[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auftragen einer Flüssigkeit, beispielsweise
Öl auf einen laufenden Faden gemäß Gattungsbegriff des Anspruches 1.
[0002] Diverse Anwendungsbereiche sehen vor, daß Fäden mit Paraffinöl oder ähnlichem geschmiert
werden müssen. Um dieses Ziel zu erreichen, sind im Stand der Technik verschiedene
Vorrichtungen bekannt. Beispielsweise ist bekannt, einen Faden durch einen rotierenden
Paraffinring laufen zu lassen. Dabei kann dieses Aggregat auch vom Faden selbst in
Drehung gebracht werden. Eine weitere bekannte Vorrichtung besteht aus einer Schale
mit Paraffinöl, in welche eine drehbare Walze mit einem Teilbereich ihrer Oberfläche
eingetaucht ist. Über den nicht eingetauchten Walzbereich wird ein Faden der Walzenoberfläche
tangential zugeführt. Die Rotation der Walze im Paraffinöl bewirkt, daß sich auf der
Oberfläche der Walze ein dünner Paraffinölfilm bildet. Mit diesem Paraffinölfilm wird
der Faden durch den Oberflächenkontakt geschmiert.
[0003] Diese Vorrichtung ist nachteilhaft, da das Paraffinölreservoir bei einem Einsatz
einer derartigen Vorrichtung in der Nähe eines Webstuhles verstaubt. Dieser Nachteil
bringt es mit sich, daß das Paraffinölreservoir oft ausgetauscht werden muß und somit
nur geringe Voluminar verwendet werden können. Ein häufiges Nachfüllen ist erforderlich.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Vorrichtung handhabungstechnisch
und gebrauchsvorteilhaft zu verbessern.
[0005] Gelöst wird die Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung.
[0006] Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung dar.
[0007] Zufolge der erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist eine gattungsgemäße Vorrichtung,
insbesondere ein Garnparaffiniergerät gegeben, bei dem das Reservoir weitestgehend
geschlossen gehalten werden kann. Es kann ein relativ großes Reservoir Verwendung
finden. Die Walze kann darüber hinaus deutlich getrennt vom Reservoir angeordnet sein,
so daß ein zusätzlicher Freiheitsgrad gewonnen ist. Die Vorrichtung kann auf engstem
Raum angeordnet werden und und ist wartungsarm. Es braucht keine offene Öloberfläche
mehr dem Flug ausgesetzt sein. Die Walze kann getrennt vom Reservoir verlagert werden.
Hierdurch ist eine Einstellbarkeit der Paraffinierung möglich. Das zusätzliche, zwischen
Walze und Reservoir angebrachte Transportmittel ist bevorzugt ein Docht. Dieser Docht
soll einendig in das Flüssigkeitsreservoir ragen und anderendig auf der Oberfläche
der Walze schleifen. Zufolge dieser Ausgestaltung entfallen mechanische Flüssigkeitstransporthilfen
wie z.B. Pumpen oder dergleichen. Allein durch die Kapilarwirkung wird die Flüssigkeit
durch den Docht vom Reservoir zur Walzenoberfläche transportiert. Die Walze kann dabei
entweder durch Reibung an dem über die Walze laufenden Faden oder aber bevorzugt durch
einen Getriebemotor in Rotation gehalten werden. Ein Getriebemotor kann dabei von
einer Steuerung angesteuert werden, die bevorzugt aus einer elektronischen Steuerschaltung
besteht. Es ist vorteilhaft, wenn der Motor ein Elektromotor ist, gegebenenfalls sowohl
links als auch rechts herum dreht und eine Betriebsspannung von 12 V hat. Die Rotationsgeschwindigkeit
der Walze kann dann so bemessen sein, daß sie mit der Fadenablaufgeschwindigkeit dreht.
Es ist aber auch möglich, daß sich die Walze gegen den Fadenlauf dreht. Die Steuerschaltung
ermöglicht dann ein Umschalten zwischen Links- und Rechtslauf des Antriebsmotors.
Die Drehzahl kann von der Steuerung auch proportional zur Fadengeschwindigkeit, welche
gegebenenfalls durch eine nachfolgende Liefervorrichtung bestimmt wird, eingestellt
werden. Die Trennung von Walze und Reservoir ermöglicht eine Verlagerbarkeit der Walze.
