[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Bett, insbesondere Kranken- und/oder Pflegebett,
mit einem Bettrahmen mit schmalseitig angeordneten Kopf- und Fußteilen, in dem ein
vorzugsweise verstellbarer Liegeeinsatz oder Liegerahmen gelagert ist, und mit einem
den Bettrahmen unterfangenden Hubgestell mit vorzugsweise elektromechanischer oder
hydraulischer Höhenverstellung und Fahrwerksrollen, wobei das Hubgestell mit mehreren,
vorzugsweise vier, Fußstützen ausgestattet ist, in denen nach oben ausfahrbare, mit
dem Bettrahmen verbundene Trägerstützen geführt sind. Derartige Betten werden insbesondere
im Kranken- oder Pflegebereich benutzt. Sie besitzen eine Höhenverstellung, um einerseits
in der abgesenkten Stellung ein bequemes Ein- und Aussteigen für die Benutzer zu ermöglichen,
andererseits in der hochgefahrenen Stellung Behandlungen und Pflegemaßnahmen erleichtert
durchführen zu können.
[0002] Ein Bett der eingangs beschriebenen Art ist aus der DE-PS 39 40 666 bekannt. Es wird
dort ein einfach und schnell höhenverstellbares Bett aufgezeigt. Das Bett besitzt
einen Bettrahmen, der von einem Hubgestell getragen ist. Das Hubgestell ist rahmenartig
ausgebildet und besitzt vorzugsweise vier säulenartige Fußstützen, in denen Trägerstützen
teleskopisch geführt sind. Die Trägerstützen sind an ihrem oberen Ende mit dem Bettrahmen
fest verbunden. Am unteren Ende jeder Trägerstütze ist eine vorzugsweise beweg- und
drehbare Fahrwerksrolle gelagert. Die Trägerstützen sind länger als die Fußstützen
ausgebildet, so daß die Fahrwerksrolle bei eingefahrener Tiefstellung der Trägerstütze
um ein geringes Maß aus der Fußstütze an der Standfläche nach unten vorsteht. Die
Fußstützen sind an ihrem unteren Standrand mit einer druck- und rutschfesten Ringauflage,
vorzugsweise aus Gummi oder Kunststoff, versehen. Als gemeinsamer Antrieb für sämtliche,
vorzugsweise vier, Trägerstützen ist ein Elektromotor vorgesehen, dessen Drehmoment
über sich verzweigende Wellenverbindungen und Zahnräder letztendlich gemeinsam auf
die vier Trägerstützen übertragen wird, so daß der horizontal ausgerichtete Bettrahmen
in verschiedene parallele Stellungen zur horizontalen Ebene höhenverstellbar ist.
Die zentrale Antriebsquelle kann sowohl für eine gemeinsame Betätigung und Beaufschlagung
aller verstellbarer Trägerstützen als auch für eine Einzelbetätigung oder paarweise
Betätigung ausgelegt und eingerichtet sein. Durch die teleskopartige Führung der Trägerstützen
in den Fußstützen ist praktisch nur eine gemeinsame Betätigung sämtlicher Trägerstützen
möglich. Bei einer Einzelbetätigung oder einer paarweisen Betätigung kommt es zu Verspannungen
zwischen dem Hubgestell und dem Bettrahmen an den verbindenden Teilen. Damit sind
Abweichungen von der Horizontallage des Bettbenutzers nur insoweit möglich, als diese
durch den Liegeeinsatz oder den Liegerahmen ermöglicht werden. Weiterhin ist nachteilig,
daß der Innendurchmesser der Fußstützen den einsetzbaren Rollendurchmesser der Fahrwerksrollen
bei entsprechender Schwenklagerung begrenzt, da die Fahrwerksrollen am unteren Ende
der Trägerstützen angeordnet sind und in der Standposition des Bettes sich innerhalb
der Fußstützen befinden.
[0003] Ein weiteres Bett ist aus der DE-PS 41 17 277 bekannt. Dabei sitzen die Fußstützen
am Bettrahmen. Ihr unteres Ende ist mit Rollen ausgestattet. Das Bett ist mit einer
kopfseitigen und einer fußseitigen Hubvorrichtung zum Heben und Absenken ausgerüstet,
wobei die beiden Hubvorrichtungen mit je einer Verschalung oder Verkleidung versehen
sind. Sowohl die Hubvorrichtungen als auch die Fußstützen sind jeweils in einer kopfseitigen
und fußseitigen Verkleidung angeordnet, so daß durch Heben oder Absenken des Hubgestells
ein Wechsel in eine Stand- oder Fahrposition durchführbar ist. Die beiden vorgesehenen
Hubgestelle am Kopfende einerseits und am Fußende andererseits sind mit je einem Elektromotor
als Antrieb ausgerüstet. An den Hubvorrichtungen ist kopfseitig und fußseitig je eine
Kufe vorgesehen, die sich zumindest über einen Teil der Breite des Bettes erstreckt.
