spezialwaschmittel als Hauptbuilder
finden.
[0079] Hydroxycarbonsäuren können als Cobuilder neben Polymer und Zeolith A eingesetzt werden
und zwar übernehmen sie eine sogenannte Carrier-Funktion für Ca-Ionen.
[0080] Vergrauungsinhibitoren suspendieren den abgelösten Schmutz in der Waschflotte.
[0081] Phosphate können als Hauptbuilder neben Zeolith A in p-reduzierten Formulierungen
eingesetzt werden bzw. in geringeren Mengen übernimmt Phosphat als Carrier Cobuilderfunktion
im Waschmittel.
[0082] Lösevermittler finden bevorzugt Einsatz in flüssigen Waschmitteln. Geeignet sind
z. B. Polyethylenglykole mit unterschiedlichen Polymerisationsgraden und molarer Masse
zur Mischung mit Tensiden, Alkohol oder Wasser.
[0083] Desweiteren können noch übliche oder neuere Komponenten in den Waschmittelzusammensetzungen
enthalten sein, wie z. B. Farbstoffe, Parfümöle, Weichmacher oder die oben beschriebenen
Farbübertragungsinhibitoren.
[0084] Die Erfindung wird im folgenden an Hand von Beispielen und Figuren näher ausgeführt.
[0085] Es zeigen
Fig. 1 ein NMR-Spektrum eines erfindungsgemäß einzusetzenden Polymeren;
Fig. 2 ein NMR-Sepktrum des Polymeren aus Fig. 1 nach Dialyse;
Fig. 3 Vergrauungswerte nach der 10. Wäsche;
Fig. 4 Vergrauungswerte nach der 25. Wäsche;
Fig. 5 Inkrustationswerte nach der 10. Wäsche;
Fig. 6 Inkrustationswerte nach der 25. Wäsche;
Fig. 7 Vergleichende Waschversuche ohne Zeolith, Vergrauungswerte nach der 10. Wäsche;
Fig. 8 Vergrauungswerte nach der 25. Wäsche;
Fig. 9 Inkrustationswerte nach der 10. Wäsche; und
Fig. 10 Inkrustationswerte nach der 25. Wäsche.
Herstellung der Polycarboxylate
Beispiel 1
[0086] In einem mit Kühler, Rührer und Temperiervorrichtungen ausgestatteten Reaktor werden
720 Gewichtsteile VE-Wasser und 424 Teile H
20
2 (50 %) vorgelegt und auf 70 ° C aufgeheizt. Unter starker Rührung werden durch getrennte
Leitungen 950 Teile Acrolein, 245 Teile Acrylsäure und 424 Teile 50 %iges H
20
2 vier Stunden lang gleichzeitig dosiert. 105 Minuten nach Zuleitungsanfang beginnt
die Dosierung von insgesamt 1000 Teilen VE-Wasser, die zu 300 Teile/Stunde hineinfließt.
[0087] Nach sieben Stunden Gesamtreaktionszeit wird die Temperatur für eine dreistündige
Nachreaktion auf 95
° C gebracht.
[0088] Nach Abkühlung wird der Reaktorinhalt durch NaOH-Lösung auf pH 7 - 9 eingestellt.
[0089] Dabei entsteht eine 35,1 %ige Polymerlösung mit einer Viskosität von 400 mPa.s. Das
Polymerisat weist ein mittleres Molekulargewicht von 8000 g/mol auf.
[0090] Durch 1 H-NMR einer dialysierten Probe werden ung. 12 Gew.-% der Struktur -CH
2-CH-(COO-CH
2-CH
2- )
rCOOR'-nachgewiesen.
