[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Konfektionieren
von Biber-Doppelformlingen nach der Grundformgebung und vor dem Brennen.
[0002] Derartige Verfahren und Vorrichtungen gehören zum Stande der Technik, wobei, je nach
Geschmack und Zusammensetzung der Ausgangsmasse, dieses oder jenes Verfahren vorgezogen
wird.
[0003] Die vorliegende Erfindung bezweckt, in diesem Sinne ein neues Verfahren und eine
neue Vorrichtung zu schaffen, welche nicht nur sehr kostengünstig ist, sondern äusserst
zuverlässig und leicht einstellbar, um den Wünschen des Betreibers Rechnung zu tragen.
[0004] In diesem Sinne zeichnet sich das erfindungsgemässe Verfahren durch einen der Ansprüche
1 und 2 und die Vorrichtung durch einen der Ansprüche 3 bis 10 aus.
[0005] Die Erfindung wird anschliessend beispielsweise anhand einer Zeichnung erläutert.
[0006] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Schneidvorrichtung für Doppelbiberziegelformlinge, von der Einlaufseite her gesehen,
- Fig. 2
- einen Ausschnitt aus dem anderen Ende der Schneidvorrichtung mit dem Kreisbogenschneidteil,
- Fig. 3
- eine Aufsicht auf die Schneidvorrichtung,
- Fig. 4
- einen gebrannten Doppelbiberziegel in Seitenansicht,
- Fig. 5
- den Doppelbiberziegel nach Fig. 4 von hinten,
- Fig. 6
- eine Darstellung eines Trennorgans,
- Fig. 7
- eine Stanzvorrichtung für Doppel-Biberziegelformlinge, von der Einlaufseite her gesehen,
- Fig. 8
- eine perspektivische Darstellung der Stanzvorrichtung gemäss Fig. 7.
[0007] Die Schneidvorrichtung zum Formschneiden von Doppel-Biberziegelformlingen weist einen
Rahmen 1 auf, welcher mit Halterungen 2 zu dessen Befestigen ausgerüstet ist. Im Rahmen
1 ist ein Kreisbogenschneider 4 am Ausgangsende des Schneiders angeordnet, wobei in
Fig. 2 ein auslaufender Formling 5 dargestellt ist.
[0008] An der Eingangsseite des Schneiders befindet sich eine Nasenschneidvorrichtung 7.
Dort sind Strangführungswalzen 9 vorgesehen, welche den auf einer Zuführbühne 20 zugeführten
Strang in die richtige Bearbeitungslage bringen. Wie in Fig. 1 ersichtlich, sind obere
Schneidstifte 10 angeordnet, die mit einem Schneidgestänge 11 verbunden sind. Dieses
Gestänge 11 ist über eine Schwenkachse 12 mit einem Schneidgestänge 13 oben verbunden,
welches seinerseits mit der Kolbenstange eines oberen Luftzylinders 15 schwenkbar
gekuppelt ist. Die beiden oberen Schneidstifte 10 sind spiegelbildlich angeordnet,
ebenso die sie betätigenden Gestänge 11, 13 und Luftzylinder 15, wobei deren Steuerung
zentral über ein Ventil erfolgt, welches seinerseits über eine elektronische Steuerung
gesteuert wird (nicht dargestellt).
[0009] Das gleiche gilt für untenliegende Schneidstifte 17, welche mit entsprechenden Schneidgestängen
18 und einem unteren Luftzylinder 19 wirkverbunden sind.
[0010] Der Kreisbogenschneider 4 ist mit einem Kolbenzylinderaggregat 22 ausgerüstet, dessen
Kolbengestänge 23 über einen Bolzen 25 mit einem Schwenkarm 24 verbunden ist, dessen
freies Ende auf eine Schwenkwelle 26 geklemmt ist. Die Schwenkwelle 26 ist in zwei
Lagern 28 drehbar gelagert, welche Lager 28 ihrerseits mit auf- und abbewegbaren Stützen
29 verbunden sind. Mit Hilfe zweier Feststützen 30 ist über eine Kettenspanneinrichtung
31 ein entsprechendes Spannen oder Lockern der beiden Ketten 36 ermöglicht. Aussen
an den beiden Lagern 28 ist je ein oberes Kettenrad 32 an der Schwenkwelle 26 befestigt.
Entsprechende untere Kettenräder 35 sind mittels Lagerbolzen 34 in Festlagern 33 drehgelagert.
Auf der Schwenkwelle 26 sind zwei Schwenkhebel 38 befestigt, deren freie Enden in
Querrichtung mittels eines Schneidedrahtes 39 verbunden sind. Eine Spannvorrichtung
40 ermöglicht das Spannen des Schneidedrahtes 39. Im Bereich der Schneidedrahtenden
ist je eine Vorschneidrolle 42 zum Fasen des gerundeten Kopfteiles des Ziegels vorgesehen.