Die Unterseite der Kufe ist in Querrichtung abgerundet, so daß damit auch eine Bein-
oder Kopftieflage erreichbar ist, ohne daß am Bettrahmen Verspannungen auftreten;
infolge der abgerundeten Kufe können sich die Hubvorrichtungen am Kopf- und am Fußende
in entsprechende leichte Schräglagen begeben. Geneigte Seitenquerlagen sind mit diesem
Bett nicht möglich.
[0004] Aus dem DE-GM 92 02 605 ist bereits ein Krankenbett bekannt, welches ein mit Fahrwerksrollen
versehenes Untergestell, einen demgegenüber anhebbaren Hubrahmen und einen Bettrahmen
mit Liegeeinsatz oder Liegerahmen aufweist. Der Bettrahmen ist an dem Hubrahmen oder
an Hubstreben um eine etwa in der vertikalen Längsmittelebene des Bettes liegende
Schwenkachse verschwenkbar, so daß die Liegefläche in geneigte Seitenquerlagen verschwenkbar
ist. Es kann ein Motor als Antrieb für die jeweilige Seitenquerlage und ein weiterer
Motor für die Höhenverstellung vorgesehen sein. Es werden getrennte Verstellmechaniken
für die Vertikalverstellung einerseits und die Seitenquerlagenverstellung andererseits
benutzt. Die Anordnung der drei Rahmen übereinander erfordert einen entsprechenden
Bauaufwand und nimmt auch Bauhöhe in Anspruch, so daß die Ein- und Aussteigeposition
nach unten begrenzt ist. Das Bett ruht in allen Stellungen auf den Fahrwerksrollen
auf, so daß gesonderte Feststellvorrichtungen für die Fahrwerksrollen erforderlich
sind.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bett der eingangs beschriebenen Art
zu schaffen, bei dem die durch den Bettrahmen vorgegebene Liegefläche wahlweise in
eine Kopf- oder Beintieflage einerseits und in eine Seitenquerlage andererseits sowie
darüberhinaus höhenverstellbar ist.
[0006] Erfindungsgemäß wird dies bei dem Bett der eingangs beschriebenen Art dadurch erreicht,
daß für jede Trägerstütze ein gesonderter Antrieb vorgesehen ist, daß jede Trägerstütze
über je ein Gelenk, das zwei zu den Kanten des Bettrahmens parallele Schwenkachsen
aufweist, und je einen Längenausgleich mit dem Bettrahmen verbunden ist.
[0007] Die Erfindung geht von dem Gedanken aus, für jede Trägerstütze einen einzelnen Antrieb
vorzusehen. Wenn in der Regel vier Trägerstützen vorgesehen sind, sind auch vier Antriebe
vorgesehen, die jeweils nur einer Trägerstütze zugeordnet sind. Die Trägerstützen
sind mit dem Bettrahmen nicht mehr starr verbunden, sondern über je ein Gelenk abgestützt,
wobei das Gelenk mindestens zwei Schwenkachsen zur Verfügung stellt, wobei die eine
Schwenkachse für die Kopf- oder Beintieflage und die andere Schwenkachse für die Seitenquerlage
genutzt wird. In der Regel werden vier Fußstützen mit je einer Trägerstütze und vier
einzelne Antriebe für jede Trägerstütze eingesetzt. Es ist aber auch möglich, die
Erfindung an drei Fußstützen und drei Trägerstützen zu verwirklichen, die entsprechend
beabstandet zueinander angeordnet sind, so daß durch diese Dreipunktauflagerung die
Liegefläche des Bettrahmens festgelegt ist. Wichtig sind in allen Fällen die gesonderten
Antriebe und deren entsprechende Ansteuerung für die einzelnen Bewegungen. Obwohl
die Anzahl der Antriebe damit im Vergleich zum Stand der Technik erhöht wird, ergibt
sich andererseits ein einfacherer Aufbau. Die Anzahl der eingesetzten Rahmen wird
reduziert. Es ist lediglich noch ein Hubgestell und ein Bettrahmen erforderlich, die
über die vier Abstützpunkte gehalten sind. Bei der reinen Vertikalverstellung des
horizontal ausgerichteten Bettrahmens treten zwischen Hubgestell und Bettrahmen keine
Längenänderungen auf. Solche Längenänderungen ergeben sich jedoch bei Einstellung
der Kopf- oder Beintieflage einerseits und bei Einstellung einer Seitenquerlage andererseits.