Beispiel 2
[0091] In einem ähnlichen Reaktor wie im Beispiel 1 werden 450 Teile VE-Wasser und 150 Teile
50 %iges H
20
2 vorgelegt und auf 90 ° C aufgeheizt. Unter starker Rührung werden 525 Teile Acrylsäure,
225 Teile Acrolein und 150 Teile 50 %iges H
20
2 drei Stunden lang in den Reaktor geleitet. Danach wird die Temperatur auf 97°C eingestellt
und noch fünf Stunden lang nachreagieren lassen. Nach Abkühlung erhält man eine 50,2
%ige Polymerlösung mit einer Viskosität von 1800 mPa.s. Das Polymer besitzt Mw = 25.000
g/mol. Die Struktur -CH
2-CH-(COO-CH
2-CH
2-)
rCOOR'- kann zu ung. 10 Gew.-% durch 1H-NMR nachgewiesen werden.
Beispiel 3
[0092] Mit einem ähnlichen Verfahren wie im Beispiel 2 werden als Monomere 600 Teile Acrylsäure
und 150 Teile Acrolein verwendet. Die Dosierzeit beträgt 2 h. Die gewonnene 50,5 %ige
Polymerlösung besitzt eine Viskosität von 2200 mPa.s. Das Polymer hat ein mittleres
Molekulargewicht von 20.000 g/mol. Die Struktur -CH
2-CH-(COO-CH
2-CH
2-)
rCOOR'- kann zu ung. 4 Gew.-% durch 1 H-NMR nachgewiesen werden.
Beispiel 4
[0093] Nach dem Verfahren von Beispiel 2 werden als Monomere 675 Teile Acrylsäure und 75
Teile Acrolein benutzt. Die erhaltene 52,5 %ige Lösung mit einer Viskosität von 6700
mPa.s beinhaltet ein Polymerisat mit Mw = 21.000 g/mol und ung. 1 Gew.-% der Struktur
-CH
2-CH-(COO-CH
2-CH
2-)
rCOOR'-.
Beispiel 5
[0094] In einem Reaktor wie nach Beispiel 1 werden 200 Gew.-Teile VE-Wasser vorgelegt und
auf 95 °C aufgeheizt. Innerhalb von zwei Stunden werden eine Lösung aus 53 Teilen
Natriumperoxodisulfat in 320 Teilen VE-Wasser, 510 Teilen β-Carboxyethylacrylat, 90
Teilen Acrylsäure und 320 Teilen VE-Wasser unter starker Rührung gleichzeitig zugeleitet.
Anschließend erfolgt 1,5 Stunden lang eine Nachreaktion bei 98 - 100°C.
[0095] Die erhaltene wasserdünne 42,1 %ige Lösung ist trüb und neigt zu Phasentrennung;
nach neutraler Einstellung durch 1M NaOH wird eine vollständige Löslichkeit erreicht.
Das Polymer besitzt ein Mw von 5200 g/mol und beinhaltet laut NMR-Auswertung ung.
85 Gew.-% der Struktur -CH
2-CH-(COO-CH
2-CH
2- ),COOR'-.
Beschreibung der Waschmittelrezepturen
[0096] Von besonderer praktischer Bedeutung ist die Anwendung der Copolymere auf Acrylsäure/Acroleinbasis
in Waschmitteln, da sie die Nachteile der bekannten Waschmittel wesentlich vermindern.
Diese erfindungsgemäßen Waschmittel enthalten neben den neuartigen Copolymeren auch
konventionelle Substanzen, die im folgenden detailierter beschrieben werden sollen:
A) Tenside
[0097] Der Anteil der Tensidkomponente an der Gesamtwaschmittelrezeptur beträgt zwischen
5 - 40 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 7 - 30 Gew.-% und besonders zwischen 10 - 20
Gew.-%. Zum Einsatz kommen sowohl anionische wie auch nichtionische Tenside. Der Anteil
der anionischen Tenside sollte mindestens 5 Gew.-% betragen und liegt bevorzugt im
Bereich zwischen 5 - 10 Gew.-%. Als anionische waschaktive Substanzen besitzen besonders
Sulfate und Sulfonate eine praktische Bedeutung. Zu den Sulfonaten gehören beispielsweise
Alkylbenzolsulfonate vorzugsweise mit geradkettigen Alkylresten, Olefin-, Alkan-oder
auch Fettsäureestersulfonate.
