[0001] Die Erfindung betrifft einen stauchbaren Behälter, insbesondere eine Flasche gemäss
Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Ein stauchbarer Behälter, wie beispielsweise eine Flasche der eingangs genannten
Art ist aus der EP-OS 0 287 170 bekannt. Dieser stauchbare Behälter weist einen ersten
Behälterteil in Form eines Kopfteiles mit einer Oeffnung und einen zweiten Behälterteil
mit einem Boden in Form eines Fussteiles auf, zwischen denen ein faltbarer Wandteil
angeordnet ist, der balgförmig ausgebildet ist. Dabei ist es nachteilig, dass die
Behälterteile eine relativ kleine Länge aufweisen, so dass zur Beschriftung nur eine
sehr kleine Fläche zur Verfügung steht, die bei ausgezogenen Behälter überdies nur
am Boden- oder Kopfteil des Behälters vorhanden ist. Der faltbare Wandteil ist demgegenüber
relativ gross, was einige entscheidende Nachteile zur Folge hat. Durch den langen
balgartigen Wandteil entspricht der Behälter bereits optisch nicht den üblichen Behältern
und Flaschen; ferner ist er für eine Beschriftung nicht geeignet und schliesslich
erschwert er die sichere Handhabung, da der balgartige Wandteil in aller Regel nachgiebig
ist und sein muss und somit dem Druck der fassenden Hand leicht nachgeben kann.
[0003] Ein anderer stauchbarer Behälter, wie beispielsweise eine Flasche ist aus der EP-PS
0 164 173 bekannt. Dieser stauchbare Behälter weist einen ersten Behälterteil in Form
eines Kopfteiles und einen zweiten Behälterteil in Form eines Fussteiles auf, zwischen
denen ein faltbarer Wandteil angeordnet ist, der balgförmig ausgebildet ist. Der stauchbare
Behälter benötigt einen mit dem Fussteil verbundenen Becherteil, in den der Behälter
in gestauchter Form eintaucht. Der Becherteil dient zur Stabilisierung, zum Anfassen
und zur Beschriftung des Behälters. Nachteilig ist es, dass dieser stauchbare Behälter
sehr kompliziert aufgebaut und somit in der Herstellung teuer ist. Der zusätzlich
angeformte Becherteil widerspricht den üblichen Vorstellungen des Publikums von einem
Behälter, insbesondere einer Flasche, so dass der bekannte Behälter als normales Verkaufsgebinde
ungeeignet ist.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen stauchbaren Behälter, insbesondere eine Flasche
der eingangs genannten Art so auszubilden, dass er die erwähnten Nachteile nicht aufweist.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
1 gelöst. Dadurch, dass der Behälter drei Behälterteile aufweist, die durch jeweils
einen faltbaren Wandteil miteinander verbunden sind, kommt ein solcher Behälter im
ausgezogenen Zustand bereits optisch einem üblichen Behälter sehr nahe, so dass er
praktisch wie ein normales Verkaufsgebinde, beispielsweise wie eine normale Flasche
aussieht. Der mittlere und der untere Behälterteil ermöglichen die Beschriftung an
dem gewohnten zentralen Bereich. Da die Behälterteile naturgemäss stabiler sind und
sein müssen als die faltbaren Wandteile verbessert gerade der mittlere Behälterteil
die Stabilität des Behälters insbesondere bei der Handhabung wesentlich.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemässen Behälters sind in den Ansprüchen
2 bis 8 beschrieben.
[0007] Das Volumen des gestauchten Behälters lässt sich durch eine Ausbildung nach Anspruch
2 optimieren.
[0008] Für die Ausbildung des faltbaren Wandteiles ergeben sich verschiedene Möglichkeiten.
Die einfachste Form des faltbaren Wandteiles beschreibt Anspruch 3, wobei das Falten
durch die Ausbildung nach Anspruch 4 verbessert wird. Vorteilhafter ist jedoch eine
Ausbildung des Wandteiles nach Anspruch 5, wodurch sich die Festigkeit des faltbaren
Wandteiles vergrössern lässt. Der Faltvorgang lässt sich durch eine Ausgestaltung
des Wandteiles nach Anspruch 6 verbessern. Auch die Ausgestaltungen nach den Ansprüchen
7 und 8 ermöglichen eine weitere Verbesserung des Faltens des faltbaren Wandteiles.
[0009] Der Behälter kann beliebige, z.B. mehreckige und insbesondere gerundete, wie beispielsweise
kreisrunde oder ovale Querschnittformen aufweisen. Der Behälter besteht vorzugsweise
aus Kunststoff und ist im Extrusions-Blas-Verfahren hergestellt.