Um relative Verspannungen, die letztlich zu einer Überlastung der Antriebe und einer
Beeinträchtigung der mechanischen Teile führen könnten, zu vermeiden, wird ein Längenausgleich
vorgesehen bzw. zugelassen. Dies kann auf verschiedene Art und Weise realisiert werden,
beispielsweise durch eine nachgiebige Lagerung der Trägerstützen in den Fußstützen,
durch eine nachgiebige Gelenkausbildung, durch Zwischenschaltung von Führungsstücken
u. dgl..
[0008] Obwohl auch hydraulische oder pneumatische Einzelantriebe an den Auflagerstellen
Einsatz finden könnten, weist jeder gesonderte Antrieb vorzugsweise einen Elektromotor
auf. Es ist eine Steuereinrichtung für sämtliche Elektromotoren vorgesehen, mit der
die Elektromotoren jeweils paarweise längsseitig und/oder schmalseitig ansteuerbar
sind. Auf elektrischem Wege läßt sich eine relativ einfach aufgebaute Steuereinrichtung
verwirklichen. Obwohl jeder einzelne Motor getrennt ansteuerbar ausgebildet ist, wird
jedoch nie ein Elektromotor allein betrieben, es sei denn, es werden anstelle der
vier Auflagerpunkte lediglich drei Auflagerpunkte benutzt. Bei der üblichen Ausbildung
mit vier Auflagerpunkten, d. h. vier Fußstützen und vier Trägerstützen, werden die
Elektromotoren paarweise betrieben. Werden die beiden längsseitig auf einer Seite
des Bettes angeordneten Elektromotore gemeinsam betrieben, dann wird die Neigung der
Seitenquerlage verändert, wobei der Bettrahmen um eine Schwenkachse schwenkt, die
durch die Gelenke der beiden anderen nicht angesteuerten Elektromotoren gebildet wird.
Dies ist wechselweise möglich. Zur Einstellung einer Kopf- oder Beintieflage werden
die Elektromotoren auch paarweise, hier jedoch schmalseitig zusammengefaßt und angesteuert.
Werden schließlich alle vier Elektromotoren zusammengefaßt, dann werden zwei gemeinsame
Paare von Elektromotoren gebildet, und es ist eine reine Höhenverstellung möglich.
Die Einnahme von geneigten Lagen ist vorzugsweise nur aus der horizontal ausgerichteten
Lage des Bettrahmens heraus möglich, dies aber dann in jeder Höhenstufe.
[0009] Jede Fahrwerksrolle kann am unteren Ende einer Tragsäule angeordnet sein, die am
Hubgestell beabstandet zu der Trägerstütze und mit zu deren Achse paralleler Achse
vorgesehen ist. Die Fahrwerksrollen befinden sich somit nicht mehr an den Trägerstützen
und werden auch nicht mehr in die Fußstützen eingefahren, sondern sie sind an einer
separat und mit Abstand dazu angeordneten Tragsäule befestigt. Dies erbringt den großen
Vorteil, daß der Durchmesser der Fahrwerksrollen nicht mehr begrenzt ist und entsprechend
groß gewählt werden kann. Die Fahrwerksrollen müssen auch in andere Teile nicht eingefahren
werden. Die Teile behindern einander somit gegenseitig nicht. Die Tragsäule jeder
Fahrwerksrolle kann in einfacher Weise am Hubgestell geführt sein. Die Tragsäule kann
auch an dem Bettrahmen befestigt sein, so daß dann die Tragsäule nicht nur die Funktion
erfüllt, an ihrem unteren Ende die Fahrwerksrolle zu tragen, sondern zugleich auch
eine Vertikalführung zwischen Hubgestell und Bettrahmen bewirkt, wobei die Verbindung
aber dann auch so vorgesehen sein muß, daß ein Längenausgleich möglich ist und keine
Verspannungen bei Verstellung des Bettrahmens in die verschiedenen Relativlagen auftreten.