[0098] Als Tenside vom Sulfattyp sind Fettalkoholsulfate z. B. aus Kokosfett- oder Talgfettalkoholen
zu nennen.
[0099] Zu den nichtionischen Tensiden gehören z. B. Polyethylenoxid-Kondensationsprodukte
von primären und sekundären aliphatischen Alkoholen, Alkylphenolen oder auch Alkypolyglycoside
im Bereich zwischen 0 - 20 Gew.-% bevorzugt zwischen 0 - 10 Gew.-%.
B) Builder-Komponenten
[0100] Das Waschmittel sollte ein oder mehrere Waschmittelbuilder enthalten. Aus dem Bereich
der lonenaustauscher sind hier vorzugsweise synthetische Natriumaluminiumsilikate
vom Zeolith A-Typ zu nennen. Geeignet ist ferner Zeolith NaX oder Zeolith P sowie
Mischung aus den genannten Verbindungen. Dieser Waschmittelbestandteil ist in der
Rezeptur mit 5 - 50 Gew.-% bevorzugt mit 10 - 30 Gew.-% vertreten.
[0101] Die erfindungsgemäßen Polycarboxylate werden im Bereich von 0,1 - 20 Gew.-%, vorteilhaft
zu mind.
[0102] 0,5 Gew.-%, bevorzugt zu mind. 1 Gew.-%, insbesondere jedoch im Bereich von 2 - 10
Gew.-% eingesetzt.
[0103] Weitere anorganische Builder wie Na- oder K-Carbonat oder Silikate (in kristalliner
und amorpher Form) können das Buildersystem ergänzen oder vervollständigen. Beide
Substanzarten können je im Bereich zwischen 0 - 30 Gew.-%, bevorzugt aber zwischen
3 - 15 Gew.-% eingesetzt werden.
[0104] Auch komplexbildende Substanzen wie Nitrilotriessigsäure, deren Anteil 0 - 10 Gew.-%,
bevorzugt 0,5 - 5 % beträgt sowie Di- oder Polyphosphonsäuren im Bereich zwischen
0 - 5 Gew.-% vorzugsweise 0,1 - 1 % oder Derivate der Hydroxycarbonsäuren wie Citrat
oder Tartrat im Bereich zwischen 0 - 20 %, bevorzugt zwischen 2 - 10 % sind als Builderkomponenten
einsetzbar.
[0105] Phosphate können in einem Bereich von 0 - 30 % eingesetzt werden.
C) Bleichmittel/Bleichmittelaktivatoren
[0106] Bei den in Wasser H
20
2 liefernden Bleichmitteln haben besonders Natriumperborattetrahydrat bzw. Monohydrat
oder gecoatete Percarbonate eine praktische Bedeutung. Sie werden im Bereich zwischen
0 - 30 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 10 - 25 Gew.-% eingesetzt.
[0107] Als Bleichmittelaktivatoren für Perverbindungen sind organische N-Acyl bzw. O-Acylverbindungen
wie z. B. TAED von praktischer Bedeutung. Sie werden im Bereich zwischen 0 - 10 Gew.-%,
vorzugsweise von 2 - 8 Gew.-% eingesetzt.
D) Enzyme
[0108] In die Waschmittelrezeptur können weiterhin Enzyme eingearbeitet werden, die für
bestimmte Schmutzarten spezifisch sind, beispielsweise Proteasen, Amylasen oder Lipasen.
Bevorzugt werden Kombinationen aus
[0109] Enzymen mit verschiedener Wirkung eingesetzt. Ihr Anwendungsbereich liegt zwischen
0 - 3 Gew.-%, bevorzugt im Bereich zwischen 0,3 - 1 Gew.-%.