[0011] Die Fig. 4 und 5 zeigen einen gebrannten Doppelbiberziegel 45 mit je einem Biberziegel
47 und 48, welche zum Verlegen je zwei Nasen 49, 49 bzw. 50, 50 aufweisen. Zwei Endverbindungsstege
51 und 52 sowie ein Mittelsteg 61 bilden mit den Biberziegeln 47 und 48 den Rohling.
Die Nasen 49 und 50, welche Teil des Endverbindungssteges 52 bilden, sind nach Durchlaufen
der Nasenschneidvorrichtung durch eine Trennfuge 62 voneinander getrennt. SOLL-Bruchkerben
53 zwischen dem Endverbindungssteg 52 und den Biberziegeln 47 und 48 erlauben ein
sicheres Trennen der beiden Biberziegel 47 und 48 am Schluss des Herstellungsvorganges.
Dem gleichen Zweck dienen auch SOLL-Bruchkerben 56 am Mittelsteg 61 (Fig. 5).
[0012] Das vordere Ende des Biberziegels ist ein Rundende 59, dessen Form durch die Bewegung
des Schneidedrahtes 39 festgelegt ist und verändert werden kann. Das hintere Ende
ist als Flachende 58 ausgebildet.
[0013] In Fig. 6 ist ein Trennorgan in Form eines Schneidstiftes 65 dargestellt, mit einem
Kopf 66 und einem Schaft 67. Zur Halterung und Verstärkung ist eine Einspannfassung
68 vorgesehen.
[0014] Das Schneiden des ankommenden Doppel-Biberziegelformlings geht wie folgt vor sich:
[0015] Der Doppel-Biberziegelrohling gelangt z.B. abgelängt über die Zuführbühne 20, zwischen
die beiden Führungswalzen 9. Bei gleicher Ausbildung des Formlings oben und unten
befinden sich die Schneidstifte 10 und 17 in ihrer offenen Lage. Deren seitlicher
Abstand ist so eingestellt, dass sie beim Fortbewegen die Endverbindungsstege 52 in
der in Fig. 4 ersichtlichen Weise auf einem Grossteil der Dicke der Verbindungsstege
durchtrennen. Der Kopf 66 der Schneidstifte 65 bzw. 10 und 17 sichern eine gute Trenn-Nut,
welche beim späteren Trennen der Ziegel ein relativ glattes Brechen der Verbindungsstege
52 sicherstellt.
[0016] Wenn diese SOll-Bruchkerben 53 in der gewünschten Länge erstellt sind, werden die
Stifte 10 und 17 auf schräger Bahn in ihre Schliessstellung gesteuert und dabei etwas
gegen das Ziegelinnere abgesenkt. Beim Weiterbewegen des Formlings entsteht dann eine
durchgehende Trennfuge 62, derart, dass beim späteren Auseinanderbrechen des gebrannten
Doppelziegels oben und unten je ein Nasenpaar 49, 49 bzw. 50, 50 besteht.
[0017] Der Mittelverbindungssteg 61 ist ebenfalls mit SOLL-Bruchkerben 53 versehen, welche
allerdings schon beim Formen des Formlings erzeugt werden.
[0018] In der entsprechenden Lage des vorgeschobenen Formlings tritt auch der Kreisbogenschneider
4 in Funktion, indem der Schneidedraht 39 den Rohling im Sinne der Fig. 4 rundet.
Dabei fasen die beiden Vorschneidrollen 42 die Aussenkanten der Ziegel, was sicherstellt,
dass beim Schneidvorgang keine unregelmässigen Ränder entstehen.
[0019] Der grosse Vorteil der Trennstifte mit Kopf besteht darin, dass kein Kleben des Materials
erfolgt und der Uebergang der SOLL-Bruchfugen ins Material derart erfolgt, dass eine
sichere und schädigungslose Trennung der Ziegel möglich ist.
[0020] Um die Bearbeitung des Ziegelformlings an diesem auch örtlich richtig zu garantieren,
ist vor dem Einlauf in die Schneidvorrichtung eine Messwalze angeordnet.
[0021] Das Bogenschneiden des Formlings erfolgte bisher insbesondere mit Schablonen, ein
relativ kompliziertes Verfahren.
[0022] Die beschriebene Kreisbogenschneidvorrichtung arbeitet schablonenlos mit dem Drahtschneider,
was eine wesentliche Vereinfachung der Anlage und ein sichereres Arbeiten ermöglicht.
[0023] Es ist grundsätzlich auch möglich, die Durchlaufrichtung des Rohlings durch den Schneider
zu ändern und diesen beim Kreisbogenschneider einlaufen zu lassen.