Es ist deshalb bevorzugt vorgesehen, daß die Walze quer zur Fadenlaufrichtung in Richtung
auf den Fadenlauf verlagerbar ist. Durch diese Verlagerbarkeit kann der Umfangswinkel,
der von dem Faden auf der Trommeloberfläche beansprucht wird, variiert werden. Je
weiter die Walze in den Fadenlauf hineingedrückt wird, der Faden sich also um die
Walze wickelt, verstärkt sich die Schmierung. Die Schmierung ist demnach über eine
Liniearverstellung der Walze einstellbar. Bevorzugt ist diese Einstellrichtung die
vertikale. Um eine gleichmäßige Filmauftragung auf der Walzenoberfläche zu gewährleisten,
wird der Docht mit einer Kraft auf die Walze gepreßt. Die Kraft kann dabei von einer
Blattfeder herrühren, zwischen deren Oberfläche und der Walzenoberfläche der Docht
liegt. Die Blattfeder kann dabei starr am Gehäuse befestigt sein. Durch das Schleifen
des Dochtes auf der Walzenoberfläche ist zum einen eine gleichmäßige Filmdicke erzielt.
Zum anderen werden eventuelle sich auf der Walze niederschlagende Staubpartikel durch
den Docht abgewischt. Bautechnisch vorteilhaft ist die Anordnung des Reservoirs vertikal
unterhalb der Walze. Das Reservoir ist dann von einem Behälter aufgenommen, welcher
bis auf einen Dochtdurchlaß geschlossen ist. Besonders bevorzugt wirkt die Vorrichtung
mit einem Fadenspeicher zusammen. Sie ist dann unmittelbar einem Fadenspeicher vorgeordnet.
Die den Antrieb der Walze steuernde elektronische Steuerschaltung steht mit dem Antrieb
des Fadenspeichers in einer Signalverbindung. Hierdurch ist es möglich, die Abzugsgeschwindigkeit
des Fadens bzw. die Aufwickelgeschwindigkeit auf den Fadenspeicher mit der Drehzahl
der Walze zu synchronisieren. Entsprechend der Aufwickelgeschwindigkeit dreht sich
dann die Walze. Bei einem sich bewegenden Faden kann dann die Walzenoberfläche die
gleiche oder eine proportionale Geschwindigkeit aufweisen wie der Faden und bei stillstehendem
Fadenspeicher steht die Walze. Durch die lineare Verstellbarkeit der in horizontaler
Achslage quer zum Fadenlauf ausgerichteten Walze kann dabei dann die Kontaktoberfläche
zwischen dem Garn und der geschmierten Walze geändert werden. Da das Reservoir weitgehend
von äußeren Einflüssen abschmierbar ist, kann der Behälter als relativ großes Volumen
aufweisen, beispielsweise 450 cm ³ . Insgesamt ist die gesamte Vorrichtung durch die
erfindungsgemäße Ausgestaltung erheblich wartungsärmer und handhabungstechnisch günstiger
gestaltet. Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß das Reservoir,
in welches der Docht eintaucht, mit einer zusätzlichen Fördereinrichtung mit der Flüssigkeit,
beispielsweise dem Öl, befüllt wird. Das zusätzliche Reservoir kann dabei eine halbzylindrische
Schale sein, welche unterhalb der Walze angeordnet sein kann. Nach oben hin kann diese
halbzylindrische Wanne durch eine ebenfalls halbzylindrische Haube zu einem insgesamt
zylindrischen Gehäuse ergänzt werden. Die Fördereinrichtung ist bevorzugt eine Schlauchpumpe.