E) Optische Aufheller
[0110] Waschmittel können als optische Aufheller insbesondere Derivate der folgenden Verbindungen
enthalten: Stilbene, Biphenylstilbene, Diphenylpyrazoline, Kumarin oder Kombinationen
aus Benzoxazol oder Benzamidozol. Sie werden im Bereich von 0 - 5 Gew.-%, vorzugsweise
im Bereich 0,1 - 0,3 % eingesetzt.
F) Zusätzliche Vergrauungsinhibitoren
[0111] Die Waschmittel können noch zusätzlich Vergrauungsinhibitoren enthalten, die den
von der Faser abgelösten Schmutz in der Waschflotte suspendieren. Als Beispiel sind
hier Methyl- oder Carboxymethylcellulosen zu nennen. Ihr Anteil im Waschmittel kann
0 - 5 Gew.-%, insbesondere 0,5 - 1,5 Gew.-% betragen.
G) Entschäumer
[0112] Schauminhibitoren werden im allgemeinen in Mengen von 0 - 8 Gew.-% eingesetzt. Gebräuchlich
sind hier Seifen, Silikonöle oder auch hydrophobe Kieselsäuren. Bei nichttensidartigen
Entschäumern reichen wegen der im Vergleich zu Seifen stärkeren Wirkung allgemein
Mengen von 0 - 3,5 Gew.-%.
[0113] Durchführung von Waschversuchen
[0114] Die gute Wirkung der neuen oben beschriebenen Copolymere konnte in vergleichenden
Waschtests mit marktüblichen Waschmittelpolymeren festgestellt werden. Bei den Marktprodukten
(MP) handelte es sich um ein Homopolymer (MP1) auf Polyacrylatbasis und einem Mw von
120.000 g/mol und einem Copolymer (MP2) auf Basis Acryl/Maleinsäure (etwa 30/70) mit
Mw = 70.000 g/mol. In diesen Produkten war die Struktur -CH
2-CH-(COO-CH
2-CH
2-)
rCOOH- nicht nachweisbar.
[0115] Diese Produkte wurden in vergleichenden Waschtests nach DIN 44983 mit den Copolymeren
aus Beispiel 1 bis Beispiel 5 (in den folgenden Abbildungen als B1, B2, B3, B4, B5
beschrieben) getestet.
A) Zusammensetzung der Waschmittel (Gew.-%)
[0116] Die in den Waschmitteln eingesetzten Polymere wurden mit NaOH neutralisiert und resultierten
in einem Aktivwirkstoffgehalt von 40 - 54 %.
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1994/32/DOC/EPNWA2/EP94101210NWA2/imgb0011)
[0117] In der Waschmittelrezeptur wurden nur die Polymere variiert, die anderen Waschmittelinhaltsstoffe
wurden für jede Rezeptur gleichgehalten. Der Aktivgehalt der eingesetzten Polymere
wurde auf 4 % berechnet. Der Ausgleich in der Rezeptur, bedingt durch den unterschiedlichen
Feststoffgehalt der Polymere, wurde durch Sulfat erreicht.
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1994/32/DOC/EPNWA2/EP94101210NWA2/imgb0013)
B) Waschbedingungen
[0118] Die Waschbedingungen sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt:
Waschmaschinentyp: Miele W 763
Programm: Koch- /Buntwäsche ohne Vorwäsche
Temperatur / Härte: 60 °C / 20 dH
Waschmittelmenge: 130 g (10,0 g/I)
Ballaststoff: 20 St. Baumwolle,weiß 3 St. Frottee 2 St, Handtücher Gewicht = 3,3 kg
Weißgewebe: Frottee, Handtuch, Baumwolle und Baumwolle-grüne Streifen (WFK) 0,8 kg
Aufhärtung: zu jedem ungeraden Waschgang Blut (EMPA 111) Standard (EMPA 101) Hautfett
(WFK 10 D) Tee, (WFK 10)
Sekundärwaschvermögen: 1 Zyklus, 25 Wäschen bestimmt wurden Inkrustation und Vergrauung
nach der 10. und 25. Wäsche
[0119] Die Wäschereiforschung Krefeld (WFK) und die Eidgenössische Material Prüfanstalt
(EMPA) Schweiz verkaufen Testanschmutzungen für Waschversuche. Diese Testanschmutzungen
heißen z. B. EMPA 111 für Blutanschmutzungen etc.