[0010] Vorteilhafte Ausbildungen des erfindungsgemässen Behälters werden nachfolgend anhand
der Zeichnungen näher beschrieben, dabei zeigen:
- Figur 1
- einen auf 1/5 reduzierbaren Behälter, rechts im expandierten und links im gestauchten
und teilweise geschnittenen Zustand;
- Figur 2
- eine weitere Ausbildungsform eines auf 1/5 reduzierbaren Behälters, rechts im expandierten
und links im gestauchten und teilweise geschnittenen Zustand;
- Figur 3
- einen Ausschnitt aus einem faltenbalgartigen Wandteil im Querschnitt und in grösserem
Massstab; und
- Figur 4
- einen Ausschnitt aus einem weiteren faltenbalgartigen Wandteil im Ausschnitt und in
grösserem Massstab.
[0011] Der in Figur 1 gezeigte stauchbare Behälter, beispielsweise eine Falsche, enthält
einen ersten Behälterteil 2 mit dem Durchmesser D₁ und der Länge L₁ sowie mit einer
durch eine Kappe 4 verschlossenen Öffnung. Der erste Behälterteil 2 ist über einen
ersten faltenbalgartigen Wandteil 6 der Länge L₂ mit einem zweiten Behälterteil 8
der Länge L₃ verbunden, wobei dessen Durchmesser D₂ grösser ist als der Durchmesser
D₁ des ersten Behälterteiles 2. Nach unten schliesst sich über einen zweiten Wandteil
10 der Länge L₄ ein weiterer dritter Behälterteil 12 der Länge L₅ an, der auf der
Unterseite mit einem Boden 14 versehen ist. Der dritte Behälterteil 12 weist wiederum
einen grösseren Durchmesser D₃ auf, als der zweite Behälterteil 8. Die Längen L₁,L₂,L₃,L₄,L₅
sämtlicher Teile des Behälters sind im wesentlichen gleich gross. Beim Stauchen dieses
Behälters wird der erste Behälterteil 2 nach Faltung des ersten Wandteiles 6 im zweiten
Behälterteil 8 angeordnet. Letztere werden nach einem weiteren Stauchen des zweiten
Wandteiles 10 im dritten Behälterteil 12 angeordnet. Damit kann der Behälter 5-fach,
d.h. etwa auf 1/5 der ursprünglichen Länge gestaucht werden.
[0012] Die Figur 2 zeigt einen weiteren Behälter, der im wesentlichen wie der Behälter der
Figur 1 aufgebaut ist, wobei jedoch der erste Behälterteil 2a den kleinsten Durchmesser
Da₁ und die Länge La₁ aufweist und der zweite Behälterteil 8a mit der Länge La₃ den
grössten Durchmesser Da₂ besitzt. Der erste Behälterteil 2a und der zweite Behälterteil
8a sind über den faltenbalgartigen ersten Wandteil 6a mit der Länge La₂ verbunden.
Der dritte untere Behälterteil 12a, der an seinem unteren Ende mit einem Boden 14
verschlossen ist, weist an seinem oberen Ende einen Durchmesser Da₃ auf, der kleiner
ist als der Durchmesser Da₂ des zweiten, d.h. mittleren Behälterteiles 8a. Dieser
dritte Behälterteil 12a mit der Länge La₅ ist wiederum über den faltenbalgartigen
zweiten Wandteil 10a mit dem zweiten Behälterteil 8a verbunden. Durch diese Ausgestaltung
taucht der dritte Behälterteil 12a beim Stauchen des zweiten Wandteiles 10a in den
zweiten Behälterteil 8a ein. Der erste Behälterteil 2a, der im vorliegenden Beispiel
mit einem Pull-Top-Schraubverschluss 16 versehen ist, taucht beim Stauchen des ersten
Wandteiles 6a indirekt in den zweiten Behälterteil 8a ein und befindet sich primär
im dritten Behälterteil 12a, wie aus der linken Seite der Figur 2 hervorgeht. Bei
dieser Ausbildung ist es besonders vorteilhaft, dass der mittlere, d.h. die zweite
Behälterteil 8
a, welcher in aller Regel die Beschriftung trägt, auch im gestauchten Zustand sichtbar
ist. Dies ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn der Behälter im gestauchten Zustand
angeliefert werden und/oder wenn der Behälter im gestauchten Zustand ein Konzentrat
enthält.
[0013] Der in Figur 3 dargestellte Ausschnitt eines faltenbalgartigen Wandteiles enthält
die Falten 22,24, deren innere Verbindung 26 einen gerundeten Querschnitt aufweist.