Dabei ragt ein Schlauch bis auf den Boden des unteren, größeren Reservoirs. Mit seinem
anderen Ende ragt der Schlauch in das auf zufüllende obere, kleinere Reservoir. Die
Schlauchpumpe weist bevorzugt drei auf einer Kreisscheibe angeordnete Rollen auf,
welche zufolge einer Rotationsbewegung der Kreisscheibe drehen. Kreisaußerhalb und
zwischen einer hohlzylindrischen Ummantelung ist der Schlauch kreisförmig von den
Rollen an die zylindrische Ummantelung gepreßt. Durch eine Walkbewegung der Rollen
zufolge ihrer Drehung findet die Förderung der Flüssigkeit vom unteren Reservoir in
das obere Reservoir statt. Ein überraschend einfacher Aufbau der Vorrichtung wird
dadurch erzielt, daß die Achse der Walze gleichzeitig die Achse der rotierenden Scheibe
der Schlauchpumpe ist. Beide Aggregate können dann von einem gemeinsamen Antriebsmotor
angetrieben werden. Schlauchpumpe und Walze liegen in vorteilhafter Weise axial beabstandet
voneinander. Ein mit der Neuerung einhergehender Vorteil ergibt sich dadurch, daß
das Reservoir, in welches der Docht eintaucht, außerordentlich klein gewählt werden
kann. Einer Weiterbildung zufolge braucht nicht einmal ein derartiges Reservoir vorhanden
zu sein. Es reicht aus, den Docht durch das kontinuierlich aus der Fördereinrichtung
herausströmende Öl getränkt zu halten. Darüber hinaus ist vorgesehen, die Walze unmittelbar
mit dem Öl aus der Fördereinrichtung zu benetzen. Dabei kann die Benetzung auch ggf.
mit einem Docht durchgeführt werden. Insofern übernimmt dann die mechanisch angetriebende
Fördereinrichtung, beispielsweise eine Peristaltikpumpe, die Funktion des Transportmittels
für die Flüssigkeit.
[0008] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den beigefügten Zeichnungen dargestellt.
Sie werden im folgenden erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht, teils aufgebrochen, eines Garnparaffiniergerätes,
- Fig. 2
- eine Rückansicht eines Gerätes gemäß Figur 1, teils aufgebrochen,
- Fig. 3
- ein weiteres Ausführungsbeispiel mit vorgeordneter Fadenbremse in einer Darstellung
gemäß Fig. 1,
- Fig. 4
- ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung in Schnittdarstellung gemäß der Linie
IV-IV in Fig. 5,
- Fig. 5
- eine Darstellung des Ausführungsbeispieles gemäß Fig. 4 teils im Schnitt, teils mit
weggebrochenen Details und
- Fig. 6
- eine Draufsicht auf einen Gegenstand gemäß Fig. 4, teilweise geschnitten.
[0009] Die Vorrichtung, das Garnparaffiniergerät ist in den Ausführungsbeispielen unmittelbar
an den Boden eines Fadenspeichers 5 angeschraubt. Als Befestigungsmittel dient dabei
der am besagten Boden angeschraubte Geräteträger 23. Der Fadenspeicher ist mit seiner
nicht dargestellten Trommel in horizontaler Lage in üblicher Weise befestigt. der
Faden 2 verläuft ebenfalls im wesentlichen in horizontaler Lage und tritt in das Garnparaffiniergerät
durch die Einlauföse 14 ein und tritt durch die Einlauföse 18 des Fadenspeichers 5
aus dem Gerät wieder heraus. Beide Ösen liegen im wesentlichen waagerecht zueinander.
[0010] Zwischen Einlauföse 14 und Einlauföse 18 ist eine Walze 1 angeordnet, die von einem
Antriebsmotor (elektrischer Getriebemotor) 7 angetrieben wird. Die Achse der Walze
1 fluchtet dabei mit dem Motor 7, welcher einseitig ein Halteblech aufweist, welches
vertikal verschieblich mit Schrauben oder anderen Befestigungsmitteln an der Seitenwand
16 der Vorrichtung gehaltert ist. Der Motor ist ein Elektromotor für Niederspannungsgleichstrom
und in beiden Drehrichtungen betreibbar.
[0011] An der Seitenwand befindet sich oberhalb des Antriebsmotors 7 ein Gehäuse 3 zur Aufnahme
einer Schaltung 4. die Schaltung 4 ist eine elektrische Schaltung und bildet die Steuerung
für den Antriebsmotor 7 aus. Die Schaltung 4 steht mit dem Fadenspeicher, bzw. mit
der Antriebssteuerung des Fadenspeichers 5 in Signalverbindung, so daß der Walzenantrieb
7 mit dem Fadenspeicherantrieb synchronisierbar ist. Walze und Fadenspeicher laufen
im Geichlauf bzw. im Proportionalbetrieb. Das Gehäuse der Steuerung 3 besteht aus
einer Abdeckung 20 einer Rückwand 21.
[0012] Unterhalb der Walze befindet sich ein Behälter 19, welcher ein Ölreservoir 9 aufnimmt.