3.) Ermittlung der Meßwerte zur Bestimmung des Sekundärwaschvermögens
[0120] Die Vergrauung oder Schmutzredeposition wird über die Reflexion R 457 nm mittels
eines Spektralphotometers (DC 3890) der Fa. Datacolor bestimmt. An den neuen Geweben
wird der Weißgrad als Nullwert vor dem Waschzyklus bestimmt. Die Ergebnisse der Vergrauung
sind als Remissionsminderung (Delta R = R Nullwert -R gemessen) angegeben. Pro Weißgewebe
werden 5 Meßpunkte bestimmt und daraus der Mittelwert und Streuung berechnet. Nach
DIN 44983 Teil 50 wird der LSD-Wert (Kleinste Signifikante Differenz) berechnet. Die
Rangfolge ergibt sich über eine Benotung der einzelnen an den verschiedenen Geweben
ermittelten Meßwerten.
[0121] Die Bestimmung der Inkrustation erfolgt über den Aschegehalt (Doppelbestimmung).
Je 2 g Gewebe werden in einem Vorverascher bei 500 °C (1 h lang) geglüht, und anschließend
1 h in einem Muffelofen bei 800 °C verascht. Die Tiegel werden zurückgewogen.
Ergebnisse
[0122] Vergrauung nach der 10. Wäsche (Abb. 3):
Gute Waschresultate an Frottee (F) sind besonders beim Beispiel 1 mit einem ΔR von
4,13 festzustellen. Beispiel 3 (AR = 2,81) und 5 (AR = 2,85) zeigen signifikant vergleichbare
Ergebnisse zu den Marktprodukten MP1 (AR = 2,89) und MP2 (AR = 2,75), da der LSD-Wert
0,27 beträgt. Beispiel 2 (AR = 1,47) und 4 (AR = 2,65) zeigen im Vergleich zu den
beiden Marktprodukten abfallende Leistungen an Frottee.
[0123] Am Testgewebe Baumwolle mit grünen Streifen (BW/GS) weist Beispiel 2 (ΔR = 5,26)
die besten Ergebnisse gefolgt von Beispiel 1 und 3 (beide gleichrangig: ΔR = 4,84)
und Beispiel 4 (ΔR = 3,76). Die Marktprodukte weisen eine schlechtere Vergrauunginhibierung
an diesen Geweben auf. Der AR-Wert beträgt für MP1 = 2,51 und für MP2 = 3,4. Der ermittelte
LSD-Wert lag bei 0,24.
[0124] Auch bei der Vergrauungsinhibierung am Gerstenkornhandtuch (H) zeigen die Marktprodukte
(ΔR von MP1 = 7,02 MP2 = 7,94) gegenüber den erfindungsgemäßen Beispielen eine abfallende
Leistung auf. Lediglich Beispiel 4 (ΔR = 7,61) ist mit der Leistung von MP2 signifikant
vergleichbar. Beispiel 1, 2, 3 und 5 weisen AR-Werte > 8,85 auf, Die besten Resultate
weisen Beispiel 1 (ΔR = 9,85) und Beispiel 3 (ΔR = 9,77) auf. Der LSD-Wert wurde zu
0,41 ermittelt.
[0125] An Baumwolltestgeweben (BW) zeigt Beispiel 3 (ΔR = 3,94) die besten Waschresultate
gefolgt von Beispiel 2 (ΔR = 3,41), Beispiel 1 (ΔR = 2,28) und Beispiel 5 (ΔR = 2,01).
