(19)
(11) EP 0 619 412 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.10.1994  Patentblatt  1994/41

(21) Anmeldenummer: 94105331.6

(22) Anmeldetag:  06.04.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E06B 9/58, E06B 9/86, E06B 9/80
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 07.04.1993 DE 4311415
07.04.1993 DE 4311416

(71) Anmelder: IROWI-INSEKTENSCHUTZ-ROLLGITTER GmbH
D-82393 Iffeldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Wildt, Adolf
    D-82393 Iffeldorf (DE)

(74) Vertreter: Flosdorff, Jürgen, Dr. 
Alleestrasse 33
D-82467 Garmisch-Partenkirchen
D-82467 Garmisch-Partenkirchen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zur Abdeckung einer Fenster- oder Türöffnung


    (57) Die bisher bekannten Vorrichtungen zur Abdeckung einer Fenster- oder Türöffnung haben den Nachteil, daß das Abdeckelement von einer unbefugten Person aus der abgewickelten Lage hochgeschoben werden kann, womit die Person durch die Fenster- oder Türöffnung ins Innere des Gebäudes gelangen kann. Dies wird dadurch vermieden, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung in den seitlichen Führungsschienen (8) eine Gummianschlagleiste (18) und dieser gegenüberliegend einen expandierbaren Schlauch (19) aufweist, der nach Zufuhr von Druckluft das Abdeckelement, z.b. ein Insektenschutzgitter, fest gegen die Gummileiste preßt. Zur Zufuhr der Druckluft ist an der Fensterinnenseite eine kleine pneumatische Pumpe vorgesehen. Die Vorrichtung bietet damit einen beträchtlichen Schutz gegen Einbrüche, da das Insektenschutzgitter zerstört werden muß, wenn ein Einbrecher durch die dahinter befindliche Fenster- oder Türöffnung eindringen will. Außerdem ist gewährleistet, daß auch stärkste Windböen das Insektenschutzgitter nicht aus den seitlichen Führungsschienen reißen können.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Abdeckung einer Fenster- oder Türöffnung, und zwar eine Insektenschutz-Rollgittervorrichtung zur insektendichten, luftdurchlässigen Abdeckung einer Fenster- oder Türöffnung, mit einem flexiblen, vorzugsweise netzartigen Insektenschutzgitter, oder eine Vorrichtung zum Beschatten oder Verdunkeln eines Raumes mit einem flexiblen Beschattungs- oder Verdunkelungselement, das mit seinen beiden seitlichen Randabschnitten in an der Außenseite der Öffnung angebrachten seitlichen Führungsschienen geführt ist und auf eine oberhalb der Öffnung drehbar gelagerte Wickelwelle aufwickelbar ist, die hierzu um ihre Achse drehbar und in der jeweiligen Drehposition arretierbar ist.

    [0002] Die Erfindung betrifft insbesondere eine Insektenschutz-Rollgittervorrichtung, bei der am unteren Ende des Insektenschutzgitters eine Gewichtsleiste mit einem so großen Gewicht angebracht ist, daß sich das Insektenschutzgitter nach Freigabe der Wickelwelle selbsttätig abwickeln kann. Die Erfindung ist jedoch auch bei sogenannten Springrollos anwendbar, bei denen die Wickelwelle mit einer Torsionsfeder verbunden ist, die beim Abwickeln des Insektenschutzgitters oder des Beschattungselementes gespannt wird, so daß dieses durch Federkraft wieder aufwickelbar ist. Im Folgenden wird die Erfindung als Insektenschutzvorrichtung beschrieben.