Am einfachsten ist es deshalb, wenn die Tragsäulen lediglich mit dem Hubrahmen, nicht
aber mit dem Bettrahmen verbunden sind.
[0010] Die Fußstützen sind immer länger als die Trägerstützen ausgebildet, damit die Trägerstützen
vollständig in die Fußstützen eingefahren werden können, damit der Bettrahmen in eine
vergleichsweise tiefe Ein- und Aussteigelage für den Benutzer des Bettes verbracht
werden kann. In dieser untersten Stellung sind zugleich die Fahrwerksrollen ausgefahren,
und die Fußstützen haben geringfügig vom Boden abgehoben, so daß das Bett mit besonders
tiefliegendem Schwerpunkt verfahren werden kann. Soll lediglich ein Aus- und Einstieg
praktiziert werden, kann auch eine etwas höhere Lage des Bettrahmens genutzt werden,
bei dem das Bett unverrollbar auf den Fußstützen aufsteht. Die Fußstützen selbst können
an ihrem unteren Ende auch geschlossen ausgebildet sein, so daß sich eine entsprechend
große und sichere Aufstandsfläche ergibt.
[0011] Die Tragsäulen sind länger als die Fußstützen ausgebildet und weisen jeweils an ihrem
oberen Ende einen mit dem Bettrahmen oder einem damit verbundenen Teil zusammenwirkenden
Anschlag auf. Obwohl damit die Tragsäulen neben und beabstandet zu den Trägerstützen
und Fußstützen angeordnet sind, wird auf diese Weise der Antrieb der Trägerstütze
auch für das relative Ausfahren der Tragsäule mit der Fahrwerksrolle genutzt. Die
Fahrwerksrollen bleiben zwar immer in Bodenkontakt. Im letzten Bewegungsbereich der
Trägerstützen in die Fußstützen hinein wird jedoch die Gewichtskraft von den Fußstützen
genommen und auf die Fahrwerksrollen übertragen, wobei die Fußstützen vom Boden über
ein gewisses Maß angehoben werden, damit das Bett ungehindert verfahren werden kann.
Der beschriebene Anschlag braucht seine Funktion nur in Richtung nach unten zu erfüllen.
Wenn der Bettrahmen des Bettes hochgefahren wird, können die Tragsäulen mit den Fahrwerksrollen
in Bodenkontakt bleiben.
[0012] In einer besonders einfachen Ausführungsform müssen die Tragsäulen lediglich am Hubgestell
in vertikaler Richtung lose geführt sein. Die Tragsäulen können also das Hubgestell
in dort vorgesehenen Durchbrechungen durchsetzen, so daß sie relativ zum Hubgestell
an sich in vertikaler Richtung frei verschiebbar sind und lediglich dann unter Kraft
kommen, wenn sich das Bettgestell von oben auf die Tragsäulen auflegt. Auch bei Einnahme
der Kopf- und Beintieflage oder der Seitenquerlage erfüllen die Tragsäulen keine Funktion.
Sie verbleiben in Bodenkontakt, wobei über die Fahrwerksrollen lediglich das Gewicht
der Tragsäulen bodenseitig abgestützt wird, während das Gewicht des Bettes und des
Bettbenutzers sicher auf den Fußstützen ruht.
[0013] In jedem Eckbereich des Bettes können die Tragsäule und die parallele Fußstütze mit
der Trägerstütze von einer gemeinsamen Verkleidung umgeben sein, die am Hubgestell
befestigt ist. Durch diese gemeinsame Verkleidung erhält das Bett in den Eckbereichen
ein besonders stabiles Aussehen und eine gefällige Form.
[0014] Für die Ausbildung der Gelenke am oberen Ende der Tragstützen an der Verbindungsstelle
zu dem Bettrahmen ergeben sich verschiedene Möglichkeiten. Das Gelenk muß mindestens
ein Doppelgelenk für die Realisierung der beiden notwendigen Schwenklagen sein. Auch
ein Kugelgelenk kann vorteilhaft eingesetzt werden, welches natürlich auch die beiden
Schwenkachsen zur Verfügung stellt.