Schlechtere Ergebnisse brachten Marktprodukt 1 (ΔR = 1,69), Beispiel 4 (ΔR = 1,35)
und Marktprodukt 2 (ΔR = 1,13). Der LSD-Wert betrug in dieser Meßreihe 0,20.
Vergrauung nach der 25. Wäsche (Abb. 4)
[0126] An Frottee zeigen die Polymere aus Beispiel 1 (AR = 6,64), Beispiel 2 (AR = 7,01)
und Beispiel 3 (AR = 6,97) die beste Vergrauungsinhibierung gefolgt von Beispiel 5
(AR = 4,94) und Marktprodukt 1 (AR = 4,76). Die schlechtesten Ergebnisse dieser Reihe
zeigen das Marktprodukt 2 (AR = 3,8) und Beispiel 4 (AR =
3,
50). Der LSD-Wert beträgt 0,53.
[0127] An BW/GS sind besonders die guten Leistungen von Beispiel 2 (AR = 8,83) und Beispiel
1 (AR = 8,39) hervorzuheben. Etwas schlechtere Waschleistungen zeigen Beispiel 3 (ΔR
= 7,65) und Beispiel 5 (ΔR = 7,34), die aufgrund des LSD-Wertes von 0,41 als gleichrangig
einzustufen sind. Einen weiteren Abfall in der Vergrauungsinhibierung zeigen Marktprodukt
2 (ΔR = 6,54), Beispiel 4 (ΔR = 6,06) und Marktprodukt 1 (5,01).
[0128] Das beste Ergebnis am Gerstenkornhandtuch zeigt Beispiel 3 (ΔR = 13,61), gefolgt
von Beispiel 1 (ΔR = 13,19), die bei einem LSD-Wert von 0,41 als gleichrangig anzusehen
sind. Beispiel 2 (ΔR = 12,6) und Beispiel 5 (ΔR = 12,42) zeigen leicht abfallende
Reflexionen und sind ebenfalls als gleichwertig anzusehen. Weiter abfallende Resultate
zeigen wieder Harktprodukt 1 (ΔR = 11,83), Marktprodukt 2 (ΔR = 10,24) und Beispiel
4 (ΔR = 9,53).
[0129] Am Testgewebe Baumwolle zeigt wiederum Beispiel 3 (ΔR = 7,92) Vorteile gegenüber
den anderen Polymeren, gefolgt von Beispiel 2 (ΔR = 7,22), Beispiel 1 (ΔR = 6,08),
Beispiel 5 (ΔR = 4,7), MP1 (ΔR = 4,45) und MP2 (ΔR = 3,67). Die Werte von Beispiel
5 und Marktprodukt 1 sind bei einem LSD-Wert von 0,27 als gleichwertig anzusehen.
[0130] In der Gesamtbeurteilung der Vergrauungsinhibierung aller untersuchten Gewebe nach
der 25. Wäsche zeigen wiederum bis auf Beispiel 4 die neu entwickelten Polymere Vorteile
gegenüber den Marktprodukten. Die Rangfolge in der Gesamtbeurteilung sieht wie folgt
aus: Vergrauungsinhibierung B3>B2>B1>B5>MP1>MP2>B4
Inkrustrierung nach der 10. Wäsche
[0131] Bei der Beurteilung der Wäscheinkrustation nach der 10. Wäsche (Abb. 5) sind eindeutig
für alle 5 Beispiele wesentliche Vorteile gegenüber den Marktprodukten aufgrund der
niedrigen Aschewerte festzustellen und zwar für alle untersuchten Gewebearten. Der
Mittelwert der Aschegehalte ermittelt aus den vier Geweben Frottee, Bauwolle/grüne
Streifen, Gerstenkornhandtuch und Bauwolle/weiß steigt mit dem Gehalt an Acrylsäure
in den einzelnen Polymeren von 0,9 % Asche (B1), 1,1 % (B2), 1,3 % (B3) auf 1,4 %
(B4). Beispiel 5 zeigt vergleichbare Ergebnisse zu B3. Die zwei Marktprodukte zeigen
dagegen abfallende Leistungen: ihr Aschegehalt liegt bei 1,9 % (MP1) und 2,0 % (MP2).