    [0003] Allen bisher bekannten Insektenschutz-Rollgittervorrichtungen ist gemeinsam, daß sie zwar mehr oder weniger wirkungsvoll eine Fenster- oder Türöffnung gegen den Eintritt von Insekten abdecken können, daß sie jedoch kein Hindernis für einen Einbrecher darstellen, wenn dieser durch die hinter dem Insektenschutzgitter offene Fensteröffnung oder Türöffnung in das Gebäude eindringen möchte. Hierzu ist es lediglich erforderlich, im Falle eines sich infolge einer Gewichtsleiste selbsttätig abwickelnden Insektenschutzgitters die untere Gewichtsleiste in den seitlichen Führungsschienen bis zu einer geeigneten Höhe hochzuschieben, wodurch der Zutritt zum Fenster bzw. zu der Tür frei ist. Im Falle eines springrollos braucht nur die untere Leiste des Insektenschutzrollgitters aus dem Rastsitz freigegeben zu werden, was ebenfalls von der Außenseite des Insektenschutzgitters schnell und einfach zu bewerkstelligen ist. Wenn sich ein Einbrecher auf diese Weise Zutritt zu dem Gebäude verschafft hat, kann er im Handumdrehen das Insektenschutzgitter wieder in die abgesenkte Position versetzen, da er es beim Anheben nicht beschädigen mußte, so daß von außen keine verdächtige Veränderung zu bemerken ist.

    [0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so weiter zu entwickeln, daß sie in der abgewickelten Position das unbefugte Eindringen durch die von ihr abgedeckte Fenster- oder Türöffnung erheblich erschwert.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

    [0006] Die erfindungsgemäße Vorrichtung enthält eine Klemmeinrichtung zum lösbaren Befestigen der seitlichen Randabschnitte des Abdeckelementes. Dabei ist bevorzugt vorgesehen, daß die Klemmeinrichtung in der Arretierstellung die Randabschnitte des Abdeck - elementes innerhalb ihrer seitlichen Führungsschienen festklemmt.

    [0007] Diese Ausbildung hat zur Folge, daß das im abgewickelten Zustand an seinen seitlichen Rändern fixierte Abdeckelement, beispielsweise ein Insektenschutzgitter, nicht von einem Unbefugten von der Außenseite des Gebäudes aus angehoben werden kann, um auf diese Weise schnell und unbemerkt durch die freigelegte Fenster- oder Türöffnung eindringen zu können. Da das Anheben des Insektenschutzgitters verhindert ist, bleibt nur noch die Möglichkeit offen, das Insektenschutzgitter gewaltsam zu zerstören bzw. zu zerschneiden, um durch die dahinterliegende Fenster- oder Türöffnung eindringen zu können. Ein solcher Vorgang erfordert jedoch ein geeignetes Werkzeug und nimmt eine nicht unbeträchtliche Zeitspanne in Anspruch, so daß ein potentieller Einbrecher damit rechnen muß, bei seinem Vorhaben beobachtet zu werden.

    [0008] Die erfindungsgemäße Vorrichtung bietet einen hochgradigen Schutz gegen sogenannte Gelegenheitseinbrüche, die dadurch ausgelöst werden, daß ein potentieller Einbrecher ein offenstehendes Fenster wahrnimmt.

    [0009] Das Verklemmen der seitlichen Randabschnitte des Insektenschutzgitters hat zudem den Vorteil, daß das Insektenschutzgitter auch bei starken Windböen, beispielsweise bei einem herannahenden Gewitter, nicht aus den seitlichen Führungsschienen herausgeris sen werden kann, was nicht nur zur Folge hätte, daß Insekten in das Gebäude eindringen können, sondern auch zu einer Beschädigung der Gaze führen könnte.

    [0010] Wie bereits oben erwähnt, kann die Klemmeinrichtung sowohl bei einem Springrollo als auch bei einer Rollgittervorrichtung mit sich selbsttätig abwickelndem Insektenschutzgitter vorgesehen sein. In dem letzteren, bevorzugten Anwendungsfall ist das flexible Gittergewebe durch die Gewichtsschiene in vertikaler Richtung straff gespannt, so daß gemeinsam mit der Arretierung der seitlichen Randabschnitte eine Rundum-Verspannung stattfindet.