[0024] In den Fig. 7 und 8 ist eine Trennvorrichtung dargestellt, welche auf dem Prinzip
des Stanzens statt des Schneidens beruht. Verbindungsrahmen 80 sorgen für eine stabile
Konstruktion. Obere Stanzmesser 83 sind mittels Befestigungsschrauben 84 in einer
Halterung 81 eingebaut. Die Führung der Stanzmesser, sowohl der oberen 83 als auch
der unteren 87, erfolgt über vier Gleichlaufsäulen 85, auf denen sich über lineare
Kugellager 100 die Stanzmesser 83 bzw. 87, sicher geführt, auf und ab bewegen. Die
Bewegung dieser Messer erfolgt über Schwenkarme 90 sowie Lagergehäuse-Drehgestänge
91, welche Stanzmesser über diese Gestänge miteinander synchronisiert sind. Die Einstellung
der Stanzmesser erfolgt über Verstellschrauben 94. Gleichlaufgestänge 95 verhüten
eine asymmetrische Belastung der Stanzmesser. Die Bewegung wird pneumatisch von einem
Kolben/Zylinder-Aggregat 97 vorgenommen, wobei entsprechende Kugelkopflager 98 für
praktisch reibungslose Uebertragung sorgen. Die Kolben/Zylinder-Aggregate 97, vier
an der Zahl, sind auf einer Zylinderhalterung 101 befestigt.
[0025] Wie die beiden Figuren zeigen, sind die Stanzmesser 83 und 87 entsprechend der gewünschten
Stanzform im Doppelbiberrohling ausgebildet, wobei für die Trennung der Nasen die
Stanzmesser nahe beieinander liegen und für das Stanzen der SOLL-Bruchkerben einen
entsprechenden Abstand zeigen.
[0026] Die Konfektionierung der Doppel-Biberformlinge mittels der Stanzmesser erfolgt mit
einer gegenläufigen Bewegung der Stanzmesser. Sie ist daher sehr einfach und ermöglicht
ein rasches kontinuierliches Arbeiten der Anlagen.
[0027] Auf welche Weise eine derartige Konfektionierung erfolgt, hängt von der Tonqualität
ab, wobei das Stanzen ein gleichmässiges Fasen sicherstellt. Der Stanzvorrichtung
schliesst sich normalerweise eine Schneidvorrichtung zum Bogenschneiden an, wie diese
anhand der Fig. 1 bis 5 erläutert wurde.
[0028] Auf die gleiche Weise erfolgt das Konfektionieren von stranggezogenen Doppelfalzziegeln,
für welche die vorliegenden Ansprüche ebenfalls Geltung haben.
1. Verfahren zum Konfektionieren von Biber-Doppelformlingen nach der Grundformgebung
und vor dem Brennen, wobei die beiden Biberformlinge durch zwei Endverbindungsstege
und mindestens einen Zwischensteg miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet,
dass man den Strang oder den auf Ziegellänge abgetrennten Rohling in eine Trennvorrichtung
leitet, aus dessen zwei Endverbindungsstegen (51, 52) bei praktisch konstanter Vorschubgeschwindigkeit
des Doppelformlings die Nasen (49, 50) von den beiden Endverbindungsstegen trennt
und für diese in Längsrichtung mindestens je eine SOLL-Bruchkerbe (53) bildet.
2. Verfahren, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass man die Trennvorgänge durch Schneiden und/oder Stanzen
vornimmt, wobei man die Stanzvorgänge in einem einzigen Arbeitsgang ausführt.
3. Vorrichtung zur Konfektionierung von Biber-Doppelformlingen nach der Grundformgebung
und vor dem Brennen, dadurch gekennzeichnet, dass diese in Bewegungsrichtung des Doppelformlingstranges
beim Konfektionieren im wesentlichen eine mitlaufende, den Rohling bearbeitende Bewegung
ausführt, um anschliessend mit einer arbeitslosen Rückbewegung in die Arbeits-Ausgangslage
zurückzukehren.
4. Vorrichtung, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Paar sich gegenüberliegender Trennorgane
(10, 17) angeordnet ist.
5. Vorrichtung, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach einem der
Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennnzeichnet, dass die Trennorgane (10, 17) als Trennstifte
ausgebildet sind und vorzugsweise einen Schaft (67) und einen Kopf (66) aufweisen.
6. Vorrichtung, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach einem der
Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennstifte längenverstellbar
in Einspannungen (68) eingespannt sind.
7. Vorrichtung, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach einem der
Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass Steuermittel angeordnet sind, um die
Trennorgane (10, 17) einzeln zu steuern.
8. Vorrichtung, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach einem der
Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Stanzmesser zum Bestanzen eines
Verbindungssteges als Baueinheit ausgebildet sind, um in einem einzigen Stanzhub die
Stanzarbeit durchzuführen.
9. Vorrichtung, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach einem der
Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Baueinheiten der zwei Endverbindungsstege
eine gleichzeitige gegenläufige Stanzbewegung ausführen.
10. Vorrichtung, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach einem der
Ansprüche 3 bis 9, gekennzeichnet durch einen schablonenlosen Kreisschneider.