[0132] Die Rangfolge bei der Inkrustationsminderung ergibt sich zu:
B1>B2>B3=B5>B4>MP1>MP2
[0133] Dieser Vorteil bleibt auch nach der 25. Wäsche (Abb. 6) für die entwickelten Polymer-Typen
erhalten. Während sich für die neuen Polymere die Aschegehalte gegenüber der 10. Wäsche
nur geringfügig zwischen 0,1 und 0,2 % (B1 = 1,1 %, B2 = 1,2 %, B3 = 1,4 %, B4 = 1,5
%, B5 = 1,4 %) ändern, weisen die Marktprodukte Inkrustationswerte von 3,4 % (MP1)
und 3,2 % (MP2) auf.
[0134] Die Rangfolge der neu entwickelten Polymere bleibt wie nach der 10. Wäsche bestehen,
lediglich die Rangfolge der Marktprodukte dreht sich um:
B1>B2>B3=B5>B4>MP2>MP1
Waschversuche ohne Zeolith A
[0135] Diese Waschversuche zeigen, daß die erfindungsgemäß einzusetzenden Polymeren ihre
überlegene Wirkung insbesondere zusammen mit Zeolithen erreichen. Die o. a. Waschmittelrezeptur
wurde für den folgenden Versuch wieder als Grundlage gewählt. Lediglich wurde der
Zeolith A durch die Waschalkalien Natriumcarbonat und Natriumdisilikat ersetzt. Als
Polymer wurde Beispiel B1 und das Marktprodukt MP1 gewählt. Da Wessalith CS ein granulierter
Zeolith A ist, der neben Zeolith A noch 2 % CMC, 1,7 % NaS0
4 und 2,6 % Niotensid enthält, wurden diese Stoffe den entsprechenden Produktgruppen
zugerechnet, so daß sich die Rezepturen von den Aktivsubstanzen nur im Buildergehalt
unterscheiden.
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1994/32/DOC/EPNWA2/EP94101210NWA2/imgb0014)
Ergebnisse:
[0136] Vergrauung nach der 10. Wäsche (Abb. 7)
[0137] Gute Waschresultate an Frottee (F) konnten mit Rezeptur B1a bei einem ΔR-Wert von
4.61 erreicht werden. Abfallende Leistungen zeigten MP1 b (ΔR = 1,77) gefolgt von
B1 b (ΔR = 1.05) gefolgt. Der LSD-Wert lag bei 0.6.
[0138] Am Testgewebe Baumwolle mit grünen Streifen schnitt ebenfalls B1a (ΔR = 4,74) am
besten ab, gefolgt von Rezeptur B1 b (ΔR = 1,08) und MP1 b (ΔR = 0,63) bei einem LSD-Wert
von 0,24.
[0139] Auch beim Gerstenkornhandtuch (H) bestätigt sich die gute Leistung von Rezeptur B1a
(ΔR = 10,51). Die Vergrauunungswerte von B1 und MP1 sind mit ΔR = 6.58 und 6,56 bei
einem LSD-Wert von 0.37 als gleichrangig anzusehen.
[0140] Der gleiche Trend zeigt sich am Testgewebe Baumwolle (BW). B1a zeigt den besten Wert
mit ΔR = 3.39, gefolgt von B1B und MP1b, die bei einem LSD-Wert von 0.26 mit ΔR =
0,53 und 0,44 als gleichrangig anzusehen sind.