    [0011] Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist die Klemmeinrichtung zwischen einer Freigabestellung, in der die Randabschnitte der Insektenschutzgaze entlang der Führungsschiene frei bewegbar sind, und der Arretierstellung expandierbar. Hierzu wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Klemmeinrichtung in jeder Führungsschiene wenigstens einen Schlauch aufweist, dessen Querschnittsabmessungen durch Zufuhr von Druckluft derart vergrößert werden können, daß er den zugehörigen Randabschnitt des Insektenschutzgitters fest gegen einen Anschlag preßt. Der Anschlag ist zweckmäßigerweise eine Leiste, die ebenso wie der Schlauch aus Gummi bestehen kann.

    [0012] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß sich der Schlauch und die Leiste im wesentlichen über die gesamte Länge der jeweiligen Führungsschiene erstrecken. Dabei ist der Gummischlauch zweckmäßigerweise an einer Längsseite der Führungsschiene befestigt, beispielsweise angeklebt, während die Leiste an der gegenüberliegenden Längsseite der Führungsschiene derart angebracht ist, daß sich Schlauch und Leiste direkt gegenüberliegen und die Insektenschutzgaze zwischen sich aufnehmen.

    [0013] Die Führungsschiene hat zweckmäßigerweise im wesentlichen eine Rechteckform mit einem Schlitz, der vorzugsweise eine Breite von ca. 1,3 mm hat und der von zwei parallelen Stegen begrenzt ist.

    [0014] Der Abstand zwischen dem im entspannten Zustand befindlichen Schlauch und der Leiste sollte mindestens so breit wie der Schlitz der Führungsschiene sein.

    [0015] Des weiteren wird vorgeschlagen, daß die in den beiden Führungsschienen angeordneten expandierbaren Schläuche an ihrem oberen Ende verschlossen sind und an ihrem unteren Ende mit jeweils einer Druckluftquelle in Verbindung stehen. Dabei liegt es im Rahmen der Erfindung, daß eine gemeinsame Druckluftquelle für beide Schläuche vorgesehen ist, die dann über eine sich verzweigende Leitung die Druckluft in die beiden Schläuche liefert. Die oben Enden der Schläuche können beispielsweise durch einen Stopfen oder auf andere Weise, z.B. Verkleben, Verschweißen etc. verschlossen sein.

    [0016] Mit großem Vorteil wird ferner vorgeschlagen, daß die Druckluftquelle eine pneumatische Druckpumpe ist, die von Hand betätigt wird. Diese Druckpumpe kann nach Art eines Blasebalges funktionieren und so klein wie beispielsweise ein sogenannter Dimmer sein, da nur ein sehr kleines Druckluftvolumen in die Schläuche gepumpt werden muß, um diese so weit zu expandieren, daß sie das Insektenschutzgitter festklemmen. Die pneumatische Druckpumpe steht zweckmäßigerweise über ein Rückschlagventil mit dem expandierbaren Schlauch in Verbindung, welches z.B. durch Fingerdruck geöffnet werden kann, so daß die Druckluft aus dem Schlauch wieder zurück in die Druckpumpe entweichen kann.

    [0017] Zur Verbindung der innerhalb des Raumes angeordneten pneumatischen Druckpumpe mit dem in der Führungsschiene befestigten Schlauch wird zweckmäßigerweise ein Ventil-Kniestück durch den Fensterstock und die Führungsschiene geführt und in das Schlauchende eingesetzt. An der Innenseite des Fensterstocks ist dieses Kniestück an die Druckpumpe angeschlossen.

    [0018] Nach einem weiteren wesentlichen Gesichtspunkt der Erfindung kann als Insektenschutzgitter eine metallische Gitterfolie oder Lochfolie verwendet werden, die an eine Alarmanlage angeschlossen ist. Auf diese Weise ist bei der erfindungsgemäßen Insektenschutz-Rollgittervorrichtung nicht nur verhindert, daß das Insektenschutzgitter von einer unbefugten Person aus der abgewickelten Gebrauchslage angehoben wird, sondern es wird eine gewaltsame Beschädigung des Insektenschutzgitters erfaßt und durch ein Alarmsignal angezeigt, so daß auch das gewaltsame Eindringen durch das Insektenschutzgitter weiter erschwert ist.