Der Behälter hat etwa ein Volumen von 450 cm ³ . In den Behälter hineingetaucht, bis
zum Boden des Behälters ist ein Docht 6. Dieser Docht wird durch eine oben am Behälter
angeordnete Dochtdurchführung 24 aus dem Behälter herausgeführt und liegt dort auf
einer Blattfeder 10 auf. Die Blattfeder 10 ist abgewinkelt und mit einem Winkelschenkel
ebenfalls in der Dochtdurchführung 24 befestigt. Die Blattfeder 10 klemmt zwischen
sich und der Walzenoberfläche 1' den Docht 6 ein, so daß der Docht 6 auf die Oberfläche
1' der Walze 1 gepreßt wird. Die Blattfeder 10 und der Docht 6 sind so lang bemessen,
daß trotz einer Vertikalbewegung der Walze der Docht vermöge der federnden Nachgiebigkeit
der Blattfeder 10 immer auf die Walzenoberfläche gepreßt wird. Direkt unterhalb der
Walze befindet sich ein Ölauffangtrichter, der breiter ist als der Durchmesser der
Walze 1 und in etwa genauso lang ist wie die Walze ein. Der Auffangtrichter verjüngt
sich nach unten hin zu der Dochtdurchführung. Als separates Bauteil steckt der Ölauffangtrichter
8 im Deckelbereich des Behälters ein. Er ist auch Träger der Blattfeder 10. Der Docht
6 hat eine bandförmige Gestalt und besteht aus einem Gewebe, das geeignet ist durch
Kapilarwirkung das Öl aus dem Reservoir 9 zur Walzenoberfläche 1' zu transportieren.
Die Breite des Dochtes 6 ist dabei ein vielfaches breiter als die Breite des Fadens
2. Sie kann insbesondere bei breiten Fäden aber auch nur um weniges breiter sein als
der Faden 2.
[0013] Die Walze ist in x-Richtung in die durch die Einlauföse 14 und die Auslauföse 18
fluchtende Gerade verlagerbar, wobei die Gerade den Walzenkörper schneidet. Zufolge
der Verlagerbarkeit der Walze 1 zusammen mit dem Antriebsmotor 7 in Richtung x erfährt
der Faden 2 je nach Position der Walze eine größere oder kleinere Umlenkung. Entsprechend
der Umlenkung des Fadens 2 bemißt sich die Kontaktfläche zwischen Faden 2 und der
Walze 1. Bei ihrer Verlagerung wird die Walze 1 in die Fluchtrichtung der beiden Ösen
14 und 16 hineinverlagert. Durch die Drehung der Walze wird ihre Oberfläche 1' mit
einem dünnen Ölfilm versehen. Beim Betrieb ist vorgesehen, daß die Drehzahl der Walze
der Fadenlaufgeschwindigkeit entspricht oder dazu proportional ist. Dann wird der
Ölfilm optimal auf den Faden übertragen. Eventuelle Staubpartikelchen, die auf den
Ölfilm fallen, werden durch die Anlage des Dochtes auf die Oberfläche 1' der Walze
1 vom Docht abgewischt.
[0014] An der Rückwand 21 des Gerätes befindet sich ein Halteblech 17 für eine nicht dargestellte
Fadenbremse. Um eine optimale Schmierung zu erreichen, ist vorgesehen, daß ein Garnparaffiniergerät,
wie es beispielsweise in dieser Anmeldung beschrieben ist, zwischen einer Fadenbremse
27 und einem Fadenspeicher 5 angeordnet ist. Ein derartiges Ausführungsbeispiel zeigt
Figur 3. Bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ist dann immer für die nötige Fadenspannung
gesorgt, mit welcher der Faden 2 auf der Trommel 1 aufliegt. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel
liegt die Walze in der Horizontalen und ist in vertikaler Richtung verlagerbar. Die
Verlagerbarkeit kann dadurch bewirkt werden, daß der Antriebsmotor 7 auf einer Halteplatte
13 befestigt ist, welche von parallel zur Seitenwand 16 verschiebbar an der Seitenwand
befestigt ist. Die Befestigung kann durch Schrauben 11 und Muttern 12 vorgenommen
werden, welche durch ein Langloch 15 in der Seitenwand 16 geschraubt sind. Die Ausrichtung
des Langloches oder der Langlöcher 15 ist dabei in Verlagerungsrichtung x der Walze
1 ausgerichtet. Die Verlagerbarkeit der Walze 1 kann aber auch durch andere Mittel
bewirkt werden, beispielsweise durch einen Spindeltrieb. Der Spindeltrieb kann dabei
von Hans oder motorisch angetrieben sein. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel ist
es vorteilhaft, wenn die Drehachse der Walze 1 windschief zum Fadenlauf ausgerichtet
ist. In der Projektion kann der Faden sowohl in einem Winkel, als auch senkrecht zur
Achse der Walze 1 zugeführt werden.