[0141] Rangfolge: B1a>B1b=MP1b
Vergrauung nach 25 Wäschen (Abb. 8)
[0142] Nach 25 Wäschen zeigt Rezeptur B1a mit ΔR = 6,78 an Frottee immer noch die besten
Ergebnisse, gefolgt von Formulierung MP1b und B1b die mit ΔR = 0,88 und 0,59 bei einem
LSD-Wert von 0,48 gleichrangig sind.
[0143] Der gleiche Trend zeigt sich am Gewebe Baumwolle/grüne Streifen. Der LSD-Wert beträgt
0,3, die ΔR-Werte von B1 betragen 8,49, von B1b 0,37 und von MP1 b 0,23.
[0144] Beim Gerstenkornhandtuch zeigt Rezeptur B1a mit ΔR = 13,34 die besten Ergebnisse
gefolgt von Formulierung 81 b (ΔR = 4,38) und MP1 b mit ΔR = 3,2. Der LSD-Wert beträgt
0,43.
[0145] Am Baumwollgewebe zeigt wiederum MP1b (ΔR = -1,68) die schlechteste Waschleistung.
Bessere Ergebnisse zeigen Formulierung B1 b (ΔR = -1,4) und B1 b (ΔR = 6,26). Der
LSD-Wert ist 0,23.
[0146] Rangfolge:B1a>B1b>MP1b
Inkrustationen 10. Wäsche (Abb. 9)
[0147] Die geringsten Aschegehalte an den Geweben Frottee, Baumwolle/grüne Streifen, Gerstenkornhandtuch
und Baumwolle zeigt mit Werten von 0,7 %, 1,1 %, 0,7 % und 0,8 % Beispiel B1a mit
einem Mittelwert aus allen Testgeweben von 0,8 %. Abfallende Leistungen zeigt Formulierung
B1 b mit Aschegehalten von 1,8 % (Frottee), 2,9 % (Baumwolle/grüne Streifen), 4,2
% (Gerstenkornhandtuch) und 3,5 % (Baumwolle). Der Mittelwert beträgt 3,1 %. Die Aschegehalte
von Beispiel MP1b zeigten bei den gleichen Anschmutzungen folgende Werte: 2,2 % (Frottee),
4,0 % (Baumwolle/grüne Streifen), 4,7 % (Gerstenkornhandtuch) und 4,0 % (Baumwolle).
Der Mittelwert liegt bei 3,7 %.
Rangfolge: B1a>B1b>MP1b b
Inkrustation 25. Wäsche (Abb. 10)
[0148] Es zeigte sich die gleiche Rangfolge wie nach 10 Wäschen. Beim Beispiel B1a erhöhten
sich die Inkrustation an den verschiedenen Geweben nach 25 Wäschen auf 0,9 % (Frottee),
1,5 % (Baumwolle/grüne Streifen), 1,4 % beim Gerstenkornhandtuch und beim Baumwollgewebe.
Der Mittelwert liegt bei 1,3 %. Wesentlich höhere Inkrustation treten bei den Rezepturen
B1 und MP1 b auf. Formulierung B1 zeigte folgende Ergebnisse 4,2 % Rückstand beim
Frottee, 5,5 % bei Baumwolle/grüne Streifen, 9,2 % beim Gerstenkornhandtuch und 8,8
% beim Baumwollgewebe. Der Mittelwert aus allen Ascherückständen betrug 6,9 %. Für
Formulierung MP1b wurden folgende Werte erhalten: 4,9 % für Frottee, 6,1 % bei Baumwolle/grüne
Streifen, 9,2 % beim Gerstenkornhandtuch und 8,7 % für Baumwolle. Der Mittelwert liegt
bei 7,2 %.
Rangfolge: B1a>B1b>MP1b b
Ergebnis
[0149] B1 a ist B1 b und MP1 b deutlich überlegen, B1 b zeigt gegenüber MP1 b kaum Vorteile.