    [0019] Die Erfindung wird durch die nachfolgende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
    Fig. 1
    einen Schnitt durch einen herkömmlichen Rolladenkasten, in den eine Wickelwelle für ein Insektenschutzgitter eingebaut ist;
    Fig. 2
    eine perspektivische Ansicht eines Fensters, das sowohl mit einem herkömmlichen Rolladen als auch mit der erfindungsgemäßenInsektenschutz-Rollgittervorrichtung versehen ist, von der Innenseite des Raumes aus gesehen;
    Fig. 3
    einen rein schematischen Horizontalschnitt durch eine Führungsschiene mit der Klemmeinrichtung und durch die am unteren Ende des Insektenschutzgitters befestigte Gewichtsleiste;
    Fig. 4
    eine perspektivische Ansicht des unteren Endabschnitts der Führungsschienen für das Insektenschutzgitter und einen Rolladenpanzer
    Fig. 5
    eine schematische Darstellung der Verbindung des expandierbaren Schlauches mit der pneumatischen Druckpumpe,
    Fig. 6
    die Insektenschutz-Rollgittervorrichtung gemäß Fig. 1 mit näheren Einzelheiten und
    Fig. 7
    eine rein schematische Detail-Ansicht des Insektenschutzgitters und des Bürstenstreifens.


    [0020] Fig. 1 zeigt einen allgemein üblichen Rolladenkasten 1, in dem eine Wickelwelle 2 großen Durchmessers für einen Rolladenpanzer 3 angeordnet ist. Unterhalb der Wickelwelle 2 verbleibt in dem herkömmlichen Rolladenkasten 1 genügend Raum zur Anordnung einer weiteren Wickelwelle 4 für ein Insektenschutzgitter 5, das aus Gaze besteht und demnach sehr dünn ist. Die Wickelwelle 4 hat einen sehr kleinen Durchmesser, da die Gaze 5 fest aufgewickelt ist. Die beiden Wickelwellen sind auf herkömmliche Weise ausgebildet und gelagert, weshalb auf eine Beschreibung näherer Einzelheiten verzichtet werden kann.

    [0021] Fig. 2 zeigt ein Fenster, das mit der Anordnung gemäß Fig. 1 ausgerüstet ist. Zur Betätigung des Rolladenpanzers 3 ist ein Gurt 6 vorgesehen, der auf übliche Weise auf eine nicht dargestellte Zugrolle aufgewickelt ist, die mit der Aufwickelwelle 2 verbunden ist. Entsprechend ist zur Betätigung des Insektenschutzgitters 5 ein Gurt 7 angeordnet, der auf entsprechende Weise auf eine ebenfalls nicht dargestellte Zugrolle aufgewickelt ist, die mit der Wickelwelle 4 verbunden ist.

    [0022] Aus Fig. 2 ist zu ersehen, daß das Insektenschutzgitter 5 zwischen dem Rolladenpanzer 3 und dem Fenster angeordnet ist, so daß die seitlichen Führungsschienen des Insektenschutzgitters 5 zwischen den Führungsschienen für den Rolladenpanzer 3 und dem Fensterstock angebracht sind, wozu im allgemeinen nur ein Zwischenraum in der Größenordnung von etwa 10 mm zur Verfügung steht.

    [0023] Fig. 3 zeigt einen Horizontalschnitt durch eine seitliche Führungsschiene 8, die einen Schlitz 9 zum Eintritt eines über eine Gewichtsleiste 10 überstehenden Endbereichs einer Führungsleiste 11 und des zugehörigen Randbereichs der Gaze 5 aufweist. Der Schlitz 9 ist durch zwei parallele Stege 12 begrenzt.

    [0024] Die Gewichtsleiste 10 endet in einem geringfügigen Abstand vor der Führungsschiene 8, während sich die Führungsleiste 11 nahezu bis zu der Innenwand 13 der Führungsschiene 8 erstreckt.

