(19)
(11) EP 0 618 077 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.10.1994  Patentblatt  1994/40

(21) Anmeldenummer: 94104153.5

(22) Anmeldetag:  17.03.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B41J 2/35
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH ES FR GB LI

(30) Priorität: 31.03.1993 DE 4310515

(71) Anmelder: Mannesmann Kienzle GmbH
D-78052 Villingen-Schwenningen (DE)

(72) Erfinder:
  • Wenzler, Wilhelm
    D-78050 Villingen-Schwenningen (DE)
  • Jäckle, Holger, Dipl.-Ing. (FH)
    D-78628 Rottweil (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Steuerung zum Betrieb eines Thermodruckwerkes


    (57) Zur Verbesserung der Druckqualität von einem durch Thermodruck erstellten Ausdruck wird vorgeschlagen, die Druckenergie kalendarisch zu steuern.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Steuerung zum Betrieb eines Thermodruckwerkes, insbesondere bei höheren Umgebungstemperaturen.

    [0002] Thermodruckwerke werden wegen ihrer weitgehenden Wartungsfreiheit gerne zur Belegausgabe in Parkscheinautomaten, Tankautomaten und anderen Beleg ausgebenden Geräten eingesetzt. Auch finden sich diese Druckwerke häufig bei Anwendungen im Kraftfahrzeug, beispielsweise als Belegdrucker eines Taxameters. Diesen nur exemplarisch genannten Anwendungen ist gemeinsam, daß das Druckwerk klimatischen Einflüssen ausgesetzt ist, die sich von Büroumgebungen mit üblicherweise verhältnismäßig geringen Umgebungstemperaturschwankungen erheblich unterscheiden.

    [0003] Thermodruckwerke vom Prinzip des direkten Thermodrucks erfordern Spezialpapiere mit einer wärmeempfindlichen Beschichtung auf der zu bedruckenden Papierseite. Zur Erzeugung eines Drucks wird das Papier an der zu bedruckenden Stelle erwärmt. Um die für einen guten Druck erforderliche Farbsättigung zu erreichen, ist je nach Papiersorte eine Erwärmung auf Temperaturen von zB 85 bis 135 °C nötig.

    [0004] Ist jedoch das Papier selbst oder der es umgebende Raum, beispielsweise im Auto, starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt, beginnt ein Papier mit nicht ausreichend hoher Farbsättigungstemperatur sich von selbst zu verfärben, wodurch der Ausdruck durch die Eigenschwärzung unansehnlich und letztlich sogar unbrauchbar werden mag.

    [0005] In vielen Fällen der eingangs angesprochenen sogenannten "outdoor"-Anwendungen trägt man dem Einfluß durch die Umgebungstemperatur dadurch Rechnung, daß man der Jahreszeit entsprechend Thermopapiere mit unterschiedlichen Farbsättigungstemperaturen einsetzt. Im Sommer, wenn überwiegend mit höheren Umgebungstemperaturen gerechnet werden muß, wird zB eine Papiersorte mit einer hohen Farbsättigungstemperatur eingesetzt. Das hat jedoch bei den handelsüblichen Thermodruckwerken zur Folge, daß die Farbsättigung des Druckes deutlich geringer wird, was die Lesbarkeit des Ausdruckes beeinträchtigt. Der Ausdruck erscheint nur blaß. Die Qualität des Drucks wird aufgrund schwindender Kontrastschärfe gemindert.

    [0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Steuerung für ein Thermodruckwerk aufzuzeigen, die die genannten Nachteile beseitigt.

    [0007] Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die Ansprüche 2 und 3 zeigen vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Lösung.

    [0008] Ein Thermodruckwerk mit der erfindungsgemäßen Steuerung erzeugt auch bei höheren Umgebungstemperaturen einen gut lesbaren Ausdruck, weil die Druckenergie zur Erzeugung der Farbsättigung den Umgebungsbedingungen in einer zuvor festgelegten Weise angepaßt wird. Die Anpassung erfolgt gemäß Anspruch 1 in Abhängigkeit von der Jahreszeit, dh kalendarisch. Dazu werden Zeitschaltpunkte als Zeitschalter in der Steuerung hinterlegt, so daß an diesen Tagen die von der Druckersteuerung aufgebrachte Druckenergie für die nachfolgende Zeit bis zum nächsten Zeitschaltpunkt auf ein anderes Niveau eingestellt wird. Wenn die Papiersorte stets an bestimmten, festliegenden Kalendertagen gewechselt wird, ist auf diese Weise eine Umschaltung zB von "Winterzeit" auf "Sommerzeit" leicht realisierbar.

    [0009] Ist die Steuereinrichtung mit einer Echtzeituhr ausgestattet oder mit einer solchen zumindest verbunden, so daß die Steuereinrichtung durch Zeitsignale gesteuert werden kann, kann die Umschaltung auf ein anderes Druckenergieniveau automatisch erfolgen. Es kann aber auch eine manuelle Umschaltung vorgesehen sein, so daß beispielsweise beim Einlegen einer neuen Papiersorte durch die Betätigung einer Taste auf das gewünschte Druckenergieniveau umgestellt wird. Auch die Kombination der Lösungen nach Anspruch 1 und 2 ist anwendbar.

    [0010] Durch die beschriebenen Mittel und Maßnahmen ist es möglich, für jede je nach den klimatischen Bedingungen verwendete Papiersorte stets das geeignete Druckenergieniveau einzustellen, so daß die volle Farbsättigung beim Druck erreicht wird und damit ein kontrastreicher, gut lesbarer Ausdruck erstellt werden kann.


    Ansprüche

    1. Steuerung zum Betrieb eines Thermodruckwerkes, insbesondere bei höheren Umgebungstemperaturen, gekennzeichnet durch eine Steuereinrichtung, die die Druckenergie des Thermodruckwerkes kalendarisch zur Erzielung der vollen Farbsättigung beim Ausdruck der jeweils verwendeten Papiersorte anpaßt.
     
    2. Steuerung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Steuereinrichtung mit einer Echtzeituhr zur kalendarischen Steuerung der Druckenergie des Thermodruckwerkes.
     
    3. Thermodrucker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die kalendarische Beeinflussung der Druckenergie durch eine Änderung der Bestromungszeit und/oder der dem Druckwerk zugeführten Stromstärke erfolgt.