[0015] In einer bevorzugten Ausführungsform kann der Längenausgleich an der Verbindungsstelle
jeder Trägerstütze als Schlittenführung mit zwei sich im rechten Winkel überlagernden
Gleitbahnen ausgebildet sein. Die Anordnung kann dann so getroffen sein, daß die beiden
Gleitbahnen im rechten Winkel aneinander anschließen, so daß ein Wechsel zwischen
Bein- und Kopftieflage einerseits und Seitenquerlage andererseits nur aus der Mittelstellung
heraus möglich ist, in welcher die durch den Bettrahmen festgelegte Liegefläche horizontal
ausgerichtet ist. Damit wird eine kontrollierte und sichere Bewegungssteuerung ermöglicht.
Zugleich sind die mechanischen Teile vor Verspannungen und Zerstörung gesichert.
[0016] Der gesonderte Antrieb für jede Trägerstütze kann ein Untersetzungsgetriebe mit einer
am Hubgestell drehbar gelagerten Mutter aufweisen, wobei die Mutter von der als Gewindespindel
ausgebildeten Trägerstütze durchsetzt ist. Die Mutter ist dabei drehbar, aber gegen
Axialverschiebung gesichert am Hubgestell angeordnet. Durch die Drehung der Mutter
an Ort und Stelle wandert die Trägerstütze aus der Fußstütze mehr oder weniger weit
aus bzw. in diese hinein, wobei die Gewindespindel eine reine Axialbewegung ausführt.
[0017] Die Erfindung wird anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels weiter erläutert
und beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematisierte Draufsicht auf das neue Bett,
- Figur 2
- eine Seitenansicht, teilweise geschnitten, eines Eckbereiches und
- Figur 3
- eine schematisierte Draufsicht auf den Eckbereich gemäß Figur 2.
[0018] Aus Figur 1 ist schematisiert dargestellt ein rahmenartiges Hubgestell 1 erkennbar,
welches unterhalb eines Bettrahmens 2 angeordnet ist. Der Bettrahmen 2 liegt an vier
Auflagepunkten 3 auf dem Hubgestell 1 auf bzw. ist mit diesem verbunden. Im Bereich
jedes Auflagepunktes 3 ist eine Fußstütze 4 und eine Trägerstütze 5 vorgesehen. Die
Trägerstütze 5 ist in der Fußstütze 4 geführt, so daß diese beiden Elemente mit gemeinsamer
Achse vorgesehen sind. In jedem Eckbereich ist beabstandet zu der Fußstütze eine Tragsäule
6 vorgesehen.
[0019] Die Ausbildung und Anordnung der wesentlichen Teile ist genauer aus Figur 2 entnehmbar.
Es wird hier ein Eckbereich mit einem Auflagepunkt 3 dargestellt. Die anderen Auflagepunkte
3 sind entsprechend ausgebildet.
[0020] Die Fußstütze 4 kann als Rohrabschnitt ausgebildet sein. Sie ist an dem Hubgestell
1 fest angeordnet, beispielsweise mit diesem verschweißt. In der Fußstütze 3 ist die
Trägerstütze 5 untergebracht. Fußstütze 4 und Trägerstütze 5 besitzen damit eine gemeinsame
Achse 7. Die Trägerstütze 5 ist als Gewindestange ausgebildet und sitzt in einer Mutter
8, die drehbar und axial unverschieblich in der Fußstütze 4 gelagert ist. Bei einer
Drehung der Mutter 8 in der Fußstütze 4 wandert die Trägerstütze 5 je nach Drehrichtung
der Mutter 8 in Richtung des Doppelpfeils 9 nach oben aus oder nach unten in die Fußstütze
4 hinein. Für den Antrieb der Mutter 8 ist ein Elektromotor 10 mit einem nachgeschalteten
Getriebe 11 vorgesehen, welches letztlich die Mutter 8 antreibt. Am oberen Ende der
Trägerstütze 5 ist ein Gelenk 12 vorgesehen, welches zwei aufeinander senkrecht stehende
Schwenkachsen 13 und 14 bereitstellt, die parallel zu den Schmalseiten und zu den
Längsseiten des Bettrahmens 2 verlaufen. Das Gelenk 12 steht über einen Längenausgleich
15 mit dem Bettrahmen 2 in Verbindung. Der Längenausgleich 15 kann eine Schlittenführung
16 aufweisen, wobei die Schlittenführung 16 mindestens eine im rechten Winkel verlaufende
Führungsbahn 17 besitzt (Figur 3). Dieser Längenausgleich 15 erfüllt seine Funktion,
wenn das Bett mit seinem Bettrahmen 2 in die Kopf- oder Beintieflage einerseits oder
die Seitenquerlage andererseits verschwenkt wird, so daß die Liegefläche des Bettrahmens
2 nicht mehr horizontal ausgerichtet, sondern geneigt angeordnet ist. Wenn der Bettrahmen
2 um eine parallel zu den Schmalseiten des Bettes verlaufende Achse geschwenkt wird
und in eine geneigte Stellung überführt wird, ist die Kopf- oder Beintieflage eingestellt.