    [0025] Die Gewichtsleiste 10 ist von einer Kunststoffabdeckleiste 11' umgeben, an deren Unterseite sich ein Borstenstreifen 14 (Fig. 4) befindet.

    [0026] An der Führungsschiene 8 für das Insektenschutzgitter ist ein seitlicher Flansch 15 angeformt, der eine herkömmliche Führungsschiene 16 für den Rolladenpanzer 3 untergreift. Die U-förmige Führungsschiene 16 sowie der Flansch 15 sind mittels Schrauben 17 befestigt.

    [0027] Innerhalb der Führungsschiene 8 sind eine Gummileiste 18 und ein expandierbarer Schlauch 19 befestigt. Diese beiden Bauteile sind an den Innenflächen der Längsseiten 20 der Führungsschiene 8 angeklebt. In dem in Fig. 3 dargestellten drucklosen Zustand des Schlauchs 19 ist das Insektenschutzgitter 5 zusammen mit der an dessen Endabschnitt befestigten Führungsleiste 11 frei zwischen der Gummileiste 18 und dem Schlauch 19 bewegbar, so daß das Insektenschutzgitter 5 aufgewickelt und abgewickelt werden kann.

    [0028] In Fig. 4 ist der Klemmzustand des Insektenschutzgitters 5 angedeutet, in dem der Schlauch 19 durch Zufuhr von Druckluft so aufgeweitet ist, daß er die Gaze 5 fest gegen die Gummileiste 18 anpreßt, so daß das Insektenschutzgitter 5 nicht nach oben geschoben werden kann. Außerdem ist sichergestellt, daß auch bei Auftreten sehr großer Windkräfte die Randabschnitte des Insektenschutzgitters nicht aus den Führungsschienen 8 austreten können.

    [0029] Fig. 5 zeigt rein schematisch die Verbindung eines Schlauchs 19 mit einer pneumatischen Pumpe 24, die auf der inneren Fensterseite angeordnet ist. Hierzu wird ein unteres Ventilkniestück 21 durch den Fensterstock 22 und die Führungsschiene 8 geführt und in die untere Schlauchöffnung (bei 23) eingesteckt. Die pneumatische Druckpumpe 24 hat einen Durchmesser von einigen wenigen Zentimetern, so daß sie optisch nicht störend wirkt. Sie wird durch Daumendruck betätigt, d.h. einwärts gedrückt, wenn Druckluft in den Schlauch 19 eingeführt werden soll, um die Gaze 5 zu verklemmen. Wenn das Insektenschutzgitter hochgezogen werden soll, wird die Luft -wiederum durch Fingerdruck- über die pneumatische Druckpumpe abgelassen bzw. die Sperre freigegeben.

    [0030] Es liegt im Rahmen der Erfindung, anstelle einer pneumatischen Pumpe einen Gas- oder Druckluftbehälter zum Expandieren der Schläuche zu verwenden. Hierbei kann es sich um eine kleine Gas- oder Druckluftpatrone handeln, die nicht dauerhaft befestigt werden muß, sondern bei Bedarf an dem Rückschlagventil des Schlauchsystems angesetzt und danach wieder agenommen (und zur erneuten Benutzung anderweitig aufbewahrt) werden kann. Hierzu kann das Rückschlagventil mit einem Ende aus dem Fensterstock herausragen. Wenn die Gas- oder Luftdruckpatrone entleert ist, wird sie gegen eine neue, gefüllte Patrone ausgetauscht.

    [0031] Bei dieser Ausgestaltung ist die Betätigung der Klemmeinrichtung weiter vereinfacht, und die Betätigungseinrichtung nimmt praktisch keinen Platz am Fensterstock in Anspruch.

    [0032] Es liegt ferner im Rahmen der Erfindung, als Druckmedium eine Flüssigkeit zu verwenden, d.h. die Klemmeinrichtung hydraulisch zu betätigen.

    [0033] Es wird nun auf die Fig. 6 und 7 Bezug genommen.