[0015] In Figur 3 dargestellte Anordnung besteht aus einer Fadenbremse 27 einem Garnparaffinierungsgerät
und einem Fadenspeicher 5. Die Fadenbremse weist eine Einlauföse 26 auf, die im wesentlichen
mit den Einlaufösen 14 und 18 fluchtet. Im Fadenlauf befindet sich eine aus zwei Tellerfedern
25 bestehende Fadenbremse. Zum Abbremsen wird der Faden 2 zwischen zwei aufeinander
zu federbelasteten Tellerfedern 25 hindurchgezogen.
[0016] Unterhalb des Haltebleches 17 ist eine Ballonschutzscheibe 22 angeordnet.
[0017] Die in der vorstehenden Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen offenbarten
Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für
die Verwirklichung der Erfindung von Bedeutung sein. Alle offenbarten Merkmale sind
erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt
der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich
mit einbezogen.
[0018] Die Vorrichtung zum Auftragen einer Flüssigkeit gemäß dem in den Fig. 4 - 6 dargestellten
Ausführungsbeispiel wirkt vom Prinzip hier genauso wie das vorher im Detail beschriebene
Ausführungsbeispiel. Es wird deshalb auf die dort beschriebenen Details verwiesen.
Zusätzlich zu einem ersten Reservoir 9, in welchen der Docht 6 eintaucht, welcher
auf der Oberfläche 1' der Walze 1 aufliegt, befindet sich in einem größeren Reservoir
28 ein größerer Ölvorrat. Das Reservoir 28 wird von einer halbzylindrischen Schale
36 ausgebildet, welche unterhalb des Reservoirs 9 angeordnet ist. Nach oben hin ist
die halbkreisförmige Wanne 36 durch einen Deckel 38 abgeschlossen, welcher gleichzeitig
die halternde Bodenplatte für das Reservoir 9 bzw. den Antriebsmotor 7 ausbildet.
Eine Öffnung in der Decke 38 des Reservoirs 28 ist mit einem Deckel 39 verschlossen.
Dieser Deckel ist abnehmbar. Durch die darunter befindliche Öffnung kann Öl in das
Reservoir 28 eingefüllt werden.
[0019] Das Reservoir 9 und das Reservoir 28 sind durch einen Schlauch 29 miteinander verbunden.
Das eine Ende 30 des Schlauches 29 ragt auf den Boden des Reservoirs 28. Das andere
Ende 31 des Schlauches 29 ragt durch eine Öffnung in das Reservoir 9. Durch eine am
Schlauch angeordnete Schlauchpumpe 40 kann Flüssigkeit aus dem Reservoir 28 durch
den Schlauch 29 in Pfeilrichtung in das Reservoir 9 gepumpt werden. Aus diesem Reservoir
9 wird die Flüssigkeit sodann durch den Docht zufolge von Kapillarkräften auf die
Oberfläche 1' der Walze 1 gefördert.
[0020] Die Schlauchpumpe weist in bekannter Weise einen zylindrischen Mantel 41 auf. In
diesem Hohlmantel liegt innenseitig ein Schlauch 29 ein. Mittels drei auf einer rotierenden
Scheibe 33 angeordneter Rollen 32 wird der Schlauch gegen die Mantelfläche 41 gepreßt.
Durch eine Drehung der Scheibe 33 tritt eine Walkbewegung im Schlauch auf, so daß
in bekannter Weise eine Förderung der Flüssigkeit erfolgt.
[0021] Die Achse 35 der Schlauchpumpe 40 wird bevorzugt von der Antriebswelle der Walze
1 ausgebildet und ist mit dem Antriebsmotor 7 verbunden. Walze 1 und Schlauchpumpe
40 liegen demzufolge coaxial zueinander und werden mit der gleichen Drehzahl angetrieben.
Zufolge dieser Ausgestaltung ist eine erhebliche Reduzierung der Bauteile gegeben.