Wenn der Bettrahmen 2 dagegen um eine rechtwinklig dazu verlaufende Schwenkachse,
also parallel zu den Längsseiten des Bettes verschwenkt wird, ist die Seitenquerlage
eingestellt, die insbesondere beim Wenden von pflegebedürftigen Personen oder auch
bei entsprechenden Behandlungen sinnvoll eingenommen wird. In den beschriebenen Stellungen
steht der Bettrahmen 2 gegenüber dem Hubgestell 1 schräg, so daß sich Längendifferenzen
an den Auflagepunkten 3 ergeben. Um diese Längendifferenzen zuzulassen, ist der Längenausgleich
15 vorgesehen. Wird dagegen der Bettrahmen 2 aus seiner horizontal ausgerichteten
Stellung heraus parallel zu sich selbst lediglich in der Höhe verstellt, dann verbleibt
er immer parallel zum Hubgestell 1, und es ergeben sich keine Längendifferenzen, so
daß der Längenausgleich 15 bei einer solchen Verstellung wirkungslos ist. Auf dem
Bettrahmen 2 ist üblicherweise noch ein verstellbarer Liegeeinsatz oder Liegerahmen
vorgesehen (nicht dargestellt), der ein separat verstellbares Kopfteil und ein entsprechendes
Fußteil aufweisen kann.
[0021] An dem Hubgestell 1 sitzt ferner ein Führungsrohr 18, das in seinem Innern die Tragsäule
6 aufnimmt. Die Tragsäule 6 ist länger als das Führungsrohr 18 ausgebildet und auch
länger als die Fußstütze 4. Die Tragsäule 6 ist in dem Führungsrohr 18 lose in vertikaler
Richtung geführt. Sie ragt mit ihrem oberen Ende um ein gewisses Maß aus dem Führungsrohr
18 vor und endet in einem Anschlag 19, der mit dem Bettrahmen 2 oder einem mit diesem
verbundenen Teile zusammenarbeitet. Am unteren Ende der Tragsäule 6 ist eine Fahrwerksrolle
20 angeordnet, die durchaus einen Durchmesser von 75 mm aufweisen kann. Es können
im Durchmesser relativ große Fahrwerksrollen 20 verwendet werden, weil an dieser Stelle
genügend Platz zur Verfügung steht. Die Fahrwerksrolle 20 ist drehbar um die Achse
21 gelagert. Sie kann entweder verschwenkbar um eine Vertikalachse an der Tragsäule
6 aufgehängt sein oder aber zusammen mit der Tragsäule 6 in dem Führungsrohr 18 frei
drehen.
[0022] In den Figuren 2 und 3 ist eine der zahlreichen Ausgangsstellungen dargestellt, bei
der der Bettrahmen 2 horizontal ausgerichtet gegenüber dem Hubgestell 1 vorgesehen
ist. Bettrahmen 2 und Hubgestell 1 befinden sich in zueinander parallelen horizontalen
Ebenen. Das Bett befindet sich in der Standposition. Es steht auf den Fußstützen 4
auf. Die Fußstützen 4 können unten geschlossen ausgebildet sein. Eine elastische Beschichtung
oder eine Fußausbildung aus elastomerem Material vergrößert die Reibung und verbessert
damit die Standsicherheit des Bettes. Obwohl die Fahrwerksrolle 20 auch auf dem Boden
22 aufsteht, werden hier jedoch abgesehen von der Gewichtskraft der Tragsäule 6 und
der Fahrwerksrolle 20 selbst keine Kräfte übertragen.