    [0034] Im Bereich der Auslaufkante des Rolladenkasten 1 ist ein Bürstenstreifen 25 befestigt, dessen elastische Borsten derart an der Gaze anliegen, daß die Borsten des Bürstenstreifens 25 bei der Abwärts- und Aufwärtsbewegung der Gaze 5 deren Oberfläche überstreichen und dabei anhaftende Fremdpartikel wie Staub etc. ablösen.

    [0035] Aus Fig. 6 ist ferner zu ersehen, daß der Bürstenstreifen 25 eine Insektensperre darstellt, indem er zuverlässig verhindert, daß in den Rolladenkasten gelangte Insekten hinter der Gaze 5 her durch die Fenster- oder Türöffnung ins Innere des Raumes eindringen können. Außerdem verschließt der Bürstenstreifen 25 einen beträchtlichen Querschnittsanteil des in den Rolladenkasten führendesn Spalts, der eine Kältebrücke darstellt.

    [0036] Fig. 6 zeigt ferner, daß der Bürstenstreifen 25 an der vorderen Stirnkante einer Fensterstock-Traverse 26 befestigt ist, die mit der vorderen Stirnfläche des anschließenden Fensterstocks 27 bündig abschließt. Die Borsten des Bürstenstreifens 25 stehen so weit vor, daß die Gaze 5 im Anlagebereich leicht vorgewölbt wird.

    [0037] Die rein schematische Fig. 7 zeigt, daß sich der Bürstenstreifen 25 über die volle Breite der Gaze 5 erstreckt, so daß die letztere ganzflächig von dem Bürstenstreifen 25 gereinigt wird.

    [0038] Da das Insektenschutzgitter bei jeder Aufwärts- und Abwärtsbewegung an dem Bürstenstreifen vorbeigeführt wird, wird das Insektenschutzgitter ständig selbsttätig von Fremdpartikeln befreit, so daß dieser Vorgang mit keinerlei Aufwand verbunden ist. Die Gaze bleibt daher über einen langen Nutzungszeitraum hinweg sauber und behält ihre Luft- und Lichtdurchlässigkeit.

    [0039] Der Bürstenstreifen 25 hat zweckmäßigerweise eine Höhe (in Bewegungsrichtung des Insektenschutzgitters gesehen) von ca. 1 bis 2 cm, wobei bevorzugt ist, daß die Borsten des Bürstenstreifens eine Länge von ca. 5-15 mm haben. Die Borsten bestehen bevorzugt aus einem weichelastischen Kunststoff, was zur Folge hat, daß der Bürstenstreifen das Ab- und Aufwickeln des Insektenschutzgitters praktisch nicht erschwert. Somit kann die Insektenschutzgaze sich selbsttätig abwickeln, wenn sie mit einer Gewichtsleiste versehen ist, wie dies bei der aus dem deutschen Patent 39 36 343 bekannten Insektenschutz-Rollgittervorrichtung der Fall ist, auf die hier ausdrücklich Bezug genommen wird.

    [0040] Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann der Bürstenstreifen auch an der Außenseite des Insektenschutzgitters anliegen, wobei ein solcher Bürstenstreifen auch zusätzlich zu einem innenliegenden Bürstenstreifen angeordnet sein kann. Der an der Außenseite des Insektenschutzgitters befindliche Bürstenstreifen kann beispielsweise im Rolladenkasten in der Nähe der Wickelwelle an einem dort angeordneten Träger angebracht sein.

    [0041] Der erfindungsgemäß vorgesehene Bürstenstreifen erzielt nicht nur die Wirkung, daß das Insektenschutzgitter ständig selbsttätig sauber gehalten wird. Ein weiterer Vorteil des Bürstenstreifens liegt darin, daß ein im Bereich der inneren Auslaufkante des Rolladenkastens angebrachter Bürstenstreifen, der an dem Insektenschutzgitter anliegt, zuverlässig verhindert, daß in den Rolladenkasten eingedrungene Insekten von dort in die Fenster- oder Türöffnung eindringen können, indem sie den Zwischenraum zwischen der inneren Auslaufkante des Rolladenkastens und dem Insektenschutzgitter passieren. Dies wird durch einen dort angeordneten Bürstenstreifen unmöglich gemacht.