Es braucht lediglich ein Antriebsmotor vorhanden zu sein, um sowohl die Walze als
auch die Pumpe anzutreiben.
[0022] Am Boden der Wanne 36 befindet sich ein Schlauchanschluß 37, der entweder zum Befüllen
oder zum Ablassen der Flüssigkeit aus dem Reservoir 28 dient. Oberhalb der Bodenplatte
38 kann sich eine ebenfalls halbzylindrische Haube befinden, an welcher sich auch
die Aufnahmekammer für die elektronische Schaltung befindet. Die Haube 42 kann die
Wanne 36 zu einem zylindrischen Körper erganzen. Am Reservoir 9 kann darüber hinaus
ein Überlauf vorgesehen sein, falls die Fördergeschwindigkeiten von Pumpe und Docht
unterschiedlich sind. Es ist aber vorgesehen, daß die Fördergeschwindigkeit der Pumpe
höher liegt als die des Dochtes, so daß immer genügend Flüssigkeit im Reservoir 9
vorhanden ist. Die über den Überlauf auslaufende Flüssigkeit kann in die unmittelbar
unterhalb des Reservoirs 9 angeordnete Wanne 36 tropfen.
1. Vorrichtung zum Auftragen einer Flüssigkeit, beispielsweise Öl auf einen laufenden
Faden, mit einer in den Fadenlauf ragenden, drehbar gelagerten Walze (1) zur Aufnahme
eines Flüssigkeitsfilmes an ihrer Oberfläche (1') aus einem Flüssigkeitsreservoir
(9) und Abgabe der Flüssigkeit über Oberflächenkontakt, gekennzeichnet durch eine
räumliche Trennung von Walze und Reservoir und ein zwischen Walze (1) und Reservoir
(9) angeordnetes Transportmittel (6) für die Flüssigkeit.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen einendig in das Flüssigkeitsreservoir
ragenden Docht (6), welcher anderendig auf der Oberfläche (1') der Walze (1) schleift.
3. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, gekennzeichnet durch eine motorisch drehangetriebene Walze (1).
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Rotationsgeschwindigkeit der Walze (1) von
einer elektronischen Steuerung (4) ansteuerbar ist.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Walze (1) mit Fadenlaufgeschwindigkeit dreht.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Walze (1) quer zur Fadenlaufrichtung in Richtung
(x) zum Fadenlauf verlagerbar ist.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Docht (1) kraftbeaufschlagt auf die Walzenoberfläche
(1') gepreßt wird.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Docht mittels einer parallel zum Docht angeordneten
Blattfeder (10) auf die Walze (1) gepreßt wird.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Docht auf der unteren Hälfte der in horizontaler
Richtung mit ihrer Achse windschief zum Fadenlauf angeordneten Walze schleift.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung einem Fadenspeicher (5) vorgeordnet
ist und der Walzenanrieb mit dem Fadenspeicherantrieb synchronisierbar, bevorzugt
im Proportionallauf bringbar ist.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische Steuerschaltung mit einem Fadenspeicher
in Signalverbindung steht.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß das Reservoir (9) von einem unterhalb der Walze
angeordneten Behälter (19) aufgenommen wird, welcher im Betrieb bis auf den Dochtdurchlaß
(24) abgeschlossen ist.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorrichtung, welcher fadenablaufseitig ein
Fadenspeicher (5) nachgeordnet ist, fadenzulaufseitig eine Fadenbremse (27) vorgeordnet
ist.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, gekennzeichnet durch ein unterhalb des Reservoirs (9) angeordnetes, volumenmäßig
größeres zweites Reservoir (28), aus welchem insbesondere mittels einer als Schlauchpumpe
ausgebildeten Fördereinrichtung (40) Flüssigkeit ins erste Reservoir (9) befördert
wird.
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß die als Schlauchpumpe (40) ausgebildete Fördereinrichtung
coaxial zur Walze (1) angeordnet ist und insbesondere einen mit der Walze (1) gemeinsamen
Antriebsmotor (7) aufweist.
16. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderleistung der insbesondere als Peristaltikpumpe
(4) ausgebildeten Fördereinrichtung größer ist als die Förderleistung des Dochtes
(6).
17. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß das Transportmittel für die Flüssigkeit als Rohr
oder Schlauch ausgebildet ist und die Flüssigkeit zufolge einer Pumpe durch das Transportmittel
vom Reservoir zur Walze befördert wird.