[0023] Es versteht sich, daß sämtliche vier Auflagepunkte 3 so ausgebildet sind, wie dies
in den Figuren 2 und 3 für einen Eckbereich dargestellt und beschrieben wurde. Damit
sind vier Antriebe aus den vier Motoren 10, den vier Getrieben 11 und den weiteren
beschriebenen Einzelteilen vorhanden. Eine Steuereinrichtung 23 ist schematisch in
Figur 1 verdeutlicht. Über diese Steuereinrichtung 23 können die vier Elektromotoren
10 in ganz verschiedener Weise angesteuert werden. Die Steuereinrichtung 23 weist
eine erste Verstellmöglichkeit auf, bei der der Bettrahmen 2 lediglich in der Höhe
parallel zu sich selbst verstellt wird. Dabei werden sämtliche vier Motoren 10 gleichzeitig
angesteuert und mit übereinstimmendem Drehsinn betrieben, so daß das Bett mit dem
Bettrahmen 2 angehoben bzw. abgesenkt wird. Bei einer Absenkbewegung aus Figur 2 heraus
läuft die Trägerstütze 5 noch weiter in die Fußstütze 4 ein, bis der Bettrahmen 2
am Anschlag 19 auf die Tragsäule 6 auftrifft. Wird diese Betätigung noch etwas fortgesetzt,
dann kommt die Fußstütze 4 vom Boden 22 frei, und das Bett ruht jetzt auf den Führungsrollen
20 auf. Es hat seine niedrigste Stellung eingenommen und kann verrollt werden. In
dieser niedrigsten Position ist die Fußstütze 4 um 1 bis 2 cm vom Boden 22 abgehoben.
In dieser niedrigsten Position oder auch in einer Position um einige cm höher, bei
der das Bett noch auf den Fußstützen 4 aufsteht, ist ein bequemer Ein- bzw. Ausstieg
in das bzw. aus dem Bett möglich. Um Pflegearbeiten an dem Benutzer des Bettes durchzuführen,
wird der Bettrahmen in die gewünschte Höhenstellung hochgefahren, wobei über die Steuereinrichtung
23 sämtliche vier Elektromotoren 10 zeitgleich und im gleichen Drehsinn betätigt werden.
[0024] Soll aus irgendeiner dieser Höhenlagen heraus eine Kopf- oder Beintieflage erreicht
werden, werden über die Steuereinrichtung 23 die beiden schmalseitig vorgesehenen
Elektromotoren paarweise schaltungsmäßig zusammengefaßt und entweder das eine Paar
im einen Drehsinn betrieben, während das andere Paar stillsteht, oder es werden beide
Paare gegenläufig angetrieben, bis die gewünschte Schräglage des Bettrahmens 2 um
eine quer zum Bett verlaufende Schwenkachse, also parallel zu den Schmalseiten, erreicht
ist. Dabei erfüllt auch der Längenausgleich 15 seine Funktion, und ein Gleitstein
24 bewegt sich in der Schlittenführung 16 in Richtung des Pfeils 25 oder in entgegengesetzter
Richtung. Infolge der rechtwinklig aneinander anschließenden Führungsbahnen 17 ist
erkennbar, daß jede geneigte Lage des Bettrahmens 2 nur aus der horizontal ausgerichteten
nivellierten Lage des Bettrahmens 2 heraus erreichbar ist. Für die Erreichung der
Seitenquerlage wandert der Gleitstein 24 in der Führungsbahn 17 in Richtung des Pfeiles
26. Für die Einsteuerung einer solchen Seitenquerlage werden die Elektromotore paarweise
längsseitig zusammen angesteuert, wobei wiederum entweder nur ein Paar Elektromotoren
10 oder beide Paare gleichzeitig angesteuert werden.
[0025] Sofern beispielsweise zwei Schlittenführungen 16 übereinander zwischen das Gelenk
12 und den Bettrahmen 2 eingeschaltet sind und diese beiden Schlittenführungen 16
so ausgebildet sind, daß aus einer Schräglage jederzeit auch in die andere Schräglage
umgeschaltet werden kann, ist es nicht erforderlich, beim Wechsel der Kopf- oder Beintieflage
mit einer Seitenquerlage und umgekehrt zunächst die ausnivellierte Mittelstellung
anzufahren.
[0026] Anhand der verschiedenen Verstellmöglichkeiten ist erkennbar, daß die einzelnen Antriebe
in jedem Auflagepunkt zwar jeweils einzeln ansteuerbar sind, jedoch nie ein Elektromotor
10 allein betrieben wird. Entweder werden mindestens zwei Elektromotoren oder aber
alle vier Elektromotoren gleichzeitig betrieben.