Ein solcher gerundeter Querschnitt kann auch and der oberen Verbindung von zwei Falten
vorhanden sein. Die jeweils obere Falte 22 eines Faltenpaares 22,24 ist praktisch
vertikal ausgerichtet und bildet somit mit der Vertikalen 28 den Winkel α = 0, während
die untere Falte 24 einen grösseren Winkel β mit der Vertikalen bildet. Die Falten
22,24 besitzen im wesentlichen die gleichen Längen L₆,L₇.
[0014] Der in Figur 4 gezeigte Ausschnitt eines faltenbalgartigen Wandteiles enthält wiederum
ein Faltenpaar 30,32, wobei jedoch diesmal die obere Falte 30 einen kleinen Winkel
α mit der Vertikalen 28 bildet und eine Länge L₈ aufweist, die grösser ist als die
Länge L₉ der unteren Falte 32. Letztere bildet wiederum einen Winkel β mit der Vertikalen
28, der grösser ist als der Winkel α der oberen Falte 30. Durch diese Ausbildung wird
das Umlegen der unteren Falte 32 erleichtert.
[0015] Der stauchbare Behälter hat zahlreiche Vorteile. So benötigt der Behälter in gestauchtem
Zustand für den Transport, die Lagerung und letztlich für die Entsorgung nur einen
Bruchteil des sonst üblichen Volumens für einen herkömmlichen Behälter. Ausserdem
ist der Behälter im gestauchten Zustand relativ stabil. Der gestauchte, d.h. volumenreduzierte
Behälter kann auch lediglich mit einem Konzentrat gefüllt werden, das erst beim Endverbraucher
nach Ausziehen des Behälters und Auffüllen mit Flüssigkeit, z.B. Wasser auf die Gebrauchskonzentration
verdünnt wird. Damit ergeben sich auch für den so mit Konzentrat gefüllten Behälter
erhebliche Einsparungen an Transport- und Lagerhaltungskosten. Bei einem 5-fach gestauchten
Behälter können sich somit gegenüber einem herkömmlichen Behälter die Versand- und
Lagerhaltungskosten um ca. 70% reduzieren.
1. Stauchbarer Behälter, insbesondere Flasche, wobei zwischen einem ersten Behälterteil
(2,2a), der eine Öffnung enthält, und einem zweiten Behälterteil (8,8a) ein faltbarer
Wandteil (6,6a) angeordnet ist, wobei der zweite Behälterteil (8,8a) einen grösseren
Durchmesser (D₂,Da₂) als der erste Behälterteil (2,2a) und die Behälterteile und der
Wandteil solche Längen (L₁,L₂,L₃,La₁,La₂,La₃) aufweisen, dass im gestauchten Zustand
der erste Behälterteil (2,2a) unter Einfaltung des Wandteiles (6,6a) im zweiten Behälterteil
(8,8a) anordbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass sich an den zweiten Behälterteil
(8,8a) nach unten ein zweiter faltbarer Wandteil (10,10a) anschliesst, an dem ein
dritter Behälterteil (12,12a) angeordnet ist, der einen Boden (14) enthält und der
am oberen Ende einen grösseren oder kleineren Durchmesser (D₃,Da₃) als der zweite
Behälterteil (8,8a) aufweist, wobei die Längen (L₄,L₅,La₄,La₅) des zweiten Wandteiles
(10,10a) und des dritten Behälterteiles (12,12a) derart sind, dass der zweite Behälterteil
(8,8a) unter Einfaltung des zweiten Wandteiles (10,10a) in oder über den dritten Behälterteil
(12,12a) stülpbar ist.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Längen (L₁,L₃,L₅,La₁,La₃,La₅)
der Behälterteile (2,8,12,2a,8a,12a) untereinander im wesentlichen gleich gross sowie
gleich gross oder kleiner sind als die Längen (L₂,L₄,La₂,La₄) der faltbaren Wandteile
(6,10,6a,10a).
3. Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein faltbarer
Wandteil eine kleinere Wandstärke als die angrenzenden Behälterteile aufweist.
4. Behälter nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
der faltbare Wandteil über einen konvexen Randbereich in den ersten Behälterteil und
über einen konkaven Randbereich in den zweiten Behälterteil übergeht.
5. Behälter nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens ein faltbarer Wandteil (6,6a,10,10a) faltenbalgartig ausgebildet ist.
6. Behälter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens die innere Verbindung
(26) der Falten (22,24) eines Faltenpaares einen gerundeten Querschnitt aufweist.
7. Behälter nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils eine Falte (22,30)
eines Faltenpaares einen kleineren Winkel (α) zur Vertikalen (28) aufweist als der
Winkel (β) der anderen Falte (24,32).
8. Behälter nach mindestens einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
jeweils eine Falte (22,30) eines Faltenpaares eine grössere Länge (L₆,L₈) aufweist
als die andere Falte (24,32).