    [0042] Außerdem schließt der erfindungsgemäß vorgesehene Bürstenstreifen eine bei herkömmlichen Insektenschutz-Rollgittervorrichtungen bestehende Kältebrücke zum Inneren des Rolladenkastens, was ebenfalls eine erhebliche Verbesserung gegenüber dem Stand der Technik bedeutet.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zur Abdeckung einer Fenster- oder Türöffnung eines Gebäudes, mit einem flexiblen Abdeckelement, nämlich einem Insektenschutzgitter oder Verdunkelungselement, wobei das Abdeckelement mit seinen beiden seitlichen Randabschnitten in an der Außenseite der Öffnung angebrachten seitlichen Führungsschienen geführt und auf eine oberhalb der Öffnung drehbar gelagerte Wickelwelle aufwickelbar ist, und mit einer Klemmeinrichtung zum lösbaren Arretieren der seitlichen Randabschnitte des Abdeckelementes sowie einer Betätigungseinrichtung für Klemmeinrichtung,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß sich die Betätigungseinrichtung (24) für die Klemmeinrichtung (18, 19) an der dem Gebäudeinneren zugewandten Seite des Abdeckelementes (5) befindet, so daß sie von der Außenseite des Abdeckelementes (5) nicht erreichbar ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmeinrichtung (18, 19) in der Arretierstellung die Randabschnitte des Abdeckelementes (5) innerhalb der beiden Führungsschienen (8) festklemmt.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmeinrichtung (18, 19) zwi
    schen einer Freigabestellung` in der die Randabschnitte des Abdeckelementes (5) entlang der Führungsschienen (8) frei bewegbar sind, und der Arretierstellung expandierbar ist.
     
    4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmeinrichtung in jeder Führungsschiene (8) wenigstens einen Schlauch (19) aufweist, der durch Zufuhr von Druckluft derart aufgeweitet wird, daß er den zugeordneten Randabschnitt des Abdeckelementes (5) gegen einen Anschlag (18) preßt.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag eine vorzugsweise aus Gummi bestehende Leiste (18) ist, daß sich der Schlauch (19) und die Leiste (18) im wesentlichen über die gesamte Länge der zugehörigen Führungsschiene (8) erstrecken und daß der Schlauch (19) und die Leiste (18) derart an den beiden Längsseiten (20) der Führungsschiene (8) befestigt sind, daß sie einander gegenüberliegen und das Insektenschutzgitter (5) zwischen sich aufnehmen.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Schläuche (19) an ihrem oberen Ende verschlossen und an ihrem unteren Ende mit jeweils einer Druckluftquelle (24) verbunden sind.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Druckluftquelle eine pneumatische Druckpumpe (24) ist, die von Hand betätigt wird und daß die pneumatische Druckpumpe (24) mit dem Schlauch über ein Rückschlagventil verbunden ist, welches freigegeben werden kann, um die Druckluft aus dem Schlauch (19) entweichen zu lassen.
     
    8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
    dadurch gekennzeichnet, daß ein Ventil-Kniestück (21) an den Schlauch (19) angeschlossen, durch die Führungsschiene (8) und den Fensterstock (22) geführt und an der Innenseite des Fensterstocks (22) an die Druckpumpe (24) angeschlossen ist.
     
    9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
    dadurch gekennzeichnet, daß als Abdeckelement eine metallische Gitterfolie verwendet wird, die an eine Alarmanlage angeschlossen ist.
     
    10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
    ferner gekennzeichnet durch
    eine im Bereich des Rolladenkastens (1) angebrachte Reinigungsbürste (25) für das Abdeckelement (5), die sich im wesentlichen über dessen gesamte Breite erstreckt und weichelastische Borsten aufweist, die sich derart in die Bewegungsbahn des Abdeckelementes (5) erstrecken, daß dieses im Anlagebereich leicht vorgewölbt ist.
     




    Zeichnung