[0027] Jede Fußstütze 4 mit ihrer Trägerstütze 5 sowie das Führungsrohr 18 mit der Tragsäule
6 ist von einer gemeinsamen Verkleidung 27 abgedeckt, die elliptische Form (Figur
3) oder aber auch eine abgekantete Gestaltung aufweisen kann.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0028]
- 1 -
- Hubgestell
- 2 -
- Bettrahmen
- 3 -
- Auflagepunkt
- 4 -
- Fußstütze
- 5 -
- Trägerstütze
- 6 -
- Tragsäule
- 7 -
- Achse
- 8 -
- Mutter
- 9 -
- Doppelpfeil
- 10 -
- Elektromotor
- 11 -
- Getriebe
- 12 -
- Gelenk
- 13 -
- Schwenkachse
- 14 -
- Schwenkachse
- 15 -
- Längenausgleich
- 16 -
- Schlittenführung
- 17 -
- Führungsbahn
- 18 -
- Führungsrohr
- 19 -
- Anschlag
- 20 -
- Fahrwerksrolle
- 21 -
- Achse
- 22 -
- Boden
- 23 -
- Steuereinrichtung
- 24 -
- Gleitstein
- 25 -
- Pfeil
- 26 -
- Pfeil
- 27 -
- Verkleidung
1. Bett, insbesondere Kranken- und/oder Pflegebett, mit einem Bettrahmen (2) mit schmalseitig
angeordneten Kopf- und Fußteilen, in dem ein vorzugsweise verstellbarer Liegeeinsatz
oder Liegerahmen gelagert ist, und mit einem den Bettrahmen (2) unterfangenden Hubgestell
(1) mit vorzugsweise elektro- mechanischer oder hydraulischer Höhenverstellung und
Fahrwerksrollen (20), wobei das Hubgestell (1) mit mehreren, vorzugsweise vier, Fußstützen
(4) ausgestattet ist, in denen nach oben ausfahrbare, mit dem Bettrahmen (2) verbundene
Trägerstützen (5) geführt sind, dadurch gekennzeichnet, daß für jede Trägerstütze
(5) ein gesonderter Antrieb (10, 11, 8) vorgesehen ist, daß jede Tragerstütze (5)
über je ein Gelenk (12), das zwei zu den Kanten des Bettrahmens parallele Schwenkachsen
(13, 14) aufweist, und je einen Längenausgleich (15) mit dem Bettrahmen (2) verbunden
ist, und daß eine Steuereinrichtung (23) für sämtliche gesonderten Antriebe (10, 11,
8) vorgesehen ist, mit der die Antriebe einzeln, paarweise und/oder insgesamt ansteuerbar
sind.
2. Bett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder gesonderte Antrieb (10, 11,
8) einen Elektromotor (10) aufweist, insgesamt vier Elektromotore vorgesehen sind
und über die Steuereinrichtung (23) die vier Elektromotore (10) jeweils paarweise
längsseitig und/oder schmalseitig ansteuerbar sind.
3. Bett nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede Fahrwerksrolle (20)
am unteren Ende einer Tragsäule (6) angeordnet ist, die am Hubgestell (1) beabstandet
zu der Trägerstütze (5) und mit zu deren Achse (7) paralleler Achse vorgesehen ist.
4. Bett nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Fußstützen
(4) länger als die Trägerstützen (5) ausgebildet sind.
5. Bett nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragsäule (6)
länger als die Fußstütze (4) ausgebildet ist und an ihrem oberen Ende einen mit dem
Bettrahmen (2) oder einem damit verbundenen Teil zusammenwirkenden Anschlag (19) aufweist.
6. Bett nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragsäule (6)
am Hubgestell (1) in vertikaler Richtung lose geführt ist.
7. Bett nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in jedem Eckbereich
des Bettes die Tragsäule (6) und die parallele Fußstütze (4) mit der Trägerstütze
(5) von einer gemeinsamen Verkleidung (27) umgeben sind, die am Hubgestell (1) befestigt
ist.
8. Bett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gelenk (12) als Doppelgelenk
oder als Kugelgelenk ausgebildet ist.
9. Bett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Längenausgleich (15) an der
Verbindungsstelle jeder Trägerstütze (5) als Schlittenführung (16) mit zwei sich im
rechten Winkel überlagernden Gleitbahnen (17) ausgebildet ist.
10. Bett nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der gesonderte Antrieb ein
Untersetzungsgetriebe (11) mit einer am Hubgestell (1) drehbar gelagerten Mutter (8)
aufweist und daß die Mutter (8) von der als Gewindespindel ausgebildeten Trägerstütze
(5) durchsetzt ist.